Theater in Coronazeiten: Was für ein Theater
Nach mehr als fünf Monaten Pause öffnen die Theaterhäuser wieder. Mit strengen Regeln. Zu Besuch in der Berliner Volksbühne.
A uf den ersten Blick wirkt alles ganz normal. Zehn Schauspieler:innen stehen mit Cowboyhüten und Gewehren auf der Bühne. Ein kurzes Wortgefecht, dann richten sie die Waffen aufeinander und ballern mit Platzpatronen los. Ein Showdown, wie es ihn am Ende eines jeden Western gibt. Doch manche tragen während der Probe ein Requisit, das nicht zur Wildwestkulisse passen will: eine FFP2-Maske. Und das ist nur eine Einschränkung von vielen beim „Kaiser von Kalifornien“, bei dem ersten Stück, das nach den coronabedingten Schließungen an der Volksbühne Berlin wieder gezeigt wird.
Über fünf Monate ist es her, dass die Spielstätten der Republik von einem Tag auf den anderen dichtmachen mussten. Die Premieren wurden abgesagt, Repertoirestücke eingemottet, Zehntausende Mitarbeiter:innen in eine vorgezogene Spielzeitpause geschickt oder zur Entwicklung von Alternativstrategien abgestellt. In Windeseile wurden Ersatzprogramme geschaffen, man zog ins Netz um – mit meist aber wenig überzeugenden Alternativen. Der Reiz des Theaters ist ja gerade die leibhaftige Zusammenkunft, die Hingabe an ein Liveerlebnis, das gemeinsame Erleben von Raum und Zeit.
Nun fahren die Theater zur neuen Saison wieder hoch, mitten in der Coronakrise. Aber wie funktioniert so ein Neustart mit Masken und Mindestabstand? Kann Kunst da frei sein? Und macht es bei all den Regeln noch Spaß?
Ein Besuch an der Berliner Volksbühne. An diesem Montag sind es noch drei Tage bis zur Premiere, hinter den Kulissen ist schon viel los. Maskierte Menschen laufen in dem labyrinthischen Treppenhaus auf und ab, unterwegs zwischen Garderobe, Seitenbühne und Bürotrakt. Es wirkt, als seien sie froh, wieder hier zu sein.
Im Intendantenbüro holzvertäfelte Wände, das Fenster steht sperrangelweit offen, damit Aerosole keine Chance haben. Die Maske könne man abnehmen, sagt Interimsintendant Klaus Dörr, kurz steht man unschlüssig voreinander, weil Händeschütteln ja nicht mehr geht.
Dörr, 59 Jahre alt, schwarzer Anzug, spricht mit leiser Stimme, manche Worte sind fast nicht zu verstehen. Er wirkt gelassen, professionell. Nur manchmal blickt er zu seiner Pressesprecherin: Hat er bei der Aufzählung des digitalen Alternativprogramms auch nichts vergessen?
Die Ruhe bewahren, das kann Dörr. Schließlich ist die Volksbühne krisenerprobt. Die letzte Großkrise ist noch nicht lange her. Im März 2018 wurde Dörr als künftiger geschäftsführender Direktor vorgestellt. Kurze Zeit später sprang er kommissarisch für den damaligen Intendanten Chris Dercon ein, den man nach monatelanger heftiger Kritik und erbittertem Streit vor die Tür gesetzt hatte. Eventisierung war Dercon vorgeworfen worden, der zuvor die Tate Gallery of Modern Art in London geleitet hatte. Und noch schlimmer: Theaterinkompetenz. Es kamen auch kaum noch Gäste. Da war ein Theatermann wie Dörr, der als studierter Wirtschaftswissenschaftler auch gut mit Zahlen kann, der ideale Ersatz.
„Das ist jetzt meine dritte Krisenspielzeit, aber dafür bin ich ja auch geholt worden“, sagt er und lacht. Doch sein Lachen klingt ein wenig angestrengt, die vergangenen Monate waren zermürbend. Das Haus lief nur im Notbetrieb: Für viele Gewerke gab es kaum etwas zu tun, während der Intendant, die Dramaturgie und die Presseabteilung sich vor Arbeit kaum retten konnten: „Ich hatte das Gefühl, ich arbeite von morgens um 7 Uhr bis abends um 10 Uhr.“ Eine Videokonferenz jagte die nächste, Telefonate, E-Mails, SMS. Verbindlichkeiten mussten abgewickelt, Inszenierungen verschoben und Produktionspläne der Gefährdungslage angepasst werden. Eine Sisyphusarbeit, schließlich war eine sinnvolle Vorausplanung nahezu unmöglich.
Als landeseigener Betrieb konnte die Volksbühne außerdem keine Kurzarbeit anmelden. Das Haus finanzierte seine Mitarbeiter:innen weiterhin aus dem laufenden Etat. Doch mangels Ticketeinnahmen kam es anderweitig zu Engpässen. Bis Ende dieses Jahres sei von 1,5 Millionen Ersparnissen 1 Million aufgebraucht, mit Glück schaffe man es bis zum Intendanzantritt von René Pollesch in der Spielzeit 2021/22 gerade so auf die schwarze Null, sagt Dörr.
Und dann musste sich die Volksbühne auch noch mit den „Hygienedemos“ herumschlagen: Immer samstags protestierten Rechtspopulist:innen und Verschwörungstheoretiker:innen bis Mitte Mai vor dem Haus am Rosa-Luxemburg-Platz gegen die wegen der Coronapandemie angeordneten Einschränkungen. Die Volksbühne verhüllte ihren Schriftzug und ihr Wahrzeichen, das Räuberrad, doch die Demonstrant:innen ließen nicht locker, behaupteten sogar, sie hätten sich an dem Haus gegründet. „Völlig ausgeschlossen“, sagt Dörr, der Fall liege jetzt bei der Staatsanwaltschaft. Außerdem eine Anzeige wegen persönlicher Bedrohung. Dörr hatte die Anmelder der Demonstrationen als „veritable Lügner“ bezeichnet, danach bekam er Hasspost.
Jetzt blicke man aber nach vorn, auch wenn nur ein Stück aus dem bestehenden Repertoire gespielt werden könne. Die anderen Repertoirestücke seien nicht coronatauglich, weil Chöre involviert seien oder sich Mitspielende zu nahe kämen.
„Immerhin konnten wir den Kern der ursprünglich geplanten Spielzeit erhalten“, sagt Dörr. „Acht Produktionen im großen Saal, bei denen antike Stoffe transformiert und überschrieben werden.“ Und noch etwas konnte gerettet werden: Alexander Eisenachs Inszenierung des „Kaisers von Kalifornien“, die am 19. März hätte uraufgeführt werden sollen und sich beim Lockdown in den Endproben befand.
Auf dem Weg zur Probe kommt man an einer Garderobe vorbei. Ein Zettel weist auf die coronabedingte Maximalbelegung von vier Personen hin, doch jetzt ist die Garderobe leer, nur die langen Gewänder an der Kleiderstange bewegen sich im Luftzug, der durch das geöffnete Fenster kommt. Vor der Tür trifft man zwei Ankleider:innen. Den Coronaauflagen zufolge dürfen sie den Schauspieler:innen nur noch in Ausnahmefällen in die Kostüme helfen, erzählen sie. Und mit der Maske und den Auflagen mache die Arbeit nur halb so viel Spaß, die Unbeschwertheit sei weg, das Herumalbern fehle.
Auf der Seitenbühne stapeln sich Fleischbrocken, Weizenbündel, in einer Ecke steht ein Stab mit einem Totenkopf. An einem Tisch lehnen Gewehre, dahinter wie ein vergessenes Requisit aus einem anderen Stück eine blaue Flasche Desinfektionsmittel.
Das Regieteam hat sich über die vorderen Reihen des Saals verteilt. Jede:r sitzt an einem Tisch, die Blicke abwechselnd auf Textbücher und Bühne gerichtet. In der ersten Reihe lehnt Regisseur Alexander Eisenach im Samtsessel und gibt über ein Mikrofon Anweisungen. Statt Aufregung herrscht hier Konzentration. Die Bewegungsabläufe sitzen, nur hier und da wird nachjustiert – „Kannste dich mal ein bisschen uffrappeln?!“, berlinert Eisenach.
Die Szene mit dem Westernshowdown hat geklappt. Nun soll etwas Neues drankommen, doch zuerst ist Pause. Ein Darsteller kommt von der Seitenbühne zurück aufs Parkett und streicht sich Desinfektionsmittel über Unterarme und Hände, so wie es Ärzt:innen auf dem Weg in den OP-Saal machen. Dann diskutiert er mit dem Regisseur über einen Monolog. Beim Sprechen hebt und senkt sich seine FFP2-Maske, das Atmen fällt bei körperlicher Anstrengung darunter schwer.
Außer an Luft fehlt es auch an Nähe. Es ist gewöhnungsbedürftig, wenn man die räumliche Distanz zwischen Menschen jetzt auch im künstlerischen Kontext sieht. Seltsam, wenn Figuren so gar keinen Körperkontakt mehr haben. „Als die Premiere abgesagt wurde, war das natürlich bitter“, erzählt Alexander Eisenach, als er später mit einem Bier auf den Treppenstufen des Theaters sitzt. Der Regisseur ist 36 Jahre alt, eine Mischung aus Intellektuellem und Berliner Junge. Für ihn als Ostberliner sei die Volksbühne das prägende Theater gewesen, sagt er, und „Der Kaiser“ seine erste Inszenierung am Haus, da sei das Aus im März natürlich doppelt schmerzhaft gewesen.
Das Stück, das sich um Aufstieg und Niedergang des Schweizers Johann August Sutter dreht, der im 19. Jahrhundert eine Privatkolonie auf dem heutigen Gebiet von Sacramento gründete, habe durch die lange Unterbrechung aber gewonnen, sagt Eisenach, der es auch selbst geschrieben hat. Die Unterbrechung erweitere den historischen Stoff um eine aktuelle Komponente. Sutter, der lange als Nationalheld gefeiert wurde, war zwar schon vorher wegen Sklavenhandels kritisiert worden, doch erst während der aktuellen Black-Lives-Matter-Demonstrationen holte man seine Statue nun vom Sockel.
Auch sonst habe die Unterbrechung seiner Arbeit gutgetan, sagt Eisenach. Sein Verständnis von historischen Momenten sei gewachsen. In dem Stück geht es auch um den kalifornischen Goldrausch, der durch einen Fund auf Sutters Grund ausgelöst wurde und zur kapitalistischen Neuordnung einer ganzen Gesellschaft führte. „Ich glaube, es gibt immer wieder Momente in der Geschichte, in denen man das Gefühl hat, die Welt ordnet sich neu“, sagt Eisenach. „Und so einen Moment erleben wir jetzt auch gerade.“
Für die inszenatorische Arbeit bedeutete Corona aber natürlich eine Umstellung. „Wir haben vieles verändern müssen. Normalerweise packen sich die Leute bei mir schon viel an. Im ‚Kaiser‘ gab es eine sehr körperliche Tanzszene, die so jetzt nicht mehr geht.“ Aber die Verbote böten auch Chancen: „Ich habe versucht, sie wie eine Art Dogma zu sehen, das man sich setzt und mit dem man jetzt umgehen muss.“
Viel irritierender sei es, körperliche Nähe zu zeigen, so wie es gerade beim Fußball der Fall ist. Denn diese Nähe sei eine Illusion und Illusionstheater sei selten interessant, sagt Eisenach. „Mit dem Abstand auf der Bühne kann ich eine Not erzählen, die einige vielleicht auch privat empfinden, weil ihnen Berührung fehlt.“
Trotzdem musste er auch umdenken. „Mein normaler Impuls gegenüber Regeln ist, sie zu hinterfragen. Aber jetzt sind sie mit gesundem Menschenverstand begründet, und Widerstand dagegen ist einfach dumm.“
Der Satz dürfte Stefan Pelz gefallen. Er ist der technische Direktor des Hauses und für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig. Das ist auch sonst kein leichter Job, jetzt kommen die Coronaregeln noch dazu. „Wenn ich gefragt werde, wie geht’s so, sage ich: ‚Corona, Corona, Corona‘, weil ich mich in einem ungeahnten Ausmaß mit diesem Thema beschäftigen muss.“ Pelz ist im ständigen Austausch mit dem Betriebsarzt und einer Fachkraft für Arbeitssicherheit, die für mehrere Berliner Bühnen zuständig ist. Und er hat sich jede Menge Informationen angelesen, die er an seine Mitarbeiter:innen weitergeben muss. Informationen, die oft schnell überholt sind, sodass es nicht leicht ist, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Zum Beispiel was die Aerosole angeht, von denen am Anfang der Pandemie keine Rede war, die dann aber in den Fokus gerieten. Also rief Pelz bei der Lüftungstechnikerin an, die vor einigen Jahren für die Erneuerung der Lüftungsanlage verantwortlich war. Gemeinsam entschied man, den Umluftanteil auf null herunterzufahren, damit nur noch frische, gefilterte Luft in den Saal gepustet wird. Das sei zwar gut gegen das Virus, sagt Pelz, aber aus energiespartechnischen Gründen suboptimal. Und weil es keine Pausen mehr geben darf, um enges Beisammenstehen zu verhindern, kann ein Stück jetzt nur rund zweieinhalb Stunden dauern. „Das ist natürlich ein erheblicher Eingriff in die Kunst“, sagt Pelz.
Körperliche Nähe verboten
Spätestens bei der ersten Probe müsse eine Einweisung in die neuen Regeln stattfinden. Neben dem Verbot körperlicher Nähe gebe es auch das Verbot, Requisiten einfach weiterzureichen. Schauspieler:innen müssten sich vorher die Hände desinfizieren oder Handschuhe tragen, die danach entsorgt würden. Bei Unterschreitung des Mindestabstands von 1,50 Metern müssten sie einen Mund-und-NasenSchutz tragen, bei längerem Unterschreiten eine FFP2-Maske.
Beim Sprechen tragen die Schauspieler:innen aber keine Maske, weil sonst kaum etwas zu verstehen wäre. Meist reden sie zum Publikum hin, weshalb die ersten fünf Reihen im Zuschauerraum aus Sicherheitsgründen ausgebaut sind. Bei Dialogen stehen sie mit Abstand so zueinander, dass die Sprechrichtung am Gegenüber vorbeigeht. Diese Regeln ließen die Bühne zu einer Art Hindernisparcours werden, wobei man ständig den Abstand von den Kolleg:innen einschätzen und die Richtung sondieren müsse, in die man spreche, um andere nicht durch die eigenen Aerosole zu gefährden, erzählt ein Schauspieler. Und der Kameramann, dessen Liveaufnahmen während der Vorstellung an die Wände projiziert werden, wirkt hinter seiner FFP2-Maske und dem Plastikvisier wie jemand, der zu einer Expedition in ein Seuchengebiet aufgebrochen ist.
Noch zwei Tage bis zur Premiere. Im Foyer trifft man Sarah Franke, die in dem Stück eine Goldsucherin spielt. Sie kommt zu spät, sie hatte einen Platten und musste mit der Straßenbahn fahren, obwohl sie das wegen des Infektionsrisikos nicht gern tue, erzählt sie, während sie auf eine Sitzgruppe zusteuert. Nicht auszudenken, wenn man sich so kurz vor der Premiere infizieren würde.
Franke ist 35 Jahre alt und hat eine prägnante Stimme, rau und tief. Man hört ihr gern zu. So dramatisch, wie man sich das Spielen gerade vorstelle, sei es nicht, erzählt sie. „Es macht auf jeden Fall noch Spaß, vielleicht sogar mehr als vorher, weil man es mehr zu schätzen weiß.“ Aber die neuen Regeln würden die natürlichen Impulse hemmen. „Weil ich normalerweise einfach zu meiner Spielpartnerin oder meinem Spielpartner rennen würde und ich jetzt weiß, dass das nicht mehr geht.“
Gab es coronabedingt Konflikte? Nicht in dieser Arbeit, sagt sie, aber in einer anderen. Schließlich gehe jede:r Mitspielende anders damit um, manche entspannter, andere ängstlicher.
Nur noch ein Tag bis zur Premiere. Im E-Mail-Fach ist eine Nachricht des Besucherservices. Er weist freundlich, aber bestimmt auf die geltenden Hygieneregeln hin: Abstand halten, Maskenpflicht, Desinfektion, Verantwortung!
Am 27. August ist es so weit, der inoffizielle Spielzeitauftakt, der nur deshalb nicht der offizielle ist, weil „Der Kaiser von Kalifornien“ eigentlich in der vergangenen Spielzeit hätte uraufgeführt werden sollen. Vor der Volksbühne ist es ungewöhnlich leer. Vereinzelt stehen Leute herum, nippen an ihrem Weinglas von der Freiluftbar. Statt der 824 Zuschauer:innen, die normalerweise in den großen Saal passen, werden nur noch 130 bis 150 eingelassen. Die Tickets für den Abend waren nach einer halben Stunde ausverkauft, aber jetzt traut sich niemand, hineinzugehen. Irgendwie ist einem mulmig bei dem Gedanken, in der jetzigen Lage mit vielen Menschen mehrere Stunden in einem geschlossenen Raum zu sitzen.
Dann klingelt es, also Maske aufsetzen und drinnen erst mal orientieren, wo es langgeht. Überall sind Abstandsmarkierungen aufgeklebt, für die Einhaltung der Laufwege sorgt das Einlasspersonal. Mit der Jacke in der Hand die Treppe rauf, eine Garderobe gibt es aus infektionstechnischen Gründen nicht.
Im Saal fühlt es sich angenehm an, so viel Platz zu haben, aber auch komisch, weil so viel frei ist. Auf der Bühne steht ein gewaltiger Stahlaufbau, das Fort von Sutter. Es gibt A-cappella-Gesang und Sarah Franke als Goldsucherin, die sich in Rage redet, während sie mit einer Spitzhacke auf den Boden einhackt, bis das Loch groß genug ist, um darin zu verschwinden. Szenenapplaus.
Masken sieht man auf der Bühne nicht, weil sie unter Cowboytüchern verborgen sind. Aber hier und da wird man auf die Gegenwart der Pandemie gestoßen: wenn die Darsteller:innen in Covid-19-Schutzanzügen auf die Bühne kommen und einen grimmigen Tanz aufführen; oder wenn jemand im Publikum laut hustet. Aber der Theaterhuster ist ja kein neues Phänomen.
Aber genießen kann man einiges an dieser Aufführung: die Westernästhetik, die Stummfilmaufnahmen und Regieeinfälle wie den, dass neben zwei streitenden Kopfgeldjägern der Ratgeber „Gewaltfreie Kommunikation für Dummies“ liegt. Doch es ist vor allem das Komplexe und Sperrige des Abends, das einem den Reiz des Theaters nach der mehr als fünfmonatigen Abstinenz wieder bewusst macht: Wo sonst lassen sich Raum und Zeit, Philosophie, Lyrik, Gesellschaftskritik und szenisches Spiel so miteinander verbinden?
Und während man noch darüber nachsinnt, wie sehr einem das alles gefehlt hat, ist es schon vorbei. Applaus, Applaus, dann eine Stimme aus dem Off: „Bitte verlassen Sie den Saal durch den Eingang, durch den Sie auch hineingekommen sind.“ Und auf einmal ist Corona keine gelungene Tanzperformance mehr, sondern wieder Alltag.
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