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Landtagswahl in Sachsen-AnhaltBronze für die Linke in Magdeburg

Eigentlich wollte die Linken-Politikerin Eva von Angern neue Ministerpräsidentin von Sachsen-Anhalt werden. Eigentlich.

Zweistellig geworden: Linken-Spitzenkandidatin Eva von Angern am Sonntag im Magdeburger Wahllokal Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ dpa

Berlin taz | Sie trete als Herausforderin von Reiner Haseloff an, sagte Eva von Angern Ende März bei einem Auftritt in der Berliner Bundespressekonferenz. Die Spitzenkandidatin der Linken in Sachsen-Anhalt strahlte dabei so viel fröhlichen Optimismus aus, dass man ihr fast abnahm, die Linke habe tatsächlich diese Chance. Doch in den vergangenen zwei Monaten wurde auch den größten Op­ti­mis­t:in­nen in der Linken klar, dass das reines Wunschdenken war. Nicht mal eine Woche vor den Wahlen gab Dietmar Bartsch, Spitzenkandidat der Linken im Bundestagswahlkampf, daher die Parole aus: Man wolle drittstärkste Kraft in Sachsen-Anhalt werden. Platz drei, das hat der ersten Prognose zufolge zumindest geklappt. Etwa je­de:r zehnte Wäh­le­r:in­ in Sachsen-Anhalt gab der Linkspartei am Sonntag ihre Stimme.

Das ist gleichwohl ein neuer Negativrekord im einstigen Stammland. Vor fünfzehn Jahren wählten noch 24 Prozent der Sachsen-Anhalter:innen die Linke, vor fünf Jahren waren es 16 Prozent. Es wäre aber ungerecht, von Angern diesen Tiefpunkt allein anzulasten.

Eigentlich hat die 43-Jährige viele Eigenschaften, mit denen eine Linken-Politikerin in Sachsen-Anhalt punkten kann. Sie ist Landestochter durch und durch: In Magdeburg wurde sie als Tochter einer Geschichtslehrerin und eines Polizisten geboren, wuchs dort auf. Sie studierte das grundsolide Fach Jura an der Universität Halle-Wittenberg und lebt heute mit ihrem Mann, ihren drei Jungs und zwei Katzen in Madgeburg. Mit 20 Jahren trat sie in die damalige PDS ein, seit 2002 sitzt sie im Landtag, wo sie sich, fachlich kompetent, unter anderem um die Themen Gleichstellung und Rechtspolitik kümmert. Trotz der langen Parteikarriere wirkt sie noch recht frisch und unverbraucht. Erst seit Dezember 2020 leitet sie die Fraktion als Co-Chefin einer Doppelspitze.

Wieder setzte die Linke auf ein Ost-Thema

Die Kehrseite ist freilich, dass kaum jemand sie kennt: Nur ein Viertel der Wäh­le­r:in­nen hatte schon mal von ihr gehört. Doch dieses Schicksal teilte sie mit den Spit­zen­kan­di­da­t:in­nen der anderen Parteien, mit Ausnahme von Reiner Haseloff.

Die Wahl in Sachsen-Anhalt in Zahlen

Am 06. Juni 2021 hat Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag gewählt. Die CDU wurde mit deutlichem Abstand zur AfD stärkste Kraft.

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Die Linke in Sachsen-Anhalt liegt also im Trend, und zwar auch im Vergleich mit den übrigen Landesverbänden. Außer in Thüringen haben sich die Wahlergebnisse der Post-PDS in den östlichen Bundesländern halbiert. Die Generation der rüstigen DDR-Rentner:innen stirbt aus, die Mitgliederzahlen sinken und mit dem Aufstieg der AfD war auch das Image als Protest- und Kümmererpartei im Osten dahin.

In Sachsen-Anhalt versuchte es die Linke noch einmal mit dem Ost-Thema: Mit dem Wahlkampfplakat „Nehmt den Wessis das Kommando“ erinnerte sie daran, dass die Menschen im Osten auch 30 Jahre nach der Wende weniger verdienen und seltener Chefposten bekleiden. Obwohl das Plakat doch nicht in Serie ging, gelang es der Linken, ein kontrovers diskutiertes Thema zu setzen. „Ein Volltreffer“, kommentierte von Angern zufrieden: Für die Staatskanzlei hat es nicht gereicht, trotzdem erreicht die Linke zweistellige Werte. Das dürfte für Erleichterung sorgen.

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8 Kommentare

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  • Die Linke hatte in allen ostdeutschen Bundesländern in Wahlen bevor die afd angetreten ist insgesamt 1.435.346 Zweitstimmen erreicht.

    Danach (incl. dem Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt 2016) noch gerade 645.982 Zweitstimmen.

    1.435.346 - 645.982 = 789.364



    oder ein Stimmverlust von 55%.

    SPD vor afd 1.261.634, nachher 945.227.



    - 316.357 oder - 25%.

    CDU vor afd 1.807.098, nachher 1.620851, - 186.247 oder -10%.

    Einfach auf Wiki bei den Landtagswahlen auf Ergebnisse gehen.

  • Bronze - das ist aber eine sehr wohlwollende Einschätzung. Krachende Niederlage und klare Abwahl linker Politik trifft es besser.

  • Letztens im TV juti,juti!



    aber



    .....Für die Staatskanzlei hat es nicht gereicht, trotzdem erreicht die Linke zweistellige Werte. Das dürfte für Erleichterung sorgen...



    Nö,..sorgt et nich.



    Wobei ich mich ertappe



    .. Trotz der langen Parteikarriere wirkt sie noch recht frisch und unverbraucht. ..



    dem zuzustimmen. Icke!



    Außerdem ein schöner Name.



    Also nachschauen.



    Interessante Historie.



    de.wikipedia.org/w..._(Adelsgeschlecht)



    Ick weiß, albern aber mir doch Wummpe:



    .... Das im Park auf dem Weinberg über der Sülze befindliche Denkmal für die Familie von Angern ...

    • @Ringelnatz1:

      Na Na Na - wie war das mit dem Hemd?

      Anyway. Linksverdreherin paschd scho:



      www.evavonangern.de/willkommen/aktuell/

      unterm—— btw but not only



      Die eine streicht das “von“ - diese Perle wählt ihren Mädchennamen als Ehenamen!;)



      Jutta Ditfurth geboren als Jutta Gerta Armgard* von Ditfurth vs RA Eva von Angern. “ …Sie war Servicemitarbeiterin im CinemaxX Magdeburg.…“ Ooch wieder wahr - 🙀 -

      ——-



      * Es handelt sich um einen Namensvariante von Irmgard/Ermengard, abgeleitet von althochdeutsch ermin/irmin → groß, gewaltig und -gard → Schutz“ - Ach was!

  • Bronze, vielleicht!



    Hilft aber alles nichts, wenn die FDP mit auf dem Siegertreppchen steht.

  • Auch wenn ich nicht in Sachsen-Anhalt wohne oder mich genauer mit der Dame beschäftigt hätte:



    So wie ich Sie vor n paar Minuten grad im TV gesehen habe, das auftreten ist ein klares Plus. Das freundliche, einladende Lächeln sowieso. Wenn das fachliche noch passt, wäre das mal jemand der nicht zum wegschalten animiert.

  • 65 % für rechts, fast 7% mehr als vor 4 Jahren Grandios. Gibt wirklich Hoffnung.



    P.S. Das mit dem Wunsch, dass die Linke den MP stellen könnte, ist nur als rhetorischer Einstirg gemeint, oder?

    • @Ignaz Wrobel:

      Get woke, go broke.