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Kinderheim in BrandenburgNeustart nicht gelungen

Dem Kinderheim „Neustart“ droht die Schließung. Nun stellt sich auch noch heraus: Ein Rechtsextremer arbeitete dort als Erzieher.

Tief im Wald bei Jänschwalde: das Kinderheim „Neustart“ Foto: Wolfgang Borrs

Berlin/Hamburg/Potsdam taz | Wie geht es weiter mit dem Kinderheim „Neustart“ in Jänschwalde? Gut vier Monate ist es nun her, dass die taz über schikanöse Methoden in dem Brandenburger Kinderheim berichtete und das dortige Jugendministerium einen Aufnahmestopp verhängte.

Während die Heimaufsicht in Potsdam darüber brütet, ob es den normalen Betrieb des Heims in den Forstwäldern bei Jänschwalde wieder erlauben kann, haben sich kurz vor Weihnachten erneut nach und nach mehrere Jugendliche bei der taz gemeldet, um die Zustände dort anzuprangern.

Mittlerweile hat die taz mit insgesamt acht Jugendlichen gesprochen, die in der Einrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Lübben gewohnt haben oder zum Teil noch wohnen. Laut Aussagen der Jugendlichen haben sich die Zustände dort nur geringfügig verbessert. Die Stimmung sei mies. Die Jugendlichen wollten, dass das Heim geschlossen werde – auch damit andere Kinder nicht das durchmachen müssen, was sie dort erlebt hätten. Zudem gewinnt man aus den Gesprächen den Eindruck, dass die Erzieher zunehmend Druck auf Jugendliche ausüben – auch um zu verhindern, dass diese sich an die Öffentlichkeit wenden.

Betten ohne Matratze

Zur Erinnerung: Der taz-Artikel „Hinter Milchglas“ vom 23. September führte zu sofortigen Auflagen des Ministeriums. Jugendliche waren in einer Eingangsphase in ihren Zimmern isoliert, hatten Milchglasfolie an den Fenstern und tagsüber keine Matratze auf dem Bett. Sie erzählten von strengen Frageritualen, abgeschlossenen Türen und einzelnen Übergriffen. Das Bildungsministerium von Britta Ernst (SPD) reagierte Anfang Oktober zudem mit einem Aufnahmestopp und weiteren Auflagen: ein Mitarbeiter wurde beurlaubt, die strenge Eingangsphase unterbunden. Es ging um die Sicherung des Kindeswohls.

Intensivpädagogik in Brandenburg

Haasenburg Sechs Jahre ist es her, dass nach Recherchen der taz drei Heimen des privaten Betreibers Haasenburg GmbH die Betriebserlaubnis entzogen wurde, weil die dortigen Methoden nicht mit dem Kindeswohl vereinbar waren. Der Heimalltag sei von „überzogenen, schematischen und drangsalierenden Erziehungsmethoden geprägt gewesen“, sagte die damalige Jugend­ministerin Martina Münch (SPD) nach Lektüre eines Untersuchungsberichts und entzog die Betriebserlaubnis. Geschlos­sene Heime sollen seither in Brandenburg der Vergangenheit angehören.

Storkow Die taz berichtete kürzlich auch über das problematische Konzept einer anderen Brandenburger Einrichtung in Storkow-Wolfswinkel. Experten wie Holger Ziegler, Professor für Soziale Arbeit an der Universität Bielefeld, beurteilten die beschriebenen Methoden als entwürdigend, entautonomisierend und körperverletzend. Sie erinnerten an überwunden geglaubte Erziehungskonzepte wie die derJugendwerkhöfe der DDR mit teilweise menschenunwürdigen Bedingungen.

Aufs Land Auch Berliner Jugendämter bringen immer wieder Kinder und Jugendliche in Brandenburger Heimen unter: Zu Jahresbeginn 2019 befanden sich laut der Senatsverwaltung für Bildung über 1.200 Berliner Jugendliche in Brandenburger Einrichtungen.

Ethik Der Deutsche Ethikrat hat sich im Jahr 2018 eindeutig zu intensivpädagogischen Konzepten geäußert: „Intensivpädagogische Konzepte sind nicht zu rechtfertigen, weil sie aufseiten des Kindes beziehungsweise des Jugendlichen zu Ohnmachtserfahrungen und zu äußerer Anpassung aus Resignation führen, sodass die eigentlich verfolgten wohltä­tigen Absichten konterkariert werden.“ (gjo, kaj)

Die Untersuchungen der Heimaufsicht in Potsdam dauern seither an. Laut Ministerium soll ein Bericht über die Geschehnisse bis Anfang Februar vorliegen. Ohne Aufhebung des Aufnahmestopps würde das Heim leerlaufen. Nach Berichten der Jugendlichen sind viele entlassen worden und nur noch knapp ein Dutzend Bewohner in dem Heim, das für 30 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren vorgesehen ist.

Sicher ist der Ausgang noch nicht, wie es kürzlich im Bildungsausschuss im brandenburgischen Landtag hieß. Volker-Gerd Westphal, Referats­leiter der Abteilung Kinder und Jugend, sagte dort, dass es nach der Prüfung, ob die erteilten Auflagen auch eingehalten wurden, „erneut Diskussionsbedarf mit der Einrichtung“ gegeben habe. „Wir sind mit der Einrichtung in Jänschwalde noch nicht durch. Da ist noch weiterer Prüfbedarf gegeben. Die Auflagen gelten fort“, sagte Westphal. Man werde nochmals „differenzierte Auflagen“ erteilen.

Angst vor Wildschweinen

Hinzu kommen nun neue Vorwürfe: Ehemalige und aktuelle Be­woh­ne­r:in­nen berichten uns, dass es seit etwa zwei Monaten neue Schikanen gebe. So liegt das Heim mitten im Wald. Hätten die Betreuer jene Jugendlichen, die auswärts zu Schule gehen, früher mit dem Auto zum Bahnhof gefahren, müssten einige von ihnen diesen Weg nun morgens um 6 Uhr früh im Dunkeln zu Fuß gehen. Der Weg dauere 20 bis 25 Minuten. Bewohner hätten Angst, weil dort Wildschweine herumliefen und ihnen häufiger schon direkt begegnet seien. Die Kinder wie zuvor zu fahren, hätten die Betreuer allerdings abgelehnt – sie seien ja kein Taxi-Unternehmen, hätte es geheißen.

Zudem hätte sich die verbesserte Lage nach den ersten Auflagen durch die Heimaufsicht zum Teil wieder verschlechtert. Zwar ist die „Gruppe 1“ mit der strengen Aufnahmephase noch geschlossen. Doch die auch recht strenge „Gruppe 2“ gibt es noch. Die Bewohner dort hätten zwar kurzfristig Ausgang gehabt, aber das sei wieder verboten worden. Fenster könnten nicht von den Bewohnern geöffnet werden, die Jugendlichen würden im Heim beschult und kämen wenig raus.

Die taz befragte Anfang Januar das Ministerium zu diesen Vorwürfen, etwa ob die Wildschwein-Begegnung auf dem Schulweg zumutbar sei. Noch während wir auf die Antwort warten, spitzt sich die Lage vergangenen Sonntag zu: Eine ehemalige Bewohnerin berichtet darüber, dass ein Mädchen in der Einrichtung von einem anderen Bewohner verprügelt wurde. Das Mädchen habe Verletzungen und Schmerzen gehabt und noch am Abend zum Arzt gewollt, die Erzieher hätten das allerdings nicht unterstützt und sie sogar tags drauf zur Schule geschickt. Mittlerweile – auch dazu schickte die taz prompt eine Anfrage ans Ministerium – war das Mädchen wohl beim Arzt und soll von dort sogar ein paar Tage ins Krankenhaus gekommen sein.

Das Ministerium teilt nur knapp mit, auch diese neuen Vorgänge würden nun wiederum „geprüft“. Den dunklen Schulweg mit Wildschweinen findet man dort offenbar nicht so schlimm. Zu den anderen Vorwürfen äußert sich die Behörde nicht, bestätigt aber immerhin, dass es an besagtem Tag einen „Vorfall gab, der meldepflichtig ist“. Die Klärung durch die Heimaufsicht „dauert derzeit an“, so die Sprecherin.

Auch der Geschäftsführer des ASB-Lübben, Sven Meier, schreibt auf taz-Anfrage: Der „beschriebene Vorfall vom vergangenen Wochenende wurde, wie jeder Vorfall, dem Ministerium gemeldet“. Unklar bleibt, was genau passierte – abgesehen davon, dass das Mädchen erst spät zu einem Arzt kam und mehrere Tage im Krankenhaus blieb. Die durchaus heftige Beschreibung des mutmaßlichen Tathergangs durch die ehemalige Bewohnerin könne Meier jedenfalls nicht bestätigen, schreibt er.

Mitarbeiter beurlaubt

Ein anderes nicht unwichtiges Detail allerdings bestätigt der ASB-Geschäftsführer. Bei dem im Zuge der Prüfungen und Auflagen durch das Ministerium beurlaubten Mitarbeiter handelte es sich um einen Markus W., der zugleich eine Größe der Cottbusser rechten Szene ist, wie die taz nun erfuhr. Er ist führendes Mitglied der dortigen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung.

Um das zu erfahren, muss man nur seinen Namen googeln: Bilder von ihm finden sich auch auf der Website der Identitären. Er arbeitete bis September in dem Jugendheim „Neustart“ des ASB Lübben.

Geschäftsführer Meier sagt dazu: „Zum Zeitpunkt der Beurlaubung hatten wir keine Kenntnis von den privaten Aktivitäten des Herrn W.“. Mit dem jetzigen Kenntnisstand und Ws. politischer und gesellschaftlicher Gesinnung, sagt Meier, „ist eine Weiterbeschäftigung des Herrn W. unter keinen Umständen denkbar“.

Im Zusammenhang mit dem Heim bestätigt die Staatsanwaltschaft Cottbus Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung gegen W. Auch gegen einen ehemaligen Bewohner werde ermittelt – hier ebenfalls wegen Körperverletzung, diesmal zum Nachteil W.s. Die Ermittlungen in beiden Fällen dauerten an. Zudem warte man noch auf den Abschluss der Prüfungen durch das Bildungsministerium.

Dort fiel ebenso wenig auf, dass ein Identitärer mit der Erziehung von Jugendlichen betreut war. Immerhin jedoch hält das Ministerium Rechtsextreme nicht für geeignete Erzieher, wie es mitteilt: „Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören oder diese nachweisbar unterstützen, sind für eine Tätigkeit in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe fachlich ungeeignet – Fachkräfte sollten sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung in Deutschland bekennen.“

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9 Kommentare

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  • An TAZ-Leser1



    Ihre praktischen Hinweise auf brandenburger Verhältnisse sind sehr hilfreich. Ich verfolge sie in Dankbarkeit schon länger, um die permanenten Probleme der auch für mich nicht mehr nachvollziehbaren Heimaufsicht in Brandenburg zu verstehen.

    Nach meinen Erfahrungen sind es personell falsch besetzte Verantwortungsbereiche in der Heimaufsicht. Diese gab es schon mit dem damaligen Landesjugendamt und sie werden heute einfach fortgesetzt.

  • Sehr geehrter Herr Leiberg,

    da Sie mich persönlich ansprechen, erlaube ich mir eine kurze Antwort.

    In meinem Kommentar befindet sich keine, Zitat: "Bewertung", sondern eine Sachverhaltsschilderung. Denn wäre Vertrauen vorhanden, das zuständige Ministerium und Jugendamt waren und sind im Jänschwalder Heim ständig vor Ort, hätten die Betroffenen diese Kontakte nutzen können. Wie die Entscheidung aus den bisherigen Erfahrungen heraus ausfiel, ist bekannt. Dies gilt übrigens auch für andere brandenburger Heime.

    Was das von mir ganz bewusst als, Zitat: "bedenkliche Gedankengut" angeht, so haben sich der Träger und das zuständige Ministerium dazu geäußert, nachzulesen im TAZ-Artikel vom 20.01.2020. Zudem gibt es für das Personal Eignungsvoraussetzungen und Meldepflichten seitens der Träger gegenüber den Behörden. Im Zweifel darf die gesetzlich verpflichtende Beratung jederzeit in Anspruch genommen werden. Die lokale und regionale politische Situation wird durch eigenständige Behörden seit Jahren verstärkt beobachtet; eine ernstzunehmende Tendenz ist vorhanden. Auf die besondere Schutzbedürftigkeit von Heimen sei hingewiesen.

    Im Bundesland Brandenburg sind die Rechte und Pflichten der sogenannten "Heimaufsicht", richtigerweise "Einrichtungserlaubnisbehörde", klar definiert und für jedermann nachlesbar. Eine, Zitat: "Konnotation" kommt darin leider nicht vor.

    Welche Probleme Sie mit der, Zitat: "AfD & Friends" haben, und was das mit den Betroffenen zu tun hat, legen Sie nicht dar. Im Landtag Brandenburg sind folgende Parteien vertreten: SPD, DIE LINKE, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, AfD und BVB / Freie Wähler. Sollten Sie die Rechtmäßigkeit der Wahlen anzweifeln, so informieren Sie sich bitte über Ihre umfangreichen bürgerlichen Rechte und nutzen ggf. separate Kommentarmöglichkeiten im Internet. Sie müssen allerdings wahlberechtigter Bürger von Brandenburg sein ...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @TAZ-Leser1:

      Ich vermute, Sie leben in einer anderen Welt als ich. Auch wenn ich in einem Großteil meines Lebens als Vermittler zwischen unterschiedlichen Metiers tätig war, sind dem Grenzen gesetzt. Sie haben eine erreicht.

      Sie können gerne weiterhin darauf beharren, was für Sie hier wichtig ist. Dies ändert jedoch nichts daran, dass sich dies für andere Foristen anders darstellt.

      Wäre ich Deutsch-Lehrer würde ich unter ihren Post trotz - in meinen Augen - Schein-Bezug schreiben: Thema verfehlt.

      Sie möchten sich gerne zum Sachverständigen von Brandenburg aufschwingen. Glückauf dabei. Meines Wissens ist Potsdam dafür die richtige Adresse.

      Meine Schwerpunkte sind - für geübte Foristen erkennbar - andere. Und hier ist es so üblich, dass man sich - meist jedenfalls - darüber zu verständigen versucht. Üben hilft.

      Falls Ihre Interessen andere sind: es gibt bestimmt Foren mit einem stärkeren Brandenburg-Bezug, in dem Sie sich nach Herzenslust austoben können. Ihre Bescheidenheit ("TAZ-LESER1") hilft Ihnen bestimmt dabei.

      Fazit: selten so einen Unsinn ohne Sachbezug gelesen.

      Grüße nach Isländisch-Brandenburg.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ihre Bewertung der Motive ist mir zu vorschnell. Eine sichere Aussage kann hier nur machen, wer persönlich mit den Betroffenen gesprochen hat.

    'Aufsicht' hat selten eine positive Konnotation, einerlei, wer wen beaufsichtigt. Auch hier würde sich der zweite und dritte Blick sicherlich lohnen.

    Ihre Schlussfolgerungen sind für mich abenteuerlich - allerdings in keinem positiven Sinne.

    Wollen Sie Freiheit auf der Grundlage permanenter, umfassender Kontrolle schaffen? Wie soll das gehen?

    Bei komplizierten Sachverhalten in hochkomplexen Zeiten gibt es nun mal keine einfachen Lösungen. Höchstens für AfD & Friends.

    Darauf kann ich gerne verzichten.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Dies war - natürlich - eine Erwiderung für @TAZ-LESER1.

  • Jetzt sind es schon ACHT Jugendliche, die sich der TAZ anvertrauen. Absolutes Misstrauen gegenüber den zuständigen Behörden, insbesondere der Heimaufsicht in Potsdam, kann man nicht klarer zum Ausdruck bringen!

    Darf man - seit Genehmigung des Heims, davon ausgehen, dass keine weiteren Mitarbeiter bedenkliches Gedankengut in sich tragen oder/und ausleben? Cottbus, Senftenberg und Sachsen liegen in direkter Nähe. Es wäre also angebracht, den Verfassungsschutz zu beauftragen, alle Angestellten des Trägers zu checken, auch jene Personen, die Musik machen oder verbotene Zeichen auf der Haut zur Schau stellen.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    "Pädagogische Provinz" hieß das hiesige Phänomen bereits vor über fünfzig Jahren, nachzulesen in der einschlägigen Literatur zum Thema 'Fürsorgeerziehung'.

    Doch man würde den heute agierenden Menschen großes Unrecht tun, dies nur als 'retro' abzustempeln. Es schwallet und lallet in Neusprech und Dummsprech durch die Brandenburger Wälder und Amtsstuben. "Keine Kenntnis", "Diskussionsbedarf" ... blubberdiblubb.

    Heimaufsichten in Deutschland haben Tradition. Die braune Vergangenheit hat sich da wohl gehalten. Durchlüften könnte helfen. Bitte: Stoßlüftung.

    Zwei Beispiele aus dem Nähkästchen: in früheren Heimen der alten BRD waren lange Zeit Auslandsfahrten der minderjährigen Insassen verboten. (Später Dank ans LJA Mainz.)

    Gesetzwidrige Zustände in privaten Heimen etwa in der Nähe Alsfelds (VB) wurden lange durch Wegsehen und passive Duldung aufrechterhalten. (Später Dank aus Paritätsgründen auch an den LWV Wiesbaden.)

    "The times they are changing" sang einst Bob Dylan. Manchmal sind es nur die Fassadenanstriche. Sie werden bunter.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Danke für die Ost-West Balance.

      Die lange Tradition liegt sicher auch daran, das sie systemimmanent für solche geschlossenen Systeme ist.

      Die Beamten im Ministerium sind oft keine echten Fachleute, entscheiden oft nach Aktenlage und Gründlichkeit ist potentiell karriereschädigend.

      Keine guten Voraussetzungen.

      Eigentlich sollten Heime (wie auch Gefängnisse) nicht ausschließlich von Beamten, sondern in einem öffentlichen Prozess unter Einbeziehung von Angehörigen und ehemaligen Insassen etc. evaluiert werden.



      Wäre doch mal interessant, was da alles rauskommt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Sonntagssegler:

        Wenn ich mich nicht sehr irre, wurde über Ihre Anregung am Schluss des Textes bereits Mitte der 1970er und Anfang der 1980er Jahre infolge der 'Heimrevolte' diskutiert.

        Im pädagogischen Alltag hat sich seitdem im Westen einiges verbessert. Bei den Strukturen der Aufsicht gilt: Viel geändert hat sich wenig.

        Ich kannte damals in der hessischen Heimaufsicht einen Menschen etwas näher, der kein Beamter war und sich die Praxis genauer vor Ort anschaute.

        Weswegen auch er kaum etwas bewegt hat, kann ich nicht sagen. Die Vermutung liegt nahe, dass die strukturellen Zwänge stärker waren als der individuelle Reformwille.