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Gedenken an China-Massaker

Trotz Kundgebung verblasst das Gedenken an die Gewalt vom 4. Juni 1989 auch in Hongkong

China unterdrückt seit Jahrzehnten das Gedenken an die Niederschlagung der Demokratieproteste auf Pekings Tiananmen-Platz 1989. Dort erinnert heute denn auch nichts an die Gewalt vor 29 Jahren. Doch auch im teilautonomen Hongkong, dem einzigen Ort, wo jedes Jahr mit einer Kundgebung an die Opfer erinnert wird, verblasst das Gedenken.

An der jährlichen Kundgebung am 4. Juni im Victoria-Park nahmen am Dienstag laut Veranstaltern „mehrere zehntausend“ Menschen mit Kerzen teil. Doch ein Lichtermeer, das wie in den Vorjahren über den Park hinausreichte, gab es dieses Mal nicht mehr. Daran war nicht nur der Regen Schuld. Zu Beginn der Nullerjahre hatte es noch über 200.000 Teilnehmende gegeben. Anlässe zum Protest gegen Chinas Regierung gibt es für Hongkonger eigentlich genug. Doch gerade die junge Generation, die bei der Niederschlagung der Proteste noch gar nicht geboren war, will am Gedenken nicht mehr teilnehmen. Hongkongs Studentendachverband hatte schon vor zwei Jahren vor einer „Ritualisierung“ gewarnt und die Teilnahme abgesagt. Bis heute verschweigt Peking die Opferzahl. Geschätzt reicht sie von hundert bis zu einigen tausend Toten. US-Außenminister Mike Pompeo forderte China auf, die Opferzahlen zu veröffentlichen. Chinas erklärte, die USA sollten sich nicht in chinesische Belange einmischen. Felix Lee, Peking

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