: Raketen hier, Drohnen dort
Russland beschießt ukrainische Städte und tötet Zivilisten. Drohne setzt russische Raffinerie in Brand
Von Dominic Johnson
In der Ukraine intensiviert Russland in Ermangelung entscheidender Durchbrüche am Boden offenbar wieder seine Angriffe aus der Luft. 15 Menschen wurden am Dienstag in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw bei Raketenangriffen getötet, gaben die Behörden in der Nacht zu Mittwoch bekannt. 16 Menschen, darunter Kinder, wurden verletzt. Fotos zeigten Einschläge in einem U-Bahn-Depot sowie in Wohnhäusern. Die Staatsanwaltschaft in Charkiw sagte, die Raketenangriffe seien von russischem Boden ausgegangen. Am Mittwoch früh habe es weitere Angriffe gegeben.
Russische Raketenangriffe gab es auch auf die Großstadt Mykolaiw im Süden der Ukraine, von der aus die ukrainische Armee eine Offensive zur Rückeroberung des Gebietes Cherson führt. Sieben Raketen seien in Mykolaiw eingeschlagen, meldeten lokale Journalisten; ein Toter wurde bestätigt. Die Stadt stehe unter ständigem Luftalarm. Getroffen wurde unter anderem ein Getreideexportterminal des Hafens.
Am Mittwoch machten dann in sozialen Netzwerken Bilder die Runde, die einen Großbrand in der russischen Ölraffinerie von Nowoschachtinsk zeigten. Der Ort liegt in der russischen Provinz Rostow acht Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, östlich des Donbass. Das Raffinerieunternehmen machte einen Drohnenangriff verantwortlich. Die russische Agentur Tass berichtete unter Berufung auf Behördenkreise, eine ukrainische Drohne sei in den Wärmetauscher-Block der Raffinerie geflogen. Bilder bestätigten den Einflug eines unbemannten Flugobjekts, entweder türkischer oder chinesischer Bauart.
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