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Kommentar Birgit Kelle und die CDUSachsens Gefühl fürs Abendland

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Die Sachsen-CDU hat die Antifeministin Birgit Kelle als Referentin eingeladen. Wo, wenn nicht in Sachsen, sollten solche „Experten“ willkommen sein?

Gefragte Expertin für Gender-Gaga: Birgit Kelle Foto: dpa

E s wundert kaum, dass die Antifeministin Birgit Kelle ausgerechnet von der Sachsen-CDU eingeladen worden ist, um über „Gendergaga“ und das arabische Frauenbild zu referieren. Wo sonst, wenn nicht in Sachsen sind „Experten“ wie Kelle und ihre Thesen willkommen? In einer Region, wo Furcht vor „Überfremdung“ und vor Familienbildern jenseits des Heteronormativs Vater-Mutter-Kind zu voller Blüte gelangen können.

Und mit einer Landes-CDU, in der sich Abgeordnete als Redner auf Pegida-Demos anbieten, einem CDU-Bürgermeister, der Flüchtlinge als „Glücksritter“ bezeichnet, die „nach Deutschland kommen, um auf Kosten der Gemeinschaft ein sorgloses Leben ohne Gegenleistung zu führen“. Einem CDU-Landtagsabgeordneten, der gegenüber Asylsuchenden Forderungen erhebt wie: „Wer keine Papiere hat oder seinen Namen vergessen hat, sollte sofort im Gefängnis untergebracht werden.“

Hier reihen sich die christdemokratischen Bundestagsabgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz ein, die Kelle nach Dresden eingeladen haben. Die Männer sind nicht bekannt für gleichstellungspolitische und flüchtlingsfreundliche Ansätze. Im Gegenteil. Vaatz findet, dass Deutschland „nicht an einer Diskriminierung von Schwulen und Lesben“ leide, sondern „an der Tatsache, dass zu wenige Kinder geboren werden“.

Lämmel geht subtiler vor. Zu beginn des Jahres verschleierte er seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin mit einer Medienschelte: Als sich der tote Flüchtling in Berlin als Medienente herausstellte, forderte er die Journalisten auf, besser zu recherchieren. Da hat er zwar Recht. Aber seine euphemistische Botschaft lautete: Deutschland ist nicht ausländerfeindlich.

Und Birgit Kelle? Die findet sowieso, dass das mit der Integration von Migranten und Flüchtlingen hierzulande irgendwie misslungen sei. Habe man gerade erst in der Silvesternacht in Köln gesehen.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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7 Kommentare

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  • Das Abend Land ist der Ort wo das Licht untergeht? Die Gegend wir heute noch das Tal der Ahnungslosen genannt. Um die Christliche Weihnachten auch dort zu feiern, sollten die Bewohner anerkennen, das es die Weisen aus dem Morgenland waren, die dank ihrer astrologischen naturwissenschaftlichen Kenntnisse einen Stern richtig gedeutet und ihm folgend diese obdachlose Familie in einem Stall gefunden haben.

    Erstaunlich ist die Angst vor dem Fremden. Der König August, der Starke und sein Sohn hatten den italienischen Barock Stil nach Dresden geholt, auf den die Einheimischen heute noch stolz sind: Elb-Florenz.

    Selbst ein Gebäude, das einer Moschee ähnelt, die Zigarettenfabrik Yenidze prägt das Stadtbild seit 1909.

    Die Könige Sachsens waren nie ausländerfeindlich. Zu den heutigen bornierten Angsthasen würde dr Geenich heude saachen, nu, wenn 'r nich wolld, dann mochd dr eiern Wech alleene!

  • Ich bin wieder für eine Mauer und ganz groß die Buchstaben drauf: DDR = der doofe Rest

  • Ein schwacher Kommentar, in dem sich die Autorin kaum Mühe macht, zu erklären, warum ihr Standpunkt der richtige und der von Kelle, Vaatz und Lämmel falsch. Das reicht höchstens, um zu den ohnehin schon bekehrten zu predigen. Schade!

    • @Gerd Müller:

      so was von dahingerotzt! Sehr ärgerlich, das thema wäre viel mehr mühe wert

    • @Gerd Müller:

      Ja, bestätigt! ... haben "wir" kein Argument wird die Person diskreditiert.

       

      Wir sollten Werbung machen für eine direkte, schmerzhaftere aber bitte inhaltlich reichere Diskussionskultur.

      • @Tom Farmer:

        Oh je , ... da würden Sie leider ganz ausfallen müssen .