Nachrichten in der Coronakrise: Genesen nur noch für drei Monate

Die Niederlande melden eine Rekordzahl an Neuinfektionen. In Berliner Kitas wird eine Testpflicht eingeführt. Der Genesenen-Status gilt nur drei Monaten.

Ein Coronatest

Leeres Bett in einer Klinik, der Patient ist genesen, aber der Status läuft nun nach drei Monaten ab Foto: Christoph Soeder/dpa

Niederlande melden Rekordzahl an Neuinfektionen

Die Niederlande verzeichnen mit 42.000 Fällen binnen 24 Stunden einen Rekord an Neuinfektionen. Das teilt die Gesundheitsbehörde mit. Erst am Freitag durften zahlreiche Geschäfte nach einem einmonatigen Lockdown wieder öffnen. Bars, Restaurants und Kultureinrichten bleiben aber noch bis mindestens 25. Januar geschlossen. (rtr)

Wegen Omikron – NRW-Gefängnisse schließen „Liebeszellen“

Die Gefängnisse in NRW haben ihre Langzeitbesuchsräume, umgangssprachlich auch „Liebeszellen“ genannt, wegen der Omikron-Variante des Coronavirus vorübergehend geschlossen. Per Erlass wurden die Justizvollzugsanstalten vor rund einer Woche angewiesen, Langzeitbesuche bis auf weiteres auszusetzen. Das geht aus einem Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hervor.

Neben dem üblichen Besuchskontingent kann unter bestimmten Voraussetzungen normalerweise auch der sogenannte Langzeitbesuch genutzt werden. In den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten können die Gefangenen in der Regel etwa drei Stunden mit ihren Familien oder Partnern verbringen – ohne Aufsicht. Aus diesem Grund können sie auch für intime Begegnungen genutzt werden.

Diese Räume dienen nach Angaben eines Sprechers des Landesjustizvollzugs der Pflege familiärer und partnerschaftlicher Kontakte. Sie sind – je nach Anstalt – eher wie ein Apartment eingerichtet, haben zum Beispiel auch eine Kochecke.

„Normale“ Besuche bei Gefangenen fallen laut Bericht an den Rechtsausschuss unter die 3G-Regel. Umarmen dürfen sich die Gefangenen und ihre Besucher nur, wenn beide immunisiert sind. (dpa)

Testpflicht für Kitas in Berlin

In den Berliner Kindertagesstätten wird einem Zeitungsbericht zufolge eine Testpflicht für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres eingeführt. Darüber habe die Bildungsverwaltung in einem Schreiben die Kitas, Eltern und Träger informiert, berichtet der Tagesspiegel. Die Testpflicht solle voraussichtlich mit der Bereitstellung von kindgerechten Lollitests ab dem kommenden Montag starten. Über den genauen Zeitpunkt würden die Einrichtungen rechtzeitig informiert. Demnach besteht die Testpflicht für drei Tage in der Woche. Der Montag sei verpflichtend, die beiden anderen Tage würden durch die Kita festgelegt werden. Eltern müssen die Tests grundsätzlich selbst zu Hause vornehmen. Die Kitas können aber auch bestimmen, dass an einzelnen Tagen unter Aufsicht in der Einrichtung getestet werden muss, wie es heißt. (rtr)

Fast zwei Drittel für Corona-Impfpflicht bei Erwachsenen

Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland (65 Prozent) sind laut einer Umfrage für eine Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Eine Impfpflicht für alle Altersgruppen, also auch für Kinder und Jugendliche, unterstützten 60 Prozent, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Befragung des European Covid Survey. Eine Impfpflicht für einzelne Gruppen wie medizinisches Personal, den öffentlichen Dienst oder Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere befürworten demnach jeweils rund 70 Prozent.

Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge vom 23. Dezember 2021 bis zum 11. Januar 2022 in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien rund 8.000 Menschen befragt. Die Umfrage werde seit April 2020 etwa alle zwei Monate wiederholt.

Obwohl nur jeder Zweite derzeit mit dem Management der Impfkampagne zufrieden sei, sei die Impfbereitschaft in Deutschland auf 86 Prozent gestiegen – vier Prozentpunkte mehr als im September 2021. Im Westen und Süden Deutschlands kletterte sie auf 90 Prozent, im Osten um fünf Punkte auf 77 Prozent. „Geringe Werte bei der Impfbereitschaft finden wir vor allem bei den Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben“, sagte der wissenschaftliche Direktor des Hamburg Center für Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg, Jonas Schreyögg.

Unter den befragten Eltern gaben der Umfrage zufolge 56 Prozent an, ihre Kinder impfen zu lassen – vier Punkte weniger als im September. Damit liegt Deutschland unter den acht untersuchten europäischen Ländern auf dem letzten Platz. Ganz vorne sind Eltern aus Spanien. Von ihnen gaben 85 Prozent an, ihre Kinder impfen zu lassen. Strikt gegen das Impfen ihrer Kinder sind 27 Prozent der deutschen Eltern. Mehr Impfgegner gibt es den Angaben zufolge nur in den Niederlanden (28 Prozent) und in Frankreich (30 Prozent).

Von den bereits geimpften Deutschen sind laut Umfrage 79 Prozent bereit, sich auch boostern zu lassen, am höchsten ist der Wert im Westen mit 84 Prozent. Im Osten sei dagegen mehr als jeder fünfte Geimpfte gegen eine Booster-Impfung. Ungeachtet der Diskussion über eine Impfpflicht machten sich 57 Prozent der Befragten in Deutschland große Sorgen über eine Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Ähnliche Werte verzeichneten Italien und Frankreich. Am wenigsten Sorgen machten sich Dänen und Briten. (dpa)

Genesenen-Status läuft jetzt schon nach drei Monaten ab

Die Bundesregierung weist darauf hin, dass der Status als Genesener jetzt nach drei Monaten ausläuft. Die Verkürzung von bisher sechs Monaten sei auf die ansteckendere Omikron-Variante zurückzuführen, erklärt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die sechs Monate seien auf Basis von Delta verankert worden. (Reuters)

Rund 2.400 Menschen protestieren gegen Verschwörungsmythen

Mit einer Mahnwache haben am Freitag in Hannover nach Polizeiangaben rund 2.400 Menschen an die Opfer der Coronapandemie erinnert und gegen Verschwörungsmythen protestiert. Die Teilnehmenden verteilten sich mit Masken und Abstand auf dem gesamten Opernplatz. Wegen des Andrangs sperrte die Polizei auch die anliegende Georgstraße. Viele Parteien und Verbände erhoben bei der Kundgebung ihre Flaggen. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) besuchte die Mahnwache.

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte: „In Europa ist Corona die Todesursache Nummer eins.“ Schutzimpfungen gegen das Virus seien unverzichtbar. Die Gesellschaft müsse sich ernsthaft Sorgen machen, wenn Menschen den Bezug zur Realität verlören und sogenannten alternativen Fakten mehr Glauben schenkten als der Wissenschaft. Kritik an Corona sei legitim, müsse aber auf Fakten beruhen: „Meinungen müssen und können wir aushalten, falsche Fakten allerdings nicht.“

Hannovers evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr betonte: „Diese Gesellschaft ist nicht gespalten. Es gibt Spalter am Rand.“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache hätten sich stellvertretend auch für die vielen Menschen versammelt, die von der Pandemie besonders betroffen seien oder sich für deren Bekämpfung einsetzten. Wer zu Gewalt aufrufe, Menschen mit dem Tod bedrohe und antidemokratische oder antisemitische Verschwörungsmythen verbreite, dürfe keine Macht haben. Bahr ist auch Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Steffen Krach (SPD), Präsident der Region Hannover, verwies auf die besondere Belastung von Kindern und alten Menschen sowie auf die Folgen von Corona-Todesfällen und Besuchsverboten in Pflegeeinrichtungen. „Diese Folgen werden wir noch viele Jahre spüren“, sagte er. Er habe Verständnis für alle, die am Ende ihrer Kräfte seien – aber nicht für Gewalt und Hass. Nicole Trumpetter, Ausbildungsleiterin des Pflegeschulzentrums bei evangelischen Gesundheitskonzern „Diakovere“, verwies auf die enorme Belastung von Pflegekräften während der Pandemie.

Zu der Mahnwache hatte ein Bündnis verschiedener Organisationen in Hannover aufgerufen. Dazu gehören die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, der Freundeskreis Hannover, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Bündnis „bunt statt braun“. (epd)

Corona-Impfpass soll in Frankreich Ende der Woche in Kraft treten

Ein Impfpass soll in Frankreich gegen Ende der Woche für weite Teile des öffentlichen Lebens verpflichtend sein. Das Parlament verabschiedete am Sonntagabend nach mehrwöchiger heftiger Debatte ein entsprechendes Gesetz. Die Opposition will das Verfassungsgericht anrufen. Die Regierung rechnet dennoch damit, dass das Gesetz bis Ende der Woche in Kraft treten kann, etwa eine Woche später als ursprünglich geplant.

Der neue Impfpass, der den bislang geltenden Gesundheitspass ablöst, entspricht der deutschen 2G-Regel: Um Cafés, Restaurants oder Einkaufszentren zu besuchen, muss künftig ein Nachweis über eine vollständige Impfung oder die Genesung von einer Corona-Infektion vorgelegt werden. Ein negativer Coronatest reicht nicht mehr aus.

Die Regel gilt bereits für Jugendliche ab 16 Jahren. Dies entspricht dem Alter, in dem Jugendliche nicht mehr die Einwilligung ihrer Eltern für die Impfung benötigen. Minderjährige zwischen 12 und 15 Jahren können weiterhin einen negativen Test vorlegen, um etwa Kinos oder Restaurants zu besuchen.

Besonders umstritten war die Möglichkeit für Café- und Restaurantbesitzer, die Identität zu kontrollieren. Nach dem nun verabschiedeten Gesetz können sie bei Zweifeln ein Dokument mit einem Foto verlangen. Die Strafe für das Vorzeigen und Vermitteln eines falschen Impfpasses wird von 135 auf 1.000 Euro angehoben.

Das neue Gesetz schreibt außerdem Strafen in Höhe von 500 Euro pro Angestellten vor, wenn ein Unternehmen die Pflicht zu drei Tagen Homeoffice verletzt – in Fällen, in denen die Arbeit von zu Hause möglich ist.

Die Obergrenzen für Veranstaltungen – 5.000 Teilnehmer im Freien, 2.000 in Innenräumen – bleiben. Allerdings können künftig auch Veranstalter von Wahlkampfterminen Impfpässe verlangen.

Die Nationalversammlung hat den Gesetzestext mit 215 zu 58 Stimmen und sieben Enthaltungen angenommen. Es ist das zwölfte Gesetz innerhalb von zwei Jahren zum Umgang mit der Pandemie. Gesundheitsminister Olivier Véran nahm an der Debatte per Video teil, da er selber infiziert war und sich noch in Quarantäne befindet.

Am Samstag hatten sich zehntausende Franzosen an landesweiten Protesten gegen den Impfpass beteiligt. Bei einer Kundgebung der rechtsextremen Bewegung Les Patriotes wurden zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AFP angefeindet und mit dem Tod bedroht. Zwei Sicherheitsleute, die zum Schutz der Journalisten im Einsatz waren, wurden mit Schlagstöcken angegriffen. Einer von ihnen erlitt durch einen Schlag mit einer Flasche eine Verletzung am Kopf.

AFP-Präsident Fabrice Fries kündigte an, dass die Nachrichtenagentur Strafanzeige wegen Körperverletzung, Morddrohungen und Behinderung der freien Meinungsäußerung erstatten werde. AFP sei entschlossen, die Ausübung des Journalistenberufs zu verteidigen. Er sei besorgt über das „neue Ausmaß der Gewalt“ gegen Medienschaffende, fügte Fries hinzu.

Innenminister Gérald Darmanin schaltet nach eigenen Angaben die Justiz ein, nachdem ein Foto bekannt wurde, das Teilnehmer der Demonstration mit hochgerecktem Arm zeigte, der an den Hitlergruß erinnert. Der Veranstalter Florain Philippot erklärte, die Teilnehmer hätten lediglich über dem Kopf in die Hände geklatscht.

Frankreich kämpft derzeit wie viele europäische Länder mit einer neuen Coronawelle. Etwa 92 Prozent der Fälle sind durch die hochansteckende Omikron-Variante des Virus verursacht. Die Inzidenz liegt landesweit bei 2.900. Zumindest geht die Zahl der Einlieferungen auf die Intensivstation seit mehreren Tagen zurück. (afp)

Spiegel lehnt Impfpflicht für Kinder und Jugendliche ab

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat beim Thema Impfpflicht die Erwachsenen zur Solidarität mit Kindern und Jugendlichen aufgerufen. Die Debatte und die Umsetzung einer Impfpflicht seien richtig, sagte Spiegel am Montag im Deutschlandfunk. Alle anderen Mittel seien ausgeschöpft. Kinder und Jugendliche sollten aber nicht von einer Pflicht betroffen sein: „Es sollte absolut klar sein, dass bei einer Impfpflicht wir über Erwachsene sprechen und nicht über Kinder und Jugendliche.“

Die vergangenen zwei Jahre seien für viele Familien ein echter Härtetest gewesen, sagte Spiegel und verwies auf geschlossene Schulen und Kitas sowie fehlende Kontakte zu Gleichaltrigen. Kinder und Jugendliche hätten im Lockdown viele Opfer gebracht, um Eltern und Großeltern zu schützen. Nun liege es vor allem an den Erwachsenen, sich impfen und boostern zu lassen, sagte die Bundesfamilienministerin. Dies sei auch ein „Akt der Solidarität Kindern und Jugendlichen gegenüber“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vergangene Woche im Bundestag betont, dass es in der Debatte um eine allgemeine Impfpflicht um eine Regelung für Erwachsene geht. (afp)

Neuer Höchstwert

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Montag einen neuen Höchstwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet: Der Wert stieg auf 528,2 nach 515,7 am Vortag. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Corona-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Das RKI registrierte zudem 34.145 Neuinfektionen. Das sind 8.890 Positivtests mehr als vor einer Woche, als 25.255 Fälle gemeldet wurden. Erstmals stieg die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus Infizierten damit auf mehr als acht Millionen Menschen.

Das RKI zählte zudem 30 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Gleichzeitig hielt der Trend an, dass die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Krankenhäusern weiter sinkt: Am Sonntag betrug sie 2.715. Als Grund dafür werden im Schnitt leichtere Krankheitsverläufe bei einer Infektion durch die nun dominante Omikron-Variante genannt. Mediziner fürchten wegen der hohen Zahlen an Neuinfektionen aber dennoch wieder steigende Patientenzahlen in den kommenden Wochen.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen nach wie vor den höchsten Wert mit 1.389,3. Dann folgen Berlin mit 947,7 und Hamburg mit 805,8. (rtr)

Boris Johnson will häusliche Isolierung aufheben

Der britische Premierminister Boris Johnson will einer Zeitung zufolge die gesetzliche Vorschrift zur häuslichen Isolierung nach einer Infektion aufheben. Die Pläne sollten über die kommenden Wochen ausgearbeitet werden, berichtet die Zeitung The Telegraph. Zwar solle die Empfehlung zu einer Quarantäne in den eigenen vier Wänden bleiben. Jedoch werde eine Missachtung keine Bußgelder oder andere Strafen mehr nach sich ziehen. (rtr)

Corona-Impfpflicht für über 60-Jährige in Griechenland in Kraft

Ungeimpfte Griechen über 60 werden von nun an zur Kasse gebeten: Wer sich die Corona-Impfung weiterhin nicht verabreichen lässt, wird im Januar mit 50 Euro Strafe belegt, von Februar an sind es dann 100 Euro monatlich. Die Regelung trat in der Nacht auf Montag in Kraft. Von der Maßnahme betroffen sind laut Staatsrundfunk rund 300.000 Menschen. Ihre Daten sollen nun von der staatlichen Sozialversicherung an das Finanzamt weitergeleitet werden, das die Bußgelder eintreibt. Das Geld kommt dann den staatlichen Krankenhäusern zugute. In Griechenland sind die verabreichten Impfungen in einer Datenbank personalisiert gespeichert.

Die Regierung wertet die Maßnahme schon jetzt als Erfolg: Seit der Ankündigung von Strafzahlungen vor gut sechs Wochen haben sich rund 217.000 über 60-Jährige impfen lassen. Damit stieg die Impfquote in dieser Altersgruppe auf 90 Prozent.

Eine Impfpflicht für andere Altersgruppen schloss Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hingegen mit der Begründung aus, dass es vor allem die Älteren seien, die schwer an Covid erkrankten und in Krankenhäusern behandelt werden müssten. (dpa)

Krankenhäuser verschieben erneut planbare Operationen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass wegen der neuen Corona-Infektionswelle erneut planbare Operationen verschoben werden müssen. „Die Krankenhäuser müssen Personal auf die schwerkranken Patienten konzentrieren“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der Rheinischen Post. Personelle Reserven gebe es nicht. „Deswegen müssen wir erneut, wenn es soweit medizinisch vertretbar ist, Patienten auf die Warteliste nehmen.“

Dabei handle es sich auf der einen Seite um Behandlungen von chronisch kranken Patienten. „So haben wir etwa in Spitzenzeiten der Pandemie bis zu 25 Prozent der Hüft-OPs verschoben“, sagte Gaß. Es gehe aber auch um Krebs-Operationen. „Zeitweise hatten wir einen deutlichen Rückgang von bis zu 18 Prozent bei Darmkrebs-OPs“, sagte Gaß und fügte hinzu: „Das ist für die einzelnen Patienten sehr belastend.“

Auf die Frage, ob die Menschen denn noch freiwillig in die Klinik kämen, antwortete Gaß der Zeitung: „Uns treibt wirklich um, dass wir weniger Verdachtsfälle zum Beispiel auf Herzinfarkte und Schlaganfälle verzeichnen.“ Die Patienten seien von sich aus „ein Stück weit zurückhaltender und riefen seltener den Notarzt. Wir haben die große Sorge, dass ein Teil dieser Fälle unversorgt bleibt.“

Größere Ausfälle beim Pflegepersonal sieht Gaß durch die gestiegenen Corona-Infektionszahlen noch nicht: „Bisher haben wir von den Krankenhäusern noch keine Rückmeldung zu massiven Personalausfällen durch Quarantäne oder Infektionen, so dass die Krankenhausversorgung bedroht wäre“, sagte er der Rheinischen Post. (afp)

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