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Die WahrheitEuropa: Gelobt sei, was strutz macht

Alles nur eine Frage des Klimas? Fest steht : Landauf, landab wird Stärke verlangt, nichts als Stärke, immer wieder nur Stärke.

Guckst du hier: die Freude auf ein starkes Morgen schon heute Kraft zur Stärke! Foto: ap

„Was uns stark macht“, will uns (Achtung! Das sind Sie!) der Spiegel beibringen. „Unser Europa muss stärker werden“, fordert Annegret Kramp-Karrenbauer, und zwar gleich in der ganzen Welt; und Franziska Giffey macht mit und gelobt, mit einem „Starke-Familien-Gesetz“ und einem „Starke-Kita-Gesetz“ unseren Standort Deutschland stark zu machen, damit unser Wir fit zum Überleben unseres Wirs ist, hier in Deutschland und überall.

Stark ist die Rede von der Stärke geworden, stark die Freude an der Stärke des Wirs von uns allen! Braucht Deutschland wieder starke Typen, weil nur Stärke uns als Wir ausreichend stärkt? Ja, weil nur Stärke uns die Kraft für eine starke Zukunft gibt, die vor Strotzen stärkt, ja: vor Stärke strotzt! Diese starke Zukunft wird eine richtig starke und gibt uns durch die Freude auf ein starkes Morgen schon heute Kraft zur Stärke: in einem Hier und Jetzt, das uns Freude zur Kraft durch Stärke mit Freude verleiht!

Die Hand zur Faust, den Kopf zur Stirn: Das ist das Unterpfand für unser starkes Deutschland. Andere mögen schwach sein, wir – und das ist jeder von uns, auch Sie! –, sind stark, wenn jedes Ich zum Wir aufschließt und uns stark macht. Schon Darwin wusste, dass in der Menschenwelt die Stärksten überleben, nicht das Schwache und Kranke. Nur die Starken kommen in den Garten, lehrte Gerhard Schröder, unser stärkster Kanzler seit Adolf Hitler.

Noch jeder Sieger hat Schwächere besiegt, ohne einen blassen Gedanken daran zu verschwenden, dass er sich mit Schwächeren angelegt hat. Der Schwache hat deshalb nur eine Chance, er muss ein Starker werden! Stark genug, damit nie mehr ein noch Stärkerer kommen können kann, der uns schon wieder besiegt, hinwegfegt und kleinmacht!

Kraft durch Stärke mit Freude

Sind wir, zur Stärke erzogen und groß geworden durch Stärke, erst einmal richtig stark, dann lassen wir – und jeder entscheide selber, ob er, sie und es dazugehören will, noch ist Zeit für Sie! – die Freude an der Stärke unseres Wirs uns von niemandem nehmen, weil wir sie uns nicht nehmen lassen wollen werden. Unser fester Wille zum Wollen gibt unserem Wir die Kraft für eine Zukunft, die vor Strotzen stärkt, ja: vor Stärke strutzt. Diese starke Zukunft wird eine strotze durch unsere Stärke und gibt uns durch die Freude auf ein strutzes Morgen schon heute Kraft zur Stärke: in einem Hier und Immer, das uns Freude zur Kraft durch Stärke mit Freude verleiht!

Gelobt sei, was stark macht, gelobter aber sei, was noch stärker macht: jene Einigkeit zum Wir, auf der das Wir unserer Gemeinschaft ruht. Einer starken Gemeinschaft, in der alle Iche zum großen Wir verschmilzen, verschmelzen und verschmulzen! „Seid einig, einig, einig!“, diese Parole hatte schon Deutschlands starker Wilhelm ausgegeben, und diese Losung gilt als Claim auch heute.

Gestärktes Deutschland in gestärkstem Europa: nix mehr mit Starke-Stärke-Gesetz und Stärker-Stärkstes …

Hüten wir uns deshalb davor, uns zu spalten! Spaltung bedeutet Schwächung der Stärke durch schwächende Spaltung. Stark sind wir Starken stattdessen durch die Stärkung unseres gemeinsamen Standorts Deutschland in Europa und als Europa: stark, weil alle an einem Stark ziehen, genau: an einem Strang. Dieser Strang darf deshalb niemals gespalten, auch nicht gespaltet und gespältet werden! Beweisführung abgeschlossen!

Darum ein letzter Aufruf an jene Einzelgänger und Eigenbrötler, die sich unserem gemeinsamen Wir noch immer verschließen, als allerletzte Warnung und Mahnung, sich unserem Wir anzuschließen!

Selbst wenn wir uns jetzt wieder wiederholen sollten, wiederholen wir uns deshalb: Stark ist unser gemeinsamer Wille zur Freude an unserer Stärke. Zur Freude an unserem gestärkten Deutschland in einem gestärksten Europa, in dem wir dann kein Starke-Stärke-Gesetz und kein Stärker-Stärkstes-Gestärkst mehr brauchen, weil wir mit uns selbst bereits die Stärkstesten sind!

So gibt unser festes Wollen zum Willen unserem Wir die Kraft für unsere Zukunft, die vor Strotzen stärkt, ja: vor Strutzen stratzt. Diese unsere strotze Zukunft wird strang durch unsere Stärke und gibt uns die Freude auf ein strackes Morgen, das uns die strunze Kraft zur Stärkung gibt: als Kraft durch Freude an der Stärke!

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4 Kommentare

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  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    "Freude durch Arbeit!



    Arbeit durch Stärke!

    Da darf man nur noch frohgemut einstimmen auch im Sinne der darwinistischen Lehre der Überlegenheit der Anpassungsfähigsten.

  • Köstlich! Leider muss ich ein bisschen widersprechen. In Wirklichkeit fühlt sich natürlich weit mehr als die Hälfte der Deutschen als Opfer oder zukünftiges Opfer. Stärke, das billigen sich nur wenige zu, FDPler vielleicht. Nein, der normale Bürger bevorzugt eine gewisse Unsichtbarkeit und viele Defensivressourcen. Freude ist da fehl am Platze, der Absturz droht, die Parkbank vor Augen hat eigentlich jeder unterhalb vom ja auch nicht wirklich reichen Friedrich Merz. Nein, die Kraftmeierei reicht gerade mal dazu aus, die besonders Ängstlichen, die ihre Angst mit ganz viel Leistung glauben kompensieren zu können, in den Burnout zu jagen. Stärke, das ist nur ein böses Spiel, angezettelt von den Mega- Robusten um die Normalos leichter umrennen zu können. Nicht umsonst ist Stärke ja auch die neue Leistung. Ginge es nach Leistung sähe unsere Gesellschaft anders aus, aber weil das die Starken nicht mögen geht es jetzt eben nach Stärke. Stärke ist übrigens auch am Ende nicht wirklich eine Eigenschaft eines "wir". Stärke ist "ich", die Tendenz geht dabei eher in Richtung Depression. Leute die glauben sechszehn Stunden am Tag zu arbeiten, aber eigentlich nur in Konferenzen sitzen, im Internet surfen und an ihrem Body feilen, gibt es vielleicht gar nicht so viele wie solche, die eigentlich nur ihre Ruhe haben wollen. Dass manche von denen dann notfalls und natürlich mit Bedauern auch mal an den deutschen Grenzen schießen lassen würden beweist keineswegs eine Lust an Kraft, Macht oder Gewalt, sondern nur den unschuldigen Wunsch, dass doch bitte die Anderen die Opfer sein mögen. Denn das es Opfer geben muss ist doch wohl klar.

  • Stärke - aber ja. Nicht Kleckern - Klotzen! 👹

    “Ab 1868 ist der Name R. Hundhausen Stärkefabrik verbürgt. Zu dieser Zeit war die Hammer Fabrik die erste ihrer Art und die Produkte und Erzeugnisse erlangten unter dem Markennamen Hundhausen große Bekanntheit in ganz Deutschland. Die Gründe für die hohe Bekanntheit von Hundhausen-Produkten waren ein weitverbreitetes Davidis-Kochbuch, die Berichterstattung von der Nansen-Expedition, sowie Gold- und Silbermedaillen für Hundhausen-Artikel in Amsterdam (1883), Brüssel und Berlin (1888), Wien (1891), Jamaica (1891) und Anvers (1894).“

    kurz - In Hundhausen - Stärke wohin du schaust.

    unterm——-& da saarste was —Acker zu GazPromGerd —



    “Nur die Starken kommen in den Garten, lehrte Gerhard Schröder, unser stärkster Kanzler seit Adolf Hitler.“



    & wie passend -



    Wieviele Lastzüge Stärke in den 15 kg Säcken ausse Hundhausen -



    Stärkefabrik mit den drei Hasenohren - 👺



    Mit SS-Mann Otto ich abgeladen habe - nich zu sagen!







    kurz - Das - Stärkt Alter! Echt stärk. 😈

    unterm———lost & broken —



    www.lostareas.de/F...ndhausen_Ahlen.htm



    &



    broken-places.de/s...brik-r-hundhausen/

  • Vom Wollen zum Willen zum Willi.



    JEDEM seinen Willi