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Dankbarkeit zum JahreswechselLachen, Kekse, nette Uber-Fahrer

Ein Jahresrückblick mit allen Problemen wäre in diesem Jahr ziemlich lang und deprimierend. Wichtiger ist es, auf die schönen Dinge zu schauen.

Wenigstens das Konzept Spaziergang war 2020 ein Riesenerfolg Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

S potify bringt seit ein paar Jahren einen individualisierten Jahresrückblick heraus mit den Songs, die man in dem Jahr am meisten gehört hat. Neulich habe ich gescherzt, dass ich mir einen Jahresrückblick wünsche nur mit den Problemen von 2020. Persönliche wie auch gesamtgesellschaftliche. Das wäre in diesem Jahr ein ziemlich langer Jahresrückblick. Und sehr deprimierend. Stattdessen habe ich mir für meine letzte Kolumne des Jahres überlegt, dass ich den kürzeren und vielleicht wichtigeren Jahresrückblick wage. 16 kleine Dinge, für die ich in diesem Jahr dankbar bin. Danach will ich Sie, dich und euch dazu animieren, in Gedanken das Gleiche zu tun.

1. Als ich im Sommer das Baby meiner Freundin Isabell sehen durfte und sie mich angelächelt hat.

2. Meine Freundin Saba, die mir selbstgebackene Kekse an Weihnachten geschickt hat.

3. Als mich das Kind, mit dem ich mir regelmäßig beim Warten auf die M2 Grimassen-Battles liefere, aufgeregt gegrüßt hat.

4. Meine Nachbarin Sandra, die mir Klopapier geschenkt hat, als bekloppte Menschen im Frühjahr alle Supermärkte leer gekauft hatten.

Der tröstende Uber-Fahrer

5. Der Uber-Fahrer, der mich und mein Weinen 20 Minuten lang still ertragen hat, mir Taschentücher und Gummibärchen gab und zum Abschied „Alles Gute, Anna“ gesagt hat.

6. Als ich mich endlich auf das Konzept Spaziergang eingelassen habe und sogar Spaß hatte.

7. Als ich bei einem meiner Spaziergänge so laut über eine Folge des Podcasts „Drinnies“ gelacht habe, dass ich hinterher so tun musste, als ob ich telefoniere, damit es nicht peinlich wird.

8. Der Auftritt meiner Schwester Babiche Papaya im September bei dem großartigen (und coronakonformen) Festival Alvozay.

Jägermeister Maracuja

9. Als ich bei eben diesem Festival mit lieben Menschen in der Sonne getanzt habe und das Getränk Jägermeister Maracuja für mich entdeckt habe.

10. Das Buch „Sei kein Mann“, das ich in einigen Tagen durchgelesen habe, obwohl ich dachte, dass ich dank Twitter nicht mehr dazu imstande sei, ein ganzes Buch zu lesen.

11. Als ich im März mit meiner Schwester Amelia auf der Straße ein Tiktok-Video aufgenommen habe und wir 400 Takes gebraucht haben, weil wir ständig lachen mussten.

12. Als ich im Oktober im Matatu Podcast zu Gast war und ich mich so gut mit den beiden Hosts verstanden habe, dass es sich angefühlt hat, als kennten wir uns ewig.

Pyjamapartys zu zweit

13. Meine Whatsapp-Gruppe mit Niklas und Till, in der wir uns ironisch Boomer Memes hin und her schicken.

14. Die Tatsache, dass sich meine Mutter aufrichtig über diese Memes freut.

15. Dass mein Stiefvater weiterhin SMS mit LOL unterschreibt, obwohl er genau weiß, dass es nicht Lots of Love heißt.

16. Und dass meine beste Freundin Tina und ich immer noch Pyjamapartys zu zweit feiern.

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Anna Dushime
Journalistin, Speakerin und freie Kreative. Kolumne: "Bei aller Liebe". Foto: Pako Quijada
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