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Relegation zur Frauen-HandballbundesligaHandball-Luchse retten sich knapp

Nur dank der Auswärtstore sichern sich die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten den Verbleib in der Ersten Liga.

Es kam auf jedes Tor an: Fatos Kücükyildiz greift für die Luchse an Foto: Eibner/Imago

Hamburg taz | Das sah nicht gut aus für die Luchse aus Buchholz und Rosengarten. Die Torhüterin der Berliner Spreefüxxe, Sofie Svarrer Hansen, parierte mit ihrem Fuß einen Wurf von außen, nahm den Ball, blickte auf und sah im Tempo-Gegenstoß Anaís Gouveia ihren Gegenspielerinnen davoneilen. Hansen warf den Ball über das ganze Spielfeld perfekt in den Lauf von Gouveia, die mit einem Sprung in den Torraum frei vor Luchse-Schlussfrau Sophie Löbig zum 16:12 traf.

Das war Anfang der zweiten Halbzeit. Die Luft schien bei den niedersächsischen Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten (HLBR) im Rückspiel der Bundesliga-Relegation raus zu sein. Das Hinspiel hatte die Mannschaft mit zwei Toren Rückstand verloren, insgesamt musste sie nun sechs Tore gegen die Füchse Berlin aufholen, um noch eine Chance zu haben, nächste Saison in der Bundesliga zu spielen.

Das Relegations-Rückspiel war das siebte Spiel in 25 Tagen für die Luchse. Ihr Geschäftsführer Sven Dubau sagte, sie hätten gewusst, dass „Kondition und Knochen“ halten müssen: „Zum Schluss war es nur noch eine Willenssache.“ Trainer Dubravko Prelcec fügte hinzu, dass am Ende „Physis und Kopf leer waren“. Gerade nach dem DHB-Pokal, bei dem die HLBR überraschend Zweite wurde, sei es schwierig gewesen, nochmal die Energie für die Liga aufzubringen.

Am Ende der Relegation stand ein hart erkämpfter 27:25-Sieg, der wegen der mehr geworfenen Auswärtstore der Spielgemeinschaft aus Buchholz den Ligaverbleib sicherte.

Wenig Geld, viel Optimismus

Dass die Mannschaft überhaupt in der Relegation spielte, war schon ein Erfolg. Trotz der drei Meistertitel in der 2. Bundesliga seit 2015 und damit der Qualifikation für die Bundesliga entschied sich die Spielgemeinschaft drei Mal wegen fehlender Mittel für den Verbleib in der 2. Bundesliga. Erst 2020, beim vierten Meistertitel in fünf Jahren, wagten sie den Sprung in die Erste Bundesliga. Und das ausgerechnet in der Coronasaison, die finanziell eine doppelte Belastung war.

Es seien knapp 80.000 Euro an Einnahmen durch Ticket- und Cateringverkäufe weggefallen, sagte Geschäftsführer Dubau. Und zum Zweiten hätten sie alle Coronatests und Hygienemaßnahmen ohne Förderung stemmen müssen. So hätte man eigentlich nur Verluste machen können. Zum Glück für Buchholz-Rosengarten habe der Hauptsponsor die Verluste ausgeglichen.

Sportlich lief es in der Liga nicht so gut wie im Pokal. Langwierige Verletzungen bei Leistungsträgerinnen sorgten immer wieder für Rückschläge. Erst am letzten Spieltag konnten sich die Luchse mit einem Sieg gegen Buxtehude und dank der Niederlage des direkten Konkurrenten Göppingen auf den Relegationsplatz retten.

Geschäftsführer Dubau und Trainer Prelcec träumen nun davon, dass die Mannschaft nächstes Jahr wieder ins Final Four des Pokals einziehen kann, diesmal aber begleitet von Zuschauer:innen. Der Klassenerhalt wird eine Herausforderung: Das Budget des kleinen Vereins liegt bei rund der Hälfte des durchschnittlichen Budgets der anderen Bundesligisten. „Aber in den letzten Wochen habe ich einen so großen Zusammenhalt erlebt, dass ich dennoch optimistisch bin“, sagt Dubau.

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