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Selbsttest Rassismus und FlüchtlingeMal ehrlich, sind Sie ein Rassist?

Über Flüchtlinge wird zunehmend unsachlich debattiert – auch unter Linken. Sie halten sich für weltoffen? Aber sind Sie es auch tatsächlich?

Rassistisch? Ich doch nicht Foto: kallejipp / photocase.de

1. Vorurteile, die Herkunft betreffend …

a) … haben Sie, Sie tun aber ihr Bestes, sie zu reflektieren und zu überprüfen. (0 Pkt.)

b) … haben Sie nicht, Sie sind ja links. Geht also gar nicht. Frauen können ja auch nicht frauenfeindlich sein. Schwule nicht homophob. Migranten nicht xenophob. (2 Pkt.)

c) … Nein, das sind gar keine Vorurteile, weil Sie kennen da ja einen (Nord-)Afrikaner/Türken/Roma und der ist genauso, wie Sie sich das von Anfang an vorgestellt haben, bzw. er hat Ihnen gesagt, dass Flüchtlinge so sind, wie Sie gedacht haben. (3 Pkt.)

d) … haben Sie nicht. (Das ist eine Lüge. Anm. d. Red.) (1 Pkt.)

2. Diesen Test machen Sie, weil ...

a) ... linke Rassisten? Das gibt’s doch gar nicht. Das ist wie kaltes Feuer. Unmöglich! (3 Pkt.)

b) ... man nie auslernt. (0 Pkt.)

c) ... die Zeitung im Wartezimmer Ihres Arztes lag, muss irgend so ’ne Zecke liegen gelassen haben. (3 Pkt.)

d) … Sie einen Grund suchen einen Leserbrief zu schreiben. (1 Pkt.)

3. Die Debatte über Köln ist ...

a) ... rassistisch, wenn von den Tätern auf andere Menschen ihrer Herkunft geschlossen wird. (0 Pkt.)

b) ... nicht rassistisch, aber Nazis muss man weiterhin aufs Maul hauen. (1 Pkt.)

c) ... vielleicht rassistisch, aber auch wichtig, weil es um die deutschen Werte geht. (2 Pkt.)

d) ... auf keinen Fall rassistisch – man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass Flüchtlinge nicht alle einen Hochschulabschluss und Migranten Probleme mit dem westlichen Frauenbild haben. (3 Pkt.)

4. Wenn Sie einen Menschen mit dunkler Haut sehen ...

a) ... wechseln Sie die Straßenseite. (3 Pkt.)

b) ...denken Sie: Dem muss geholfen werden! (2 Pkt.)

c) ... halten Sie Ihre Tasche, Ihre Geldbörse und Ihr Handy fest. (3 Pkt.)

d) ... gehen Sie an ihm vorbei wie an jedem anderen Menschen. (0 Pkt.)

5. Wenn Sie eine Frau mit Kopftuch sehen ...

a) ... haben Sie Mitleid. (3 Pkt.)

b) ... gehen Sie davon aus, dass sie nicht Deutsch spricht. (3 Pkt.)

c) ... fragen Sie sich, ob ihr warm wird da drunter und ob man als Frau mit Kopftuch weniger belästigt wird. Sie überlegen, ob es p.c. wäre, das zu testen. (1 Pkt.)

d) ... sehen Sie eine Frau, die ein Stück Stoff auf dem Kopf trägt. (0 Pkt.)

6. Zu AntirassistInnen fällt Ihnen ein:

a) Die stellen immer alle unter Generalverdacht, sagen wie, wir sprechen sollen, und erteilen Denkverbote.(3 Pkt.)

b) Die sind untereinander immer einer Meinung – praktisch, dass man sie anhand ihres Aussehens erkennen kann.(2 Pkt.)

c) Das sind in der Regel selbst von Rassismus Betroffene, deshalb sind ihre Meinungen tendenziös.(2 Pkt.)

d) Sie begreifen nicht immer gleich alles, was sie sagen, aber versuchen zuzuhören und etwas zu lernen. (0 Pkt.)

7. Zu FeministInnen fällt Ihnen ein:

a) Die stellen immer alle unter Generalverdacht, sagen, wie wir sprechen sollen, und erteilen Denkverbote. (3 Pkt.)

b) Die sind untereinander immer einer Meinung – praktisch, dass man sie anhand ihres Aussehens erkennen kann. (2 Pkt.)

c) Das sind in der Regel selbst von Sexismus Betroffene, deshalb sind ihre Meinungen tendenziös. (2 Pkt.)

d) Sie begreifen nicht immer gleich alles, was sie sagen, aber versuchen zuzuhören und etwas zu lernen. (0 Pkt.)

8. An diesem Punkt des Tests denken Sie ...

a) ... dass die Autorin keine Ahnung hat, Sie nicht kennt und deshalb kein Recht hat, solche Fragen zu stellen. (2 Pkt.)

b) ... dass hier wohl bei manchen Menschen ein sensibler Punkt getroffen wird. (0 Pkt.)

c) ... was soll der Mist. Die Autorin sollten Sie mal googeln – das ist bestimmt auch eine von denen. (3 Pkt.)

d) ... dass die taz dafür nicht gegründet wurde, das ist immerhin eine Zeitung und keine Antirassismus-Lehrveranstaltung. (2 Pkt.)

9. Sie denken, der einfachste Weg, nicht als Rassist zu gelten, ist ...

a) ... sich nicht mit Antirassisten in einem Raum aufzuhalten. (3 Pkt.)

b) ... einfach immer mit den Augen zu rollen und tief zu schnaufen, wenn Sie jemand auf Ihre tendenziell rassistische Haltung anspricht. (1 Pkt.)

c) ... ablenken statt zuhören. Am besten die Fehler beim anderen suchen. Irgendwas mit „antiaufklärerisch“, „Rassismuskeule“, „Gesinnungsterror“ und „Augen aufmachen“ sagen. (2 Pkt.)

d) nicht rassistisch zu sein. (0 Pkt.)

10. Sie können den Islam nicht begreifen, weil ...

a) ... Alice Schwarzer ja auch ein Problem mit muslimischen Männern hat. (3 Pkt.)

b) ... Sahra Wagenknecht über Gastrecht spricht und da war ja auch noch Boris Palmer. (1 Pkt.)

c) ... Sie zugegebenermaßen vom Islam so viel Ahnung haben wie vom Hinduismus und Atomphysik. (0 Pkt.)

d) ... Sie den Film „Nicht ohne meine Tochter“ gesehen haben. (2 Pkt.)

11. Dass Menschen, die eine dunklere Hautfarbe haben, nicht zwangsläufig die gleiche Meinung haben ...

a) ... der Gedanke ist so abwegig – er lässt beinahe Ihren Kopf explodieren. (3 Pkt.)

b) ... ist unpraktisch, da kann man sich ja nicht mehr auf einen berufen und muss sich auch noch mit anderen beschäftigen. (1 Pkt.)

c) ... ist logisch. (0 Pkt.)

d)... kann nicht sein. Sie kennen da zwei davon, die sind des Öfteren einer Meinung. Die Autorin hat also keine Ahnung. (2 Pkt.)

12. Ihre Bildung über Rassismus ist auf folgendem Niveau:

a) Deutschland ist heute ein weltoffenes Land, in dem sich jeder – egal welcher Hautfarbe – frei bewegen kann. (1 Pkt.)

b) Das N-Wort sagt man nicht, aber ... (2 Pkt.)

c) Sie wissen, warum man das N-Wort nicht sagt, „Schwarz“ groß geschrieben wird im Gegensatz zu „weiß“. (0 Pkt.)

d) Das interessiert Sie alles nicht, weil – Herrgott – man kann sich ja nicht um alle Befindlichkeiten kümmern. (3 Pkt.)

13. Sie denken, dass der menschliche Charakter vorrangig geprägt wird von ...

a) Testosteronlevel mal südlandisches Aussehen durch Alter ist gleich Gewaltbereitschaft. (3 Pkt.)

b) ... Einkommen, Bildung und Erziehung. (1 Pkt.)

c) ... Herkunft und Religion. (2 Pkt.)

d) ... dem jeweiligen Maß an Dummheit. (0 Pkt.)

Die Auflösung

0–14 Punkte

Sie wissen, dass die Menschen die meiste Zeit in „Idioten“ und „keine Idioten“ unterteilt werden sollten. Sie bemühen sich außerdem keinen „positiven“ Rassismus zu erzeugen. Die vergangenen Wochen haben Sie zunehmend verstört.

15–35 Punkte

Es fällt Ihnen manchmal schwer, zwischen Menschen und Menschen zu unterscheiden. Sie denken, dass Sie aufgrund Ihres Geburtsorts anderen sagen könnten, was sie zu tun und zu lassen haben.

Gleichzeitig hinterlässt das ein mulmiges Gefühl bei Ihnen, weil sich das dann doch irgendwie falsch anfühlt. Also wegen der Geschichte und so.

36–45 Punkte

Sie denken, dass Sie Ihre diffusen Ängste jetzt endlich mal ausleben dürfen. Sie denken auch, dass Sie sich von Pegida unterscheiden. Weil Sie andere Argumente haben als dieses dumpfe „Lügenpresse“. Sie sind gebildet und haben die Welt bereist. Trotzdem sind Sie nicht viel besser als die. Wollen Sie aber auch gar nicht sein.

14. Von antirassistischen Büchern und Artikeln ...

a) ... fühlen Sie sich gedanklich angeregt. (0 Pkt.)

b) ... fühlen Sie sich belehrt. (2 Pkt.)

c) ... fühlen Sie sich persönlich angegriffen. (3 Pkt.)

d) ... sind Sie gelangweilt. (1 Pkt.)

15. Zuzugeben, dass Sie rassistische Vorurteile hegen ...

a) ... kommt gar nicht in Frage, wo kämen wir denn da hin – als Nächstes gestehen Sexisten ihren Sexismus ein und Homophobe ihre Homophobie – das würde doch die ganze Welt aus den Angeln heben. (3 Pkt.)

b) ... ist nicht so einfach und braucht einiges an Mut und Reflexion. (1 Pkt.)

c) ... ist ein Schritt zur Besserung. (0 Pkt.)

d) ... ist total absurd. Sie schreiben jetzt einen Leserbrief oder einen Kommentar auf taz.de. (2 Pkt.)

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44 Kommentare

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  • Toll wie die taz die Möglichkeiten der aktuellen Technologien benutzt! Antworten kann man anklicken und das Ergebnis wird automatisch angezeigt.

     

    Ein Test, der die Punkte direkt hinter die Antworten schreibt, kann nicht funktionieren.

  • Die wenigsten wissen, wie man einen Rassisten definiert. Aber alle wissen, das ist ganz schlimm. Eine Versaxhlichungbder Debatte ist dringend geboten, sonst wird Rassist wie Nazi ein völlig beliebiger Begriff ohne tiefere Bedeutung

    • @Franz Vege:

      Richtig. Es gibt unterschiedliche Definitionen von Rassismus. Darüber kann man sich auch lange streiten.

  • Eigentlich müsste es Phänotypismus heißen. :-)

  • Genau das ist es:

    Rassismus, Orientalismus, das Interesse an der Erneuerung der gesellschaftlichen Hierarchie bringt ein irres Durcheinander:

    v.a. dass die von draußen Reinkommenden böses Absichten hätten.

     

    Wie bei den sonntaz-Beiträgen über die Wirkung der "Sozialen Medien" geht es auch hier um die Erfindungsmacht der Beurteilungen, der Definitionsmacht.

     

    Vorschlag für einen von ner Menge weiterer Fragen:

     

    16. So viele neue Leute und die wollen alle Arbeit - meinen Arbeitsplatz:

    a) Es muss Obergrenzen für Einwanderung und Abschiebung der Kriminellen geben, denn die ganzen Flüchtlinge machen unsere Löhne kaputt (3 Punkte)

     

    b) Wir brauchen auch Flüchtlinge und nicht nur qualifizierte Fachkräfte, weil wir auf Dauer immer älter werden (2 Punkte).

     

    c) Also erst mal geht es doch um Unterbringung und dass die Leute ja auch nicht gelangweilt rumhängen (1 Punkt).

     

    d) Da auch ich meinen Job nicht so toll finde und die Konkurrenz auch mit Firmen im Ausland groß ist, ist es pille palle ob die Produkte nun hier oder dort hergestellt werden. Ich müsste mal irgendwie rauskriegen, wie wir gemeinsam Arbeitskämpfe organisieren können (0 Punkte).

  • Wieso hab ich unter 10 Punkte beim Test und plädiere trotzdem für eine effizientere Entwicklungspolitik, die ein ausreichendes Maß an Mitteln bereitstellt, um ehrliche Entwicklungshilfe für jene Menschen zu leisten, welche nicht den todesmutigen Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen (können)?? Die voraussichtlich bis 2017 anfallenden 50 Mrd + X € wären mehr als ausreichend für solche Zwecke und weitaus mehr Menschen könnten davon profitieren...

    Achja; kurz zum Test - 12. warum wird Schwarz denn groß geschrieben und weiß klein??

  • Ich sehe eine Frau mit einem Kopftuch und denke mir, dass sie jetzt denkt, ich würde denken, da ist eben eine Frau mit einem Stück Stoff auf dem Kopf.

    Deshalb haben wir uns im Kopf quasi telepathisch kognitiv vereinigt.

  • Ziemlich verquastes Durcheinander! Da werden Religionsfragen, Kulturelle Unterschiede, Rassismus und Feminismus in einen Topf geworfen und durchgequirlt.

    Werte Frau Hödl, ist eine Feministin nun für oder gegen Kopftuch? Oder ganz klar sowohl als auch? Ist eine Feministin, die gegen Kopftuch eingestellt ist, dann eine Rassistin?

    Bei Frage 10 fehlt mir die Antwortmöglichkeit : Weil ich Religionen grundsätzlich nicht begreifen kann.

  • Der Test macht es sich zu einfach. Rassismus als biologische These ist widerlegt, und es ist dumm eine widerlegte These weiter zu vertreten.

     

    Aber kulturelle Prägungen, die nicht einfach mit etwas gutem Willen überwunden werden können, gibt es durchaus. Und da gibt es eben auch zutreffende (d.h. auf eine relevante Mehrheit der jeweiligen Gruppe zutreffende) Pauschalisierungen. Und Politik kann sich nicht jedem Einzelfall widmen, sie muss pauschlaisieren, um die größtmöglichen Entfaltungsmöglichkeiten für möglichst bviele Menschen zu erreichen.

     

    Als Musiker sehe ich, dass es zutreffende Pauschalisierungen gibt: "Der Türke" kann tonale Abstufungen hören und bewusst gestalten, die für "den Deutschen" nur unter die Rubrik "klingt schräg" fallen". "Der Afrikaner" findet sich in einem polyrhythmischen Geflcht gut zurecht. "Der Europäer" kann dagegen besser mehrstimmig im Dur-Moll-System singen. (Wobei das leider abgenommen hat, und durch nichts ersetzt wird. Da wird dann arbeiten, fernsehen und Hamburger essen zum einzigen Lebensinhalt)

     

    Und derartige Pauschalisierungen sind im Vergleich der 'Kulturen auch sinnvoll, wenn es um das Familienbild geht. Das Verschwinden von Frauen aus dem öffentlichen Raum in islamischen Ländern wird ausbalanciert durch eine erhebliche Machtfülle im privaten Bereich. Das lässt sich auf unsere Gesellschaftsform nicht einfach übertragen. Diese Konflikte muss man sehen; und es ist eine verantwortliche Politik, die Zuwanderungsprozesse so zu steuern, dass es keine heil- und auswegslose Verkeilung unterschiedlicher Lebensformen in unserer Gesellschaft gibt.

  • Der Test gefällt mir: intelligenter Quatsch! Und da es sowieso nur noch eine einzige menschliche Rasse gibt, den Cro-Magnon, hat das Thema keine Realität. Deqhalb kann man soviel hienin geheimnissen. Wie bestimmte Glaubensartikel von Religion und Weltanschauung.

  • Beifall!! Der beste Kommentar!

     

    Das Bildungsbürgertum glaubt immer Alles besser zu wissen. Dabei hat es sich nur Fachwissen angeeignet. Ob dieses auch noch richtig ist, lasse ich mal aussen vor.

     

    Nicht Fachwissen macht einen Menschen aus. Sondern soziale Kompetenz! Deswegen sind schon viele Firmen in den Untergang versezt worden.

     

    Im übrigen verweise ich immer wieder gerne auf den Franzosen Pierre Bourdieu.

  • >Sie wissen, warum man das N-Wort nicht sagt, „Schwarz“ groß geschrieben wird im Gegensatz zu „weiß“.

     

    Habe ich irgendwas verpasst in den letzten Jahren? Warum wird das gemacht?

    • @John Farson:

      Das habe ich mich auch gefragt.

      Es gibt ja diese „Critical Whiteness“-Ideen, die ich für nicht besonders progressiv halte, und nach denen es genau andersherum gemacht werden soll: „Weißheit“ sichtbar machen und ihr damit die normierende Selbstverständlichkeit nehmen, „schwarz“ u. a. dagegen durch unauffällige Schreibweise die Auffälligkeit nehmen. Warum hier das Gegenteil vorgeschlagen wird, verstehe ich nicht. Vielleicht ein Test im Test? Oder einfach, weil „schwarz“ zur Abwechslung mal doller sein soll als „weiß“? Oder nur ein Schreibfehler?

  • Da Rassismus sich auf eine Rasse bezieht ,halte ich diese Art von Fragestellungen nicht für sinnvoll.

     

    Für mich gibst nur Gute oder schlechte Menschen, ist für manchen oberflächlich aber so wird es für mich übersichtlicher.

  • Ich versuche Begriffe, wie "dumm" oder "faul" in Bezug auf Persönlichkeiten zu vermeiden. Das ist eine Denkschablone, die uns selbst häufig davon abhält von userem Gegenüber zu lernen. Das geht mMn am besten, wenn wir uns selbst und anderen mit Akzeptanz begegnen.

  • Herrlich, dieser Test! Und völlig folgenlos ... ;-)

  • Ich denke, dass 13 d) keine zufriedenstellende Kategorie ("Dummheit") zur Verfügung stellt. Besser wäre "Empathie" (bzw. "Soziopathie", um in der Analogie zu bleiben) oder wenigstens "soziale Intelligenz" gewesen.

     

    Rassisten "dumm" zu nennen, ist oft zu einfach. Rassisten können durchaus "gebildet" sein, sie können aber ihr Wissen nicht adäquat anwenden, weil ihnen die empathische Ebene fehlt.

     

    Die Befähigung zur Empathie ist daher wesentlich bedeutsamer für die Entwicklung zu einem vollwertigen, erwachsenen Menschen, als die blosse Befähigung zur Ansammlung von "Wissen".

  • Ich kannte mal jemanden, den ich zwar als relativ dumm (im Sinne von "einen geringen IQ haben") bezeichnen würde, der aber trotzdem ein viel korrekterer Typ war, als eine andere sehr intelligente Vergleichsperson. Ich möchte deshalb die Punkteverteilung bei Frage 13 infrage stellen.

  • Islamkritik ist per se kein Rassismus, nur wenn sie mit letzgenanntem vermischt wird. Was in diesem Test geschieht...

  • 9G
    913 (Profil gelöscht)

    Muss ich wirklich wissen was DAS N-Wort ist? Und wenn ich sofort aus der grossen Auswahl von Wörten, die mit N beginnen, dass dem Autor genehme und dadurch unaussprechliche denke, bin ich dann ein Rassist, weil ich sofort das richtige denke?

     

    P.S.: Frage 10 ist dämlich, da sie unterstellt, dass man prinzipiell von Atomphysik keine Ahnung hat. Das ist nur wieder ein typisches Vorurteil, das besondes häufig bei der schreibenden Zunft zu finden ist. Es gibt durchaus Menschen, die sich sowohl für Religionen wie auch Physik interessieren. Und Atomphysik ist nicht sonderlich kompliziert, da man das meiste noch mit der nicht-relativistischen Schrödingergleichung erledigen kann.

  • Die Auflösung finde ich spannend. 14 Punkte ergeben einen ziemlich komfortablen Sicherheitsabstand, finde ich. Zumal im Grunde nur die Fragen 6 und 7 ein wenig heikel sind. Vor allem für unsere weniger sprachbewandten Mitbürger. Denen, schließlich, könnte es ganz leicht passieren, dass sie das groß geschriebene "Sie" auf sich selber bezieht, nicht auf die Anti-Ist-Innen. Und zwar selbst dann, wenn sie NICHT der Meinung sind, sie müssten immer überall zuerst kommen und größer sein als alles ander. Nun ja. Wer wirklich anti ist, der tut das nicht – und kann sich zur belohnung bei Frage 8 gleich wieder 0 Punkte gutschreiben.

     

    Alles in allem komme ich auf lausige 2 Punkte. Schließlich kann ich wieder mal mein Maul bzw. meine Finger nicht (still) halten. Aber halt! Na so ein Mist! Die Aussage, der ich damit zugestimmt habe, lautet: "Zuzugeben, dass Sie rassistische Vorurteile hegen, ist total absurd". Was für ein ausgemachter Blödsinn! Wie ärgerlich, dass es in Antwort b) keinen Verweis auf Leserbriefe gibt, sondern nur einen auf Mut und Reflexion. Die wäre es ja eigentlich gewesen...!

  • Da Rassismus sich auf eine Rasse bezieht ,halte ich diese Art von Fragestellungen nicht für sinnvoll.

     

    Für mich gibst nur Gute oder schlechte Menschen, ist für manchen oberflächlich aber so wird es für mich übersichtlicher.

  • Man muß sich vor Rassismus nicht fürchten. Das farbige Feindbild (alle braun) wurde längst durch besonnene demokratische Kräfte okkupiert. Solange wir das obermächtigere, halleluja getriebene Über-Feindbild präsentieren, haben Rassisten gegen uns keine Chance.

  • Sehr gute Frage! Jeder prüfe sich, ob er über andere Menschen bescheid weiss. Ob es ihn überhaupt interessiert.

    Wir leben alle in einer Art Gemeinschaft. Wenn wir von "Werte-Gemeinschaft" reden, sollten wir uns über gemeinschaftliche Werte Gedanken machen. Können Menschen unterschiedliche Werte haben? Kennen wir diese?

    Immanuel Kant fragt "Was ist Aufklärung"? "Der Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit." Jeder sollte sich für seine Umwelt interessieren! Man schaut in den Spiegel und fragt sich, wer bin ich? - oder nicht?

    Die Griechen nannten diese göttliche Weisheit "Erkenne Dich selbst" (Delphi)

     

    Es gibt bereits Richtlinien:

    Der Staufer Friedrich II. König von Sizilien, Kaiser des Römisch Deutschen Reiches, König von Jerusalem

    erlässt 1232 die Ketzerordnung: Verbot der Hetze gegen Andersgläubige und sicherte die Glaubensfreiheit der Christen, Juden und Sarazenen.

     

    Mose/Jesus/Koran, das Grundgesetz der Gläubigen: Rechtsschutz für die Schwachen:

    Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken, denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägypten gewesen. 2.Mose 22,20 - Gewährung von Asyl 5. Mose 19

    • @Peter Meisel:

      Hmja. Nur hat der Fritz da halt auch gesagt: Ketzer verfolgen, ggf. anzünden. Glaubensfreiheit galt also nur für die "richtige" Form des Christentums.

    • @Peter Meisel:

      Jetzt hab ich darauf gewartet, dass Sie, wenn Sie Mose zitieren, die dazu passende Stelle aus dem Koran auch anführen.

      • @Jürgen Matoni:

        Aber gern, Koran Sure 2 Vers 136

        "Wir Glauben an Gott und an das was uns wurde herabgesandt,

        und was Abraham wurde herabgesandt, Ismael, Isaac, Jakob und den Stämmen

        und was empfingen Mose und Jesus,

        und was empfingen die Propheten von ihrem Herrn. Nicht unterscheiden wir unter ihnen

        und ihm sind wir ergeben."

         

        Damit finden Sie viele Erläuterungen in der Bibel (AT/NT). Das Umbringen der Andersgläubigen steht auch bei Mose. Fragen sie den Pfarrer Ihres Vertrauens.

        So machen es die Muslime auch. Denn sie können kaum das Alt-Arabisch des Mohamed verstehen.

  • Finde das man die Punkte 6 und 7 zusammenfassen könnte und durch den Sammelbegriff Mensch in der Fragestellung ersetzen sollte und bei 8. durch Punkte e) erweitern mit der Beschreibung "Ist dies ernst gemeint oder Satire"

  • Jetzt bin ich nicht rassistisch, aber auch nicht links?! War das eine Falle?!

    PS.: Anti-linke Klischees: Kann man sich über den Islam informiert haben, aber die demagogischen Pauschalisierungen von Necla Kelek als massive Verdummung empfinden?! (Frage 10 war von der Art: "Wann haben sie aufgehört ihre Frau zu schlagen?!")

  • Der Guardian hat vor einigen Wochen ein sehenswertes Video zum Unterschied zwischen Nicht-Rassisten und Anti-Rassisten gepostet:

    http://www.theguardian.com/commentisfree/video/2016/jan/13/marlon-james-are-you-racist-video

  • 16. Rassismus ist...

     

    a) ...niemals um Verzeihung bitten müssen. (3 Pkt.)

     

    b) ...auch mal drüber reden. (1 Pkt.)

     

    c) ...verallgemeinernde, verkürzende Aussagen, die aber auch irgendwie augenzwinkernd gemeint sind (0 Pkt.)

    • @Flitcraft:

      PS:Hier noch eine ernst gemeinte Frage an Gott und die Welt, und zwar bezüglich des N-Wortes.

       

      Ich benutze das nicht, weil mir mal wer gesagt hat dass er das Scheisse findet, und dann hab ich's halt gelassen. Wenn jemand das Scheisse findet (und ich den nicht Scheisse finde), reicht mir das im Großen und Ganzen eigentlich immer aus.

       

      Trotzdem habe ich mich immer gefragt: warum? Bei dem englischen Wort kann ich es ganz gut nachvollziehen, aber es kam mir immer so ein bisschen so vor als wäre das deutsche Äquivalent einfach nur dran gewesen, weil es so ähnlich klingt.

       

      Mir ist schon klar, dass das hier wahrscheinlich nicht die klügste Frage aller Zeiten ist, sie ist aber ernst gemeint.

      • @Flitcraft:

        Ich finde die Frage überhaupt nicht dumm, und ich finde es gut, dass Sie sie stellen. Gerade bei so brisanten Themen wie Rassismus ist es doch wichtig, dass man offen darüber spricht und nicht verschämt schweigt. Denn dieses Schweigen führt nach meiner Meinung leicht dazu, dass Dinge tabuisiert werden. Das wiederum spielt den rechten Verschwörungstheoretikern in die Hände, die behaupten, dass es zu allen möglichen Themen Denk- und Redeverbote gäbe. Und deren Anhänger glauben dann, sich gegen diese angeblichen Verbote mit dem berüchtigten „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ auflehnen zu müssen.

         

        Auf die geschichtliche Problematik des Begriffs hat TOBIS unten ja schon hingewiesen. Den m. E. entscheidenden Punkt, niemanden als „Neger“ zu bezeichnen, haben Sie aber selbst genannt. Nämlich, dass sich Menschen dadurch diskriminiert und beleidigt fühlen (was natürlich mit der Begriffsgeschichte zusammenhängt).

        • @Ruhig Blut:

          Das Redeverbot erlege ich mir da eher selber auf, es ist halt ein komisches Thema das mir auch nicht besonders am Herzen liegt, aber das Potenzial hat, total komisch rüberzukommen.

           

          Diese historischen Erklärungen finde ich halt immer komisch, wenn überhaupt müsste man da doch meiner Meinung nach die Anfänge der aufgeklärten Wissenschaft und die ersten wirren Rassentheorien verantwortlich machen, als irgendwelche Typen aus dem Mittelalter, die kaum jenseits von ihrem Stamm und ihrem Glauben dachten, aber auch den Schutzheiligen des HRE Mauritius als Schwarzen darstellten (Hauptsache Katholik eben).

           

          Im Endeffekt kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Ablehnung des N-Wortes eben hauptsächlich darin beursacht ist, dass es die Amerikaner mit diesem Wort für alle Zeit verdorben haben. Und ein bisschen albern finde ich das schon. Andererseits würde ich das auch nirgendwo anders bis auf in einem Onlinekommentar überhaupt ansprechen, weil ich eben nicht besonders an dem N-Wort hänge und auf die albernen Befindlichkeiten meiner Mitmenschen gewillt bin Rücksicht zu nehmen, da ich sicher auch genug eigene Albernheiten habe.

          • @Flitcraft:

            Ich denke nicht, dass die negative Konnotation einfach importiert wurde, sondern dass der Rassismus, der bis vor ein paar Jahrzehnten auch hier noch ganz selbstverständlich war und das Bild von Menschen mit afrikanischer Herkunft entscheidend geprägt hat, immer noch fest an dem Begriff klebt. Der Kulturimport aus den USA hat ja erst nach dem 2. WK richtig begonnen, die deutsche Begriffsprägung geht aber viel länger zurück.

             

            Wenn unsere Großeltern, ganz frei von US-amerikanischen Antirassismusdiskursen, über „Neger“ gesprochen haben, haben die damit wirklich gleichwertige und gleichfähige Menschen gemeint? Ich kann es mir kaum vorstellen. Sie können sich ja selbst einmal fragen, was sie tatsächlich mit dem Wort verbinden, wenn Sie so darüber nachsinnen: Einen stinknormalen Mitbürger, intelligent und beruflich erfolgreich vielleicht, der Ihr Chef sein könnte, oder Ihr Rechtsanwalt, ein Uniprof., Bundeskanzler, ein renommierter Literaturkritiker oder Vorstandsvorsitzender bei Mercedes, oder doch eher jemand, der vielleicht ganz nett aber dabei nicht so arg helle ist. Bei mir läuft es eher auf letzteres hinaus und ich gehe stark davon aus, dass es den meisten Leuten ähnlich geht.

             

            Aber wie gesagt, entscheidend sind keine theoretischen, etymologischen Betrachtungen und auch nicht die Assoziationen der Nichtbetroffenen, sondern die simple Frage, ob sich die Angesprochenen mit einem Begriff identifizieren möchten oder sich davon eher abgestoßen und diffamiert fühlen.

      • @Flitcraft:

        Es gab da mal eine Satire: Die meinten das "Farbiger" und "Schwarzer" auch nicht mehr politisch korrekt sind. Sie empfahlen "alternativ pigmentierter" als momentan korrekteste Aussage.

         

        Warum momentan? Was als akzeptabel gilt ändert sich laufend, meistens wird es "heiliger". Persönlich gefällt mir dazu George Carlin sehr gut

      • @Flitcraft:

        Die Bedeutung eines Begriffes kann nicht von seinem geschichtlichen Kontext getrennt werden. Das Wort Neger stammt aus der Zeit als Schwarze unterdrückt wurden und läßt sich nicht von dieser Unterdrückung trennen.

         

        Vielleicht interessiert dich ja dieser Artikel dazu:

        https://www.freitag.de/autoren/stefano-di-martino/stolz-als-letztes-bollwerk

        • @Tobis:

          Der Artikel ist ganz interessant, er präsentiert aber ein paar Dinge als Fakten, die meines Wissens nach schlicht falsch sind - einerseits wird zumindest impliziert, dass die Begriffe originär rassistisch konzipiert wären (nicht dass ich wüßte, die Griechen und Römer waren Schwarzen gegenüber nicht wesentlich rassistischer eingestellt als zB skythischen Barbaren - waren halt alles Barbaren und somit tendenziell versklavbar, wobei die Nordafrikaner als Mittelmeerbewohner kulturell eher ernster genommen wurden) und andererseits war meines Wissens nach die Zurschaustellung exotischer Menschen im eigenen Gefolge damals an den meisten Höfen der Welt üblich - auch, aber nicht immer unter miesen Bedingungen (also weder im Westen, noch im Osten oder Süden oder wo auch immer).

           

          In meinem (begrenzten) Verständnis fangen die richtigen Schweinereien der Europäer eigentlich erst mit den ganzen Kolonialisierungen an, wo die Begriffe dann ja schon alt waren.

          • @Flitcraft:

            Check mal Wikipedia. Dort steht zur Etymologie:

             

            "Nach dem Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache hat das Wort Neger die Ausgangsbedeutung „Schwarzer“ und ist ein Lehnwort nach dem französischen nègre, das wiederum vom spanischen negro, der Nachfolgeform des Lateinischen niger („schwarz“) kommt. Die Bezeichnung wurde erstmals im 16. Jahrhundert während des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels für Menschen verwendet, vornehmlich für afrikanische Versklavte, und bezog sich auf deren Hautfarbe. Die damit verbundene Stereotypisierung von Menschen geht laut Veröffentlichungen des Soziologen Wulf D. Hund dementsprechend nicht auf die Wahrnehmung natürlicher Unterschiede zurück, „sondern ist vor dem Hintergrund von Kolonialismus und neuzeitlicher Sklaverei entstanden“. Der analoge Begriff in der deutschen Sprache fand in Texten des 17. Jahrhunderts begrenzt Verwendung und bürgerte sich im 18. Jahrhundert gleichzeitig mit der Etablierung von Rassentheorien ein."

             

            Zusammengefasst heisst das, ganz egal wie "alt" irgendein (abstraktes) "Vorgängerwort" einer "toten Sprache" gewesen sein mochte, die Bezeichnungen in den "modernen" europäischen Sprachen entwickelten sich erst im Zuge von Kolonialismus und Sklavenhandel. Sie sind also mit diesem untrennbar verbunden. Zuerst bei den "Seefahrernationen" Spanien und Frankreich, welche zugleich die ersten großen Sklavenhändler der "Neuzeit" waren. In Deutschland wurde das Wort wenig benutzt bis zum Aufkommen der "Rassentheorien" im 18. Jahrhundert. Es ist hier also auch gleichzeitig rassistisch aufgeladen.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    13-14

     

    2a=2c?

  • Ist ja witzig aber die Positionen sind natürlich Käse. So stellen sich Konservative die linken Ansichten vor.

     

    Rassismus ist ein Stück weit ein Teil von uns und man muss damit umgehen, das immer wieder reflekteren und überdenken.

     

    Rassismus und Xenophobie sind nicht die gleichen paar Schuhe und schon gar nicht die Abneigung gegen konservative politische Stellungnahmen wie Kopftücher. Wer meint progressiv zu sein und nicht gleichzeitig Farbe bekennt gegen rückschrittliche Ansichten, der ist eben nicht dort wo er sich vermutet.

     

    Wer sind meine Feinde? Gegen welche Personengruppen habe ich Abneigungen. Reflektiere ich die? bin ich unfair gegen meine Gegner. Usw. Es hilft dann immer auch mal von der Gegenseite etwas zu denken.

    • @Ansgar Reb:

      Nein, es gibt leider auch mehr oder weniger Linke, die solche oder ähnliche Positionen tatsächlich vertreten und auch ziemlich beharrlich verteidigen. Wie links das dann wirklich ist, ist eine andere Frage.

      • @Chr Ge:

        Links ist, was vom Klassenstandpunkt aus gedacht die Interessen der Arbeiterklasse vertritt. Dass ethnische Auffächerung eher die Pfeiler des Sozialstaates untergräbt und Linke in die Rolle Rassismusverhinderfeuerwehr drängt, statt den Ausbeutern Paroli zu bieten versteht sich. Darum begrüßt die FDP ja auch die "Fachkräfte" wie es da zynisch heißt, und will Grenzen öffnen.

  • Gilt man mit unter 5 Punkten eigentlich dann als linksversiffter Gutmensch? ;)