: Terror-Prozess in Celle beginnt
Hass-Prediger
Am Dienstag beginnt in Celle der Prozess gegen den Hildesheimer Imam Abu Walaa. Angeklagt ist der 33-jährige Iraker, der mit bürgerlichem Namen „Ahmad Abdulaziz Abdullah A.“ heißt, unter anderem wegen Unterstützung und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihm und vier Mitangeklagten vor, in Deutschland Freiwillige für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) rekrutiert zu haben. Walaa soll dabei eine zentrale Führungsposition als Repräsentant des IS in Deutschland innegehabt haben. Insgesamt acht Freiwillige soll Walaa selbst angeworben und in das Kriegsgebiet in Syrien und im Irak geschleust haben. Außerdem sollen elf weitere deutsche IS-Kämpfer vor ihrer Ausreise in Kontakt mit den Gefolgsleuten Walaas gestanden haben. Sechs von ihnen starben offenbar im Kriegsgebiet.
Auch der Attentäter Anis Amri, der im vergangenen Jahr auf einem Berliner Weihnachtsmarkt insgesamt dreizehn Menschen getötet hat, soll sich in der Hildesheimer Moschee des inzwischen verbotenen Vereins „Deutscher Islamkreis Hildesheim“ aufgehalten haben, in der Walaa radikal-islamistisch gepredigt hat. Walaa und seine vier Mitangeklagten Hasan C., Boban S., Mahmoud O. und Ahmed F.Y. sind in im November 2016 in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen festgenommen worden und sitzen seither in Untersuchungshaft.
Wirbel gibt es jetzt um einen Zeugen, der nicht wie geplant im Prozess vor dem Oberlandesgericht Celle aussagen wird: Ein V-Mann des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen, der Walaa über ein Jahr lang ausspioniert hat, darf nun nicht wie geplant aussagen. Die Sicherheitsbehörden haben, so berichtet es der Kölner Stadt-Anzeiger, einen Sperrvermerk an das Oberlandesgericht Celle geschickt, weil für den V-Mann im Falle einer Aussage „Gefahr für Leib und Leben“ bestehe.
Das Oberlandesgericht hat bis Januar 2018 zunächst 29 Termine für die Hauptverhandlung angesetzt, anschließend soll „fortlaufend jeden Dienstag und Mittwoch“ weiterverhandelt werden. KMs
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