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WAS MACHT EIGENTLICH ... Jakob Maria Mierscheid?Abblitzen

Auf Seite 2 dieser Zeitung können Sie lesen, dass und warum der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Jakob Maria Mierscheid „der Partei Brandts und Wehners“ den Rücken gekehrt hat. Er, der seinen Auftrag „im Zweifel“ immer auf der Seite der Schwachen gesehen hat, bemühe sich nun, so die Erklärung der SPD-Bundestagsfraktion, um einen „aussichtsreichen Listenplatz in der Linkspartei/PDS.“

Nur, hat er diese Rechnung auch mit dem Wirt gemacht? Zunächst scheint es so. Der Berliner WASG-Gründer Helge Meves kann es gar nicht erwarten. Ein langjähriges SPD-Mitglied? Ein Bundestagsabgeordneter? Ausgetreten? Will in die WASG? „Klar können wir uns das vorstellen!“, meint Meves. Nur, wer ist dieser Jakob Maria Mierscheid? Meves wird unsicher, beruft sich darauf, dass er noch im Urlaub sei, verweist auf den Pressesprecher der WASG.

Murat Cakir, der Pressesprecher, ist nicht in Urlaub. Ein SPD-Abgeordneter? Zu uns? Anders als Meves ist Cakir skeptisch. „Ich weiß nicht, ob das kurz vor Torschluss noch möglich ist“, sagt er, verspricht aber, sich darüber mit dem Vorstand zu beraten. Den Abgeordneten Jakob Maria Mierscheid kennt er, wie er sagt, „selbst nicht persönlich“.

Da ist der Landes- und Fraktionsvorsitzende der PDS schon weiter. „Ich gelte zwar als humorlos“, sagt Stefan Liebich, „habe heute aber Frühstücksfernsehen geschaut.“ Soll heißen: Liebich weiß, auf was sich die PDS da einlassen würde. Seine Antwort lautet denn auch klar und deutlich: „Wir nehmen nicht jeden.“ WERAFOTO: BUNDESTAG

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