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Debatte Niedergang von AttacErstarrte Bewegung

Kommentar von Peter Grottian

Misstrauen gegen die traditionellen Eliten ist weit verbreitet. Doch es fehlt auch an Vertrauen in soziale Bewegungen. Was bleibt? Ratlosigkeit.

Die Reste von Attac. Hier bei einer Demo gegen das Bankensystem in Paris Foto: reuters

E s ist still geworden um Attac. Vorbei scheinen die Zeiten von 2007 in Heiligendamm, in denen die NGO eine wichtige Scharnierfunktion zwischen radikalen und weniger radikalen Gruppierungen gegen die neoliberale Ausrichtung der Globalisierung hatte.

Die Mittlerrolle platzte bei der großen und gewaltgetränkten Demonstration in Rostock – und fegte mit wenigen Ausnahmen die Attac-Gründergeneration aus ihren Ämtern. Im Gedächtnis geblieben ist seitdem eine sinkende Präsenz: ein vorzeigbares Bankentribunal in Berlin, eine gelungene Antiprivatisierungskampagne gegen die Bahn; ein harmloses und nach der Bundestagswahl 2013 beerdigtes Bündnis mit Gewerkschaften und Sozialverbänden zur „Umfairteilung“; eine gescheiterte Verbindung zur Occupy-Bewegung, deren Reste man in der Blockupy-Bewegung gegen Austeritätspolitik und Finanzmärkte zu verbinden suchte: mit mäßigem Erfolg in der Mobilisierung, einer grundgesetzwidrig eingekesselten Demonstration in Frankfurt bis zu den zum Teil gewaltsamen Auseinandersetzungen um die Einweihung der EZB 2015 in Frankfurt.

Attac ist im Rahmen des sehr engen Blockupy-Bündnisses seitdem ohne ein erkennbares Anschlussprojekt. Die Internationalisierung mit Spanien, Italien und Griechenland hatte eher bescheidene Erfolge. Gegen TTIP, Tisa und Ceta gelang dann allerdings die Mobilisierung in einem beeindruckend breiten Bündnis mit 250.000 TeilnehmerInnen in Berlin.

Die letzte schlagzeilenträchtige Meldung zu Attac war dann die vorläufige Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Frankfurt. Sie wird vermutlich von den Gerichten gekippt werden und hat Attac bisher nicht erkennbar geschadet. Die Mitglieder zahlen ihre Beiträge, mit 170 Lokal- und ca. 40 bundesweiten Arbeitsgruppen sieht sich Attac einem bunten Feld von vielen Aufgaben verpflichtet. So bunt, dass eine wirkliche Prioritätensetzung schwer erkennbar ist. Attac zerfließt. Die Mischung aus NGO, sozialer Bewegung und Netzwerk: schwierig.

dpa
Peter Grottian

geboren 1942, ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.

Nicht mehr ernst genommen

Aber warum ist es so still um Attac geworden? Könnte es sein, dass der „repräsentative Absolutismus“ (Wolf-Dieter Narr) die sozialen Bewegungen nicht mehr sehr ernst nehmen muss und dass diese Bewegungen selbst in erheblichen strukturellen Schwierigkeiten stecken? Und besteht das demokratische Problem darin, dass zwar der Verdruss an der repräsentativen Demokratie gewaltig angewachsen ist, aber die außerparlamentarischen Bewegungen daraus keinen Honig ziehen können?

Der deutsche Michel und die deutsche Michaela vertrauen immer weniger den traditionellen Eliten – aber der Zulauf aus der jüngeren Generation zu den sozialen Bewegungen verebbt. So spannend scheint Attac bei den jungen Leuten nicht mehr zu sein: kein Wunder bei einem Medienkonsum von täglich 8 bis 10 Stunden der 16- bis 29-Jährigen. Das Gefährliche ist das doppelte Misstrauen der Bürgerinnen und Bürger – man vertraut weder Bänkern, Politikern und Gewerkschaftern noch den Akteuren aus den sozialen Bewegungen von Attac, Campact oder der Anti-AKW-Bewegung. Kurz: Man bleibt bestenfalls ratlos hocken.

Drohgebärde der Zivilgesellschaft

Attac ist eine der Drohgebärden der Zivilgesellschaft. Der Name steht für unbequeme und herausfordernde Fragestellungen. Von bald 30.000 Mitgliedern sind vielleicht 1.000 wirklich aktiv. Das sind in der Mehrheit Alte, Männer – und kaum Migranten. Mittelschicht. Die „Ratschläge“ von Attac, immerhin dem wichtigsten demokratischen Gremium, werden in den letzten Jahren von 150 bis 250 Mitgliedern besucht. Das intellektuelle Niveau ist bescheiden geworden. Die Geschäftsstelle ist mit ihrer Alltagsarbeit ausgelastet, da bleibt wenig Raum für Inspiration und Vision in der Professionalität. Genauer: Es gibt eine Unterprofessionalisierung in den Sachthemen und eine Erschöpfung in der Routine. Der wissenschaftliche Beirat spielt nur eine geringe Rolle. Er ist mit den Kampagnen wenig verzahnt und eine bunte Schar kluger Individualisten mit wenig kollektiven Anstrengungen.

Der Koordinierungskreis erstarrt in Routine. Zukunftsdebatten über die Rolle von Attac: weitgehend Fehlanzeige. Aufarbeitung von erfolgreichen und missglückten Kampagnen: Fehlanzeige. TTIP ist das einzig vorzeigbare Projekt, aber unter den Anti-TTIPlern sind Attacies eine nicht mehr sehr einflussreiche Gruppe. In vielen Großstädten und Regionen ist Attac keine mitprägende Kraft: in Berlin eher ein gehobenes Kaffeekränzchen, in Stuttgart ohne Rolle beim Widerstand gegen das Bahnhofprojekt S21. Positive Beispiele: Augsburg, Hamburg, Köln.

Das intellektuelle Niveau ist bescheiden, die Geschäftsstelle mit Alltagsarbeit ausgelastet

Attac hat bis heute nicht analysiert, warum es so viele gute eigene Aktivisten verloren hat. Attac hat ein eklatantes Nachwuchsproblem. Schüler und Studierende waren einmal eine feste Bank für Attac – passé. Zivilen Ungehorsam trägt man kämpferisch auf den Lippen, aber wenn es ernst wird, sind die Hosen nicht nur wegen der Gemeinnützigkeitsfrage eher gestrichen voll. Kurz: Attac ist kreuzbrav, man betrachtet es schon als großes Glück, vor dem Kanzleramt von den Medien wahrgenommen zu werden. Das Projekt Finanztransaktionsteuer liegt brach. Der Versuch, Attac durch eine unabhängige und kritische Untersuchungsgruppe evaluieren zu lassen, um zum Beispiel endlich zu wissen, was die Basis wirklich denkt, wird mit spitzen Fingern angefasst.

Das Potenzial

Es wäre schade, wenn das Schiff Attac sinkt. Denn das Potenzial von Aktivisten in der Fläche ist und bleibt unerreicht. Allein die Abertausenden von Bildungsveranstaltungen leisten mehr als alle Volkshochschulen.

Attac wird mit seinem widersprüchlichen, vielfältigen Potenzial gebraucht. Aber es muss sich einen Kopf über veränderte Prioritäten machen. Die Demokratiefrage gehört wie die Flüchtlingsproblematik ins Zentrum von Attac und wird an der Basis auch schon heftig diskutiert. Es geht um eine überfällige strategische Debatte; um Klarheit über Kampagnen, eine Offensive für mehr aktive Schüler und Studierende sowie einen Schub für mehr kompetente Professionalität – das wäre schon was.

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14 Kommentare

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  • "...Sie hoffen trotzdem auf Besserung der Verhältnisse, wo fast jeder Neu- wie Altbürger nur noch auf das Display seines Handys starrt? Viel Glück Herr Professor!.." - na ja -

     

    So what .

    Ob der viel - oder überhaupt oder was - Das - geht hoffentlich ja auch ihm an Demselben vorbei! - korrekt.

    Is tuto completto - WUMPE!

     

    Dann also mal -

    sorry Herrn Brodfresser - ;)

    IHR - öh - wohlfeiler Zwischenruf ! Ja.

    "..Zivilen Ungehorsam trägt man kämpferisch auf den Lippen, aber wenn es ernst wird, sind die Hosen nicht nur wegen der Gemeinnützigkeitsfrage eher gestrichen voll.

    Kurz: Attac ist kreuzbrav,.. "

     

    Als Kritik wärs ja ok. Aber plus den Rest?

    Bin nur wenige Jahre jünger - Der Herr! & junge attacis wohnen in meiner Nachbarschaft - ziemlich dufte TypInnen;)) Ja.

     

    Aber Ihrs erinnert mich gut -

    Als déjá vu an dieses sehr ähnliche Lamento in der Friedensbewegung! - & Ihnen sodenn aktuell ins Stammbuch -

    Die penetranten - ach so kämpferischen 68er - mit ihrem - was dööf!! -

    Alles-vorher-gewußt-Gehabe -

     

    Denen haben auch damals

    Die Jungen - den Stinkefinger gezeigt - & das - Zum Glück sehr deutlich &

    Nicht zu knapp!

    Das wünsch ich - so nicht längst passiert? - Ihnen auch!

     

    Mal im ernst -

    Im warmen Sessel - ja ja U 2 ! -

    ( C4/ R 1 - 6/ A 14 + / B 4 + ff ..;?)

    In the dawn of own life - ok?

    Einen auf Walden two &

    Henry David Thoreau machen - &

    Gar - mal eben ziv. Ungehorsam - Einfordern?! - mit Verlaub -

     

    Ist das nicht ein bisschen billig -

    Der Herr!

     

    (ps empfehle als grounding

    Den guten alten Kurt Tucholsky -

    " Laß sie doch ihren Weichfraß fressen"

    & Grad aktuell - den besonnen-klugen -

    So schön unlamoryanten;))

    Alexander Kluge auf 3 sat

    (Sie werde´s finden - ganz prechtig;))

    • @Lowandorder:

      kurz - die Kinder haben schon immer nicht das gemacht - was die Eltern wollten. Punkt -

      Schonn zu alt - schon vergessen?

      Jede Zeit - muß/wird

      Ihre Antwort finden! &

      Nicht nur das Rad - ist mehrfach -

      Nein auch die Infinitesimalrechnung - 200 Jahre später - hö hö - erfunden -

      Von einem Polen - erneut;!¡)

      So what!

  • Die attac-Sommerakademie mit Einführungen in die Krisentheorie von Karl Marx von Thomas Sablowski konnte durchaus hohes Niveau haben.

    Wenn auch im Gesamtspektrum von attac Gesellianische ZinskritikerInnen immer wieder zu finden sind.

    Gehen die dann, wenn es attac nicht mehr gibt, zu Ken Jebsen und Jürgen Elsässer?

  • Das Problem ist der galoppierende Themenklau durch die Politik .

     

    Alle "neuen" Themen werden sofort von einer der politisch etablierten Parteien aufgenommen und verwurstet.

    Der Bürger ist daher sofort der Meinung, dass sich jemand drum kümmert und er daher sein Hirn ausschalten darf.

     

    Wer marschiert schon gerne bei Attac mit wenn die Linke Fahne mitweht?.... geht zumindest mir so.

    Ich habe keinen Bock für ein einzelnes Thema einzustehen aber von einer Partei dann thematisch vereinnahmt zu werden und mich dort verortet zu sehen.

  • 3G
    31955 (Profil gelöscht)

    Sehr geehrter Herr Grottian,

    es gelingt nicht vielen Kommentatoren in einem Absatz, hochverdichtet, die zerbröselnde aber „wichtige Scharnierfunktion“ zwischen „repräsentativen Absolutismus“ (Wolf-Dieter Narr) und „sozialen Bewegungen“ aufzuzeigen. „Das Misstrauen gegen die traditionellen Eliten ist weit verbreitet“ und hat sich über viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt.

     

    Die vordergründige Entpolitisierung durch die ideologisch und religiös geschulte Kanzlerin war vermutlich nur eine nette Maske, hinter der sich die neoliberalen Kräfte, die sich bekanntlich aus Kirche, Staat und Kapital speisen, auf das trefflichste austoben konnten, exzessiv (Stichwort: 2008), um schließlich was zu tun? Schaden von Deutschland und vom deutschen Volk fernzuhalten, wie es der Amtseid der KanzlerInnen vorsieht?

     

    Wer einen kurzen Blick zurück auf Heiligendamm wirft, erkennt man das ganze politisch-ideologische Dilemma. Eröffnet als ein „Gesundheitsbrunnen“ für Adlige und Reiche, dem später, Hitler und seine faschistischen Parteibonzen folgten. Und wieder Jahre später kam dann die deutsche Geschichte vergessene und instinktlose Gastgeberin Merkel um Bush, Putin und Co eine imperiale weltpolitische Bühne zu bereiten. „Der deutsche Michel und die deutsche Michaela“ egal ob Prekariat, Protestler, Proletariat, waren damals wie heute nur Zaungäste und ausdrücklich unerwünscht. „Jedem das Seine“, könnte man mit verbissener und versteinerter Mine zischen, was aber nicht nur politisch Inkorrekt wäre, sondern in seine wahren Bedeutung eine völlig falsche Antwort. Was also bleibt am Ende des Tages? Wie soll es weitergehen? Nun, das Eindringen von verständigen Sachverstand kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei den Bonzen aller Epochen ausgeschlossen werden. Sie hoffen trotzdem auf Besserung der Verhältnisse, wo fast jeder Neu- wie Altbürger nur noch auf das Display seines Handys starrt? Viel Glück Herr Professor!

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Na das passt doch, fünf (mutmaßliche) Linke und fünf Diagnosen.

  • In der NGO-Industrie gibt es inzwischen einen harten Wettbewerb um Spenden. Daher fokussieren sich alle NGOs auf dieselben Themen, mit denen am besten Ängste geschürt werden können, und zu denen einfach verständliche Forderungen formuliert werden können. Mit komplexen Themen, für die es keine simplen und populistisch akzeptablen Lösungen oder Forderungen gibt (z.B. Energiewende, Flüchtlinge), wollen sie sich nicht befassen. Die demokratische Legitimation der Auswahl von Themen ist auch bei „Räten" mit 250 Mitgliedern höchst fragwürdig.

    • @alfonearth:

      Man sollte es eben nicht so machen wie die (Boulevard)Medien u.a. und auf Ängste bauen, sondern die Themen versachlichen, s. die Vertrauensfrage. Andererseits stellen TTIP & Co ja auch tatsächlich eine Bedrohung dar. Die fehlende Energiewende natürlich auch.

  • Hallo Peter, Misstrauen gegenüber den sozialen Bewegungen ist leider berechtigt. Gerade auch die Jüngeren müssen sich fragen, was wird mir mein Engagement bringen und es muss mindestens Vertrauen in die Ziele und Menschen vorhanden sein. Ich erlebe in den Social Media immer wieder Beiträge von Mitgliedern von attac, die unsinnig und phantasielos sind. Beispielsweise dieses teilweise regelrecht aggressive Vorgehen gegen Veganer, auch unangenehm reaktionäre esoterische Äußerungen habe ich schon gesehen. Mit demokratischen Bewustsein hat das nichts mehr zu tun - wobei ich nicht grundsätzlich was gegen Esoterik habe. Du hast sicher auch recht, dass der neue Medienkonsum viel Zeit absorbiert, bei uns allen .... da ist campact doch sehr gut verankert meine ich ... Eine strategische Neuausrichtung für attac tut sicher Not, soll da wieder was in die Gänge kommen. LG Karin, Berlin

  • Also, Attac hat zwar viele gute Sachen gemacht und macht auch noch viele gute Sachen, aber es fehlte von vornherein eine sinnvolle Stoßrichtung.

    Das mit der Finanztransaktionssteuer war eigentlich immer Quatsch, was wohl auch alle wussten.

     

    Meines Erachtens ist Attac vor allem dadurch unglaubwürdig, dass in dieser Organisation ein Grundrecht auf Existenz und Teilhabe (Bedingungsloses Grundeinkommen) zwar (manchmal wohlwollen) diskutiert wird, aber keineswegs beschlossenes Ziel ist.

    Vor dem Hintergrund entlarvt sich Attac als "Soziale Bewegung" letztlich als zynisch und irreführend.

    Oder zumindest als überhaupt nicht durchdacht.

     

    Peter Grottian hat sich leider (in der Hinsicht) auch nicht gerade als intellektueller Überflieger hervorgetan.

    • @Eric Manneschmidt:

      Die Finanztransaktionssteuer war und is sinnvoll. Nur ist sie eben kein Allheilmittel und kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis eines wichtigen Prozesses: Eine konkrete Verbesserung.

       

      Attac wurde groß durch einen Drei-Schritt-Ansatz:

       

      1. Saubere Analyse von Sachverhalten

      2. Verständliche Vermittlung der gefundenen Probleme und konkrete Lösungsmöglichkeiten

      3. Aktiven Kampf für die gewählten Lösungen, auch mit einfachen Parolen

       

      Hinter jeder Parole von Attac stand tiefes Verständnis, und es war zugänglich für alle, die tiefer graben wollten.

       

      Das heißt auch, dass Attac, um den eigenen Stärken treu zu bleiben, nicht einfach irgendwelche Forderungen aufgreifen kann, sondern sie erst durchdringen muss. Und das braucht Zeit und die richtigen Leute.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Die Linke überhaupt ist in ihre Gruppen und Grüppchen zerfasert. Das sollte ihre Stärke sein und endet doch damit, dass es keine gesellschaftliche Wahrnehmung mehr gibt. Das liberalkonservative Feuilleton hat heute die Deutungshoheit über die Wahrnehmung der Linken. Schon damit haben wir unser Urteil.

     

    Und ohne Plattform wird sich daran auch nichts ändern. Wieso nicht Attac? Weil die Biogemüsegruppe ebenso aktiv ist, auch Heimtiere müssen befreit werden und jede Kleinsgruppierung hat heute ihr eigenes Biotop der Gleichgesinnten. Wenn das aber die Stärke der Linke sein soll, braucht es doch keinen wundern, wenn wir heute als Trump-Antipode verlacht werden. Versucht dann jemand wie Frau Ueckermann auf dem letzten Parteitag mal eine mutige Geste, steht ihr niemand mehr öffentlich zur Seite. Und man wundert sich, warum heute nichts mehr nachkommt... Sollen Watschenmänner oder -frauen die Jugend mobilisieren? Das ist die Linke heute aber doch überhaupt, ein schlechterer Watschenmann. Das begann bereits bei der flachen Kapitalismusanalyse von Occupy und hat sich bis heute in Deutschland nicht geändert.

  • Das grundsätzliche Problem ist doch, daß dieses System so fest betoniert ist, daß keiner mehr ran kommt an das System! Jede Bewegung ist da erfolglos, solange nur noch über Merkel, Seehofer.........berichtet wird. Da sind doch alle frustriert.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Grefe Hans-Ulrich:

      Genau. Dazu kommt der mediale Mainstream, der zumindest in ökonomischen Belangen die Notwendigkeit, die Vorteilhaftigkeit (für alle) und die Plausibilität des Systems ständig wahrschreibt. Dazu kommt die regelmäßig auftretende Notwendigkeit von Reformen, die i.d.R. eine Verbesserung der Systemfunktionalität, aber die Verschlechterungen für die meisten seiner Teilnehmer bringen sollten.