Kinder fragen, die taz antwortet: Warum wurde Trump Präsident?

Die achtjährige Marlen und der elfjährige Kilian wollten wissen, wie Donald Trump 2016 zum Präsident gewählt werden konnte. Ein Antwortversuch.

US-Präsident Donald Trump mit Frau und Sohn.

War mal eine wichtige Person: Trump mit Frau Melanie und Sohn Barron im Weißen Haus 2017 Foto: Kevin Lamarque/reuters

Anfang November wollten wir von Kindern wissen, welche Fragen sie zurzeit beschäftigen. Hier beantworten wir jede Woche eine. Wie Donald Trump jemals zum Präsident der USA gewählt werden konnte, wollten Marlen, 8, und Kilian, 11, wissen.

Auf die Frage haben auch viele Erwachsene bis heute keine gute Antwort. Oder besser: keine eindeutige. Am ehesten kann man sich darauf einigen, dass es für die Wahl Trumps im November 2016 mehrere Gründe gab.

Der Wahlkampf spielte sich schon damals viel im Internet ab – und da mischten sich die Russen ein, weil sie davon ausgingen, dass sie mit jemandem wie Trump, der keine politische Erfahrung hatte, leichteres Spiel hätten. Russische Programmierer schrieben Programme, die auf Twitter, Facebook und Youtube so taten, als seien sie Amerikaner und fänden die Botschaften von Trump gut. Das ließ die Zustimmung zu ihm größer aussehen.

Außerdem wurden viele frei erfundene Nachrichten im Internet verbreitet, die Trumps Botschaften unterstützten. Amerikanische Ermittler haben später auch russische Geheimdienstagenten angeklagt, im Wahlkampf E-Mails von Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton und ihrer Partei gestohlen zu haben, die Clinton nicht gut aussehen ließen.

Allein wegen der russischen Einmischung wurde Trump aber nicht Präsident. Hillary Clinton, die für die demokratische Partei antrat, überzeugte viele Menschen nicht. Manche sagen, viele Amerikaner hätten auch keine Frau als Präsidentin haben wollen.

Clinton wirkte bei ihren Auftritten aber oft auch kühl. Und sie hatte viele Kontakte zu sehr reichen Menschen und großen Banken. Mit Vorträgen hatte sie auch viel Geld verdient. Menschen, die nicht so reich sind und oft nicht wissen, wie sie mit dem, was sie verdienen, Miete, Essen, Kleidung und Schulzeug für ihre Kinder bezahlen sollen, fragten sich da, ob Clinton verstehen könnte, was ihre Probleme sind.

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Trump protzte zwar mit seinem vielen Geld und seinem goldenen Turm in New York, aber er versprach entlassenen Kohlebergarbeitern auch, ihre Jobs zurückzubringen. Auch wenn er das Versprechen – wie so viele – später nicht gehalten hat, wählten ihn viele von ihnen.

Eigentlich vertrat die demokratische Partei früher die Interessen von Menschen, die nicht so viel Geld haben und sehr hart arbeiten. Heute, sagen Kritiker, würde die Partei sich nur noch um Menschen mit Universitätsabschluss kümmern – und darum, dass keiner diskriminiert werde. Was ja eine gute Sache ist. Die Interessen von weißen Arbeiter*innen und Menschen auf dem Land würde sie aber oft vergessen. Auch deshalb sei Trump aus Protest gewählt worden.

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