AfD im Brandenburger Parlament: Rechtsaußen fällt durch
Der AfD-Mann Christoph Berndt sollte zum Vorsitzenden des Kulturausschusses des Landtags gewählt werden. Nach Protesten wird daraus wohl nichts.
„Mit großer Sorge beobachten wir in den vergangenen Jahren Äußerungen von Parteien und Gruppierungen, die darauf abzielen, die Massenverbrechen des Nationalsozialismus zu verharmlosen und damit das gesamte gesellschaftspolitische Klima negativ zu verändern“, heißt es in dem Schreiben, das am Dienstag in Oranienburg verbreitet wurde.
Umso wichtiger sei, gerade den Vorsitz des Kulturausschusses „so zu besetzen, dass kritische Aufarbeitung, Vielfalt, Respekt und Toleranz gesichert bleiben“, heißt es weiter in dem Appell. Die Ankündigung, dass für den Vorsitz des Kulturausschusses der AfD-Abgeordnete Christoph Berndt vorgesehen sei, sei Anlass zu „großer Sorge“. Jeder Form von Fremdenhass und Ausgrenzung von Minderheiten entschieden entgegenzutreten, „halten wir für eine selbstverständliche Aufgabe auch des Kulturausschusses des Landtages“.
Tief im rechten Sumpf Brandenburgs
Christoph Berndt war nach Andreas Kalbitz, Flügelmann und Höcke-Vertrauter, bei der Wahl Anfang September auf Platz zwei der AfD-Landesliste in den Brandenburger Landtag eingezogen. Bekannt geworden war er als Vorsitzender des rechtsgerichteten Vereins „Zukunft Heimat“ und Organisator fremdenfeindlicher Demonstrationen in Cottbus.
Nach den Protesten haben sowohl SPD als auch CDU, Grüne und Linke angekündigt, Berndt bei der konstituierenden Sitzung des Kulturausschusses im Brandenburger Landtag am Mittwoch um 13 Uhr nicht zu wählen, obwohl der AfD laut Geschäftsverteilung der Vorsitz zusteht. „Für die Grünen sind aber auch die beiden anderen AfD-Vertreter im Ausschuss nicht wählbar“, sagte die grüne Kulturpolitikerin Sahra Damus der taz. Neben Berndt sitzen Spitzenkandidat Kalbitz und Felix Teichner aus der Uckermark für die AfD im Kulturausschuss.
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