Palästinensischer Ministerpräsident: Hamdallah entgeht Anschlag
Im nördlichen Gazastreifen detoniert ein Sprengsatz neben dem Konvoi des Premiers. Er bleibt unverletzt. Sofort beginnen die Schuldzuweisungen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sehe die Hamas als verantwortlich für den Vorfall, berichtete die offizielle Nachrichtenagentur Wafa. Sein Sprecher sagte: „Der Angriff auf den Konvoi ist ein Angriff auf die Einheit des palästinensischen Volkes.“ Nach Medienberichten befand sich auch der Geheimdienstchef Madschid Faradsch bei Hamdallah.
Die Hamas verurteilte den Angriff. Dies sei ein Versuch, den Versöhnungsprozess zwischen Hamas und Fatah zu untergraben und die Sicherheitslage in Gaza zu destabilisieren, schrieb die Organisation auf Twitter. Die Hamas kritisierte Abbas dafür, sie für den Vorfall verantwortlich zu sehen. Mehrere Verdächtige seien festgenommen worden.
Nach Aussage des Innenministeriums fuhr der Konvoi trotz der Explosion weiter. Hamdallah sprach anschließend bei der Einweihung einer Kläranlage.
Autos beschädigt
„Das wird uns nicht davon abhalten, mit der nationalen Einheit weiterzumachen“, sagte Hamdallah. „Wir werden nach Gaza zurückkommen, und wir werden unsere Anstrengungen für die Einheit fortsetzen. Was passiert ist, wird uns nicht aufhalten.“ Drei Autos seien bei der Explosion beschädigt worden.
Die Fatah-Partei von Abbas und die Hamas hatten nach mehr als zehn Jahren Bruderzwist am 12. Oktober in Kairo ein Versöhnungsabkommen vereinbart. Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland. Der Prozess läuft bisher aber sehr schleppend.
Die Hamas hatte 2007 die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Die EU, die USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.
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