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Alec Baldwin mimt Donald TrumpKeine Anstrengung für das Groteske

Der US-Schauspieler verkörpert den künftigen Präsidenten recht glaubhaft. Darüber kann man herzlich lachen. Wirklich lustig ist es aber nicht.

Fast wie die Originale: Alec Baldwin als Donald Trump und Kate McKinnon als Hillary Clinton Foto: ap

Das Erstaunliche, wenn Alec Baldwin in der Comedy-Sendung „Saturday Night Live“ den Donald Trump gibt, ist das: Der Schauspieler muss nicht viel tun, um Trump ins Groteske zu überzeichnen.

Baldwin erinnert an seine Kollegin Tina Fey, die im Wahlkampf 2008 Sarah Palin parodierte. Einmal gab sie ein ganzes Palin-Interview im Originalwortlaut wieder, weil das parodistisch nicht mehr zu steigern war. Das Publikum lachte sich kaputt.

Bei Baldwins Trump ist es ähnlich. Vorgeschobene Lippen und die Stimmlage gut getroffen, plappert Baldwins Trump unzusammenhängend wie der echte. Mehr braucht es nicht, um aus dem gewählten Präsidenten einen Comedy-Act zu machen.

Am vergangenen Samstag kehrte Baldwin zum ersten Mal nach der Wahl als Trump zurück auf die „Saturday Night Live“-Bühne. Trump mit Mitt Romney, Trump mit Mike Pence. Trump, wie er anfängt, „ISIS“ zu googeln. Dem Publikum gefiel das, der Parodierte kochte vor Wut.

Wie schon während des Wahlkampfs, als Trump die Show abgesetzt sehen wollte, setzte er sich an seinen Twitter-Account und wetterte los. Die Show sei einseitig und überhaupt nicht witzig. Und er wolle „gleiche Sendezeit für uns“.

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Das war eine Steilvorlage für Baldwin. „Gleiche Sendezeit? Die Wahl ist vorbei. Jetzt versuchen Sie, Präsident zu sein, und die Menschen reagieren darauf, so ist das“, tweetete Baldwin zurück. Um dann noch Trump zu belehren, worauf er, Baldwin, sich konzentrieren würde, wenn er Präsident wäre.

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Der 58-Jährige gehört nicht zum festen Team der Sendung, tritt aber seit 1990 immer wieder dort auf. Bekannt durch etliche Rollen in Serien und Filmen, äußert sich Baldwin auch immer wieder zu aktuellen politischen Themen, und das mit recht profunden Kenntnissen. Vor der Schauspielerei hat er Politikwissenschaften studiert und schreibt immer wieder auch für die Huffington Post.

Von Donald Trump ist bekannt, dass er es nicht leiden kann, irgendwo bloßgestellt zu werden. Baldwin tut eben das in der Sekunde, in der er auf die Bühne tritt. Er wird Trump immer wieder provozieren.

Aber auf eine Art hat Trump recht: Wirklich lustig ist das alles nicht.

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3 Kommentare

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  • Trumps Hauptproblem mit Parodien und anderen Spöttereien ist, dass er keinen nennenswerten Humor besitzt - zumindest nicht, wenn es um ihn selbst geht (also aus seiner Sicht *fast* immer). Er mag vielleicht(!) ein theoretisches Konzept davon haben, was Satire ist und welche unbedingte Existenzberechtigung sie in einer Demokratie hat. Aber spätestens wenn sie sich gegen ihn richtet, ist dieses Verständnis wie weggeblasen.

     

    Davon abgesehen fühlt er sich - wie so ziemlich jeder zum Extremen neigende Populist - einfach pudelwohl als von den Medien Gejagter. Diese Opferrolle ist Teil seiner Anti-Establishment-Plattform, und er wird viel tun, um den Antagonismus am Leben zu erhalten. SEINE Wähler wollen gar niemanden, der mit irgendwem außer den Murdoch-Medien gut zurechtkommt.

  • Mit Satire ist Mr. Trump nicht ernsthaft beizukommen, auch wenn sie witzig und treffend ist und sich das Publikum kaputt lacht.“Ich schüttle mich dreimal kräftig und mache dann weiter!“ sagte er einmal, als er auf die Parodien angesprochen wurde, die es schon vor der Wahl über ihn gab.

     

    Gefährlicher für ihn, Trump, dürfte sein, dass er, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die Medien nicht hätschelt, sondern sie sich vom Leibe hält und auch schon mal als „Lügenpresse“ verunglimpft.

    Investigative Journalisten könnten auf die Idee kommen, dass er womöglich „Leichen“ in seinem Keller versteckt hat und könnten anfangen zu bohren. Und wenn sie was finden? Präsident Nixon und Watergate lassen grüßen!

  • Genau das ist die beste Satire: im Kern ist sie nicht wirklich lustig, weil sie die wunden Punkte trifft.

    Paradebeispiel Volker Pispers: man lacht sich kugelig...bis man merkt: der Typ hat leider recht. Dann ist es das Lachen der Verzweiflung.

    Aber Trumpodumbo zeigt da seine wahren Seiten, wenn er so reagiert - nutzt zwar jetzt nicht mehr viel, aber vielleicht kippt ja der eine oder andere rep-Parlamentarier vom Stuhl vor Lachen.