Landsmannschafter-Treffen in Hannover: Deutsche Messe kündigt Mietvertrag
Die schlagenden Verbindungen des Coburger Convents wollten sich an Pfingsten in Hannover treffen. Doch daraus wird nichts.
2021 sollen wegen der Coronapandemie statt des traditionellen Aufmarschs in Coburg rund 350 Delegierte an Pfingsten in Hannover tagen. Nur eine Wahl der Amtsträger und ein Trinkabend sollen stattfinden.
Dass die vom CC-Pressesprecher Martin Vaupel als „großes Familienfest“ bezeichnete Veranstaltung nach Hannover kommt, ist aber nicht nur aufgrund der Unsicherheit des weiteren Verlaufs der Pandemie fraglich. Die Deutsche Messe, bei der unter anderem Namen ein Mietvertrag abgeschlossen wurde, kündigte am Dienstag die Räume. „Die Weltanschauung einzelner Gruppierungen im Coburger Convent widersprechen zutiefst den Werten und der Haltung der Deutschen Messe“, sagt Onuora Ogbukagu, Pressesprecher des Unternehmens.
Seit mehr als 130 Jahren kommen Korporierte aus ganz Deutschland für mehrere Tage zum Pfingstkongress in Coburg zusammen. Auf der Tagesordnung stehen neben Abstimmungen, Saufgelagen und einem Festball auch eine Kranzniederlegung für die Gefallenen beider Weltkriege. Für Frauen ist ein extra Programm vorgesehen – bei inhaltlich entscheidenden Tagungen sind sie nicht zugelassen.
Antifaschistische Aktivist*innen aus Coburg haben auf einem Blog zahlreiche Erfahrungen, Beobachtungen und Recherchen gesammelt. Dort heißt es, in der Coburger Innenstadt werde während des Kongresses offen Rassismus, Sexismus, Homophobie, Chauvinismus und Geschichtsrevisionismus propagiert. Zum Abschluss des Pfingstkongresses werde nach dem Fackelmarsch oftmals das gesamte Deutschlandlied gesungen.
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