Impfzentren in Berlin: Kurz vor Schluss in der Arena
Bei speziellen Impfaktionen war der Andrang der Impfwilligen zuletzt höher als bei regulären Angeboten. Zwei Berliner Impfzentren schließen nun.
Damit bin ich nun offiziell 2 G: genesen und geimpft. Anfangs hieß es ja noch, wer Covid hatte, soll sechs Monate warten mit einer Impfung. Inzwischen ist die Empfehlung, sich 4 Wochen bis 6 Monate nach der Infektion impfen zu lassen. Ist ja jetzt genug Impfstoff für alle da.
Impf-Action-Faktor fehlt
Im Impfzentrum Arena, Berlins größtem, wurden jedenfalls in acht Monaten rund 600.000 Menschen geimpft. So drängelig wie am Montag, als 100 Dosen in der fahrenden Ringbahn verimpft wurden, war es dort aber schon lange nicht mehr. Dabei hätten die vielen Impfwilligen, die teils empört vor verschlossener S-Bahn-Tür standen, ja einfach nur ein paar Schritte weitergehen brauchen: Die meisten Impfstationen liegen direkt an der Ringbahnstrecke. Aber da fehlte wohl der Impf-Action-Faktor.
Während in der Arena und im Erika-Heß-Eisstadion also seit Anfang September Schluss mit dem Impfen ist, bleiben die Zentren in der Messe und am Flughafen Tegel und Stationen auf Ikea-Parkplätzen in Lichtenberg und Tempelhof geöffnet, auch ohne Termin. Mit Termin kann man sich auch bei der BVG seine Dosis Biontech abholen.
Ob es ihm leid tue, dass die Zeit im Impfzentrum vorbei ist, frage ich noch einen der Impfärzte. Na klar, er habe sehr gern in der Arena gearbeitet (war für Ärzt*innen ja auch gut bezahlt) und die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen sei toll gewesen. Letztere kamen in großer Zahl aus Kulturbereich und Veranstaltungstechnik – vielleicht auch ein Grund für die entspannte Stimmung.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!