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Tinder, Hunde und GesundheitSpießer in der Bundeswehr

Bargeld ist wieder in, Hunde boomen und die Bundeswehr will weniger Sex. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Suchte Sex bei Tinder und bekam Stress: Bundeswehroffizierin Anastasia Biefang Foto: Sebastian Willnow/dpa

1 Bargeld ist wieder gefragt

Seit Dienstag kann in Tausenden Supermärkten, Tankstellen und anderen Shops nur noch bar bezahlt werden, weil ein bestimmter Typ von Kartenlesegeräten kaputt ist. Bei Twitter teilen Betroffene ihr Leid. VerkäuferInnen, die verzweifelten KundInnen die Einkäufe verweigern. PendlerInnen, die Fremde um Geld für Benzin anbetteln. Dazu noch AfD-Bargeldfetischisten, die ihren Triumph feiern. Trotzdem: Ein Fuffi in der Tasche schadet nie.

2 In Berlin wird mehr gebellt

Auch unangenehm: in Hundekacke treten. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt in Berlin. 126.300 Hunde sind dort erfasst, vor der Pandemie waren es 111.000. Das freut die einen – 1,6 Millionen Euro mehr Hundesteuereinnahmen – und nervt die anderen – Hundekacke, freilaufende Köter. Dank des Corona-Hundebooms stieg zudem der illegale Handel mit Welpen, weil die Nachfrage aus seriösen Quellen nicht mehr gedeckt werden konnte.

3 Die Bundeswehr ist spießig

Offiziell unseriös ist dagegen die Offizierin Anastasia Biefang, jedenfalls in den Augen ihrer Arbeitgeberin. Biefang hatte in der Datingapp Tinder geschrieben, sie führe eine „offene Beziehung auf der Suche nach Sex“. Die Bundeswehr erteilte einen Verweis: Die Formulierung wecke Zweifel an ihrer moralischen Integrität. Das bestätigte nun das Bundesverwaltungsgericht. Biefang will nun ihre Datingprofile von ihren Vorgesetzten prüfen lassen.

taz am Wochenende

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4 Johnson erlaubt das Saufen

Während der Coronapandemie ging es in Downing Street 10 teils wild zu. Wegen illegaler Partys im Amtssitz von Boris Johnson steht der Premierminister unter Druck. Jetzt erließ er neue Regeln: „Mitarbeitern ist kein Alkoholkonsum in Nummer 10 gestattet. Die einzige Ausnahme gilt für formelle Veranstaltungen – Besuche von führenden internationalen Politikern.“ Saufen ist also nur noch erlaubt, wenn’s dem Empire dient.

5 Hamburger leben gesund

Besonders viel Drogen- und Alkoholmissbrauch gibt’s in Bremen und Meckpomm. Das und viel mehr verrät der interaktive Atlas der Krankenversicherung Barmer. Im Osten liegt der Anteil der Herzkrankheiten rund 40 Prozent höher als im Bundesschnitt. Auch Diabetes ist im Osten häufiger, dafür gibt es weniger Essstörungen. Am gesündesten lebt es sich übrigens in Hamburg, am ungesündesten in Thüringen.

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8 Kommentare

 / 
  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Besonders viel Drogen- und Alkoholmissbrauch gibt’s in Bremen..."



    Frauman hätte es sich denken können.

  • Repressive Strukturen und diktierter Anstand sind eben in einigen Bereichen nach wie vor juristisch durchsetzbar.

    Diese gesellschaftliche Haltung ist der Grund, warum offene Beziehungen weiterhin selten, aber Fremdgehen häufig ist.

    Dabei zeigen Untersuchungen und Umfragen, dass offene Beziehung als transparente konsensuelle Nicht-Monogamie ebenfalls zu stabilen Beziehungen führen und nach einigen Befunden die sexuelle Zufriedenheit verbessern können.

  • Yeah, saufen für her Majesty - geil!!!

  • Der aber doch - wg unprofessioneller Schlampigkeit - Herr Resortleiter Wochenende Paul Wrusch! Woll.

    “ Die Worte "offene Beziehung auf der Suche nach Sex. All genders welcome" erwecken auch aus der Sicht eines verständigen Betrachters Zweifel an der erforderlichen charakterlichen Integrität…“ ist halt was anderes - als Ihr hingehuddeltes “…moralische Integrität…“ Wollnichwoll.



    Auch aus der Sicht eines verständigen Betrachters. Newahr.



    Normal Schonn.



    “ Niemand kann das Internet leerlesen, außer Paul Wrusch. Paul ist ein Themenstaubsauger, das gilt besonders für Nachrichten aus der Glitzer- und Unterhaltungswelt.“



    & ohne spießig zu sein =>



    Letzteres erklärt dess scheint’s als nicht ganz zufällig.

  • Sach mal so - Kommandeuse - 😽🪖 -

    “ Kommandeure müssen bei privaten Internetauftritten die Auswirkungen auf ihr berufliches Ansehen beachten.



    Der 2. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts hat heute die Rechtsbeschwerde einer Bataillonskommandeurin gegen eine disziplinarrechtliche Entscheidung des Truppendienstgerichts Süd zurückgewiesen und betont, dass Soldaten in besonders repräsentativen Funktionen auch bei privaten Internetauftritten bei der Form ihres Auftretens Zurückhaltung üben müssen.…



    Die überdurchschnittlich bekannte Kommandeurin hatte in einem Dating-Portal ein Profilbild von sich in sitzender Pose mit erkennbaren Gesichtszügen und unter Verwendung ihres tatsächlichen Vornamens eingestellt. Sie warb mit dem Text: „Spontan, lustvoll, trans*, offene Beziehung auf der Suche nach Sex. All genders welcome." Dafür erteilte ihr der Disziplinarvorgesetzte einen einfachen disziplinarrechtlichen Verweis.…(Ach was! - 🙀 - )



    Das Truppendienstgericht … Die Kommandeurin dürfe zwar grundrechtlich geschützt privat ein promiskuitives Sexualleben führen. Durch die Formulierung in ihrem Profil habe sie aber Zweifel an ihrer moralischen Integrität begründet. Außenstehenden würde der Eindruck vermittelt, dass sie sich selbst und ihre Geschlechtspartner zu reinen Sexobjekten reduziere. Dies wirke sich in der Öffentlichkeit negativ auf die Bewertung ihrer moralischen Integrität und den guten Ruf der Bundeswehr aus.…



    & Leipsch=>



    “ Das Bundesverwaltungsgericht hat zwar festgestellt, dass diese Begründung rechtlichen Bedenken unterliegt. Das Truppendienstgericht ist zu Unrecht davon ausgegangen, dass die privaten Äußerungen der Soldatin in einem Partnerschaftsportal von der Öffentlichkeit der Bundeswehr als Ganzes zugerechnet werden. Auch hat es die Bedeutung der Grundrechte im Bereich der privaten Lebensführung nicht ausreichend gewürdigt. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht aus Art. 1 Abs. 1 i.V.m. 2 Abs. 1 GG enthält ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. …ff

    • @Lowandorder:

      ff



      “… Dazu gehört, dass der Einzelne über seine geschlechtlichen Beziehungen frei bestimmen und sich für eine promiskuitives Sexualverhalten entscheiden kann. Der Schutz des Grundrechts erstreckt sich nicht nur auf die Intim- und Privatsphäre, sondern schließt das Recht ein, in der Sozialsphäre, das heißt im Internet, Kontakte mit Gleichgesinnten zu suchen.

      Die Entscheidung des TDG erweist sich jedoch im Ergebnis als richtig. Denn die außerdienstliche Wohlverhaltenspflicht verlangt, dass eine Soldatin in der besonders hervorgehobenen dienstlichen Stellung einer Bataillonskommandeurin mit Personalverantwortung für ca. 1.000 Personen bei der Wahl der verwendeten Worte und Bilder im Internet Rücksicht auf ihre berufliche Stellung nimmt. Sie muss daher Formulierungen vermeiden, die den falschen Eindruck eines wahllosen Sexuallebens und eines erheblichen Mangels an charakterlicher Integrität erwecken. Die Worte "offene Beziehung auf der Suche nach Sex. All genders welcome" erwecken auch aus der Sicht eines verständigen Betrachters Zweifel an der erforderlichen charakterlichen Integrität, weswegen diese Formulierung durch einen Verweis als mildeste Disziplinarmaßahme beanstandet werden durfte.

      BVerwG 2 WRB 2.21 - B. v. 25. .05. 2022



      ——



      www.bverwg.de/pm/2022/34

      kurz - Denk ich an mei letzte Oberstleutnant & Batailledeur WK II & 1966 immer noch einarmig Handstand aafem Barre im vollen Zwirn. Ha!



      &



      Was hück so die öberschten Ränge bevölkert! Newahr.



      Vor allem aber sollt des BVM - sei Ansinne überdenge (post



      WD-Entscheidung Irakkrieg



      www.bverwg.de/210605U2WD12.04.0 - ) Wehrdienstsenate nur noch mit - “hamse jedient?“ (exBVM le feldwebel Schmidt-Schnauze!;) Richter:innen zu besetzen - wa! Nich dat dat Spießige hiewieda - Überhang nimmt! Newahr.



      Na aber Si’cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix! Nö. Normal nich - wa!

      Nach “Manfred v.d.BW - Anastasia von der Bundeswehr“ & Däh! Gestattet mir die Bitte!



      “Wer gibt zwischen euch - das Dritte?“



      Y Y Y - ?

      • @Lowandorder:

        servíce für Spätgeborene - Y - das Ende von GERMANY -

        “ »Ein Abgrund von Sumpf hat sich aufgetan«

        In der Affäre Kießling haben sich die Chancen des Verteidigungsministers Manfred Wörner weiter verschlechtert. Inzwischen steht fest: Er feuerte den General lediglich anhand ebenso dürftiger wie schludrig recherchierter Vorlagen des Militärischen Abschirmdienstes. Stürzt der Christdemokrat über die Pannen?“



        www.spiegel.de/pol...-0000-000013509730



        &



        “ Homophobie in den Achtzigerjahren



        Vor 35 Jahren: Die Kießling-Affäre erschüttert die Bundesrepublik

        Im Januar 1984 sorgte eine der bizarrsten Affären der Bonner Republik für Schlagzeilen: Die Kohl-Regierung war in tiefer Sorgen wegen eines angeblich schwulen Bundeswehr-Generals.“



        www.queer.de/detai...p?article_id=32753



        &



        dserver.bundestag.de/btp/10/10052.pdf



        (Wer wie icke - den feinen Herrn Gerhard Jahn - Löwenmähne über Stobbe in sei blau Mäntelche den Steinweg - eilig eilig - den Steinweg in Marburg trippelnd - vor Augen hett! Gelle & das Knacken der Pfeife seines Mundstücks seiner Dunhill neben mir sitzend im Ohr hat! Hatte ihn doch in Permanenz der SHB-ler ? mit “Der Genosse Jahn wird uns sicher sagen können…usw usf “ in die Weißglut getrieben! Herrlich. - 🙀🥳 -



        Ja der zitiert aus dem Protokoll gern & schmunzelnd! Was eine Blähnummer •

        Daher - Gern&Dannichfür - 😎 -