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Kommentar AfD auf dem KatholikentagVerdruckster dritter Weg

Kommentar von Andreas Wyputta

Die Katholische Kirche geißelt zwar Nationalismus und Antisemitismus, nennt die AfD aber nicht beim Namen. Und eingeladen bleibt sie auch.

Protestplakat auf dem Katholikentag am Mittwoch in Münster Foto: dpa

J a, es gibt Gründe, die dafür sprechen, mit dem Bundestagsabgeordneten Volker Münz auch den „kirchenpolitischen“ Sprecher der AfD zum Katholikentag nach Münster einzuladen. Ja, die AfD ist bei der Bundestagswahl von mehr als fünf Millionen Menschen gewählt worden und stellt mit 12,6 Prozent die größte Oppositionsfraktion. Und ja, neueste Umfragen vom Mai sehen die Rechtspopulisten sogar bei 15 Prozent.

Wer sich aber die kalkulierten Ausfälle, Grenzüberschreitungen und Beleidigungen von Seiten der Rechtspopulisten noch einmal vor Augen führt, dem kann eigentlich nur schlecht werden.

Die Forderungen nach Schusswaffengebrauch gegen Geflüchtete durch Bundestagsfraktionsvize Beatrix von Storch, der Antisemitismus des baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon, die türkenfeindlichen „Kümmelhändler“-Sprüche des AfD-Landeschefs in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, die „Halbneger“-Beschimpfungen des Becker-Sohns Noah durch den sächsischen Bundestagsabgeordneten Jens Maier: All das hat Methode. Denn alle Genannten sind wie selbstverständlich weiter Mitglied der AfD, ebenso der Anführer des nationalistischen Parteiflügels, Björn Höcke, für den das Berliner Holocaust-Denkmal in erster Linie ein „Mahnmal der Schande“ darstellt.

Wer ihre Provokationen so ernst nimmt, wie sie gemeint sind, hat also gute Gründe zu sagen: Danke, es reicht, weitere Diskussionen sind unnötig.

Die Katholikentagsleitung aber hat sich für einen merkwürdig verdrucksten dritten Weg entschieden. Einerseits geißelt sich Nationalismus; Fremdenfeindlichkeit, Hetze, nennt die AfD dabei aber nicht beim Namen. Andererseits beharrt sie auf ihrer Einladung, doch reden will mit dem Rechtspopulisten Münz weder ein Kirchenfürst noch ein hochrangiger katholischer Laie.

In Schach gehalten werden soll der bitteschön von PolitikerInnen der anderen im Parlament vertretenen Parteien – dabei hätte der Auftritt des Abgeordneten jede Möglichkeit geboten, deutlich zu machen, was Katholizismus und AfD jenseits des traditionellen Familienbilds und der Ablehnung von Schwangerschaftsabbrüchen verbindet: bestenfalls nichts.

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Inlandskorrespondent
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9 Kommentare

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  • Seit wahn steht Katholizismus für Gleichberechtigung, Multikulturismus oder anti-etnozentrismus, ganz geschweige von anti-teozentrismus und anti-homofobie (homofilie)... eher umgekehrt würde ich sagen.

    Vor allem wenn man ein bisschen Geschichte kennt, weiss wie sehr der Katholizismus unheil in der Welt, vor allem Afrika und Lateinamerika gebracht hat. Ganz zu schweigen von den 11.300 Europäischen (offizielle, von den verdeckten abgesehen) Sexuelle Angriffe an Kinder....

    Der Katholizismus basiert auf Paulus (vorher Saulus gennant) anstatt auf Jakobus (Santiago), und genau da verhurt ihre Wurzeln!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Tino Trivino:

      Viele Menschen begnügen sich bei ihrer "Analyse" derart hartnäckig und hochnäsig mit dem Nachplappern von Halb- oder Unwahrheiten. Da erübrigt sich jede inhaltliche Reaktion.

  • Die AfD ist (leider!) eine demokratisch gewählte Partei...

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Was isn daran demokratisch, wenn 75% der Erwachsenen ein Kreuzchen auf'm unverständlichen Stimmzettel macht und vorher mit dümmlicher Propaganda traktiert wird (ein Land, in dem wir gut und gerne ... kotz!)? Was ist daran demokratisch, wenn das Wahlvolk außer den neoliberalen Blockparteien nur noch die sogenannte Alternative (eine Alternative besteht stets aus zwei Option) für Deutschland und die Linke zur Auswahl hat? Und was ist demokratisch an einem Volk, dem die Politik am A*** vorbeigeht, aber dann permanent über die Hampelmännchen lamentieren, die sie gewählt haben? Schließlich hat die Partei der "Nichtwähler" nach der CDU/CSU die meisten "Stimme" bekommen - bzw. für sich behalten.

       

      Eine Demokratie, in der ein Viertel ihrer Wähler nicht wählt, muss sich fragen lassen, wie sie es mit der Demokratie hält...

      • @849 (Profil gelöscht):

        Auch das ist eine freie Entscheidung.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...und ja, die NSDAP wurde von über 40 Prozent der Deutschen gewählt.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Die SED kam auf über 95%.

      • @TazTiz:

        99%!

        Martin Schulz (SPD) sogar auf 100%!

        ...

      • 9G
        96177 (Profil gelöscht)
        @TazTiz:

        und wo ist jetzt der Unterschied? 55%? Oder was soll dem Leser nahegebracht werden? Oder 50 Millionen Tote durch Weltkriegsverursacher, die munter mit Weltkriegsfolgen in eins gebracht werden?