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Meeresschutz am SüdpolEine Strategie für die Antarktis

Die EU-Kommission sucht nach Unterstützung für ein Schutzgebiet im Weddellmeer und lädt zu einem interministeriellen Treffen.

Die Klimakrise hinterlasse deutliche Spuren in den polaren Ökosystemen, so die Grünenpolitikerin Lemke Foto: Imago

Berlin taz | Die EU-Kommission will die Einrichtung eines Schutzgebietes im südlichen Ozean vorantreiben. Dazu hat Umwelt-Kommissar Virginijus Sinkevičius am heutigen Mittwoch zu einem Ministertreffen eingeladen.

Bei den Mitgliedern der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) wirbt er um Unterstützung dafür, in der Ostantarktis und im Weddellmeer Meeresschutzgebiete auszuweisen. „Ziel des Treffens ist es, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, um auf die Ausweisung neuer Meeresschutzgebiete in der CCAMLR hinzuarbeiten“, sagte eine Kommissionssprecherin.

In Deutschland ist das Thema inzwischen auf Ministerinnen-Ebene angekommen. So will die zuständige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am heutigen virtuellen Treffen teilnehmen. Es sei eine gute Gelegenheit, „um die noch bestehenden Vorbehalte unserer internationalen Partner auszuräumen. Denn es ist eine historische Aufgabe, einzigartige Ökosysteme wie die Antarktis zu schützen“, sagte Klöckner.

Die nächste Sitzung der CCAMLR soll im Oktober stattfinden und bietet viel Stoff für Verhandlungen: Zum einen sperren sich mit Russland und China maßgebliche Mitglieder gegen entsprechende Schutzgebiete in der Antarktis. Ein entsprechender Vorstoß war auf der Sitzung im vergangenen Oktober gescheitert. Zum anderen steht Russland am Pranger, weil es der illegalen Fischerei in der Region bezichtigt wird.

„Die Antarktis braucht wirksamen Schutz“, sagt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutzpolitik in der Grünen-Bundestagsfraktion. Der Fischereidruck dort nehme zu, auch die Klimakrise hinterlasse immer deutlicher ihre Spuren in den fragilen polaren Ökosystemen, so Lemke.

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