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Pudel Club angezündet

Kultstätte Hamburger Polizei: Es war Vorsatz

„Wir haben noch keine Fakten, keine Ahnung, keine Idee, ob es noch irgendwie weitergehen kann“, sagt der Künstler und Schauspieler Rocko Schamoni (Studio Braun), Betreiber der Hamburger Kultstätte Golden Pudel Club, der am Wochenende in Flammen aufgegangen ist. „Die Brandermittler gehen von einer schweren Brandstiftung aus“, sagt Polizeisprecher Andreas Schöpflin.

Gegen drei Uhr in der Nacht zum Sonntag hatte eine Polizeistreife das Feuer am Pudel Club am Hafenrand entdeckt. Die rund 150 BesucherInnen des „Pudel“ konnten sich retten. Dann fraßen sich die Flammen über den Vorbau bis ins Dach und das Café Oberstübchen hoch. Auch das Archiv des „Park-Fiction“ unterm Dach, ein seit Mitte der 1990er Jahre bestehendes künstlerisches Partizipationsprojekt, ist in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zumindest der Zeitpunkt des Brandes lässt böse Spekulationen über das Motiv aufkommen. Denn die Immobile ist nach jahrelangem Streit der Eigentümer Rocko Schamoni und Schorsch Kamerun mit dem Oberstübchen-Betreiber Wolf Richter am 20. April durch Richter zur Teilversteigerung ausgeschrieben worden. Der Verkehrswert beläuft sich auf 510.000 Euro.

Der Streit war zu einem Politikum um Kommerzialisierung mutiert: „Der Pudel begreift sich als gelebte Alternative zur Wertschöpfungskette einer fresssüchtigen Eventmaschine, in einer immer stärker kommerzialisierten Stadt“, hieß es kürzlich in einer Erklärung des Vereins für Gegenkultur. Kai von Appen

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