Serie Emily in Paris: Keine Spoiler möglich
In der dritten Staffel „Emily in Paris“ bleibt alles beim Alten: Jede Menge Stereotype und schrille Outfits.
Glaubt man Film und Fernsehen, gibt es im Leben einer Frau einen alles entscheidenden Moment. Es ist der, in dem man mit einer Schere in der Hand vor dem Spiegel steht und überlegt: Schneide ich mir einen Pony oder nicht. Auch Emily (Lily Collins) zögert kurz, greift dann zur Schere und macht den Schnitt. Im Normalfall wird mit der neuen Frisur ein neuer Lebensabschnitt eingeleitet, nicht aber in der dritten Staffel der Netflix-Serie „Emily in Paris“. Hier bleibt alles beim Alten.
Angst vor Spoilern muss also niemand haben, denn die Handlung der neuen Staffel unterscheidet sich nur geringfügig von der vorherigen. Noch immer ist die US-Amerikanerin Emily in Paris und versucht sich mit ihrem Social-Media-Know-how in einer Marketingfirma einen Namen zu machen. Obwohl sie mittlerweile ein wenig Französisch spricht, kommt es immer wieder zum Kultur-Clash. Ihre Outfits sind dabei gewohnt schrill, sie buhlt weiter um die Anerkennung ihrer unterkühlten Chefin Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu), und letztlich geht es wieder nur um die Frage: Werden Emily und Gabriel (Lucas Bravo) ein Paar oder nicht?
„Emily in Paris“, dritte Staffel, Netflix
„Emily in Paris“ ist nicht mehr als seichte Unterhaltung, doch das Faszinierende ist, wie viele Menschen die Serie auf die Palme bringt – und das ist noch höflich ausgedrückt. Nach der ersten Staffel war das Geschrei groß, Frankreich und die USA waren gleichermaßen beleidigt wegen der stereotypen Darstellung ihrer Nationen: die einen als vom Smartphone besessenen Workaholics, die anderen als arbeitsfaule Lebemenschen. Es wurden Entschuldigungen und eine Absetzung der Serie gefordert. Obwohl die Aufregung die Serie unterhaltsamer machte, hat es sich langsam ausgewitzt. Vielleicht ist es Zeit für eine neue Stadt und neue Stereotype. Die vierte Staffel ist schon bestätigt, vielleicht heißt sie: „Emily in Berlin“ oder so.
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