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Polizei gegen Journalisten bei BlockupyMit Wucht in die Kamera

Nach den Blockupy-Protesten von Frankfurt beklagen sich Reporter über Polizeigewalt. Die Journalisten-Gewerkschaft DJU findet die Vorfälle „unglaublich“.

Polizisten bewachen eingekesselte AktivistInnen in der Frankfurter Innenstadt. Bild: dpa

FRANKFURT taz | Auf einer Demonstration kann es manchmal ruppig zugehen, auch für Journalisten. Doch was sich am Samstag während der Blockupy-Proteste in Frankfurt am Main abspielte, das bezeichnet Cornelia Haß, Geschäftsführerin der Journalistengewerkschaft DJU, als „unglaubliche“ Vorfälle: „Zu Verstößen kommt es immer wieder, aber was dort passierte, ist sehr ungewöhnlich.“ Sie habe den Eindruck, dass die Polizei „keinerlei Sensibilität für die Pressefreiheit und die Arbeit der Journalisten hatte“.

Was ist passiert an diesem 1. Juni in Frankfurt? Eine von etlichen Geschichten kann Christian M. erzählen. Er ist freier Autor und Fotograf, etwa beim Magazin Fluter und der Zeit. Am Samstag fotografierte er den zunächst friedlichen Protest – bis die Polizei begann, den Protestzug gewaltsam zu stoppen, den antikapitalistischen Block an der Demospitze einzukesseln – und damit auch M. „Plötzlich rannten Polizisten auf mich zu“, sagt er.

Der Fotograf trug eine graue Weste, auf der deutlich sichtbar „Presse“ stand und befand sich laut eigener Aussage einige Meter vor den Demonstranten. „Dennoch bekam ich aus nächster Nähe eine volle Ladung Pfefferspray in die Augen.“ Er sei kollabiert und ins Krankenhaus gebracht worden. Erst nach mehreren Stunden wurde er entlassen – „mit einem großen Schock: Ich empfinde das als Angriff auf meine Person und die Pressefreiheit.“ Er will nun Strafanzeige gegen die Polizei stellen.

M. ist nicht der einzige betroffene Journalist. Bei Cornelia Haß sind bereits vier Beschwerden wegen Polizeigewalt eingegangen, darunter von zwei Journalisten, die ins Krankenhaus mussten. „Vermutlich liegt die Dunkelziffer viel höher.“ Der taz liegen Berichte von weiteren Fällen vor, etwa von einem Fotografen, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Ich habe mit der rechten Hand Fotos gemacht“, berichtet er. „Plötzlich kam ein Polizist auf mich zu und obwohl ich meinen Presseausweis mit der linken Hand hochhielt, hat er mir mit voller Wucht die Kamera ins Gesicht geschlagen.“

Erfassung von Personalien

Wie groß die Empörung ist, zeigte die Pressekonferenz der Polizei und des hessischen Innenministers am Montag. Dort erhoben – unüblich für einen solchen Rahmen – etliche Journalisten Vorwürfe gegen die Polizei. „Das war eine Schande für Frankfurt“, rief einer. Weitere Pressevertreter beklagen die Erfassung ihrer Personalien. RTL-Reporter Benjamin Holler berichtet, dass sein Kameramann von einem Polizisten geschubst und ihm ein Bein gestellt worden sei. Seine Arbeit sei bewusst behindert worden, sagte Holler der taz.

„Als die Räumung im Kessel begann, drückte mir ein Polizist mit seinen Ellbogen massiv gegen die Halsschlagader und ließ auch trotz Protest nicht davon ab“, sagt Fotograf Sascha Rheker, der unter anderem für die Frankfurter Rundschau arbeitet. Das Fazit des 39-Jährigen: „Wenn es um unnötige Gewalt gegen Demonstranten sowie um Ruppigkeit gegenüber Journalisten geht, war das der negative Höhepunkt meiner Karriere.“ Ein Polizeisprecher sagte, man gehe den Vorwürfen nach.

„Das muss ein politisches Nachspiel haben“, so DJU-Geschäftsführerin Haß. Entweder sei die Polizei nicht vernünftig auf den Einsatz vorbereitet gewesen oder es sei „bewusst versucht worden, Berichterstattung zu unterbinden“. Die Polizei weist diese Vorwürfe zurück.

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34 Kommentare

 / 
  • L
    lowandorder

    @von BlueEye:

     

    "…Gewalt wie in einer Militärjunta…"

     

    Nu mal langsam mit die jungen Pferde.

     

    Obwohl ich zugebe, daß ich die Ungeduld, die Wut und das Kragenplatzen gut verstehen kann

    - geht mir nicht anders.

     

    Denn in der Sache ist eine schleichende Brutalisierung und

    Usurpierung des öffentlichen Raumes durch die Ordnungskräfte zu konstatieren.

    Das läuft deutlich erkennbar u.a. der (früheren?) rechtlichen Einschätzung von Karlsruhe - Demonstrationsrecht/Meinungsfreiheit als Demokratie-generierendes

    Grundrechte dieser Republik -

    zu wider.

     

    Das Personal der Ordnungsämter wird aufgerüstet, daß es

    eine Art hat, obwohl der federführende Städte- und Gemeindetag

    gleichzeitig via Hartz-IV die öffentliche Armut trommelt!

    Ordnungsamtsstreifen mit allen Polizeischikanen, ein Fuhrpark vom feinsten; und wofür 650-Geländemaschinen (der FischerFirma naturellemente)?

    - erschließt sich nicht!

     

    Und der quasi-militärische Arm der Ordnungsmacht?

    Die Polizei hat sich ausdifferenziert, nicht nur farblich

    den französischen Bleus angenähert.

    Bei nahezu jeder Demo stecken sie in Protektoren-Rüstungen

    - " können vor Kraft kaum loofen, wa !? - "

    Allein dieser Aufzug straft dem o. A. Verfassungszitat Lügen.

    Oder - wie ein länger abstinentes -PersonalratsmitgliedWDR

    bei der Moschee-Demo formulierte:

    " Das ist keine Demo, daß ist paramilitärische Polizeieskorte mit geduldeten Bürgern."

     

    Was also ist passiert?

    Paradigmenwechsel - 1990 - die Wende.

     

    Hatte Bismarck die Rente installiert, um "sozialdemokratische" Umtrieben das Wasser abzugraben, besteht diese

    sozialistische Bedrohung der Herrschenden nicht mehr.

    Kohl verbrach den Einigungsvertrag mit " Rückgabe vor Entschädigung",

    was das Ende irgendeiner überlebensfähigen DDR-Industrie besiegelte.

    Die Klassenverräter GazPromGerd und BMW-Fischer et al. verbrachen

    Hartz-IV, verwickelten 'schland in zwei völker-/verfassungswidrige

    Kriege( Kosovo/Irak).

     

    9/11 - New York - Achse des Bösen.

     

    All das befördert ein abstruses Denken - ok, nicht nur einseitig.

    Heiligedamm. Hochschüler bitten mich, " als Anwalt" zum Auftritt mitzufahren

    weil sie befürchten, daß die Polizei unter irgendeinem Vorwand

    ihre Musikcomputer " cracken"!

    Anschließend steht man vor den Resten der - TV-bekannten- zwei abgefackelten Autos;

    wozu zwei Schiffsbesatzungen von der Pier bekunden,

    daß allein diese zwei Fahrzeuge auf dem komplett geräumten Platz geblieben wären - direkt vor dem ZDF-Fernsehturm-Gestänge!

    "Celler Loch - nouveau"

    - Und der mehrfache Phantom-Einsatz?

    Erster (nicht)militärischer Einsatz im Inland!

    EIN VERSEHEN!!??????

     

    Und Karlsruhe - noch der Fels in der Brandung?

    Darf bezweifelt werden: Inlandeinsatz Bundeswehr - Kehrtwendung und

    full house abgesegnet - mit Vossibär

    und einer - alten! - Gegenstimme!

    Und - regelmäßiger KaffeeKlatsch mit Angie & Co.!!

    Man stellle sich vor ein Verwaltungsgericht macht regelmäßig

    Kaffeeplausch mit Stadtverwaltungs- und sonst. Behördenspitze.

    BEFANGENHEIT +, aber Hallo!

    =>Karlsruhe - verfassungswidrig!

     

    Gerade weil die Kaste der selten Begabten - vulgo Politiker -

    mehr und mehr die Bodenhaftung verlieren, werden die öffentlichen Räume wider alle Bekundungen eng.

    Mit Methode: Der Bürger via Twitter etc organisierter. Erbakan-gate.

     

    Wie verkommen die Denke mittlerweile ist, erhellt drastisch Wolfgang Schäuble.

    Milke-auf-Rädern 2.0 konnte es - schon als unser oberster Polizist wagen,

    sich auf einen lupenreinen

    Carl-Schmitt-(dem Kronjuristen der Nazis; " Der Führer schützt das Recht")- Apologeten zu berufen, ohne daß ihm via Presse ein Medien-Impeachment bereitet worden wäre.

     

    Und die Polizei?

    Sie müßte ja nicht - ebensowenig wie die Schlapphüte -!

     

    Ja - und da kommt der Korpsgeist etc zum Tragen.

    'Harmloses' Beispiel: Beamter hat schon so viel Dissis, daß

    er keine Dienstwaffe mehr tragen darf; aber - regelmäßig befördert!!

    Wie das? - Schulterzucken, verdruckst "- GdP!"

     

    Härter? - ok: Jungpolizist wird bei verschuldetem Dienstwagen-Unfall

    dienst-/arbeitsunfähig verletzt!

    Auf dem Krankenbett unterzeichnete Erklärung, er werde keine Ansprüche gegen(älteren)Fahrzeugführer stellen!

    In der Akte! "- hä?" - "… öh, ja, daß sei so üblich!"

     

    Hartcore? - bitte:

    Wohl nur wenige der Teilnehmer an den Notstandsmärschen,

    Demos auf der Hofgartenwiese usw werden geahnt haben, daß ein Großteil

    der begleitenden SchutzPolizei( vulgo Schupos) ausgewiesene Mörder waren.

    Erst Anfang der 70er deckte

    Der Spiegel auf,

    daß diese Sorte Polizisten, zusammengezogen in sog.

    Polzeibataillonen, die mörderische Drecksarbeit hinter den

    Linien der Wehrmacht erledigt hatten.

    Obacht! - wer nicht 'mitspielte' blieb unbehelligt!!

    und ging wieder Streife - es waren nur wenige!

     

    Gemeinhin nennt man das

    - auch heute - Kadavergehorsam.

    So geht das! und wächst - nur anders gewendet nach!

  • JS
    Jörg Schulz

    Pressefreiheit?

    CastorTv war vor Ort, und soweit es ging in gewohnter Weise mit einem Livesream.

    Bei den Aktionen am Vortag auf der Zeil sowie am Flughafen wurde unsere Internetverbindung gestört, so das ein Livestream nicht möglich war.

    Auf der Demonstration wurde Pfefferspray wahrlos eingesetzt, die Polizisten wirkten angespannt, überreizt und ängstlich. Bei einem Spaziergend sah ich mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei, in denen voll bekleidete Bereitschaftspolizisten aus NRW schliefen.

    Polizei war das nicht, das waren Einheiten einer Bürgerkriegsarmee, die jeden Befehl ausführen.

  • B
    BlueEye

    Diese Polizeigewalt zeigt nur was das Ziel der herrschenden Banden ist.Nämlich die Demokratie zu ersetzen durch eine Junta. Genau dieser Eindruck entsteht angesichts der Vorgehensweise der Polizeiführung, die ja wiederum auf höheren Befehl gehandelt hat.Gewalt wie in einer Militärjunta.

  • MN
    Mein Name

    @Stefan

    "Die Grenzen waren klar und die Polizisten haben ihren Auftrag. Demonstranten sollten sich also nicht beschweren sie wussten ja was dann passieren kann."

     

    Die Grenzen waren auch in der Türkei klar: Wer demonstriert, bekommt auf die Fresse, wer als Journalist kritisch berichtet, kommt in den Knast.

    Die Details regeln Gesetze, was Staatsterror zu einer ganz legalen Angelegenheit macht.

    Und nun auch wieder in Deutschland.

  • M
    Mobbl

    @ Karl: Presseausweis hin oder her - den von dir erwähnten Mob gab es in diesem Falle nicht. Wie von verschiedenen Seiten mehrfach berichtet hat die Polizei in Frankfurt eine (von wenigen einzelnen Böllern abgesehen) friedliche Demonstration angegriffen und eskalieren lassen. Das ist m.E. der größte Skandal. Wer so rücksichtslos handelt, achtet natürlich auch nicht auf die Presse...

  • S
    Stefan

    Ganz im ernst, wer sich als Demonstrant vermummt und randalliert, der weiß was passiert. Die Strecke war klar aber die Demonstranten müssen ja weiter, mal im ernst... Die Grenzen waren klar und die Polizisten haben ihren Auftrag. Demonstranten sollten sich also nicht beschweren sie wussten ja was dann passieren kann.

     

    Reporter fühlen sich allzuoft als verteiliger der Demokratie und schreiben selbst, dass sie sich zwischen die Fronten begeben. Da ist die Gefahr für etwas Pfefferspray ( UJJJJJ ) schon da.

    Wer das nicht ab kann soll vom Kahrmarkt oder vom Wetter berichten.

     

    Sind doch alls schon über 18

  • TD
    trauriger Demonstrant

    Etwas verwirrend die hier zu lesende Unsachlichkeit bei einigen TAZ-Lesern.

    Auf der Demo am Samstag gab es keinen "schwarzen Block". Ausserdem bestand ein gemeinsamer Handlungskonsens: Gewaltfreiheit. So ungern ich auf die Bildzeitung verweise: dort kann Mensch sich dennoch ruhig mal die Bilder angucken.

    Das Mitführen von Farben stellt keine Straftat dar, Stöcke waren bis zu 1,50 Metern erlaubt, da hierdurch Transpis und Fahnen erst tragbar werden. Die zahlreichen Regenschirme (vermutlich hat der durchschnittliche Taz-Leser derlei Waffen auch zu Hause) symbolisierten Rettungsschirme und wurden über Kopf getragen. Genauso, wie in den Tagen zuvor vermutlich jeder 2. Arbeitnehmer, wenn er/ sie zur Arbeit ging.

    Auch das verstärken von Schildern durch Styropor ist ganz sicher keine Straftat. Zumindest ist bis heute keine Verletzung durch dieses Material bekannt. Allerdings kann Mensch sich drauf setzen (Isolation)& sich gegen Pfefferspray und Schlagstöcke hierdurch besser schützen und somit länger behaupten. Deshalb versteht die Polizei dies als Bedrohung.

    Der Zugriff auf einen kompletten Block einer Demo war komplett ungerechtfertigt, da alle angeführten Gründe fadenscheinig und auch so nicht kollektiv zutreffend waren.

    Und wer einmal selbst in einen Pfefferspray-Einsatz geraten ist, weiss wie heftig das Zeug ist (alle anderen können zu Hause ja gerne mal mit ein bisschen Deo einen Selbstversuch starten). Ich kann es keinem Menschen vergelten, dass er sich durch Sonnenbrillen und Halstücher, die Mensch sich vor´s Gesicht ziehen kann, wenn´s anfängt zu brennen, schützt. Und Pfefferspray gab es reichlichst !

    Ansonsten war eine extrem unerfahrene Ba-Wü Einheit zu beobachten, die auch schon tags davor amüsierte. Kleines Beispiel: Polizist "Ich brauch aber einen eindeutigen Befehl" Genervter Truppenleiter "Den haben sie. Sie bilden eine Reihe und zwar in die Richtung."

    Die waren noch so frisch, dass Sie Mensch geradezu leid tuen konnten. Und solche sind bei ihren ersten Einsätzen leider auch irgendwann so auf Adrenalin, dass Sie völlig das Mass verlieren.Doch woher sollten Sie es auch nehmen ? Ohne Vergleichserfahrung ? Und ohne beruhigende Kollegen ?

    Das Problem der Polizei war, dass sich die Demo nicht hat spalten lassen und kollektiv auf die Freilassung des Kessels gewartet hat. Damit waren sie überfordert. Zur Gänze. Und ob jemand Presse war oder nicht, war dabei genauso egal, wie jung oder alt oder oder.

    Das war eine strategische Truppen-Koordinations-Übung (ohne Castor muss das jetzt halt in den Städten passieren) ... und diese ist reichlich schief gelaufen.

    Das unschuldige Menschen gelitten haben wird vermutlich als Kollateralschaden gesehen. Mensch kann ja schliesslich auch zu Hause bleiben. Aaaarrr

  • K
    @Karl

    Jürgen hat es ja schon gesagt: "Nicht umsonst stammt der Begriff 'Dein Freund und Helfer' aus der Nazizeit."

     

    Das Sprichwort "Wo gehobelt wird fallen Späne" übrigens auch.

  • Z
    Zornig

    also ich kenn das so: da wirft man vom Hubschrauber aus 50 Gasgranaten in die friedliche Menge und am nächsten Tag kommt vom Pressesprecher der Polizei diese Botschaft rüber:

     

    wer an so einer Demo teilnimmt, der muss damit rechnen etwas abzubekommen!

     

    Das war annodazomal in Wackersdorf, die Gasgranaten wurden auf Familien mit Kindern, Rentnern und Würstelbudenbetreiber abgeworfen, weit und breit keine AUTONOMEN in Sicht.

     

    Schön daß es jetzt Kameras gibt die so etwas dokumentieren.

     

    Heutzutage kann man den Bürger - Polizeikrieg ja auf youtube anschauen.

  • H
    HinzundKunz

    "Ein Polizeisprecher sagte, man gehe den Vorwürfen nach."

     

    Hahaha, ich kann mich kaum halten vor Lachen!

    Da ist es wahrscheinlicher, dass der Papst heiratet!

  • FK
    Fran Kee

    Ich bin regelmässig Pressefotograf.

     

    Ich finde "offizielle" Presseausweis fragwürdig, aber darum geht es hier gar nicht: Sie belegen ziemlich eindeutig, daß jemand Berichterstatter und insbesondere mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Bedrohung darstellen.

     

    Wenn solcherlei Leute schon gewaltsam von der "Polizei" angegangen werden, und zwar glaubhaft und in einer ganzen Anhäufung von Fällen, dann ist unser Rechtsstaats echt an einer absoluten Grenze angekommen.

     

    Leider ist auch diese Thema in der gesamten übrigen Presse schon wieder "von Freitag". Hat auch damit zu tun, das Pressefotografen von den Redaktionen ohnehin wie Dreck behandelt werden. Liefer die Bilder, halt die Schnauze, und wenn wir nett sind, nehmen wir Dir für 50€ zwei Bilder ab. Ach halt, wir haben ja eh' ne Flatrate mit dpa...

     

    Ich überlege mir gerade vorsorglich, meinen Fotorucksack vorne und hinten mit zwei kleinen Kameras auszustatten, die die letzten 10-12h auf SD Karte festhalten. Anscheinend ist das in diesem "Rechtsstaat" vorsorglich geboten...

  • K
    Karl

    Mittlerweile haben auf einer Demo Hinz und Kunz einen Presseausweis. Bei einem Einschreiten seitens der Polizei ist dann plötzlich jeder Reporter oder Fotograf und will mit Samthandschuhen angefasst werden.

     

    Was will man denn erwarten, wenn man sich zwischen einem Mob und der heranrückenden Polizei aufhält? Das der Presseausweis die Massen teilt wie Jesus das Wasser und der Reporter einfach durch alle durchschreiten kann? Wie arrogant und abgehoben ist das denn diese Vorstellung?

     

    Liebe Reporter und Möchtegernreporter: Wo gehobelt wird fallen Späne. Also entweder mit dem Berufsrisiko leben oder zeitgerecht vom Acker machen.

     

    Dieses Gejammere ist ja furchtbar.

  • MA
    mittelalter autonomer

    eine frage konnte ja bisher weder die polizei - noch die presse - bisher vernünftig beantworten: wenn die gekesselten alle so furchtbar gewaltbereit waren und sogar - gefährlich, gefährlich - styroporschilder und regenschirme mit "nicht ungefährlichen spitzen" (zitat polizei frankfurt) dabei hatten: warum haben die dann den kessel nicht gleich wieder aufgemacht? nach vorne war's ein bisschen viel polizei, aber hinten standen zunächst nur zwei reihen, von denen eine nach hinten absichern musste. das wäre mit 900 leute eigentlich locker machbar gewesen.

  • I
    Ich

    Schön, dass nach Angriffen auf Zivilpolizisten und Journalisten endlich mal Polizeigewalt in den Fokus gerückt wird... Wo waren all diese interessierten Menschen als nur unsereins für die Nutzung ihrer demokratischen Grundrechte auf die Fresse gekriegt haben? Gut dass es auch mal anderen so geht. Dann kommen demnächst vielleicht mehr, auch ohne Entgelt, zur Demo

  • A
    Aaron

    Ein Polizeisprecher sagte, man gehe den Vorwürfen nach.

    Das ist eine sehr hübsche Formulierung für Dinge totschweigen.

    Würden unsere "Freunde und Helfer" sich wirklich daran stören, dass einige schwarze Schafe(so deren Darstellung, ich glaube eher das ist eine Mehrheit bei denen)regelmäßig Journalist*innen und Demontrant*innen die Fresse poliert, würden sie sich für eine Kennzeichnungspflicht starkmachen.

    Aber nein, da ist ja ein zu großes Risioko, das die Person, die grade erst schön zusammengeschlagen wurde, nachher noch die Verantwortlichen identifizieren könnte und "unsere" Beamt*innen brauchen davor ja dringend Schutz, wie sollen sie denn sonst noch bitte effektiv ihrer Arbeit nachgehen und Leute einschüchtern, die das Maul zu weit aufreißen?

    Erkläre das doch bitte mal ein mensch Amnesty International, die scheinbar auch immer noch an diesen Freund und Helfer Quatsch glauben. Oder unterschreibt zumindest die Petition:

    http://www.amnestypolizei.de/

  • W
    wegen

    Was hattet ihr denn gedacht? Schließlich geht es bei der Demo um ziemlich viel Geld. Und um die Ehre der Polizei - falls der Fotograf dokumentieren sollte, dass sich wieder einmal agents provocateurs der Polizei im schwarzen Block aktiv sind.

  • H
    Hans

    @Franz Vege:

    Linksfaschismus? Ist das dasselbe wie ein ein Gutmensch oder ein Wutbürger?

    Ich finde auch, dass man endlich mal gegen den demokratischen Staat vorgehen sollte, ist ja nicht zu etragen.

  • M
    Mett

    "„Plötzlich kam ein Polizist auf mich zu und obwohl ich meinen Presseausweis mit der linken Hand hochhielt, hat er mir mit voller Wucht die Kamera ins Gesicht geschlagen.“"

     

    Das ist ja schön. Und was machen jene Journalisten, die keinen Presseausweis haben, weil sie von den Berufsverbänden keinen bekommen und damit nach deren Definition keine Journalisten sind?

  • B
    Bibo

    Also ich finde es wirklich schwierig hier eine Schwarz-Weiß Sicht einzunehmen. Gute Demonstranten, böse Polizisten. Wenn jeder sich mal genau auf einer Demonstration die Menschenmenge anschaut, dann sieht man immer wieder Idioten, die nach vorne zu Polizisten gehen, anhaltend provozieren oder Polizisten angehen und sich danach in den Schutz der Menge flüchten. Ich kann da schon verstehen, das man als Polizist irgendwann in die Menge will um sich diese Personen zu schnappen. Dieses gewaltsame Vorgehen ist natürlich zu verachten, nur ist diese komplexe Situation weit schwieriger, als dass an alle Polizisten als Nazis beschimpfen könnte.

     

    Zur Blockupy-Bewegung selbst, muss ich sagen, dass ich über die Mehrheit der Anhänger enttäuscht bin, harkt man inhaltlich nur ein wenig nach kommen keine konkreten inhaltlichen Kritikpunkte am kapitalistischen System, sondern es wird nur die Einstellung ich bin halt dagegen zum Ausdruck gebracht. Finde ich oft schade, als jemand der sehr offen gegenüber Kapitalismuskritik ist, wenn sie sachlich fundiert ist.

  • WP
    wegen Pressefreiheit

    Die Pressefreiheit ist einen Dreck wert, wenn nicht alle Menschen dieses Recht haben. Habe ich jetzt zu laut auf das Meinungs- und Berichterstattungsmonopol geschissen?

  • IN
    Ihr neuer Pappsi

    Das FDP-Prinzip ist seit langem Systemimmanent:

     

    Demokratie steht auf dem Schildchen,

    Putsch und Diktatur wird unterstützt.

    Die gepredigte Deeskalation ist ein Trick für die gebeutelte CDU, die langsam aber sicher den Boden unter den Füßen verliert. Ohne die Merkel kriegen sie in ein paar Jahren - wenn die Omas weg sind - keine zehn Prozent.

     

    Ein Großteil der Menschen sucht und produziert gerne Opfer - siehe Hassnet.

     

    In der ERS Kirkel wurde mit Unterstützung der Schulleitung 15 (fünfzehn) Std. Strafarbeit wegen Fehlens einer halben Hausaufgabe verhängt.

  • MN
    Mein Name

    Auch ich toleriere das Verhalten der Polizei bei dieser und bei anderen Demonstrationen nicht, aber den Kommentar von Leser "Jürgen" finde ich mehr als unkorrekt. Ich bin kein Sympathisant der Polizei, auch kein Polizeihasser, dennoch alle Polizisten in einen Topf zu werfen und als Nazis abzustempeln, kommt mir hart vor. Ich habe in meiner Bekanntschaft einen Polizisten, niemand, der mehr an die "Front" muss, doch ein Nazi ist er auch bestimmt keiner. Und dennoch ein Freund und Helfer mit Leidenschaft.

    Daher finde ich die Aussage nicht gerade qualifiziert, sondern unüberlegt und dumm. Ich will hier den Leser "Jürgen" nicht beleidigen, oder seine Meinung in Frage stellen oder sie ihm gar verbieten, nur den Nationalsozialismus bei jeder Ausfälligkeit seitens der Polizei in die Runde zu werfen, wurde in den letzten paar Monaten selbst mir zu viel.

    In jeder Gesellschaftsschicht gibt es Nazis, dennoch sollte man nicht alle in einen Topf werfen und eine Hexenjagd veranstalten. So sind wir auch nicht besser als Nazis.

  • HG
    Herr G.

    Polizei SA-SS

    GSG9 und BGS

    Jedesmal, wenn 'ne Demo ist, gebt ihr uns was drauf

    Aber den Faschisten laßt ihr freien Lauf

  • H
    Hanno

    Er muss nicht nur eine Strafanzeige, sondern auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde stellen (und zwar auch gegen die Einsatzleitung): Das landet dann in der Personalakte der betreffenden Beamten. Soweit ich weiss, landen Strafanzeigen da nicht.

  • S
    Sam

    Ich bin kein Amwalt, aber ist es nicht eigentlich schon Strafvereitelung im Amt, wenn Polizisten, wie hier mal wieder, nicht mindestens mit Nummern gekennzeichnet sind?

    Mir ist nicht klar, weshalb das Vermummungsverbot nur für eine Seite gelten sollte....

  • J
    jan

    Es ist gut, dass die neoliberale Journaille die von ihr selbst herbeigeschriebenen "alternativlosen" Zustände auch einmal auf dem eigenen Buckel zu spüren bekommt. Nur weiter so.

  • B
    Bastian

    Jedesmal wenn es um grosse und wichtige Firmen geht, scheint sich die Polizei mit den Firmen zu verbünden und gegen das eigene Volk zu kämpfen, anstatt es zu schützen...

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    "Sie habe den Eindruck, dass die Polizei „keinerlei Sensibilität für die Pressefreiheit und die Arbeit der Journalisten hatte."

     

    Da hat sie den richtigen Eindruck: Bürger und Journalisten, die die Polizeiarbeit "behindern", sind deren Feinde.

    Darauf werden diese Leute getrimmt. Sie beschützen "ihren" Staat, d.h. ihren Demokratie freien Staat und seine Herrschaftscliquen, die den ganzen Schlamassel angerichtet haben.

     

    ... aber manche "Ordnungshüter" sind mit der Analyse schlichtester politischer Zusammenhänge entweder überfordert, oder aber sie gehören zu genau den autoritären Charakteren, die man in den als Ordnungsmacht getarnten neuen Bürgerkriegsarmeen beobachten kann.

  • FV
    Franz Vege

    Der Kampf gegen Links und Rechtsfaschismus sollte auch von der taz untstützt werden.

     

    Ganz klar wurde hier gegen vermummte Linksfaschisten vorgegangen.

     

    Ich erwarte von Der Polizei, dass Sie gegen Rechts und Linksfaschismus vorgeht. Daher hat die Polizeineinen guten Job gemacht

  • E
    eMCe

    Wenn ich so an´s letzte mal denke, scheint man in Frankfurt ohnehin nicht alle Latten auf´em Zaun zu haben - im Zentrum der deutschen Regierung ist demokratie nicht erwünscht...

     

    Ich würde ja empfehlen den Innenminister zu entlassen und nach Nordkorea abzuschieben bevor das ganze dort demnächst, in bester Benno Ohnesorg manier, eskaliert.

     

    Normalerweise hab ich´s nicht so mit der "Bullen klatschen" mentalität, bei den stuttgarter Schlägertrupps und den frankfurter Verfassungsfeinden in Uniform gibts aber sicherlich keine Tränen...

  • GR
    Gegen rechtsextreme Polizisten

    Man vergleiche einmal die Aussagen der AFD-Fraktion-Frankfurt (die vor einiger Zeit noch bei den Freien Wählern waren) mit denen aus dem Forum Copzone.

     

     

     

    https://www.freitag.de/autoren/bastian84/realsatire-freiewaehler-zu-blockupy-und-medien

     

     

    http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=14&t=73806&sid=47a1a712fa8f18ed89fdc9c1490a0a2b

     

     

    Gemeinsam ist z.B. eine "Alle gegen uns" haltung und die wachsende Legende einer linksextremen Journalistenverschwörung; FAZ und Springer eingeschlossen...

     

    Das ist aber nicht die einzige Gemeinsamkeit.

  • N
    Nichtjournalist

    Was ich den Medien an dieser Stelle mal vorwerfen möchte:

     

    Hier wird relativ übliche Gewalt gegen Demonstranten als etwas besondere dargestellt. Die Videos konnten mich samt und sonders nicht überzeugen, dass die Polizei außergewöhnlich (!) hart gegen Demonstranten vorgegangen ist. Und warum? Weil diesmal auch Journalisten attackiert wurden. Wenn es wieder "nur" normale Bürger trifft, wird so eine Debatte nicht stattfinden...

  • R
    rmc

    Alleine die Stelle des Zugriffs spricht für eine Planung dieser Gewaltorgie der Polizei. Sie ist schwer einsehbar. Ein Glück dass überhaupt Presse an der Stelle war. Die Berichterstattung wollte die Polizei dann möglichst unterbinden. Es hätte noch viel mehr Schwerverletzte geben können. Die Rechtsbrüche der Polizei liegen an diesem Tag wahrscheinlich im dreistelligen Bereich. Man kannte solche Aktionen bisher eher aus Moskau.

  • J
    Jürgen

    Nicht umsonst stammt der Begriff "Dein Freund und Helfer" aus der Nazizeit.