: Ukraine Helfen Sie uns helfen!
Liebe Leserinnen,liebe Leser!
Vielleicht gehören Sie auch zu jenen, die an den Nachrichten hängen wie an einem Tropf – immer auf die gute Nachricht wartend, die hieße: Waffenstillstand. Ende der Zerstörung, Beginn ernsthafter Verhandlungen.
Vielleicht ist eine solche Nachricht schon da, wenn dieser Brief Sie erreicht. Im Moment – am Freitag, 11. 3., sieht es nicht danach aus. Und auch nicht nach einem Sieg des ukrainischen Widerstands gegen Putins Armee. (Selten war sie so richtig, diese Personalisierung, die oft eben nicht richtig ist.) Stattdessen sieht es aus nach einer langen Phase der Brutalität. Einer andauernden Invasion, die immer mehr Menschenleben kostet und immer mehr Zivilisten, vor allem Frauen, Kinder und Alte, vertreibt. Und in der es immer mehr darauf ankommt, zu retten und zu stärken, was stets notwendig ist, im Frieden wie in Zeiten des Krieges: Kenntnis, Vertrauen, Information. Wissen, was tatsächlich passiert – und es so genau wie möglich zu beschreiben, um es so gut wie möglich zu verstehen.
Die taz Panter Stiftung nimmt diese Aufgabe seit Jahren wahr, so ernst wie nötig und so fantasievoll wie möglich: den kritischen Journalismus zu fördern. Jene Menschen zu unterstützen, die, wenn es sein muss, für unsere Information, für unsere politische Meinungsbildung hohe, auch lebensgefährliche Risiken eingehen. Und jetzt muss es gerade sein.
Unsere drei akuten Projekte haben unterschiedliche Zwecke, folgen aber demselben Ziel.
Zum Ersten geht es um den basalen Schutz des Lebens; eine Ausrüstung, die es den Journalist*innen in den Kriegsgebieten ermöglicht, zu bleiben und ihre Arbeit zu machen.
Zum Zweiten wollen wir jenen Kolleg*innen weiterhin beistehen, die an den taz-Panter-Workshops teilgenommen haben. Sie sollen, wo immer sie gerade sind inmitten von Chaos, Bedrohung und Unsicherheit, sich auf unsere Solidarität verlassen können.
Und zum Dritten geht es um Verständigung, um Austausch gerade in Zeiten des Krieges. Darum, Propaganda durch Information zu kontern, Legenden durch Reportagen, Meinungen durch mitgeteilte Erkenntnisse. Und das möglichst direkt zwischen den angeblich verfeindeten Lagern. Denn wir wissen: Kritische Journalist*innen sind an der Wahrheit interessiert. Die aus nachprüfbaren Fakten und aus verschiedenen Perspektiven besteht. Beides zu ermöglichen, ist Zweck unseres dritten Projekts.
Hinter allen drei Initiativen steht die menschenfreundliche Überzeugung, dass Journalist*innen, die ihren Beruf ernst nehmen, voneinander lernen und ihre Arbeit machen wollen. Erst recht, wenn das unerwünscht und gefährlich ist.
Bitte helfen Sie uns, das zu ermöglichen.
Mit Dank und herzlich, im Namen der taz Panter Stiftung
Elke SchmitterKuratorium taz Panter Stiftung
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