: Intelligente Zähler können kommen
Energie Bundestag beschließt „Smart Meter“-Pflicht für Großverbraucher und Solaranlagenbetreiber
Private Haushalte liegen mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.000 Kilowattstunden meist darunter. Ihnen könnten Stromlieferanten dann die neuen Zähler als freiwilligen Service anbieten – bei einer gesetzlich festgelegten Kostenobergrenze für die meisten Haushalte von 40 Euro.
Es werde keine Einführung um jeden Preis geben. „Kosten und Nutzen müssen in einem vernünftigen Verhältnis stehen“, heißt es im Gesetz, mit dem sich die Länder im Bundesrat noch am 8. Juli befassen werden. Im Vorfeld hatten vor allem die Verbraucherzentralen scharf kritisiert, dass in bestimmten Fällen auch private Verbraucher zwangsweise mit der teuren neuen Technik ausgerüstet werden sollten (taz berichtete).
Für Kritik sorgte zuletzt eine kurzfristige Änderung: Sie besagt, dass künftig praktisch alle Betreiber neuer Solaranlagen einen intelligenten Stromzähler installieren müssen. Zuvor sollte das nur für größere Anlagen mit einer Leistung von mehr als 7 Kilowatt gelten. Das werten die Grünen, die die cleveren Zähler grundsätzlich gut finden, als „reine Schikane“, wie Fraktionsvize Oliver Krischer sagte.
Mit der Digitalisierung soll künftig besser gesteuert und erfasst werden, wann und wo Strom gebraucht wird. Das würde die Netze entlasten. Angesichts von 40 Millionen Haushalten und Millionen von Firmen geht es langfristig um einen riesigen Markt. Bedenken von Datenschützern vor „gläsernen Stromkunden“ hält die Regierung für unbegründet.
Die anfänglichen Ausgaben für den Einbau der Geräte und die jährlichen Kosten sollen sich über die Zeit für die Bürger rechnen. Pro Jahr könnte ein Dreipersonenhaushalt mit digitaler Stromsteuerung um die 15 Euro bei der Stromrechnung sparen, rechnet Gabriels Ministerium vor – etwa wenn die Waschmaschine sich automatisch zu einem günstigen Tarif einschaltet. mkr
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