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Verfolgung von Sinti und RomaGestern ist heute und morgen

Am 16.12. vor 75 Jahren wurde die Deportation der Sinti und Roma nach Auschwitz angeordnet. Der Höhepunkt einer Verfolgung, die bis heute andauert.

Zwei wichtige Akteure der Roma-Bewegung: Delaine Le Bas und der verstorbene Damian Le Bas Foto: dpa

Bis zu 500.000 Roma und Sinti sind in ganz Europa dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer gefallen. Aufgrund des Auschwitz-Erlasses wurden an 23.000 Sinti und Roma in das sogenannte „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau verschleppt, die meisten haben nicht überlebt.

Doch wie es Zoni Weisz, der niederländische Holocaust-Überlebende, bei seiner Bundestagsrede 2011 am Gedenktag für die Opfer von Nationalsozialismus auf den Punkt brachte: „Sind die Opferzahlen ausschlaggebend für die Aufmerksamkeit, die einem zuteil wird, oder ist das Leid eines einzelnen Menschen wichtig?“

Die Familie von Zoni Weisz wurde im Mai 1944 in das Vernichtungslager deportiert. Seine Mutter, seine zwei Schwestern und sein Bruder wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 gemeinsam mit knapp 3.000 weiteren Sinti und Roma vergast. Sein Vater kam in Mittelbau-Dora ums Leben.

Die Opfer

Protagonisten der Roma-Bewegung

Damian Le Bas, Jahrgang 1963, war ein britischer Künstler. Gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Delaine Le Bas, gehörte er zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Roma-Bewegung. Zuletzt wirkte er an der Produktion „Roma Armee“ und dem Herbstsalon des Berliner Maxim-Gorki-Theaters mit. Er verstarb am vergangenen Samstag.

Hamze Bytyci, Jahrgang 1982, ist Schauspieler, Filmemacher, Aktivist und Politiker (Die Linke). Er arbeitet als interkultureller Familienhelfer. 2012 gründete er den Verein RomaTrial. Im Oktober organisierte er das Filmfestival AKE DIKHEA? Aktuell ist er in dem Stück „Roma Armee“ auf der Bühne zu sehen.

Im gleichen Zug mit seinen Eltern, Schwestern und seinem Bruder saß auch Settela Steinbach, das neunjährige Sinti-Mädchen, dessen verängstigter Gesichtsausdruck im Viehwaggon kurz vor dem Verlassen des Bahnhofs in einer sieben Sekunden dauernden Filmsequenz aufgenommen wurde – das weltweit bekannte Gesicht des Holocaust. Auch sie wurde am 2. August vergast.

Da war aber auch Erna Lauenburger, die mit einem der allerersten Transporte bereits im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau kam. Unter ihrem Spitznamen Unku prägte sie die Kindheit vieler Kinder als Heldin des Kinderbuchklassikers „Ede und Unku“.

Da war die Familie Höllenreiner, deren Angehörige im Mai 1944 den erfolgreichen Widerstand gegen die Auflösung des Lagers organisierten und damit 3.000 Leben retten konnten. Die Brüder Mano und Hugo Höllenreiner sind als Überlebende ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur. Hugo verstarb im Jahr 2015, Mano reist bis heute durch Europa und spricht über die grauenvollen Erinnerungen an verschiedene Vernichtungslager und den Todesmarsch.

Da waren die 39 Sinti-Kinder aus dem Kinderheim St. Josefspflege in Mulfingen, die erst etwas später als andere nach Auschwitz verschleppt wurden, weil sie vorher der „Rasseforscherin“ Eva Justin zur Erlangung ihres Doktortitels gedient hatten, bevor ihr Leben grauenvoll beendet wurde.

Fast jede Familie hat Geliebte verloren

Doch hier geht es nicht um Justins, Ritters oder Mengeles. Es ist schlimm genug, dass selbst die Chronologie am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas aus einer fast reiner Täterperspektive geschrieben wurde. Sie soll erst im kommenden Jahr durch eine Dauerausstellung ergänzt werden, in der auch die Betroffenen selbst zu Wort kommen.

Man hat versucht, uns zu vernichten. Heute versucht man, uns zu integrieren

Die Liste der Namen und Geschichten könnte unendlich lang sein. Fast jede Roma- oder Sinti-Familie in Europa hat ihre Angehörigen verloren. Doch wie lange wurden sie ignoriert und verschwiegen? Wie oft mussten die Überlebenden ihren Peinigern, die auch lange Jahre nach dem Krieg in den gleichen Ämtern saßen, wiederbegegnen?

So betrieben die sogenannten „Landfahrerzentralen“ unter der Leitung von Josef Eichberger, dem Hauptorganisator der Massendeportationen von Sinti und Roma, nicht nur die Totalerfassung der überlebenden Sinti und Roma mittels der NS-Akten und polizeilicher Razzien, sondern sie führten auch insbesondere in der polizeilichen Ausbildung rassistisches Denken weiter – vorgetragen durch ehemaliger „Zigeunerexperten“ und „Rassehygieniker“. Der Völkermord an den Sinti und Roma wurde erst 1982 vom damaligen Kanzler Helmut Schmidt anerkannt. Es dauerte lange Jahre, bis die Welt erfuhr, dass Settela Steinbach eine Sinteza war, keine Jüdin. Das Wort „Sinteza“ wird von der automatischen Rechtsschreibprüfung als nicht existent unterstrichen. Das Denkmal für Sinti und Roma wurde erst 2012 fertiggestellt.

Und nun, Frau Merkel?

Bei unseren Nachbarn jedoch steht am Ort eines Todeslagers für Roma im südböhmischen Lety auch im Jahr 2017 immer noch eine Schweinemastanlage. Mit den Worten von Zoni Weisz: „Nichts oder fast nichts hat die Gesellschaft daraus gelernt, sonst würde sie heute verantwortungsvoller mit uns umgehen.“ Im heutigen Deutschland darf die Rede vom „Denkmal der Schande“ sein, das „Nie wieder!“ wurde spätestens mit dem Bundestagseinzug der AfD obsolet.

Wo ist Frau Merkels „Wir schaffen das!“? Bei der Einweihung des Denkmals hat sie die Menschenwürde und das Grundgesetz hoch und runter beschworen. Doch das Einzige, was Frau Merkel geschafft hat, war die Balkanländer zu sicheren Herkunftsstaaten auszurufen. Für Roma leider nur auf dem Papier. Somit hat sie wieder die Grundlage für die Abschiebung vieler Roma geschaffen, die in Folge der Balkankriege vertrieben wurden und nun bereits in zweiter Generation in Deutschland leben.

Wir brauchen keine Integration

Für den Rassismus der Rassisten wird auch in Deutschland weiterhin den Roma selbst die Schuld gegeben. Wir werden in den Medien, in Polizeimeldungen und Kinderfilmen immer noch als die Fremden, die Wilden, die Nichtdazugehörenden stigmatisiert. Die lebensbedrohliche Armut, in die viele Roma europaweit durch soziale Ausgrenzung gezwungen werden, wird als Folge mangelnder Integration oder gar als Teil unserer „Kultur“ gedeutet.

Man hat versucht, uns zu vernichten. Jetzt versucht man, uns zu integrieren. In eine Gesellschaft, in der wir seit Jahrhunderten leben. Wie wird Höcke integriert? Wahrscheinlich dadurch, dass er kein Ausschlussverfahren kriegt, aus seiner rechtsradikalen Partei.

Wir brauchen keine Integration, wir brauchen Vorbilder. Zeugen des Völkermords sowie Zeugen unserer Zeit. Staatlich geordnete Erinnerungskultur ist wichtig, heutzutage vielleicht sogar existenziell. Und dennoch brauchen wir alle einen persönlichen Bezug, durch den die Vergangenheit und die Gegenwart greifbar werden.

Der große Künstler Damian Le Bas, zu früh verstorben

Für mich und viele andere war der britische Künstler Damian Le Bas einer der größten Zeugen unserer Zeit und ein wichtiges Vorbild. Aus Liebe zu Menschen hat er sich tagtäglich in seiner Kunst auf einer nie dagewesenen Art und Weise mit der Realität auseinandergesetzt. Zusammen mit seiner Frau Delaine Le Bas gestaltete er Sperrholzhütten zum „Safe European Home?“, zu dadaistischen Collagen, zu einem erschütternden Bericht über die Lage von Roma in Europa. Er ist der Erfinder von „Gypsyland“, das er aus jeder Stadt- und Landkarte herzaubern konnte. Er war der erste, der Roma-Superhelden in seiner Kunst wahrnahm. Die Superheroes sind Teil des Theaterstücks „Roma Armee“ von Yael Ronen am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, zu dem Damian und Delaine das Bühnenbild und die Kostüme geschaffen haben.

Er war einer der wenigen, die 2007 beim ersten Roma-Pavillon bei der 52. Venedig-Biennale dabei waren. Er war ein großartiger Mensch, eine Kindesseele, ein Bruder. Nächstes Jahr sollte er die erste weltweite Roma-Biennale in Berlin mitkuratieren.

Der Schmerz ist nicht messbar

Doch Damian Le Bas ist letzte Woche viel zu früh im Alter von 54 Jahren von uns gegangen. Natürlich ist es ein Unterschied, ob Menschen in Gaskammern ermordet wurden, oder friedlich im Bett eingeschlafen sind. Doch der persönliche Schmerz ist nicht messbar. Es ist nicht möglich, ohne Weiteres einfach weiterzuleben.

Nun ist es an uns, sein Erbe weiterzutragen. Er hätte sich sicherlich gewünscht, dass wir noch stärker unsere Kräfte bündeln und nach außen richten. Dass wir unsere Geschichte annehmen und nach vorne blicken. Dass wir neue Geschichten erzählen, denn all unsere Geschichten handeln von der Vergangenheit. Dass wir unermüdlich durch Kunst, Politik und im Alltag dafür kämpfen, dass Europa irgendwann tatsächlich ein sicheres Zuhause für Roma wird.

Und vielleicht ist der 75. Jahrestag des Auschwitz-Erlasses der richtige Tag, um damit zu beginnen.

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18 Kommentare

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  • Toller Artikel.

     

    Ich frage mich jeden Tag, warum ein Land wie Ungarn in der EU sein darf. Und überhaupt in wievielen EU-Staaten werden Roma und Sinti momentan unterdrückt und /oder vertrieben?

     

    Und dann rutschen auch 'lieben' Mitmenschen dumme Texte zu Roma und Sinti raus. Meistens sind solche Leute dann erstaunt, wenn ich das sofort in Zweifel ziehe.

     

    Oder anders formuliert, würden wir bestimmte Verhaltensweisen von armen Deutschen auf deren 'deutsche' Zugehörigkeit zurück führen? Nein, das würden wir nicht tun, aber wenn ein Kind aus einer Roma-Familie schlecht in der Schule ist, kommt das dann oft als Argument und sogar schon als Erklärung.

  • Von Beginn an waren Kinder und Jugendliche der Sinti und Roma von den Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten betroffen. Sie wurden "rassisch" erfaßt und vom Schulunterricht ausgeschlossen; wie die jüdischen Kinder durften sie keine Lehre beginnen. Seit 1938 wurden jugendliche Sinti und Roma in Konzentrationslager verschleppt. In Moringen und Uckermark richtete die SS außerdem spezielle Jugend-Konzentrationslager ein, von wo Sinti und Roma nach Auschwitz deportiert wurden.

     

    Kinder und Jugendliche bildeten einen großen Teil der geschätzten 500.000 Sinti und Roma, die im nationalsozialistisch besetzten Europa dem Völkermord zum Opfer fielen. Sie wurden als Zwangsarbeiter ausgebeutet und in die Todeslager verschleppt. Sie wurden Opfer von Massenerschießungen, in die Gaskammern getrieben, und zu medizinischen Experimenten mißbraucht.

     

    Die mörderische Logik der nationalsozialistischen Rassenideologie ließ keine Ausnahmen zu; die Vernichtung der Minderheit sollte total sein. Selbst diejenigen Sinti- und Roma-Kinder, die man nach der Verschleppung ihrer Eltern zunächst in Kinderheime einwies oder die in "arischen" Pflegefamilien aufwuchsen, blieben nicht von der Deportation in die Todeslager verschont.

    http://www.sintiundroma.de/sinti-roma/ns-voelkermord/vernichtung/kinder-im-kz.html

    • @Stefan Mustermann:

      Das alles ist ja hinreichend bekannt. Ungeachtet dessen gibt es aufenthaltsrechtlich weder eine Benachteiligung noch eine Bevorzugung von Roma in Deutschland. Roma, mit einer EU-Staatsbürgerschaft genießen wie alle andern "EU-Staatsbürger" die Arbeitnehmerfreizügigkeit und dürfen bleiben, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen. Jeder nicht EU-Roma, der seine individuelle Verfolgung nachweisen kann, hat Anrecht auf Asyl.

       

      Alle anderen müssen mittelfristig das Land verlassen. Das ist keine Fortsetzung der historischen Verfolgung.

  • Ziel der vom NS-Staat organisierten Mordpolitik war die vollständige Vernichtung der Minderheit vom Säugling bis zum Greis. Der Holocaust an den Sinti und Roma stellte einen fundamentalen Einschnitt in der jahrhundertealten, gemeinsamen Geschichte von Minderheit und Mehrheitsgesellschaft dar.

    http://www.sintiundroma.de/sinti-roma/ns-voelkermord.html

     

    Auch deswegen darf keine Minderheit in unserem Land je benachteiligt werden.

  • An wen wird gedacht? Nach 1945 wurde Stauffenberg und den Geschwister Scholl gedacht. Sie sind ohne Zweifel Widerstandskämpfer aber sie gehören ansosnten nicht zu den von den Nazis verfolgten Gruppen. Sie waren Arier und auch keine Kommunisten und damit kompatibel zur nazionalsozialistischen Wertordnung. Es dauerte lange, bis zunächst Juden, später dann auch Kommunisten, Kriegsdienstverweigerer und noch später Sinti und Roma als Opfer anerkannt wurden. Die Verfolgung von Homosexuellen und anderen Gruppen durch die Nazis harrt noch der Aufarbeitung. Die schrecklichen NS-Juristen habe ihre ungekürzte Pension kassiert während die Witwe des erschossenen Kriegsdienstverweigerers als Witwe eines Straftäters behandelt wurde, die keinen Anspruch auf staatliche Altersversorgung hat.

    Von Kontinuität der Verfolgung zu sprechen ist trotzdem harter Toback. Hätten Sie von "Kontinutät der Verfolgung" auch beim Radikalenerlass gesprochen, der sich (mal wieder) gegen Kommunisten richtet? Würden Sie von "Kontinuität der Verfolgung" sprechen, als homosexuelle Ehen nicht möglich waren? Wenn ein Kölner Gericht die Beschneidung von Kindern verbietet und das Kindeswohl über die Religion stellt, würden Sie dann auch von Kontinuität des Holocausts sprechen?

    Es gibt nach wie vor viele Probleme - aber angesichts der massiven Aufarbeitung der Greueltaten der Nazis an der Gruppe der Sinti und Roma - sieht mir das Gerede von der Kontinuität der Verfolgung doch sehr nach Effekthascherei aus.

    Das bedeutet nicht, dass es nicht in einigen Staaten bedenkliche Tendenzen gibt.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Stauffenberg war eher Attentäter wider Willen und ein höchst dilettantischer noch dazu. Aber woher soll ein Blitzkriegsbegeisterter und "Untermenschen" verabscheuender Frontoffizier aus adeligem Stall auch wissen, wie man ne Bombe an den richtigen Mann bringt ? Oder dass man seine Mitverschwörer nicht dadurch ans Messer liefert indem man ungeprüft in die Welt hinausposaunt, der Führer sei tot und nun könne Operation Walküre beginnen ...

      Im Gegensatz zum Möchtegernnachkriegsgestalter (das Deutsche Reich soll natürlich seine ehemaligen Kolonien zurückerhalten, von gleich zu gleich mit den Westaliierten einen ehrenvollen Frieden aushandeln - mit neuer Stoßrichtung gen Osten und zur Monarchie regradieren), stehen die Geschwister Scholl in der Tat für das andere Deutschland. Sie haben aus Gewissensgründen die Nazis und ihre mörderische Politik abgelehnt und sie waren im Gegensatz zu dem stets überschätzten selbsternannten Herrenmenschen Stauffenberg, Humanisten. Man musste den Scholls zB. nicht erklären, dass Ermordungen von Kriegsgefangenen, Juden und Kommunisten durch Wehrmachtsangehörige und Sondereinsatzgruppen im Osten falsch sind.

      Die Scholls waren aus liberalem Elternhaus und gerade nicht kompatibel mit den Nazis.

      Wie sehr hätten die Scholls, der Graf, der Schmorell, der Probst und der Huber der jungen Bundesrepublik gut getan.

      Was die Verfolgung der Sinti und Roma angeht: Diese dauert nun etwa 800 Jahre an, also seit sie aus Indien nach Europa kamen, und ein Ende ist nach wie vor nicht abzusehen.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        .

         

        "Stauffenberg war eher Attentäter wider Willen und ein höchst dilettantischer noch dazu"

         

        Tja, einen Kreibig hätt's damals gebraucht

  • Ja, das Unerträgliche an der Verfolgung von Sinti und Roma ist die Kontinuität! Auch Vorurteile und soziale Ausgrenzung können töten - auf sozialer Ebene. Wer Menschen integrieren will, muss sie vorher aussortiert haben.

     

    Der Artikel bringt es auf den Punkt.

    • @Lesebrille:

      Sie haben recht!

       

      So sind beispielsweise Obdachlose Menschen in unserem Land eine Minderheit, die nicht hinreichend durch den Sozialstaat unterstützt wird. Dasselbe kann man von Arbeitslosen Menschen sagen, denen das zum Überleben notwendige Existenzminimum gekürzt wird.

  • Da die kalte Jahrezeit wieder anfängt, möchte ich an dieser Stelle an eine weitere Gruppe erinnern. Die der sogenannten Asozialen. In der Zeit vor dem Krieg stellten die sogenannten Asozialen die größte Opfergruppe in den Konzentrationslagern dar. Es wird viel zu wenig daran erinnert.

    • @Rudolf Fissner:

      Es ist keine andere Gruppe, die Roma und Sinti zählten zu der Gruppe der "Asozialen", sogar zu den so definiert "geborenen Asozialen".

       

      "Die Leitung übernahm der Arzt Dr. Robert Ritter, der Sinti und Roma als ‚kriminelle und asoziale Rasse‘ betrachtete. Er unterstellte, dass die Roma und Sinti als Volk kriminelle Eigenschaften hätten, die genetisch vererbt würden."

      http://www.sinti-roma-sh.de/wer-sind-sinti-und-roma/

       

      "Roma, in nationalsozialistischer Terminologie „Zigeuner“ (mit den beiden Subgruppen der „stammechten Zigeuner“ und „Zigeunermischlinge“), galten als geborene „fremdrassige Asoziale“. "

      https://de.wikipedia.org/wiki/Asoziale_%28Nationalsozialismus%29

       

      @FISSNER: Wollten Sie vom Thema ablenken, indem Sie vielleicht sagen wollten, dass nicht nur "asoziale" Roma und Sinti vernichtet wurden?

    • @Rudolf Fissner:

      War's zu schwer, beim Thema zu bleiben?

      • @Lesebrille:

        Es ist das gleiche Thema.

        • @Rudolf Fissner:

          Nö, das nennt sich Whataboutism und lenkt gut vom Thema des Artikels ab. Da heisst es ganz obendrüber:

           

          "Verfolgung von Sinti und Roma"

           

          Der ganze Artikel befasst sich mit Sinti und Roma und ihr Kommentar nicht.

          • @Lesebrille:

            Jenische haben eine ähnliche Verfolgungsgeschichte, wurden als "asozial" deklariert und sind teilweise auch durch Familienbande mit Roma verbunden.

    • @Rudolf Fissner:

      Keiner ist vergessen.

      Ich sprach vor langer Zeit mit einem kleinen Widerständler, der erzählte mir, die Sinti und Roma waren die Tapfersten. Wenn sie sterben wollten, spuckten sie aus vor den Nazis und wurden erschossen oder erschlagen.

  • Es gibt Menschen, die von einem neuen Holocaust träumen - das Internet ist voll davon! Die Gruppen der anvisierten Opfer mögen sich ändern, seit Jahren ist es zum Beispiel en en vogue, Hartz-IV-Empfänger über die Klinge springen lassen zu wollen ("Prolocaust") - aber der mörderische Hass bleibt ein und derselbe! Wehret den Anfängen!