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Und wieder neue Brandanschläge

HASS In Mannheim brennt ein Kinderbett in einem Flüchtlingsheim: Mutter und Baby verletzt

BERLIN epd | An Karsamstag ist es ein Jahr her, dass bislang Unbekannte ein Tröglitzer Mehrfamilienhaus anzündeten, in dem Flüchtlinge untergebracht werden sollten – ein Ermittlungserfolg steht bis heute aus. Ein Jahr nach dem Anschlag ist die Stimmung gegenüber Geflüchteten kaum besser geworden. Erst am Montag kam es in Mannheim zu einem vermutlich fremdenfeindlichen Vorfall – die Polizei geht von Brandstiftung aus. Demnach sind bei einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft sechs Menschen verletzt worden. Wie die Behörden mitteilten, wurde ein Kinderbett vermutlich vorsätzlich in Brand gesetzt. Zwar seien die Flammen von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma schnell gelöscht worden. Dennoch seien eine 32-jährige Libanesin mit ihrem 18 Monate alten Kind sowie vier Mitarbeiter mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik eingeliefert worden.

In einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im thüringischen Mühlhausen hat die Staatsanwaltschaft unterdessen Untersuchungen wegen möglicher Übergriffe des Wachpersonals aufgenommen. „Wir ermitteln wegen des Verdachts auf Körperverletzung“, sagte ein Behördensprecher. Erst vor wenigen Tagen wurden Vorwürfe gegen das Sicherheitspersonal der Erstaufnahmestelle öffentlich. Mehrere Mitarbeiter hatten erklärt, dass es immer wieder zu Übergriffen auf Flüchtlinge komme. Auch ein Bewohner der Unterkunft bestätigte das.

So soll ein Mitarbeiter des sogenannten Sicherheitsdienstes einem albanischen Bürger drei Zähne aus dem Gesicht getreten und ihn in einen dunklen Raum gesperrt haben, weil dieser sich lautstark und offenbar betrunken darüber aufregte, dass er nicht als Flüchtling in Deutschland bleiben darf. In einem anderen Fall soll ein geflüchteter Junge verletzt worden sein, weil ihn Sicherheitsleute durch ein Gitter zerrten.

In Tröglitz ist ein Jahr nach den zahlreichen fremdenfeindlichen Vorfällen die Bevölkerung bis heute gespalten. Im Frühjahr 2015 fanden die rassistischen Taten ihren Höhepunkt in einem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft. Einen Monat zuvor war der damalige Bürgermeister Markus Nierth zurückgetreten. Rechtsextremisten hatten in angefeindet, weil er sich für die Aufnahme von 40 Geflüchteten eingesetzt hatte.

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