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Autonome WaffensystemeKillerroboter verbieten

Gastkommentar von Mary Wareham

Eine Human-Rights-Watch-Direktorin meint: Deutschland braucht mehr Engagement gegen Killerroboter.

Roboter auf einer Pressekonferenz über eine Kampagne zum Stopp von Killerrobotoren Foto: Li Muzi/imago

H och entwickelte Armeen weltweit stürzen sich auf künstliche Intelligenz und andere neue Technologien. Doch was passiert, wenn es keine menschliche Kontrolle mehr beim Einsatz von Gewalt gibt? Am 31. Januar trifft sich die Koalition für ein Verbot von Killerrobotern in Berlin, um Abgeordnete des Bundestags für das Thema zu gewinnen.

Es wird immer deutlicher, dass eine moralische Grenze überschritten und die Eskalation von Konflikten begünstigt wird, wenn Waffensysteme Ziele ohne menschliches Eingreifen angreifen. Das Töten Maschinen zu überlassen, wirft ethische und humanitäre Fragen auf, nicht zuletzt, weil solche Waffen gegen ganze Bevölkerungsgruppen mit verheerenden Folgen eingesetzt werden könnten.

Doch die Staatengemeinschaft hat noch immer keine glaubwürdige Antwort darauf gefunden, obwohl sie sich deshalb seit 2014 bereits achtmal getroffen hat. Im November konnten sich die Länder nur einigen, weiter über tödliche autonome Waffensysteme im Rahmen der Konvention über konventionelle Waffen im Juni 2020 zu sprechen. Außenminister Maas verkündete die schwache Entscheidung als eine Maßnahme, die die internationale Gemeinschaft dem Ziel der Ächtung dieser Waffensysteme einen großen Schritt näher bringe.

Es ist schwer verständlich, warum Deutschland mehr Zeit mit ergebnislosen Beratungen verschwendet. Die Staatengruppe der Allianz für den Multilateralismus, die Deutschland zusammen mit Frankreich anführt, hat Killerroboter als eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit bezeichnet.

Mary Wareham

ist Advocacy-Direktorin der Abteilung Waffen bei Human Rights Watch (HRW) und Koordinatorin der Kampa­gne gegen Killerroboter.

Wie in Kanada und Finnland hat sich auch in Deutschland die Regierung für ein Abkommen zum Verbot von Killerrobotern ausgesprochen. Deshalb sollten seine Diplomaten mit gleichgesinnten Ländern darüber sprechen, wie und wann Verhandlungen darüber aufgenommen werden. Das ist schlicht und ergreifend nötig, um die Menschheit vor Killerrobotern zu schützen, bevor es zu spät ist. Führungsstärke ist jetzt gefragt.

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5 Kommentare

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  • killerroboter sollten wie atomwaffen und raketen die diese transportieren können weltweit verboten werden..

    wir brauchen dringend eine internationale abrüstungskonferenz,eine auflösung aller militärischen bündnisse und ein monopol der uno für bewaffnete interventionen



    die permanente internationale abrüstungskonferenz sollte nicht nur aus vertreter*innen von regierungen bestehen sondern auch aus extra dafür gewählten für die menschheit als ganze repräsentativen abgeordneten eines globalen parlamentes.das erhöht die erfolgschancen

    abrüstung ist eine möglichkeit viel geld zu sparen

    dadurch würden ausserdem hochqualifizierte arbeitskräfte für sinnvollere verwendungen frei

    wer killerroboter bauen kann der kann auch roboter bauen mit denen wir erdnahe asteroiden oder asteroiden im asteroidengürtel als rohstoffquellen erschliessen können

  • "Es ist schwer verständlich, warum Deutschland mehr Zeit mit ergebnislosen Beratungen verschwendet....



    Das ist schlicht und ergreifend nötig, um die Menschheit vor Killerrobotern zu schützen, bevor es zu spät ist. Führungsstärke ist jetzt gefragt."

    Mir ist ehrlich gesagt schwer verständlich, was sich Frau Werham da erhofft.

    Die führenden Nationen (USA, China, Israel und Südkorea) in der Entwicklung autonomer Waffensysteme haben bei der oben genannten Position schon abgewunken, Großbritannien, Australien, Russland und Indien auch schon, also 4 von 5 ständigen Mitgliedern des UN Sicherheitsrats.

    Eine völkerrechtliche Ächtung ist in dieser Konstellation unrealistisch.

    Nun kann es die Bundesrepublik natürlich machen wie Frau Wexham es fordert, mit Anlauf gegen die Betonwand rennen und nichts erreichen und gleichzeitig mal wieder die eigene Bedeutungslosigkeit im militärischen Bereich zeigen.

    Oder man versucht es doch mit verhandeln, was die Bundesregierung auch vorhat und versucht so viele Staaten, die auch wirklich relevant in der Entwicklung sind, für einen bestmöglichen Kompromiss zu gewinnen.

  • Ich bin strikt gegen den Einsatz autonomer Waffensysteme, weil ich die Vorstellung, dass eine Maschine über Leben und Tod entscheidet, ziemlich gruselig und ethisch nicht vertretbar finde.

    Aber um mal den devil's advocat zu spielen:

    Das Fehlen von Emotionen eines solchen Kampfroboters hätte auch Vorteile. So könnte ein Roboter-Soldat nicht aus Wut, Hass oder Sadismus töten. Rassimus wäre ihm fremd und er würde auch keine Frauen vergewaltigen. Würde man so einem Roboter z.B. die Genfer Konvention einprogramieren würde er Kriegsverbrechen nicht begehen. Jedenfalls nicht mit Absicht.

  • Was Deutschland will und fordert ist doch irrelevant. Genauso wie die Meinung fast aller anderen Länder.

    Entscheidungen über "Killerroboter" (lächerlicher Begriff) und ihren Einsatz werden in Washington, Moskau und Beijing getroffen. Vielleicht noch in Jerusalem.