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+++ Corona News am 11. Juni +++Weitere Proteste gegen Bolsonaro

Sonntag wollen Brasilianer:innen wieder gegen den Präsidenten demonstrieren. EU will Einreisestopp aufheben. Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.

Trotz Corona: Der Protest gegen Bolsonaro geht weiter, Sao Goncalo am 5. Juni Foto: Ian Cheibub/reuters

Den Live-Ticker bearbeitet Anselm Denfeld.

Zahl der Asylanträge in Europa auf tiefstem Stand seit 2008

15.41 Uhr: Die Zahl der Asylanträge ist in der EU im April um 87 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit 2008. Hintergrund seien die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus, teilte die europäische Asylbehörde Easo am Donnerstag mit. Es seien nur 8.730 Asylanträge registriert worden, der niedrigste Wert der vergangenen zwölf Jahre.

Der Bericht nennt die Zahlen aller EU-Staaten sowie Norwegens und der Schweiz, nicht aber Großbritanniens. Es handle sich nicht unbedingt um eine langfristige Entwicklung, teilte die Behörde mit. Vor der Coronakrise seien anhaltend hohe Antragszahlen registriert worden. Die Entwicklung sei also eher ein Zeichen für die Auswirkungen der Pandemie als ein Hinweis darauf, dass die Anträge zu internationalem Schutz abnehmen. (dpa)

Haseloff fordert flächendeckende Grippeimpfung

15.32 Uhr: Um während der Pandemie weitere Belastungen durch die normale Grippe zu vermeiden, will Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff,CDU, sich für eine möglichst flächendeckende Grippeschutzimpfung in dem Bundesland einsetzen. „Das Virus wird auch im Herbst und im Winter da sein“, sagte Haseloff am Donnerstag in einer Regierungserklärung. Angesichts der relativ alten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt müsse eine Grippewelle während der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vermieden werden. (dpa)

Queen Elizabeth II. gibt ihr Video-Konferenz-Debüt

15.24 Uhr: An Technik interessiert war sie schon immer, nun hat die britische Königin Elizabeth II. bei einer Video-Konferenz ihr Debüt gegeben. Die 94-jährige Monarchin schaltete sich am Donnerstag von Windsor Castle aus zu einer Konferenz mit pflegenden Angehörigen über deren Erfahrungen in der Coronakrise ein.

„Ich freue mich sehr, mich Ihnen allen heute anzuschließen“, sagte die Queen laut einem vom Buckingham-Palast veröffentlichten Auszug des Gesprächs. „Es ist sehr interessant, all ihre Erzählungen und Geschichten zu hören.“ (afp)

Mehr als 1,5 Millionen Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe

14.42 Uhr: In den USA ebbt die Flut an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe nur leicht ab. Insgesamt stellten vorige Woche 1,542 Millionen Bürger einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Die Pandemie hat in den USA Vollbeschäftigung in Massenarbeitslosigkeit umschlagen lassen: Mehr als 20 Millionen Amerikaner verloren im April ihren Job, bevor im Mai ein vorläufiges Ende einsetzte und rund 2,5 Millionen Jobs geschaffen wurden. (rtr)

Brasilianer:innen wollen weiter demonstrieren

14.22 Uhr: Die Organisatoren der Demonstrationen gegen Präsident Jair Bolsonaro haben trotz der Covid-19-Pandemie zu weiteren Protesten aufgerufen. „Unser Ziel ist zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen die tödliche Politik der Regierung und die Drohungen eines Bruchs mit der Demokratie ist“, sagte Danilo Pássaro, Fan des SC Corinthians und einer der Organisatoren der Bewegung „Somos Democracia“, der Deutschen Presse-Agentur.

Pássaro bezog sich auf die jüngste Meinungsumfrage des Instituts Datafolha, wonach die Zustimmung für Bolsonaro aktuell bei 33 Prozent liegt. Die Proteste sind für Sonntag in verschiedenen Städten Brasiliens angekündigt. Bereits am vergangenen Sonntag waren in São Paulo und anderen brasilianischen Städten tausende Menschen auf die Straße gegangen. Dem brasilianischen Präsidenten wird neben antidemokratischen Tendenzen auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen – er spricht von einer „leichten Grippe“ und lehnt Einschränkungen sowie Schutzmaßnahmen ab. (dpa)

Grenzkontrollen in EU sollten bis Montag fallen

13.18 Uhr: Die Grenzkontrollen innerhalb der EU sollten nach Ansicht der EU-Kommission schon bis kommenden Montag (15. Juni) aufgehoben werden. Dazu rief EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die EU- und Schengenstaaten am Donnerstag in Brüssel auf. Sie betonte, dass auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen im Moment kein wirksames Mittel gegen die Pandemie seien. (dpa)

EU-Kommision empfiehlt: Einreisestopp ab Juli lockern

13.17 Uhr: Der verhängte Einreisestopp soll nach Empfehlungen der EU-Kommission bis Ende Juni verlängert und dann schrittweise aufgehoben werden. Bis dahin sollten die EU-Staaten eine Liste von Ländern erarbeiten, für die die Beschränkungen am 1. Juli aufgehoben werden könnten, schlug die EU-Behörde am Donnerstag vor. Welche das sein könnten, ließ sie offen. Grundlage der Entscheidung sollte die epidemiologische Situation sein. Ebenso solle berücksichtigt werden, ob das Land selbst EU-Bürger einreisen lässt. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst zu verbieten. Über solche Einreisebeschränkungen kann jedes Land für sich entscheiden. Die EU-Kommission versucht jedoch, das Vorgehen zu koordinieren. (dpa)

Hilfswerk befürchtet Anstieg von Kinderarbeit

13.12 Uhr: Das Kinderhilfswerk terre des hommes warnt zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am Freitag vor einem massiven Anstieg von Kinderarbeit durch die Coronakrise. „Für Millionen Kinder in armen Ländern hat die Pandemie das Gesicht von Hunger und Ausbeutung“, sagte Vorstandssprecherin Birte Kötter am Donnerstag in Osnabrück. Nationale Regierungen und internationale Akteure müssten die Belange armer und benachteiligter Kindern in ihren Corona-Hilfsprogrammen mit Priorität berücksichtigen. Um Kinderarbeit zu verhindern, seien Nahrungsmittelhilfen oder Direkthilfen für bedürftige Familien jetzt unverzichtbar.

Zudem sollten die Schulöffnungen nach den Lockdowns von flächendeckenden Wiedereinschulungskampagnen begleitet werden, forderte Kötter. International agierende Unternehmen müssten ihre Lieferketten kontrollieren, um die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. Terre des hommes befürchte, dass viele Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schulen zurückkehren werden, da sie zum Familieneinkommen beitragen müssen oder die Familien sich den Schulbesuch nicht mehr leisten können. Die Vereinten Nationen schätzen, dass als Folge der Pandemie 66 Millionen Kinder in extreme Armut abrutschen. (epd)

Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro

12.45 Uhr: Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro kosten. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dazu kommen noch 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich für den Betrieb von zwei Hotlines bei der Deutschen Telekom. Die Kosten für die Software-Entwicklung bewegen sich damit am unteren Ende der von der Bundesregierung prognostizierten Größenordnung in Höhe eines „zweistelligen Millionenbetrags.“ (dpa)

WHO: Pandemie beschleunigt sich in afrikanischen Ländern

12.03 Uhr: Die Pandemie beschleunige sich auf dem Kontinent, warnte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer in Genf organisierten Videopressekonferenz. Mehr als 200.000 Menschen hätten sich in Afrika nachweislich mit dem Corona-Erreger infiziert, das seien weniger als 3 Prozent der global bestätigten Fälle. Rund 5.000 Infizierte seien auf dem Kontinent gestorben. Laut Moeti konzentriert sich die Lungenkrankheit Covid-19 bislang in großen Metropolen von Afrika. Allerdings dringe sie langsam auch in ländliche Gebiete vor. Südafrika und Nigeria seien die am stärksten betroffenen Länder.

Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Zahl von Fällen in Afrika sind laut der Regionaldirektorin strikte Einreisekontrollen und -beschränkungen im Personenverkehr. Zudem hätten die Regierungen früh Lockdowns verhängt. Allerdings müssten die Menschen in Afrika einen hohen wirtschaftlichen und sozialen Preis für die Sperren zahlen, sagte Moeti. (epd)

NRW lockert weiter und erlaubt größere Privatfeiern

11.47 Uhr: Nordrhein-Westfalen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Von Montag (15. Juni) an dürfen wieder mehr Kunden gleichzeitig Geschäfte betreten, teilte die Landesregierung am Donnerstag mit. Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern sind unter bestimmten Auflagen wieder erlaubt. Auch private Feste mit maximal 50 Teilnehmern sind dann wieder möglich.

Bars sowie Wellnesseinrichtungen und Erlebnisbäder können ihren Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen. Erleichterungen gelten auch für Sportarten mit Körperkontakt. Sie sind ab Montag auch in geschlossenen Räumen für Gruppen bis zu zehn Personen, im Freien für Gruppen bis zu 30 Personen wieder zulässig. Die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen bleiben bestehen. (dpa)

Afghanistan weitet Kampf gegen Coronavirus aus

11.14 Uhr: In Afghanistan soll der Kampf gegen die Pandemie auf alle Krankenhäuser ausgeweitet werden. Alle Kliniken, auch private Kliniken und Ärzte, sollten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 kämpfen, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Ahmad Dschawad Osmani am Donnerstag während einer Pressekonferenz. „Das Coronavirus grassiert in jedem afghanischen Haus“, so Osmani. Bisher werden in Afghanistan Patient:innen mit Covid-19 nur in wenigen Krankenhäusern behandelt, die zunehmend überfüllt sind. Auch die Testmöglichkeiten sind beschränkt. In Afghanistan sind derzeit 22.890 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Mehr als 40 Prozent der Tests fielen laut dem UN-Nothilfebüro Ocha positiv aus. (dpa)

Verkehr könnte auch nach Corona um 8 Prozent sinken

11.09 Uhr: Der Verkehr in Deutschland könnte einer Studie zufolge auch nach der Coronakrise deutlich reduziert werden. Es gebe beim Personenverkehr ein Potenzial von 8 Prozent, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft EY und des Wuppertal-Instituts. Ein Viertel aller Tätigkeiten seien während des Social Distancing ins Homeoffice verlegt werden. Videokonferenzen hätten sich mehr als verdoppelt. Der Trend sei aber derzeit schon wieder rückläufig, der Autoverkehr trotz Homeoffice bereits wieder auf dem Niveau von vor der Krise, während Busse und Bahnen noch häufig gemieden würden. Umweltministerin Svenja Schulze forderte: „Manche neue Routine sollen wir uns erhalten, weil es Umwelt und Lebensqualität dient.“ (dpa)

Zoom schließt Konto von chinesischen Aktivist:innen

10.37 Uhr: Die populäre Videoplattform Zoom hat nach einem Medienbericht das Konto einer Gruppe von chinesischen Menschenrechtsaktivist:innen in den USA geschlossen. Diese hatte zuvor in einer Videokonferenz eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in China abgehalten. Wie die US-Webseite Axios am Donnerstag berichtete, verwies Zoom darauf, dass es sich „an örtliche Gesetze halten“ müsse, ohne China direkt zu nennen. Es sei inzwischen aber wieder reaktiviert worden.

Das Gedenken hatte der damalige Studierendenführer Zhou Fengsuo am 30. Mai über ein bezahltes Zoom-Konto organisiert. Am 7. Juni wurde sein Konto geschlossen und ein weiteres des prodemokratischen Hongkonger Politikers Lee Cheuk Yan konnte ebenfalls nicht mehr benutzt werden. „Wir sind empört über das Vorgehen von Zoom“, sagte Zhou Fengsuo. Internet-Expert:innen äußern Sicherheitsbedenken über Zoom. Ein großer Teil seiner Produktentwicklung findet in China statt. (dpa)

Frankreich verliert rund eine halbe Million Arbeitsplätze

10.16 Uhr: Frankreich hat im ersten Quartal 2020 fast eine halbe Million Arbeitsplätze im privaten Sektor verloren. Dies ist auf einen historischen Rückgang der Leiharbeit wegen der Coronakrise zurückzuführen, wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag mitteilte. Hier wurde ein Rückgang von 40 Prozent verbucht. Insgesamt sind demnach in Frankreich im privaten Sektor 497.400 Nettoarbeitsplätze vernichtet worden, hinzu kommen 4.900 Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hofft unterdessen, dass sich die Wirtschaftsaktivität im Land im Sommer normalisiert. (dpa)

Australiens Premier fordert Strafen für BLM-Demos

9.51 Uhr: Australiens Premierminister Scott Morrison forderte am Donnerstag Strafen für Protest-Teilnehmer:innen, weil sie mit den Versammlungen gegen die Corona-Beschränkungen verstießen. Zudem behauptete er, es habe in Australien niemals Sklaverei gegeben. Morrison sagte in einem Radiointerview, die Proteste seien „eine Respektlosigkeit gegenüber anderen Australiern“, nachdem der Bundesstaat Victoria gemeldet hatte, dass ein Demonstrant in Melbourne positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.

Inspiriert von den Black-Lives-Matter-Protesten (BLM) in den USA, hatten in den vergangenen Tagen zehntausende Australier gegen Rassismus im eigenen Land und in den USA protestiert. In den kommenden Tagen soll es weitere Proteste geben. (afp)

Lebenshilfe: Behinderte in Konjunkturpaket nicht bedacht

9.40 Uhr: Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, SPD, beklagt, dass Menschen mit Behinderung während der Coronakrise nicht von Anfang an von der Politik in den Blick genommen worden seien. In einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Aachen kritisierte die Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, dass „behinderte Menschen und ihre Unterstützung in der Organisation der verschiedenen Rettungsschirme zunächst einfach nicht bedacht“ worden seien. Dabei seien Menschen mit Behinderungen und ihre Familien von der Pandemie sozial und gesundheitlich besonders betroffen, sagte Schmidt.

Familien erlebten während der Pandemie extreme Situationen im Zusammenleben mit ihren behinderten Angehörigen. Die Wohnstätten mit ihren Betreuungsangeboten seien so organisiert, dass die Bewohner tagsüber in den Werkstätten arbeiten. Seien die Werkstätten aber geschlossen, sei das nicht möglich. Dass Eltern, die nun mehr Betreuung übernehmen müssten, inzwischen unabhängig vom Alter ihrer Kinder seit wenigen Wochen durch das neue Konjunkturpaket einen Lohnausgleich für eine Zeit von bis zu 20 Wochen bekommen könnten, sei da immerhin ein Fortschritt. (epd)

CDU-Politiker: Insolvenzantragspflicht weiter aussetzen

9.20 Uhr: Der CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann fordert, die wegen der Coronakrise bis Ende September ausgesetzte Insolvenzantragspflicht zu verlängern. Viele gesunde Firmen, vor allem im Mittelstand, seien unverschuldet in Schieflage geraten. „Gerade für sie brauchen wir ein Sonderinsolvenzverfahren, mit dem Unternehmen in einer Art Winterschlaf die Krise überstehen können.“ Dieses Verfahren müsse unbürokratisch sein und noch vor der Sommerpause kommen. (rtr)

Frankreich fordert schnelle Einigung auf EU-Hilfspaket

8.50 Uhr: Frankreich dringt auf eine Einigung in der EU über das geplante 750 Milliarden Euro schwere Hilfspaket bis Juli. „Es gibt keine andere Lösung als eine Einigung bis Juli“, sagt Amelie de Montchalin, Staatssekretärin im Europa-Ministerium, dem Hörfunksender BFM Business. „Wenn wir keinen Konjunkturplan haben, werden wir ein Problem haben.“ (rtr)

Karliczek für Einsatz von Lehramtsstudierenden an Schulen

8.50 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, befürwortet den Einsatz von Lehramtsstudierenden in den Schulen während der Pandemie. Mit einigen Bundesländern gebe es Gespräche darüber, wie Lehramtsstudenten als Unterstützung in den Unterricht eingebunden werden können, sagte Karliczek am Donnerstag im ARD-“Morgenmagazin“. Die Idee sei „auf dem Weg“.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch vorgeschlagen, auch Lehramtsstudenten für den Unterricht heranzuziehen, um den erhöhten Personalbedarf an den Einrichtungen decken zu können. Zudem solle das freiwillige soziale Jahr ausgebaut werden, um zusätzliches Personal für Schulen und Kitas zu rekrutieren. Nach dem Willen der Kultusministerkonferenz sollen die Schulen nach den Sommerferien bundesweit zum Regelbetrieb zurückkehren. In möglichst vielen Bereichen müsse nun „zur Normalität“ zurückgekehrt werden. (afp)

Aktuelle Infektionszahlen aus Deutschland

5.41 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle steigt in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten um 555 auf 185.416. Weitere 26 Menschen sind binnen 24 Stunden an den Folgen von Covid-19 gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 8.755 beläuft. (rtr)

Vergütung der Labore für Coronatests soll sinken

5.00 Uhr: Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden – doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger. Für Tests, die Praxisärzte veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli nur noch 39,40 Euro statt der bisherigen 59 Euro bekommen. Beim GKV-Spitzenverband hieß es, der bisherige Preis von 59 Euro sei Anfang Februar festgelegt worden, als es nur vereinzelte Tests gab. Heute gehe es um eine Massenproduktion von rund 400.000 Tests pro Woche, die zu einem großen Teil automatisiert ablaufe. Außerdem entlaste der neue Preis die Sozialkassen und öffentlichen Haushalte deutlich und unterstütze das Anliegen der Politik, die Strategie der Massentestungen gezielt auszubauen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kritisierte dagegen die Entscheidung scharf, die gegen ihre Stimmen gefallen sei.(dpa)

WHO: Lateinamerika wird zu Brennpunkt der Pandemie

4.48 Uhr: Lateinamerika entwickelt sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus-Brennpunkt. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind in der Region über 70.000 Menschen dem Virus erlegen. Das am stärksten betroffene Land ist Brasilien: Offiziellen Angaben zufolge sind 40.000 Todesfälle verzeichnet, die dritthöchste Zahl an Todesopfern weltweit nach den Vereinigten Staaten und Großbritannien. In Mexiko sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang 15.357 Menschen an den Folgen der Atemwegserkrankung gestorben. Es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Das neuartige Coronavirus hat sich auch in Peru, Chile und Kolumbien rasch verbeitet. (rtr)

US-Experte erwartet bis Herbst mindestens 200.000 Tote

4.19 Uhr: In den Vereinigten Staaten könnte bis September die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, bei 200.000 liegen. „Selbst wenn wir die Kurve flach halten, ist es realistisch, dass wir irgendwann im September 200.000 Tote erreichen werden“, sagte Ashish Jha, der Leiter des Harvard Global Health Institutes, in einem Interview dem Sender CNN. „Und die Pandemie wird im September nicht vorbei sein.“ Jha sagte, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass die Vereinigten Staaten das einzige große Land seien, das die Beschränkungen zur Eindämmung des Virus gelockert habe, ohne zuvor das Fallwachstum auf ein kontrolliertes Niveau zu bringen. (rtr)

Noch kein Anstieg der Infektionszahlen wegen US-Protesten

1.42 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence sagt, es habe noch keine Anzeichen für eine Zunahme der Corona-Fälle nach zwei Wochen landesweiter Proteste gegeben. „Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir jetzt, fast zwei Wochen nach den ersten Protesten, keine Zunahme neuer Fälle sehen“, sagte Pence in einem Interview mit dem Sender Fox Business Network. Viele Menschen hätten Masken getragen und teilweise die Abstandsregelen beachtet. Dr. Anthony Fauci, der oberste Experte für Infektionskrankheiten in der Coronavirus-Task-Force des Weißen Hauses, hatte sich besorgt über die Proteste während der Pandemie geäußert. Er sagte, die Massenproteste würden „perfekte Bedingungen“ für die Verbreitung des Virus liefern. (rtr)

Trump plant Massenveranstaltungen bei Wahlkampf

0.00 Uhr: US-Präsident Donald Trump will nach einer rund dreimonatigen Pause wegen der Pandemie bald wieder Wahlkampfauftritte aufnehmen. Die erste Veranstaltung vor seinen Anhängern sei für Freitag nächste Woche in der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma geplant, teilt der Republikaner mit. Der Druck auf Trump war zuletzt gewachsen, da Umfragen den Demokraten Joe Biden im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf vorn sehen. (rtr)

Über zwei Millionen Infektionen in den USA gemeldet

0.00 Uhr: Die Zahl der Infektionen in den USA übersteigt nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters die Marke von zwei Millionen. Die Zahl der Toten liegt demnach über 112.000 – beides die weltweit höchsten Werte. Den Daten zufolge steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht nach den Rückgängen der vergangenen fünf Wochen. Ein Teil des Anstiegs geht dabei auf eine größere Zahl vorgenommener Tests zurück. (rtr)

Lufthansa plant größeren Stellenabbau als erwartet

0.00 Uhr: Die hart von der Coronakrise getroffene Lufthansa muss tiefe Einschnitte bei den Personalkosten vornehmen. Der Einbruch des Passagierflugverkehrs führt zu einem noch höheren Personalüberhang als bisher bekannt. Die Airline-Gruppe brauche nach der Krise rechnerisch 22.000 Vollzeitstellen oder rund 26.000 Mitarbeiter weniger als heute, erklärte die Lufthansa am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den Gewerkschaften UFO, Verdi und Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Bisher war offiziell von deutlich mehr als 10.000 Arbeitsplätzen die Rede. (rtr)

Boris Johnson gibt Expert:innen Schuld an spätem Lockdown

0.00 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson verweist nach dem Vorwurf eines zu späten Lockdowns auf Wissenschafts-Experten. Die Entscheidungen seien auf Grundlage der Empfehlungen der Scientific Advisory Group for Emergencies getroffen worden, sagt er. „Natürlich wissen wir, dass wir dazulernen müssen.“ Dafür sei es jedoch noch zu früh, weil zu viel noch unbekannt sei. Das ehemalige Mitglied der wissenschaftlichen Beratergruppe Neil Ferguson hat erklärt, die Zahl der Todesopfer in Großbritannien hätte halbiert werden können, wenn die Maßnahmen eine Woche früher eingeführt worden wären. (rtr)

Noch unklar, wie sich Corona in der kalten Jahreszeit verhält

0.00 Uhr: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist unklar, welchen Einfluss die Jahreszeiten auf den weiteren Verlauf der Pandemie haben. Bislang gebe es keine Daten, die auf eine veränderte Übertragung des Virus hindeuteten, sagt WHO-Experte Mike Ryan. „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Jahreszeit oder die Temperatur die Lösung sein wird.“ Ryan verwies dabei auf den bevorstehenden Sommer auf der Nordhalbkugel wie auch den Winterbeginn auf der südlichen Erdhälfte. (rtr)

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