: Energiewende? Läuft
Strom Die USA drehen den Klimaschutz zurück, doch weltweit geht die Energierevolution weiter
Die Zahlen kommen in einer Woche, in der US-Präsident Donald Trump gerade die Klimaschutzpläne seines Landes kassiert hat – und sie zeigen, dass der Rest der Welt seine Energieversorgung umbaut.Zunächst die Daten: 71 Gigawatt kam 2016 an Solarenergie hinzu, 51 an Windkraft, 30 an Wasserkraft, 9 an Bioenergie und rund 1 Gigawatt an Geothermie. Ergibt eine Leistung von 161 Gigawatt.
In der gleichen Zeit Hyperlink:=kamen weltweit Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 77 Gigawatt dazu. Zieht man die abgeschalteten Kohlemeiler ab, bleiben 50 Gigawatt übrig. Das entspricht netto rund 100 neuen Kohlekraftwerken. Auffällig ist, dass die Zahl der neuen Kraftwerke um 30 Prozent zurückging, die Zahl der geplanten Kohleblöcke um 50 Prozent.
Nun zur Interpretation der Zahlen. Erstens: Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Sierra Club schreiben, der Einbruch bei der Kohle mache es tatsächlich möglich, dass die Welt den Klimawandel in den Griff bekommt – auch wenn noch viel getan werden müsse: Die Kohle ist nach wie vor mit Abstand der wichtigste Stromlieferant weltweit. Zweitens müsse man beachten, dass Solarzellen nicht ständig Strom liefern, Kohlekraftwerke laufen hingegen auch nachts
Doch auch wenn man dies in die Zahlen 2016 grob einrechnet, so erzeugen die im vergangenen Jahr errichteten Kraftwerke aus erneuerbaren Energien mehr Strom als die 2016 gebauten Kohlekraftwerke. Das gab es noch nie.
Vor allem die Entwicklungsländer setzen auf erneuerbare Energien. Auch China und Indien bauen Solarstrom immer schneller aus. Ingo Arzt
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen