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Folgen der ZuwanderungDas neue Deutschland

Migration bewirkt, dass Routinen angepasst werden. Die Bundesrepublik verändert sich – womöglich zum Besseren.

Es ist immer besser, Einwanderung zu gestalten als sie zu erleiden. Foto: dpa

Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Chefplaner der ungeplanten Einwanderung, sinnierte jüngst in den „Tagesthemen“ darüber, dass man diese nicht so bürokratisch durchorganisieren könnte, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Zum Beispiel könne der Brandschutz in einer improvisierten Aufnahmestelle auch mal nicht so perfekt sein. Nun ist der Brandschutz den Deutschen liebgeworden, an den Nachrüstungen haben sich so manche eine goldene Nase verdient. Und speziell bei Flüchtlingsunterkünften spricht leider einiges für akkuraten Brandschutz.

Doch nicht nur bei diesem Thema werden die Deutschen improvisieren, sich lockern und anpassen müssen. Im Blick auf die fortbestehenden Fluchtursachen in Afrika, im Nahen Osten und in Asien, zu denen noch klima- und umweltbedingter Druck kommen wird, kann man die aktuellen Zuwanderungsraten nicht länger als vorübergehende Ausschläge nach oben bewerten. Weitere Millionen Menschen werden aus den unterschiedlichsten Gründen und Regionen nach Europa kommen.

Die Abschreckung, auf die auch Deutschland lange gesetzt und sich dafür mit Autokraten verbündet hat, ist gescheitert, und alle wissen, dass die groß angekündigte Rückführung von Hunderttausenden, selbst bei den damit vor allem gemeinten Kosovaren und Albanern, die blanke Illusion ist.

Was jetzt geschehen muss? Legalisierung sofort, mobile Hilfen durch Technisches Hilfswerk, Bundeswehr und Freiwillige (die wir in weit entfernten Katastrophengebieten binnen drei Tagen auf die Beine stellen), Provisorien winterfest machen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble muss Milliarden in die Hand nehmen, damit die Kommunen das soziale Experiment wagen können, das Einwanderung stets darstellt.

Wert- und Verteilungskonflikte

Sie wird dieses Land nicht nur beim Brandschutz verändern. Wie die Bundesrepublik alt 1990 etwas weniger gläubig, weniger westlich und kurzzeitig weniger „durchmischt“ wurde, wird die Bundesrepublik neu von erheblich mehr Nichtweißen, Gläubigen und Menschen bevölkert sein, die Bürgerfreiheiten bisher selten in Anspruch nehmen durften und mit demokratischen Prozeduren wenig Erfahrung haben. Deutschland wird Wert- und Verteilungskonflikte erleben, gewohnte Routinen und symbolische Ordnungen werden herausgefordert.

Politisch ist fraglich, ob Deutschland wie bisher von radikalen Rechten in den Parlamenten verschont bleiben wird

Das ist zwar schon seit Jahrzehnten im Gange, in denen die Bundesrepublik definitiv zum Einwanderungsland geworden ist und sich mental zum Besseren entwickelt hat. Doch der medial als „neue Völkerwanderung“ überinszenierte Andrang in diesen Monaten und die offenkundige Notsituation in vielen Städten und Gemeinden dämpft das Zutrauen, damit schon irgendwie zurechtzukommen.

Weil sich viele schwer tun, glaubt das „Pack“ (Sigmar Gabriel), von gehässigen Pegida-Phrasen zu feigen Mordanschlägen übergehen zu dürfen. Was die Nazis nicht bedacht haben: Gerade das ermuntert die „Mitte der Gesellschaft“, wie Bild es ausdrückt, zum massenhaften „Wir helfen!“.

Es bleibt die mentale Schwierigkeit selbst der Gutwilligen und Hilfsbereiten, sich auf derart rasanten sozialen Wandel einzustellen und dermaßen „andere Verhältnisse“ zu antizipieren, ohne nervös zu werden. Das bewundernswerte Improvisationstalent, das in verschiedensten Initiativen jetzt zum Vorschein kommt, muss enttäuschungsresistent werden. Einwanderungsgesellschaften heizen die soziale Konkurrenz an, sie lassen ethnische Nischen und Religionsgemeinschaften zu, die schwer in unser Staat-Kirchen-Verhältnis hineinpassen, und sie sind für native speaker irritierend vielsprachig.

Erschütterte Willkommensbereitschaft

Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen und grüner Europaabgeordneter in Ruhestand, fechten seit Jahrzehnten für eine rationale und humane Migrations- und Flüchtlingspolitik. Der Klassiker „Multikulti. Spielregeln der Vielvölkerrepublik“ von 1990 ist in einer erweiterten Neuauflage 2011 im Blumenkamp Verlag erschienen.

Aus Menschen, die derzeit in Notaufnahmen oder auf Transitwegen zu sehen sind, werden Nachbarn, Kollegen und Wettbewerber um Transferleistungen, Lohneinkommen und öffentliche Güter wie Bildung und Gesundheit – und dies vor dem Hintergrund seit Jahren wachsender sozialer Ungleichheit. Und es kommt eine ganze Generation begeisterter Konsumenten in ein Land, das sich im Blick auf den Klimawandel und andere Übel gerade postmateriell einzustellen begonnen hat.

Der von Rechtspopulisten geschürte Verdacht, vor allem die Ärmsten müssten die Kosten der Masseneinwanderung tragen, muss effektiv widerlegt werden. Migration stellt oft manchesterkapitalistische Verhältnisse (wieder) her, aber sie stellt auch die soziale Frage in größerer Schärfe.

Mittel- und langfristig mag sich Migration rechnen, indem sie Arbeitsmarktlücken und Rentenlöcher stopft und Steuersäckel und Sozialkassen füllt, kurzfristig kommt es jedoch zu Belastungen, die auch die Mittelschichten treffen werden und ihre Willkommensbereitschaft erschüttern können. Einwanderung löst dann eine neue Gerechtigkeitsdebatte aus, die Reiche und Superreiche in Zugzwang bringen sollte.

Ähnlich hochgespielt werden in Einwanderungsgesellschaften Identitätsfragen. Multikulti, wir sagen es seit Jahrzehnten, bedeutet eine anstrengende Daueraushandlung von Normen und Werten. Dass Konflikte gewaltfrei zu lösen, Frauen und Mädchen zu respektieren und andere Konfessionen unbedingt zu tolerieren sind, bleibt klar und sollte nicht „postkolonial“ relativiert werden. Aber auch diese Selbstverständlichkeiten muss man in Institutionen und Alltagssituationen immer neu plausibel machen und einüben.

„Kurdischer Europäer aus Berlin“

Dazu gehört, den oft ganz unbewussten Dünkel der Einheimischen und auch versteckte Formen von Rassendiskriminierung abzustellen. Krankenhäuser, Polizeiwachen, Amtsgerichte und Sportvereine sind Arenen dieser permanenten Aushandlung symbolischer Ordnungen und lebensweltlicher Regeln, dort treffen Migranten als Ärzte, Polizisten, Anwälte und Trainer auf eine Migrantenklientel.

Ihnen fallen Bindestrich-Identitäten wie „kosmopolitische Frankfurterin aus Senegal“ oder „kurdischer Europäer aus Berlin“ leichter, und manche möchten, wie eine Schülergruppe, die uns neulich begegnet ist, beim Sprachunterricht für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge „etwas zurückgeben“ (und nebenbei selbst ein wenig deutsche Grammatik lernen).

Vielen Einheimischen wird die Aushandlung schwerfallen, einige werden sich als „wahre Deutsche“ profilieren wollen. Politisch ist fraglich, ob Deutschland wie bisher von radikalen Rechten in den Parlamenten verschont bleiben wird, anders als fast alle europäischen Staaten zwischen Norwegen und Griechenland, den Niederlanden und Bulgarien.

Ebenso denkbar ist die Bildung von ethnischen und religiösen Parteien, die Politisierung des Diaspora-Islams und eine Fragmentierung des politischen Systems, auf die unsere Parteiendemokratie schlecht eingestellt ist. Ein Einwanderungsgesetz kann man aber nicht auf die lange Bank schieben, um die Bildung einer Rechtspartei zu verhindern.

Dringend: Vertrauen

Hauptschauplatz des Neuen Deutschlands sind schon länger die Schulen, aus denen wahre Community Center werden sollten, die Deutschkurse auch für die erwachsenen Flüchtlinge anbieten und das kommunale Leben um sich herum organisieren. Das wäre die wichtigste Bildungsreform seit Jahrzehnten.

Sie setzt bisher Undenkbares voraus, wie Geld ohne Umweg über die Wohlfahrtsbürokratie an Einwanderergemeinschaften zu transferieren, die sich in Einwanderungsländern erfahrungsgemäß spontan bilden und die am besten Hilfe zur Selbsthilfe leisten können. Vorgeschlagen wurde auch ein regelrechtes Bonussystem für Gemeinden, die mehr Flüchtlinge aufnehmen.

Das gewaltige Volksvermögen dieser Republik könnte sich mit der Improvisationsgabe von Exilanten und Migranten verbinden und die soziale Innovation von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik vorantreiben. Diese konkrete Utopie macht klar, was am dringendsten von uns verlangt wird: Vertrauen. Vertrauen, dass der Einwanderungsprozess mittelfristig gelingen wird. Dass er dieses Land voranbringen kann und es aus seiner Behäbigkeit herauszwingt, ohne Schaden zu nehmen.

Wir haben immer gesagt: Einwanderung wird kein Spaziergang – we never promised you a rosegarden. Aber es ist immer besser, sie zu gestalten als sie zu erleiden. Nutzen wir die Gunst der Stunde.

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35 Kommentare

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  • Leggewies und Cohn-Bendit beschreiben (und fordern) das syrische Modell.

  • 7G
    70023 (Profil gelöscht)

    @Kemal Atatürk:

    Sie halten wohl die Europäer so Intelligent, dass sie sich jetzt schon darüber Gedanken machen würden. Abgesehen davon, dass die Europäer (besser gesagt der Westen) selbst Problem ist. Ich habe mit Flüchtlinge kein Problem. Jeder darf zu uns nach Europa kommen.

  • „...es ist immer besser, sie [die Einwanderung] zu gestalten als sie zu erleiden.“

    Klingt gut aber wer leidet oder befürchtet zumindest leiden zu müssen ? Vielleicht der Anteil der bundesdeutschen Bevölkerung, der Migranten tatsächlich als „...Wettbewerber um Transferleistungen, Lohneinkommen und öffentliche Güter wie Bildung und Gesundheit...“ wahrnimmt ? Welche Möglichkeit zur Gestaltung hat dieser Bevölkerungsanteil ?

    Die Frage, „...ob Deutschland wie bisher von radikalen Rechten in den Parlamenten verschont bleiben wird“, wird nur dann mit „ja“ beantwortet werden können, wenn es gelingt, die Einwanderung im Konsens und in Kooperation mit einer großen Mehrheit in allen Schichten der Bevölkerung zu gestalten.

    • @jhwh:

      Die Flüchtlinge leiden. Und die meisten Syrer halten Deutschland für ein Paradies, aber der Arbeitsmarkt ist eben auch nicht von einer starken Nachfrage, sondern von einem Überangebot geprägt. Ob sich damit der deutsche Traum so einfach erfüllen lässt? Ich glaube nicht, aber Flüchtlinge brauchen zuerst unsere Solidarität und unsere Hilfe. Danach gilt es, diese Wirtschaft so zu mobilisieren, dass wieder Arbeitsplätze entstehen.

  • Die Glaskugel wird trüb bleiben, mögen die Magiere sich mit noch so hohe Hüten schmücken. Menschen sind gekommen, nur Menschen. Ich werde sie auf mich zukommen lassen und ich ihnen als Mensch entgegen. Der Ausgang bleibt ungewiss und das ist gut so.

  • Alle Einwanderer sind willkommen, denn ohne Einwanderer wären einige Länder noch in einem steinzeitähnlichen Zustand. Und wenn sie sich an gegebenes Recht halten, gibt es keine Einwände. Einwanderer haben stets das Land verändert, Religionen allerdings auch.

    • @Querdenker:

      Ach, die Steinzeit hatte auch ihre Vorzüge - wenig Nachbarn, saubere Landschaft und kein Kapitalismus.

      • @Marzipan:

        Ja - & ne Lebenserwartung bei dreizig -un a weng!

        Na Servus - drahm ahls weider!

  • Propaganda ersetzt kein eigenes Denken! Sapere Aude! (Kant 1784) https://www.dropbox.com/s/zyzxgo1u6jongw4/Screenshot%202015-08-02%2019.07.55.png?dl=0

    Dieser Titel erschien am 22.4.2015.

    Wenn die Umwelt sich ändert haben die Menschen immer einen Weg gesucht und gefunden, ihre Chancen zu überleben zu verbessern oder wenigstens zu erhalten.

    Das gilt erst recht bei Mangel an Lebensgrundlagen, Klima, Wasser, Luft, Sicherheit, Krieg und die Möglichkeit diese zu verbessern.

    Die Wanderung 2015 ist voll im Gange. Das lässt sich nicht durch politische Beschlüsse zurückdrehen.

    Das aktuelle Beispiel berichtet die NZZ heute: http://www.nzz.ch/international/fluechtlinge-entdecken-die-arktische-route-1.18605407

    "Flüchtlinge entdecken die arktische Route" Amerika entdeckt die Arktis. http://www.nzz.ch/international/amerika/amerika-entdeckt-die-arktis-1.18605994

     

    Der amerikanische Präsident Obama erinnert immer wieder daran, dass die Temperaturen in der Arktis doppelt so schnell steigen wie in niedrigeren Breiten des Planeten. Das schlägt sich in zahlreicheren Wald- und Buschbränden nieder. Es droht überdies ein Schmelzen von Permafrost, womit Methan freigesetzt wird, ein sehr potentes Klimagas.

    Es ist bekannt, dass der Klimawandel Aussenminister Kerry am Herzen liegt. Er beschwor in seiner Rede starke Bilder herauf. So sagte er sinngemäss, das gegenwärtige Drama um Flüchtlinge und Einwanderer in Europa werde dereinst als harmlos gelten, sollten «Klima-Flüchtlinge» auf die Reise gehen, weil Wasser und Nahrung fehlten und «Stämme» gegeneinander ums Überleben kämpften.

    Deutschland hat auf Europa und seine Werte einen großen Einfluß. Ich nenne dies BILD-Dung.

  • Auch der Perlentaucher hat es gemerkt, und ich muss es unterstreichen: Ist da etwa ein klitzekleines Quantum Sozialpsychologie zwischen die Zeilen geraten.

    Lies:

    Einwanderungsgesellschaften heizen die soziale Konkurrenz an, sie lassen ethnische Nischen und Religionsgemeinschaften zu, die schwer in unser Staat-Kirchen-Verhältnis hineinpassen, und sie sind für native speaker irritierend vielsprachig.

    Das hat der Leggewie nicht so gemeint, oder?! Das könnte man ja als GEGENARGUMENT auffassen.

    Also, bitte!

  • Deutschland praktiziert eine Wirtschaftspolitik, die man als Fahren mit angezogener Handbremse bezeichnen kann - man will sparen, niedrige Lohnsteigerungen, keine Inflation und eine fast stagnative Entwicklung/Wachstum haben.

     

    Dazu kommen Öffnungen und Deregulationen, die allesamt die Handlungsspielräume von Unternehmern öffnen und erweitern, die die Position von abhängig-beschäftigten Menschen schwächen. Bei der Steuer das Gleiche: Oben bzw. Ganzoben entlasten, in der Mitte kassieren und Unten die Menschen an den Rand drücken.

     

    Wenn jetzt fast eine Million Menschen aus unterentwickelten Ländern nach Deutschland einwandern, bedeutet dies, dass deren Integration in den Arbeitsmarkt nur über sehr niedrige Entgelte sofort möglich ist, weil die Qualifikationen überhaupt nicht passen, jedenfalls für Deutschland.

     

    Und das bedeutet dann, dass solche Flüchtlinge langfristig viel Geld kosten, weil viele selbst über diesen Weg nicht voran kommen werden. Sie kommen ja auch zu Einheimischen, die man bereits aus einem normalen Leben verdrängt hat, oftmals trotz Qualifikationen und ohne Sprachbarrieren.

     

    Die deutschen Politiker wissen daher eines ganz genau: Wenn sie so eine Zuwanderung erhalten, dann müssten sie ihre wirtschaftspolitische Ausrichtung überdenken. Es geht in Deutschland grundsätzlich gegen die Schaffung von Vollzeitarbeitsplätzen mit angebundenen Sozialversicherungen. Das ist die Richtung und die funktioniert nicht, wenn jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen hier einwandern und eine Arbeitsstelle brauchen.

     

    Wobei auch klar ist, dass Syrien irgendwann leer ist, dass Libyen keine Boote mehr hat oder die Schmuggler dort vor Ort nicht mehr sicher sind, wenn sie stetig Menschen auf der See ums Leben kommen lassen. Diese Einwanderung begrenzt sich auch irgendwann selber, aber wann und wie? Wenn hier 2 oder 4 Millionen Flüchtlinge sind?

     

    Ich finde, es wird Zeit, dass Deutschland aus seiner idiotischen Wirtschaftspolitik aussteigt.

    • @Andreas_2020:

      Die Qualifikationen der Flüchtlinge also passen nicht? Schon bei den Kindern und Jugnendlichen ein äußerst fragwürdiger Ansatz, weil die hier sehr schnell bestens Deutsch zu sprechen lernen und dann eben jede Ausbildung in Angriff nehmen können.

       

      Aber auch die meist jungen Erwachsenen haben oft Qualifikationen, die gefragt sind: Ärzte, Handwerker, ...

       

      Und gerade was die Sozialversicherung betrifft, wären mehr junge Menschen wünschenswert, die zu sogenannten Nettozahlern werden udn eben nicht wie die überalterte deutsche Bevölkerung eher Leistungen beziehen.

       

      Zudem: Wie schon gesagt rückt mit den jungen Zuwanderern die Rente ab 60 oder gar ab 58 in greifbare Nähe.

      • @Celsus:

        Was lernen den Kinder und Jugendliche in Syrien oder in einem desolaten Flüchtlingslager im Libanon oder in der Türkei? Ich verurteilte ausdrücklich, wie zynisch und schlecht die internationale Gemeinschaft mit diesen Menschen bisher umgegangen ist. Aber Fakt ist, dass es in Deutschland eine Massenarbeitslosigkeit seit 1983 im Westen und seit 1990 gesamtdeutsch gibt. Mir geht es um diesen Punkt: Diese extrem hohe Arbeitslosigkeit betraf meist Biodeutsche und die hatten viele Barrieren für eine Integration gar nicht. Wenn jetzt hier 1 oder 2 Mio. Einwanderer aus unterentwickelten Ländern einwandern, werden sie das so einfach nicht hinbekommen. Und auch deren Kinder werden bitte mit dem deutschen Bildungssystem kämpfen. Das wurde von der OECD schon x-mal kritisiert, weil es gerade Migranten und Arme ausgrenze und ihnen die Chancen auf ein Weiterkommen verbaue. Wissen Sie eigentlich, wie ein syrischer Bauarbeiter arbeitet? Oder wie eine Tischlerei in Damaskus aussieht? Mag sein, dass ein paar fähige Handwerker unter den Einwanderern sind, aber unter normalen Bedingungen können die nur Praktikanten bei uns werden und müssen extra qualifiziert werden. Und schauen Sie sich die Arbeitslosenstatistiken für Handwerker mal an - wo wird da dringend gesucht?

      • @Celsus:

        Die "Rente mit 60" oder "58", liegt nicht im Kapital- und Verwertungsinteresse der Quandtschen Wirtschafts- und Monopolverbände. --

         

        Um so größer der Verbrauch an menschlicher Arbeitskraft, um so kürzer die Lebenserwartung der unteren werktätigen Bevölkerungsschichten.

         

        Die Differenz in der Lebenserwartung, zwischen sozial UNTEN und sozial Oben, liegt bei rund 15 Lebensjahren.

         

        Anspruch auf eine Schmidtschen Kettenraucher-Lebenserwartung, die haben nur die gut-geschmierten Angehörigen der hündischen Administration der Bourgeoisie und Aktionäre!

         

        Aufwachen, treubraver 'Michel der 'Volksgemeinschaft' der Bourgeoisie und Aktionäre! (?)

  • Und die Flüchtlinge kommen wegen ihrerselbst und nicht, um die Gesellschaft der BRD nach links zu revolutionieren. Ein Ammenmärchen der Linken und solche, die die Linke sein wollen.

    Mal bitte bei Arthur Cropley nachlesen, siehe unter anderem hier:

    Lüthke, Folkert / Cropley, Arthur (1989): Motive zur Auswanderung aus psychologischer Sicht. Empirische Befunde und theoretische Überlegungen. In: Zeitschrift für Kulturaustausch. Jg. 39, Heft 3, S. 363-368. http://www.amerikanetz.de/fileadmin/AN/Beitraege/Kemper/jens_kemper_amerikaauswanderung_1840_bis_1914_-_hintergruende_und_wahrnehmungen.pdf, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14351272.html

    • @Krawatte:

      Wer hat denn je so was behauptet? Gut integrierte Flcühtlinge werden aber auch ihre Gedanken zur Entwicklung des Landes einbringen und sich vielleicht gar einbürgern lassen.

       

      Was die Menschen mit dieser Freiheit anfangen? Das bleibt abzuwarten. Die sind weder gebunden an Weisungen der Rechten noch der Linken.

      • @Celsus:

        Wer 'je sowas ... behauptet (habe)?, fragen Sie.

        Müssen mal in einige Flüchtlings-Inis reinhorchen und selber mitmachen.

        Mindestens dasselbe Engagement wünschte ich mir gegenüber Schwerstbehinderten, die von den deutschen Behörden auf Lebenszeit in Sammelunterkünfte zu Billigpreisen (was die Unterstützung der Verheimlichten anbelangt) kaserniert worden sind.

        Aber um Behindertenkasernen machen die Linken und Bürgerlichen einen großen Bogen.

  • Es wird wie weiland werden, als die BRD und DDR existierten:

    Damals wurden DDR-Wohlstandsüberwechsler/innen in die BRD bevorzugt in Arbeit gebracht.

    (Langzeit)arbeitslose in der BRD hatten das Nachsehen.

    Das Chaos, das mit der Masseneinwanderung verbunden ist, wird von merkel und ihrer rechtslastigen cdu genutzt, um die nächste Bundestagswahl zu gewinnen.

    Linke und die Freiwilligen in der Flüchtlinge-Arbeit sind die Steigbügelhalter/innen der rechtslastigen cdu und der merkel-a.

    • @Krawatte:

      Nein. So wird es nicht sein. Die werden nicht so massiv bevorzugt wie damals eben deutsche Vertriebene. Aber warum denn nicht mal daran denken, dass der demographische Wandel nunmehr ein jüngeres Renteneintrittsalter gebietet? Oder geht das ncur in eine Richtung: Arbeiten bis kurz vor dem Exitus? Am besten ehrenvoll am Arbeitsplatz nach Erfüllung der letzen Aufgabe?

       

      Wer das will, darf ja heute schon nach dem SGB VI bis zum Umfallen neben dem Bezug einer Rente weiterarbeiten.

      • @Celsus:

        Rotgrün, also auch die Typen, die den Artikel geschrieben haben, hat sich schon mit den Hartz-Reformen dafür ausgesprochen, dass auch bei steigender Produktivität in der BRD Rentner weniger bekommen sollen, also eine Umverteilung nur von unten nach oben stattfinden soll.

         

        Solange die gleichen Typen jetzt mit keinem Wort sagen, was nun anders sein soll, ist wohl kaum damit zu rechnen, dass das heute anders ablaufen wird.

  • Merkel lacht sich ins Fäustchen:

    Ihr Plan geht auf: Die Anderen machen die Arbeit und die Olle sonnt sich in fremder Erfolge, die Flüchtlinge willkommen zu heißen.

    Genauso Caja (seines Zeichens Antisozialsenator beim Senat von Berlin); überlässt das Chaos beim Landesamt für Gesundheit und Soziales den Freiwilligen vor dem Amtsgebäude, sich der Flüchtlinge anzunehmen.

    So ist die cdu: Sozialschmarotzer/innen vom Feinsten.

    Wer cdu wählt, wählt die Sozialschmarotzer/innen und - Merkel.

    Und auf diese Weise arbeitet die 'Linke' der cdu und allen Erzkonservativen Arbeitsscheuen zu. Denn was sind cdu-Poltiker/innen und cdu-Abgeordnete denn sonst? Weshalb gehen die wohl in die marktkonforme Demokratie / Politik?

  • Die Flüchtlinge werden unser Leben an Stellen ändern, mit denen wir gar nicht mehr rechneten. Die Regierenden äußern sich nach dem Motto, dass die nicht bestellt gewesen seien. Es ist die Machart derer, die Menschen rumbefehlen wollen und am liebsten zu etwas zwingen. Wir aber brauchen Menschen, die freiwillig kommen.

     

    Und da der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge alle Berufe betrifft, brauchen wir wahrlich nicht nur im elitären Wahn Fachkräfte, die wir anderen "wegschnappen". Zudem ist es rassistisch, wenn wir andere Länder dadurch kaputt zu machen bereit sind.

     

    Mit dem demographischen Wandel, das bedeutet mit zu wenigen jungen Menschen im Verhältnis zu alten Menschen, wurde ja der immer spätere Renteneintritt begründet. Jetzt gibt es eine Zuwanderung überwiegend junger Menschen. Und die Begründung eines Renteneintrittsalters von 67 Jahren steht auf wackeligen Füßen.

     

    Jetzt gilt es statt einer Anhebung des Renteneintrittsalters Monat für Monat das Renteneintrittsalter Monat für Monat wieder zu senken. Damit die Unterbeschäftigungsquote auf Null sinkt, sollte das Renteneintrittsalter gleich auf 60 gesenkt werden.

     

    Zudem sind in einigen kleinen Städten der neuen Länder ein Drittel moderner Wohnungen verlassen. Sie müssten nicht mehr abgerissen werden.

  • Komischerweise kommen ja viele Ausländer gerade nach Deutschland, weil es ist, wie es ist. Sie wollen aus dem Chaos in die Ordnung. Und jetzt wird vorgeschlagen, doch lieber ein bißchen mehr Chaos zu akzeptieren??? Ist das ganz besonders hinterhältig, in der Hoffnung, dass dann weniger kommen? Oder wie soll ich den Beitrag verstehen.

     

    Für mich klingt er wie aus dem Wolkenkuckucksheim geschrieben, alle potetiellen Probleme werden weggelächelt..

  • "Dass Konflikte gewaltfrei zu lösen, Frauen und Mädchen zu respektieren und andere Konfessionen unbedingt zu tolerieren sind, bleibt klar und sollte nicht „postkolonial“ relativiert werden"

     

    Leider hängt die Erhaltung dieser Werte maßgeblich von der Menge der Leute ab, die diese Werte vertreten und schützen. Werden diese Leute weniger und jene mehr, welchen diese Werte gleichgültig sind oder diese sogar aus kulturellen, religiösen oder politischen Gründen ablehnen, werden diese Werte hinweggefegt.

     

    Die Frage ist daher nicht, ob Einwanderung gut oder schlecht ist, sondern was für Einwanderer kommen und wieviel davon. Die Beantwortung dieser Fragen muss auf den Migrationserfahrungen der letzten 60 Jahre basieren. Aus der Geschichte nicht zu lernen ist unklug und unvernünftig.

     

    Und um unsere aktuelle Situation zu verdeutlichen: die allein in diesem Jahr erwartete Anzahl von Asylbewerbern (800.000) entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Frankfurt/Main, also der fünftgrößten Stadt Deutschlands. Keiner dieser Menschen hat einen Job, kaum einer spricht Deutsch, über die Qualifikationen kann man nur spekulieren und nahezu die Hälfte verfügt über keine Ausweisdokumente. Welche Rolle letztere Bewerber in ihrem Herkunftsland gespielt haben, kann niemand in Erfahrung bringen.

     

    Diese Menschen treffen hier nun auf offiziell 2,9 Millionen Arbeitslose und ein riesiges Heer von Menschen im Niedriglohnsektor, in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen oder zeitlich befristeten Verträgen. Dazu kommen noch zahlreiche ungelöste Integrationsprobleme, die sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte angestaut haben. Aber scheinbar hat ja unsere Bundesregierung heimlich eine Integrations-Wunderwaffe entwickelt, von der die aufnahmeablehnenden europäischen Nachbarländer noch nichts wissen können, die aber schon kommende Woche auf einer Pressekonferenz der erstaunten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Ich bin sehr gespannt.

  • Für die Banken-Vorstände und deren Dividendengesellschaften und Großaktionäre gab und gibt es Multi-Milliarden und Billionen.

     

    Für die Arbeitslosen und Armen im offenen Hartz-IV-Strafvollzug gibt es wenig. Für die Armutsflüchtigen gibt es fast nichts.

     

    Es wäre Zeit für eine sozial-revolutionäre Emanzipation in Europa. Für eine Umverteilung von oben nach unten. Für eine Aufhebung des Privateigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln. Für gesellschaftliches und sozial-ökonomisch-ökologisches Gemeineigentum!

  • Ist ja wohl so in der EU, in der BRD... das der `soziale Wandel´ verursacht durch Migranten und Kriegsflüchtlinge, es zeigt..

    ..das die allgemeine "REALPOLITIK" neoliberaler/postmoderner Orientierung, mit

    ökonomisch und ideologisch begründeten Kriegen..

    ..sich als gefährlich Fehlerhaft bewiesen hat !

    Die `Aushebelung´(oder Relativierung..) der kantianisch orientierten U.N.O. Konventionen "Allgemeiner Menschenrechte" durch religiös/ökonomische Machtinteressen der USA und Israels(!), hat m.E. unnötigen Hass/Terror und Krieg

    verursacht. Und als Reaktion dagegen ist die Eugenische Kultur des Neonazismus, siehe PEGIDA etc. erwacht!

    Und nun? Der Flüchtlingsstrom `sollte/wird´(hoffe ich.. seufz*) so etwas wie eine neue "Wirklichkeitsnähe" in der bisher verfehlten, EU/BRD (etc.) "REALITÂTSPOLITIK" bewirken! JA! Die "Gunst der Stunde" sei genutzt!

  • Herrlich, Ex-Linke wie Leggewie und Cohn-Bendit, die heute von den einst kritisierten staatlichen Institutionen fürstlich versorgt werden, mahnen nun die Anderen (das "Pack"?), mit den durch Migration ausgelösten Verteilungskämpfen gelassen umzugehen. Vielen Dank dafür! Ach, Herr Cohn-Bendit, haben wir von Ihnen, Ihrem Busenfreund Joschka Fischer und den restlichen Grünen Kriegstreibern eigentlich noch eine Entschuldigung für den Schlamassel im Kosovo (Fluchtursache!) zu erwarten?

    • @sueño de la razón:

      Ihr bashing in Ehren -

      ist's aber doch wumpe !

      Fakt ist - Sie - ich - die anderen -

      kurz - Zum Ob werden wir euEuropäer

      Schlicht nicht gefragt werden.

       

      Das Wie -

      d.h. der unabweisbare Job -

      Vor dem 'schland glaubte sich 1992/93

      via Asyl-Schleifen wegtauchen zu können - heißt es zu schultern.

      Punkt.

       

      Wenn Ihnen das hier und in den vielen Artikeln zuvor Verhandelte - &

      Von den Flüchtlingen Durchlebte - noch

      Was schräg-abstrakt ist - ok - dann ->

      Empfehle ich -- was ein ehemaliger

      Asylrichter (Bay.VGH)

      treffend umschrieben &

      Lesenswert umfassend auf den

      Nenner jenseits der

      Vogel-Strauß-Attitüden von ->

      Merkel/FrozenThomas DeHugo'not -

      Aber auch der übrigen Eu-Politikaster

      gebracht! http://www.hintergru...paign=Feed: hin

    • @sueño de la razón:

      Pack ist ein unschönes Wort. Strafgefangener würde in meinen Ohren dann besser klingen. Hoffentlich tun auch Innenminister der Union mal was, als nur von der Härte des Rechtsstaates zu schwafeln.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Aus Menschen, die derzeit in Notaufnahmen oder auf Transitwegen zu sehen sind, werden Nachbarn, Kollegen und Wettbewerber um Transferleistungen, Lohneinkommen und öffentliche Güter wie Bildung und Gesundheit – und dies vor dem Hintergrund seit Jahren wachsender sozialer Ungleichheit."

     

    Gesamtmetall scheint dies erkannt zu haben: http://derstandard.at/2000021506784/Computer-Konkurrenz-Arbeitgeber-fordern-niedrigere-Loehne?ref=rss

     

    "Einwanderung löst dann eine neue Gerechtigkeitsdebatte aus, die Reiche und Superreiche in Zugzwang bringen sollte."

     

    Wer sollte die denn anstoßen? Und wenn, dann wird sie schnell erledigt mit Begriffen wie "Standort", "Wettbewerbsfähigkeit", "Wachstum und Beschäftigung".

     

    Ich möchte nicht pessimistisch klingen, aber das beste Beispiel für eine ausgeprägte Willkommens- *und* Integrationskultur sind die Einschulungsanstrengungen großer Teile der liberalen Milieus. Bloß nicht mit den Migranten. Die Grenzen der Integrationsbereitschaft verlaufen oft entlang der eigenen Bedarfe.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Oben habe ich ja bereits einen Gedankenanstoß, wie die Migration zur Verbesserung des Sozial- Und Wirtschaftssystems genutzt werden könnte. Auffällig wäre allerdings, wenn mit dem demographischen Wandel erst der spätere Renteneintritt begründet wird und es nach einer Änderung der Altersstruktur dabei bleiben soll.

       

      Und wegen eines sehr viel später eintretenden demographischen Wandels schon in Zeiten sehr hoher Unterbeschäftigung das Renteneintrittsalter erhöhen? Da verschweigen uns Politiker die Wahrheit über die eigenen Absichten.

       

      Meine Deutung des Geschehens: Hohe Arbeitslosigkeit bedeutet hohe Konkurrenz und niedrige Lohnstückkosten sowie dadurch erleichterte Exporte. Das füllt die Taschen der Milliardäre und leert die Taschen der Armen.

       

      Zudem: Zeit und Kraft für politischen Widerstand der Armen geht über sehr hohe Arbeitszeiten flöten.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Die gerissene Merkel-A nutzt das Chaos zu ihren Gunsten und aalt sich geradezu in dem Chaos, aus dem die Flüchtlingebewegung entstanden ist.

      Die Linke spielt der Merkel geradezu in deren stillegehaltenen Hände.

      Merkel musste für die Situation nie etwas tun, sondern springt auf den fahrenden Zug auf. Die Flüchtlinge werden Merkel und der cdu die Füße küssen und die cdu geht bei der nächsten Bundestagswahl erneut als Siegerin hervor.

      Die Linke und die in dem Chaos, die Neuangekommenen willkommen zu heißen, begreifen das nie, dass sie stets der cdu und aktionsarmen Merkel in die Hände spielen und die neoliberale Politik der Merkel und Co. mehr als stützen.

  • Nach eine Schätzung der OECD werden alleine durch die Klimaveränderungen der nächten 15- bis 20 Jahre viele hungernde Menschen aus dem Nahen Osten, aus Asien und auch aus Nord- und Mittelafrika (ca. 45 Millionen Menschen) ihre Heimat verlassen und nach Norden "auswandern". Wohin wohl zuerst? Natürlich nach Europa.

    Bin mal gespannt, wie die schlafenden Europäer diese Massen an Flüchtlingsströmen bekämpfen (mit Zäunen und Drohnen) oder bewältigen (mit Geld, Arbeit und Klimaschutz vor Ort) wollen.

  • Seltsam finde ich die ökonomistischen Positionen, die wenn man Ihre positionen ökonomistisch kritisieren würde, sofort einen eben für ökonomistische Argumentationen kritisieren würden.

  • Wer sich über den überschwenglichen, geradezu märchenonkelhaft-verklärten Ton des Artikels wundet (der Flüchtling als "konkrete Utopie"!), erhält durch einen Spiegel-Kommentar von heute vielleicht eine Erklärung:

     

    "Bei der Linken hat die Idealisierung des Fremden eine lange Tradition. Der Publizist Frank A. Meyer hat mir vergangene Woche eine interessante Erklärung gegeben, warum so viele Leute links der Mitte dazu neigen, in jedem Asylbewerber gleich einen Neubürger zu sehen. Für die einen sei der Flüchtling der "edle Wilde", wie schon Rousseau ihn erträumte, ein Geschöpf, das von der Moderne noch nicht verdorben sei. Die anderen imaginieren in ihm die "Auferstehung des Proletariers", der ihnen in den Kulturkämpfen der Vergangenheit abhandengekommen sei, und auf dem nun die Hoffnung ruht, dass er den Kampf gegen den Kapitalismus wieder aufnimmt. Dazu muss man wissen, dass Meyer politisch eher den Sozialdemokraten nahe steht. Außerdem ist er Schweizer, die dürfen so etwas sagen." (Fleischhauer)