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VfL Wolfsburg ergattert Uefa-Pokal-TeilnahmeSieger der Saison

Die Performance des Geldclubs VfL Wolfsburg hat für Romantiker und Marxisten kein utopisches Moment parat. Doch ohne Felix Magath wäre alles Geld nichts.

Heilsbringer für Wolfsburg Bild: dpa

Da Fußball eben doch auch Mathematik ist, heißt der Sieger dieser Bundesligasaison Felix Magath. Er hat den VfL Wolfsburg in der ersten Saison in seiner Dreifaltigkeitsfunktion als Trainer, Manager und Geschäftsführer auf Rang 5 und in den Uefa-Pokal geführt. Macht plus 10 Ränge gegenüber dem Vorjahr: Einen größeren Sprung nach oben hat von den 36 Topklubs in Deutschland keiner geschafft. Es sei, sagt Magath, "ein unheimlicher Schritt nach vorn, der so vor der Saison nicht zu erwarten war".

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 2:4 (1:2)

Borussia Dortmund: Höttecke - Rukavina, Wörns, Hummels (68. Amedick), Dede - Kruska (58. Kringe) - Blaszczykowski (64. Buckley), Tinga - Federico - Frei, Valdez

VfL Wolfsburg: Benaglio - Riether, Ricardo Costa, Simunek (46. Madlung), Schäfer - Hasebe, Josué, Gentner (39. Dejagah) - Marcelinho (79. Krzynowek) - Grafite, Dzeko

Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen) - Zuschauer: 74 023

Tore: 0:1 Riether (4.), 0:2 Marcelinho (6.), 1:2 Frei (25.), 1:3 Schäfer (62.), 2:3 Frei (68.), 2:4 Grafite (76.)

Besonderes Vorkommnis: Frei (Borussia Dortmund) scheitert mit Foulelfmeter an Benaglio (42.)

Gelbe Karten: Kruska (3), Tinga (6) / Schäfer (3), Benaglio (1)

Beste Spieler: Tinga, Frei / Marcelinho, Grafite

Magath, 54, war zuvor zweimal Meister mit dem FC Bayern und ist ja nach Wolfsburg hauptsächlich aus zwei Gründen gekommen: Die Volkswagen AG, Besitzer des VfL, wollte mit und durch ihn den Betrieb optimieren. Und Magath wollte zeigen, was er leisten kann, wenn ihm nicht ständig der Uli, der Kalle, der Franz oder der Hausmeister reinreden.

Nur wer den VfL in den Augenthaler-Jahren bei dem Versuch zusah, Fußball zu spielen, kann ermessen, was Magath da aus dem Stand realisiert hat. Jetzt hat er sich mit dem Erfolg aber auch ein Problem eingehandelt: Neben dem Ziel dieser Saison (Vermeidung eines dritten Abstiegskampfes hintereinander) hat er das Ziel der kommenden Saison bereits unterboten. Dieses lautet nämlich: "Wir wollen unter die ersten sechs in Deutschland kommen." Das ist grundsätzlich gemeint. Also: Wolfsburg soll künftig dauerhaft zu den Top Six gehören. Während andere wie Frankfurts Sportdirektor Bruchhagen die Klassen im deutschen Spitzenfußball zementiert sehen, hat Magath den Glauben und die ökonomischen Möglichkeiten, um sich "eine andere Sicht" zu leisten. "Wir werden da reinkommen", sagt er.

Sicher hat die Saison 2007/08 mit dem Aufstieg der sogenannten Geldklubs Wolfsburg und Hoffenheim, sowie der für 75 Millionen Euro gekauften Wiederherstellung der Verhältnisse durch den FC Bayern für Romantiker oder Marxisten kein utopisches Moment parat gehabt. Trotzdem greift die populistische Formel "Geld schießt Tore" zu kurz. Geld schießt dann Tore, wenn die Verhältnisse stimmen, zum Beispiel wenn große Trainer wie Ottmar Hitzfeld oder Ralf Rangnick das teure und qualifizierte Personal anleiten. Das gilt zu diesem Zeitpunkt auch für Felix Magath. PETER UNFRIED

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