Nato-Minister für Doppelkopf

Nato-Mission und US-Kampf gegen Terror in Afghanistan bald unter Einheitskommando

BERLIN ap ■ Mit einem „Signal von Berlin“ für stärkere politische Aktivitäten ging gestern die Sitzung der Nato-Verteidigungsminister zu Ende. Bundesverteidigungsminister Peter Struck sagte, in den Debatten der Minister aus den 26 Mitgliedsländern zu den Themen Afghanistan und Kosovo sei bereits mehr Einmischung praktiziert worden. Außerdem wurde Einigkeit über die künftige Kommandostruktur in Afghanistan erreicht.

Die beiden Missionen in Afghanistan – der US-geführte Kampfeinsatz gegen Taliban- und Al-Qaida-Rebellen und die Stabilisierungstruppe Isaf der Nato – sollen über eine so genannte Doppelkopflösung stärker miteinander verzahnt werden. Die Befehlshaber der Nato-Mission im belgischen Mons und der US-Mission „Enduring Freedom“ in Florida sollen nach Entwürfen der Nato-Stäbe über eine neu eingezogene Stellvertreterebene verbunden werden. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld könnte nach Teilnehmerangaben auf dieser Basis in absehbarer Zeit die Möglichkeit sehen, wegen der Sicherheitslage im Irak Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Rumsfeld selbst wies Spekulationen zurück, dass er bereits den Abzug von 20 Prozent seiner rund 18.000 in Afghanistan stationierten Soldaten plane.

Struck sagte ebenso wie Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer, Details des einheitlichen Kommandos seien nicht erörtert worden. Die Debatte solle im Oktober in Brüssel wieder aufgenommen werden.