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Verkehrsbelastung durch deutsche AutosScheuer will Österreich verklagen

Österreichische Dörfer werden von deutschen Autofahrern geflutet und erlassen Fahrverbote. Dagegen will der Bundesverkehrsminister klagen.

Lieber durch die Dörfer fahren – so umgehen deutsche Autofahrer die österreichische Maut Foto: dpa

Für die Österreicher ist es Notwehr. Sie haben sich bei den Deutschen schon oft genug über die Blechlawine beschwert, die sich aus dem Norden durch die Dörfer Tirols Richtung Jesolo, Gardasee oder Adria drückt – auch um die österreichische Maut zu umgehen. Nun lässt die schwarz-grüne Landesregierung den Streit eskalieren: Die Landstraßen Tirols sind seit vergangenem Donnerstag – Ferienstart in Deutschland – für Durchreisende dicht.

Polizisten blockieren die Ausweichstrecken entlang der Brenner- und Inntalautobahn. Knapp tausend Autofahrer mussten bereits umkehren. Die Tiroler Vize-Regierungschefin Ingrid Felipe (Grüne) kündigte sogar an, die Sperrungen auszuweiten. Sie sollen sich in den Stau auf der Brennerautobahn zwängen. Kommentatoren erinnert alles an die alte DDR, als die Westler die Transitstrecken nicht verlassen durften.

„Zutiefst diskriminierend“ sei das Verhalten der Tiroler, ärgerte sich am Montag auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) – und kündigte eine Klage Deutschlands gegen Österreich an. Der Vorwurf: Verstoß gegen die Reisefreiheit in der EU. Das Verhalten der Österreicher sei „kein guter Umgang“, sagte auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Mit Blick auf die erfolgreiche Klage Österreichs gegen die Pkw-Maut in Deutschland sagte Söder: Es könne nicht sein, dass Österreich meine, eine deutsche Maut behindere die Reisefreiheit, aber gleichzeitig die Durchfahrt abriegele.

„Dass wir uns alle lieb haben“, ist nicht Platters Sache

Die Lkws bremsen die Tiroler bereits seit Pfingsten aus: Seitdem werden an verkehrsreichen Tagen nur bis zu 300 Brummis pro Stunde aus Bayern Richtung Innsbruck durchgelassen, um die eigene Autobahn zu entlasten. Wegen der „Blockabfertigung“ stauen sich die Lkws auf den deutschen Straßen auf vielen Kilometern vor der österreichischen Grenze.

Die Tiroler sagen, alles sei nötig, um die Bevölkerung vor Abgasen und Lärm zu schützen. Und dass sie die Deutschen schon seit Langem gewarnt hätten: „Jetzt zuzuschauen, nur dass wir uns alle lieb haben, das ist nicht das Meine“, erklärte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter.

Die Urlauber, die sich nur zwei- oder dreimal im Jahr über den Brenner zwängen, sind nicht das Hauptproblem. Viel stärker fällt der ganzjährig rollende Güterverkehr ins Gewicht. Österreich und Italien bauen bereits am Brennerbasistunnel, der ab 2026 den Transport über die Schiene verbessern soll. Auf bayerischer Seite ist aber die Zulaufstrecke durch das Inntal bei Rosenheim noch nicht mal fertig geplant.

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8 Kommentare

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  • Halte das Vorgehen der Tiroler Landesregierung für gut. Diskriminierungsfrei ist es aber nur, wenn die Durchfahrtsverbote auch für Wiener, Linzer und andere regionsfremde Österreicher gelten. Ansonsten würde die Autobahnmaut in Tirol zur "Ausländermaut", die der EuGh zu Recht abgelehnt hat. Die Eu sollte Beobachter (sinnvoller Einsatz für Bürokraten), die kontrollieren, ob wirklich nur Ortsansässige durchgewunken werden.

    • @Joba:

      Es fehlt "entsenden"

  • Naja. Bei Sonnenschein wünsche ich mir hier auf dem Land mal ein Motorradfahrverbot. Egal ob aus DU oder NL.

  • Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass überall, wo ein CSU Bundesverkehrsminister etwas angeht, es Mist wird, die Dinge die schon Mist sind noch mistiger werden und selbst das wovon man ihn abhält es zu machen, um wenigstens da nicht auch noch Mist zu bauen, trotzdem auch noch schief geht?



    Für unseren alpenländischen Nachbarn, hege ich keinerlei messbare Sympathien, aber in DER Sache verstehe ich Sie voll und ganz und muss Ihnen absolut recht geben.

  • Pupsi ist beleidigt. Hihi. War doch klar, dass das nix wird mit der Ausländermaut. Und jetzt regulieren die auch noch den MIV-Wahnsinn, um ihre Luft, Lungen und Ohren zu schützen. Könnte man in D ja auch mal machen, aber das kann er nicht, der Deutsche. Stattdessen kuscheln mit Verbrechern in Anzügen. Irgendwie scheint das Auto das ideale Symbol für (Polit-)Narzissten zu sein. Irgendwie voraufklärerisch...

  • Kann nicht mal jemand den D...... aus dem Verkehr ziehen? Ist der geplante Untersuchungsausschuss ein Weg dahin? Der ist doch für jede zukunftsgewandte Verkehrspolitik eine komplette Fehlbesetzung..... Und niemanden kümmert das?

    • @Heiner Petersen:

      Meinen Sie mit "D....." den "S....."? (Wobei natürlich beide - und dazu noch der vorherige "R.....") in den Sack gehören.)

  • Ich finds voll OK was die Österreicher da machen. Intelligent. Respekt!