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Die Wahrheit„Sie machen mir Angst!“

Das exklusive Wahrheit-Interview mit dem großen, die Farbe Grün liebenden Lars Eidiger. Oder doch Blau? Nein! Grün.

Lars der Lauser und Liebhaber von Balenciaga Foto: ap

Über teilweise nicht ganz legale Umwege in diesen schweren Pandemiezeiten ist es unserer Wahrheit-Reporterin gelungen, ein Exklusiv-Interview mit dem namhaften Wissenschaftler und Nobelpreisträger Lars Eidiger zu ergattern. Lesen Sie hier die sensationellen Enthüllungen, die bei dem klandestinen Gespräch zustande kamen. Schauplatz des Jahrhunderttreffens ist eine geheime, leicht verrauchte Zahnarztpraxis in Karlsruhe-Neureut.

taz: Herr Eidiger, wurden Sie jemals für Ihren Nachnamen gehänselt?

Lars Eidiger: Wie bitte?

Ihr Nachname ist etwas seltsam, da scheint doch ein n zu fehlen.

Verzeihung, mein korrekter Nachname beinhaltet ein n.

Ja, das sagen Sie …

Ja.

Aber als Sie ein Kind waren, wurden Sie da jemals für irgendetwas gehänselt?

In der Tat hatte ich …

Für Ihr Gesicht zum Beispiel?

Was soll denn mit meinem Gesicht nicht in Ordnung sein?

Nichts, Herr Eidiger …

Eidinger!

Ihr Gesicht ist absolut okay, so wie es ist, lassen Sie sich nur nicht von irgendwem etwas anderes einreden.

Dieses Gespräch verläuft etwas seltsam.

Ja, nicht wahr?

Ja.

Sie sind der Größte!

Wie bitte?

Was?

Was haben Sie gerade gesagt?

Was wollen Sie mir denn da unterstellen?

Sie haben gesagt, ich wäre der Größte.

Möglicherweise habe ich das getan, aber wenn, dann war es lieb gemeint. Sie sind ein Ausnahmetalent in allen erdenkbaren Bereichen, Ihre Ausstrahlung ist umwerfend und es hat noch nie einen besseren Menschen in der Ozeanforschung gegeben. Ihre Arbeit mit Walen und Delfinen ist bahnbrechend und ein Gewinn für die gesamte Menschheit. Was Sie allein im Bereich des Klimawandels und der Erderwärmung erreicht haben, hat ganze Generationen von heranwachsenden Wissenschaftlern geprägt und inspiriert. Und als Sie dann vor 50 Jahren noch aus ethischen Gründen den Friedensnobelpreis abgelehnt haben …

Ich bin Schauspieler.

Was Sie nicht sagen? Das wird ja immer besser. Was ist Ihre Lieblingsfarbe?

Blau. Nein, halt, Grün, meine Lieblingsfarbe ist Grün.

Ihr Pullover gefällt mir.

Sie machen mir Angst, ich will nach Hause.

Haben Sie die Telefonnummer von Ulrich Tukur?

Veranstalten Sie diese ganze Farce hier nur, um an die Telefonnummer von Ulrich Tukur heranzukommen?

Aber nein!

Ich glaube aber doch.

Sie haben sehr zarte Hände. Ich habe mir nie ausgesucht, Journalistin zu werden, mein Vater hat darauf bestanden. Ich hätte mir eine Karriere auf einer usbekischen Militärakademie erträumt, aber jemand musste ja die Familie ernähren.

Mein Vater hat, als ich noch ein Kind war …

Sie langweilen mich.

Hören Sie mal!

Nicht in diesem Ton, Herr Eidiger, nicht in diesem Ton!

Eidinger!

Wie bitte?

Ich heiße Eidinger. Lars Eidinger. Ich bin Schauspieler und habe meine Zeit nicht gestohlen.

Haben Sie jemals eine Bewährungsstrafe abgesessen?

Nein. Sie?

Ja, mehrfach wegen Stalking. Manchmal träume ich davon, mit Ihnen auf einer unbequemen Fensterbank zu liegen und unschuldig zu lachen.

Was Sie nicht sagen.

Herr Eidiger, wir bedanken uns für das Gespräch.

Eidinger!

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8 Kommentare

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  • ..... ach wat freu ich mich next Week auf das Intervew mit DIII Jäy Bobo von IHNEN ....

  • Ob schon eine ausgezeichnete Interviewtechnik, besonders..Sie haben sehr zarte Hände...können hier noch Tipps hinzugefügt werden.

    Sie sollten heiraten, könnte gefragt werden.

    »Die, die Sie lieben, nicht – denn ich ahne: sie hat kein Geld. Heiraten Sie die Tochter eines reichen Mannes; Raum ist in der kleinsten Villa – aber eine Villa muß es sein. Rauchen Sie?«

    »Nein«, sagte ich, »ich rauche nicht. Ich . . . «

    »Rauchen Sie!« sagte sie freundlich. »Es dämpft ab. Und hören Sie auf mich, der ich oben auf der Leiter stehe, die Sie zu besteigen im Begriff sind. Der Erfolg ist alles. Sie erwerben ihn durch viererlei: durch den Kompromiß, durch Schweigen; durch Zuhören und durch Schmeichelei bei den Leitern*in. Verstehn Sie das, dann sind Sie ein gemachter Mann! Und es ist so angenehm, ein gemachter Mann oder Frau zu sein!«



    Drinnen saß die Interviewerin an ihrem, prunkvollen Diplomatenschreibtisch und schüttelte lächelnd den Kopf. »Diese jungen Leute«, sagte sie. »Das will mit dem Kopf durch die Wand und schlauer sein als unsereiner. Nun, jede Erfahrung muß jeder an sich selbst machen! Aber nun will ich ein wenig Tee trinken! Corinna!



    (bisken umgearbeitet)



    www.zeno.org/Liter...ew+mit+sich+selbst

    • @Ringelnatz1:

      klitzekleine Ergänzung zum -

      “ 🚬 Sie danach?“ - “Hab noch nie nachgeschaut!“



      Gern&Dannichfür - 🥱

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Ei Ei. Das sind so Dinger.

  • Ja großartig! Eine Prise erniedrigende Frisurkritik hätte ich mir noch gewüscht. Aber gut...

    • @Deep South:

      Die Nase? Warum nicht gefragt? - das kann ich nicht verstehen

  • Vielen Dank für dieses wunderbare Interview

  • Booey. Corinna Stegemann - Was ein Outing! Herrlich.

    “ Ja, mehrfach wegen Stalking. Manchmal träume ich davon, mit Ihnen auf einer unbequemen Fensterbank zu liegen und unschuldig zu lachen.“

    Na da schau her. Siiieee - waren das!



    Schülerwitz - “Was ist rot & liegt auf der Fensterbank?“



    Marmor, Stein und Eisen bricht • 1965 •



    Drafi Deutscher AND HIS MAGICS -



    & Das sind die einsame Jahre - Woll.



    & Däh=>



    “Nein. Nein. Junger Mann! Sooo - könnnen Sie das doch nicht sehen!



    Erst müssen Sie doch den Küchenstuhl auf den Küchentisch!



    Und dann erst - durchs Oberlicht!“



    m.youtube.com/watch?v=_74YzFnQbzg

    Danke. In der Tat. So - Geit dat •