Kurzarbeit für 1.300 Opel-Mitarbeiter: Keine Chips, keine Arbeit
Weil keine Halbleiter geliefert werden, schließt Opel sein Werk in Eisenach bis mindestens Ende des Jahres. Kein Einzelfall.
Der globale Halbleitermangel belastet derzeit zahlreiche Wirtschaftsbereiche, besonders aber die Autoindustrie. Erst am Mittwoch verlängerte VW an seinem Stammsitz Wolfsburg die Kurzarbeit in vielen Werksteilen bis Mitte Oktober – nicht zum ersten Mal. Quasi alle Hersteller sind betroffen: Branchenprimus Toyota sprach Mitte September davon, 300.000 weniger Autos wegen Chipmangels ausliefern zu können.
Insgesamt sollen weltweit sogar 7,7 Millionen Fahrzeuge nicht gebaut werden, weil digitale Innereien fehlen. Untersuchungen sprechen von Einnahmeverlusten in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar. Auch Zulieferer wie Bosch, Hella oder Faurecia sind betroffen – und senkten bereits ihre Prognosen.
Die Ursache der Lieferkettenstörung wird laut ExpertInnen wohl erst 2023 behoben sein – und ist hausgemacht: Zu Beginn der Coronapandemie hatte die Branche weltweit ihre Produktion zurückgefahren – und dabei Verträge mit Chipproduzenten gekündigt.
„Bedrohung für das Wachstum“
Das führte dazu, dass in Malaysia und Thailand Fabriken schließen mussten. Nun fehlen vielerorts Teile, sodass Fahrzeuge entweder gar nicht oder nur unvollständig auf Halde produziert werden können.
Die Unsicherheit in den Unternehmen über die Lieferung von Rohstoffen und Materialien sei „eine Bedrohung für das Wachstum“, sagte auch Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), am Mittwoch. Die Lieferprobleme führten zudem zur Verteuerung, die die Inflation anheize.
Auch die VerbraucherInnen spüren die Chipkrise: Weil weniger Fahrzeuge produziert werden und auf den Markt kommen, gibt es bereits weniger Rabatte, analysiert Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Ein typischer Neuwagen sei so im August und September im Schnitt um 360 Euro teurer geworden.
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