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Gentrification-Protest gegen PassivhausÖkos im „Luxusbunker“

Zwei Architekten haben in Berlin ein modernes Ökohaus gebaut. Die Heizkosten sind verschwindend gering. Nun haben sie die Gentrifizierungsgegner am Hals.

Manche mögen's bunt: Grafitto in Berlin. Bild: imago/IPON

BERLIN taz | Die Farbe aus den Farbbeuteln wurde mühsam wieder abgekratzt, die eingeschlagenen Glasscheiben ersetzt. Von den Brandspuren am Eingang ist nichts mehr zu sehen. Nur die Weinreben, die Architekt Joerg Springer am ökologisch korrekten Passivhaus in Berlin-Kreuzberg pflanzte, werden immer wieder abgerupft – wenn es dämmert und die Vermummten kommen.

„Ich flitze dann raus und fange eine Debatte an“, erzählt der 53-jährige Architekt mit der trendigen Langhaarfrisur, „ich sage, hey, das sind Weinreben.“ Einer der Typen entgegnete: „Damit wollt ihr nur euren Luxusbunker tarnen.“ Dabei klammern sich nur ein paar mickrige Zweige an das Netzgitter vor dem Neubau mit der großzügigen Glasfassade und der eleganten schwarzen Eingangstür.

Das fünfgeschossige Haus am Engeldamm liefert damit genug Schlüsselreize für manche Aktivisten, um mit Farbbeuteln und Drahtscheren vorzugehen gegen die sogenannte Gentrifizierung im Quartier. „Irgendwie stehe ich für die auf der falschen Seite“, sagt Springer, der sein Büro im Haus hat, aber selbst um die Ecke wohnt. „Dabei leben wir doch auch im Kiez.“

Und das Haus mit 15 Wohnungen ist ökologisch superkorrekt: Man verwendet Grauwasser für die Garten- und WC-Bewässerung. Die Raumluft wird kontrolliert aus- und wieder eingeleitet, so dass die Wärme erhalten bleibt. Die Heizkosten sind verschwindend gering.

Staatliche Zuschüsse gab es nicht

Das Haus gehört der gemeinnützigen Stiftung Edith Maryon, deren Ziel laut ihrer Homepage darin besteht, „Grund und Boden aus dem Waren- und Erbstrom herauszulösen, damit dieser der Spekulation entzogen und somit dauerhaft und immer wieder neu für Vorhaben, die der Gesellschaft dienen, verfügbar wird“.

Die Baukosten von rund 5 Millionen Euro für das Mietshaus müssen allerdings wieder reinkommen, staatliche Zuschüsse gab es nicht. Und so kommt es zwischen Springer und den ungebetenen Besuchern zu denkwürdigen Dialogen. „Die fragen mich, was kostet denn die Miete“, erzählt der Architekt, der auch mal „Bulle“ statt „Polizisten“ sagt und in seinem schwarzen Outfit in jedem Szeneclub am Türsteher vorbeikäme.

„Ich antworte: 9 bis 13 Euro pro Quadratmeter.“ Daraufhin befiehlt der jugendliche Gentrifizierungsgegner: „Du musst für 2 Euro pro Quadratmeter bauen.“ Die Aktivisten mögen es manchmal schlicht.

„Hier wohnen keine Superreichen“

Die Attacken hatten nach dem Einzug der ersten Mieter und zum Ende der Bauphase im vergangenen Herbst einen Höhepunkt erreicht. Die Aktivisten kippten eimerweise rote Farbe gegen die Glasfront. Sie benutzten den Ständer eines Halteverbotsschildes als Rammbock und drückten damit zwei Glasscheiben ein.

Sie warfen einen Brandsatz. Auf dem Onlineportal „Indymedia“ rühmten sie sich des „Angriffs auf einen Luxus-Neubau in Berlin“: „Den reichen BewohnerInnen ist es egal, welche Konsequenzen ihr Protz auf ihr Umfeld hat. Um ihnen ein ’Willkommen‘ zu heißen, (…) haben wir den Eingangsbereich entglast und eine Fassadenseite großflächig mit Farbe verdreckt“.

Dokumentarfilmer Michael T. ist einer der „Luxusbewohner“. „Schwachsinn“, sagt T., der mit Frau und Tochter eine kleine Wohnung im fünften Stock bewohnt und sozialkritische Filme über Südamerika dreht, „hier wohnen keine Superreichen“. In dem Haus leben Anwälte, eine Kunsthistorikerin, ein Reiseveranstalter, darunter Familien und eine Wohngemeinschaft. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung sind 1.000 Euro kalt fällig (Und was kostet die warm? die e-säzzer), das kann sich ein Paar mit zwei Vollzeiteinkommen schon leisten, ohne gleich zur Oberschicht zu gehören.

Besser Garagenflächen erhalten?

Die Stiftung will nun aufklären. Neben dem Eingang hat man Plakate anbringen lassen. Auf dem einen ist ein trostloses Foto des Grundstücks vor der Bebauung zu sehen, mit ein paar alten Garagen darauf. „Besser Garagenflächen erhalten, als Wohnraum schaffen?“, heißt es provozierend. Das zweite Plakat zeigt ein Foto eines ehemals besetzten Hauses in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain.

Das Haus wurde von der Stiftung gekauft und in ein soziales Projekt verwandelt. „Bitte informieren Sie sich doch auch dort über die Stiftung“, heißt es fast schon demütig. Das erste Plakat wurde umgehend beschmiert mit: „Wir hassen Euch!“ „Wir Euch nicht“, schrieb Michael T. darunter. Man sucht ja den Dialog.

Zwei Aktivisten, die Farbbeutel geworfen hatten, griff die Polizei in der Umgebung auf. Den Beamten waren der eilige Gang und die Farbspritzer auf der Kleidung aufgefallen. „Das waren adrette junge Männer mit Seitenscheitel und Popperlocken“, erzählt Springer, „so Mitte zwanzig, Studenten“. Der eine kam sogar aus Böblingen, stellte der Architekt, selbst gebürtiger Schwabe, fest. Doch nachweisen konnte man den beiden nichts.

Böller auf der Terrasse

Bisher hat die Versicherung den Sachschaden von 75.000 Euro beglichen. Nur bestand sie darauf, neben den Eingängen nur noch kleine Glasscheiben einzusetzen. Das sieht nicht mehr so gut aus, dafür ist der Schaden geringer, wenn mal wieder was kaputtgeschlagen wird. „Man hat schon ein bisschen Angst“, sagt Robert Mieth, der 35-jährige Koarchitekt des Hauses.

Es gebe schon Momente, wo er das Projekt in Frage stelle. Vielleicht hätte man mietenmäßig über eine sozialere Mischung nachdenken können, also höhere Mieten für die meisten Wohnungen zu verlangen und dafür auch ein paar Wohnungen zu billigeren Preisen im Haus anzubieten, überlegt Mieth.

Ein Bewohner ist bereits ausgezogen, nachdem zwei Protestböller auf seiner Terrasse landeten. Doch Springer ist optimistisch: „Das wird sich beruhigen.“ Die neuen Weinreben pflanzt er in große Plastikbeutel und hängt diese hoch oben in das Drahtgeflecht. Da kommt man nicht so leicht ran. Sicher ist sicher.

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40 Kommentare

 / 
  • T
    Thomas

    Das ist sooo lustig!

     

    Dieses Haus steht permanent im Mittelpunkt. Warum?

     

    Architektur? Gibt es in der Gegend rund um die Oranienstraße haufenweise Konkurrenz. Insbesondere der "Kiez" am Ende der Waldemarstraße zeigt ein breites Spektrum der Architektur. Direkt an der Adalbertstraße wird ein Glaspalast gebaut und in den Höfen rund um diesen Kiez gibt es Unmengen an wunderschönen Protzpalästen.

     

    Miete? Eine Miete von 10 bis 13 Euro pro geliebtem Quadratmeter sind in diesem Kiez, wie ihr den Bereich rund um das Engelbecken bis zum Ende der Oranienstraße bezeichnet, billig. Viele Freunde und Kollegen wohnen dort und zahlen bis zu 22 €/QM, heißt Mieten bis 3.500 Euro im MONAT. Ja richtig, in eurem KIEZ!

     

    Ureinwohner Kreuzbergs? Bitte liebe Leute, wacht auf! Wenn noch 35% der Bewohner dort leben, die noch vor 20 Jahren dort lebten, dann reden wir von viel. Dort leben mittlerweile viele Zugezogene, damit meine ich nicht Berliner sondern Menschen aus anderen Bundesländern. Herzlich Willkommen!

     

    Wer sich ein wenig auskennt, weis das Investoren aus dem Ausland aktuell den Tackt angeben. In eurem "Kiez" sind Bauprojekte geplant, da ist dieses Haus tatsächlich ein reines Sozialprojekt dagegen. Es gibt Baupläne mit einem Kaufwert von Wohnungen über 8.000 EURO je qm!

     

    Ihr zerstört Pflanzen, beschmeißt Häuser mit Farbe, verbrennt Eingänge und was euch noch alles einfällt. Euch ist aber schon klar, dass einen Investor aus den USA, GB oder Asien insbesondere der Grundstückswert wichtig ist und nicht das Haus an sich? Diese Gegend wird in 10 Jahren pro qm Grundstücksfläche mindestens das 10 fache, (ausgeschrieben: zehnfache) Wert sein. Diese Investoren interessieren sich nicht für Scheiben, Eingänge, Pflanzen oder sogar Häuser. Wenn es sein muss reißen sie Diese einfach ab und bauen neu.

     

    Weiterhin viel Erfolg, bekämpft die, die euch sogar noch helfen, wie diese Stiftung.

  • MM
    M. Möhling

    @latino:

     

    > 100qm für 1000€ ist einfach sauteuer.

    > Kein Amt bezahlt irgendwas was auch

    > nur in die Nähe kommt

     

    Darum geht es! Echte Kreuzberger lassen sich vom Amt entlohnen und die stumpfen, faschistoiden, steuerzahlenden Dreckschweine, die den Spaß bezahlen, sollen sich gefälligst verpissen. Ein toter weißer Mann der übelsten Sorte, Thomas Hobbes, hat im Leviathan, Kapitel 11, mal beschrieben, warum dass auch gar nicht anders sein kann. Habe das Zitat leider nur auf Englisch:

     

    To have received from one, to whom we think ourselves equal, greater benefits than there is hope to requite, disposeth to [...] secret hatred, and puts a man into the estate of a desperate debtor that, in declining the sight of his creditor, tacitly wishes [to] never see him more. For benefits oblige; and obligation is thraldom; and unrequitable obligation, perpetual thraldom; which is to one's equal, hateful.

  • PM
    provo man

    Also ich würd ja auch viel lieber in dem Hausprojekt aus den 80er oder 90er Jahren wohnen. Schön schick gemacht mit Senatknete und für nen schmalen Taler gemietet. Manch einer hat damals auch gutes Geld bei der Sanierung mit seiner "Baufirma" verdient. Ich war leider nicht dabei und heut hat mich auch keiner gefragt. Statt die nächsten 10 Jahre im Zelt auf die Chance zu warten hab ich mal so richtig mitgentrifiziert. Unsere Baugemeinschaft hat ne Baulücke zugebaut und einem halben Duzend Alkis die Pissrinne einfach weggentrifiziert.

     

    Aber irgendwie haben wir es nie geschafft. Keiner wohnt hier zu zweit auuf 100 m² sondern eher zu viert auf 120 m². Das arme Päärchen, welches sich diesen Grund-Luxus nicht leisten kann. Aber wieso eigentlich nicht: wer keine Luust auf viel arbeiten hat kann ja auch einfach bescheidener wohnen. Oder ist es so, dass wer mehr Zeit hat auch mehr Wohnraum braucht. Ganz klar auf welcher Seite ich stehn will ...

     

    Unsere Butze hat reale Kosten von über 2.000 € je m² verschlungen. Das kostet es halt in diesem Land. Der Grundstücksanteil lag dabei bei 20%. Wieso liebe Gegener sollte jemand Mio´s ausgeben um für Euch den günstigen Wohnraum zu schaffen und dann statt Rendite Schimpfe zu bekommen. Dann lieber Brandenburg ... und Ihr weiter im Zelt.

     

    Die senatseigenen Wohnuungsbaugesellschaften nehmen bei Neuvermietung in der Platte auch locker 7,5-10 € kalt. Drunter bekommen die das nicht bewirtschaftet und dass es sich rechnen soll ist Vorgabe.

     

    Und dann nooch die witzige Geschichte vom wackeren Gentrifizierungsgegner, der mal nen halbes Jahr Asien macht und die eigene Bude dann an die berühmten Finnen für den 3fachen Preis vermietet - man muss ja sehen wo man bleibt und auf dieser Ebene ist Gewinnmaximierung ja cool und nicht bad.

     

    Soweit zum Hass, leider kann ich nicht verneinen, dass es viele häßlliche Szenen auuf dem Wohnuungsmarkt gibt. Ich bedauere das sehr, aber als Gegenbewegung unter Sozialfaschos zu leben ist nicht wirklich das Licht am Horizont. Prost

  • J
    Jojojo

    Um mal die Sache mit dem vom e-säzzer kommentierten Unterschied Kalt- und Warmmiete zu klären: In einem Passivhaus sind die Heizkosten sehr gering. Eine 100-qm-Wohnung für 1.000 kalt kostet vielleicht 1.020 warm. Das ist ja das Gute an diesem Baustandard: Putin, die Scheichs und Vattenfall verdienen so gut wie nichts daran.

     

    Wenn hier Zerstörungswut und Gewalt gegen so genannte "Besserverdiener" gut geheißen werden, dann gute Nacht. Die Argumentation dieser selbsternannten Ur-Kiezbewohner beruht auf selbstgefälligen Behauptungen uns selbstaufgestellten "Regelungen". Ausgerechnet Leute, die sich Regelungen aller Art verbitten, wollen andern Vorschriften machen. Und wenn die sich das nicht gefallen lassen, dann setzt es (natürlich heimlich) was. Das ist nicht nur feige, das ist im Ansatz auch fascho.

  • D
    Dhimitry

    @ Melli

     

    Gewiss haben Gentrif_izierungskritikerinnen gute Argumente. Farbbeutel gehören sicher nicht dazu.

     

    Eine generelle Frage: Dürfen in Berlin, Mitte, Kreuzberg, was weiß ich, nur Menschen leben, die ein bestimmtes Einkommen erreichen?

     

    Die Aussage, "Warum soll ich Eigentum respektieren, wenn ich selbst nichts habe?" bewegt sich auf einem Niveau mit der Aussage: "Warum soll ich die körperliche Unversehrtheit Anderer achten, wenn ich stak bin?"

     

    In einer solchen Welt möchte ich nicht leben. Auch nicht in Berlin!

  • D
    derda

    hier in nem vorort von münchen muss man schon lange suchen um sowas günstiges wie 10€/m² zu finden... und das is dann bautechnisch aber auch des letzte...

  • B
    bigottem Öko

    MUAHAHAHA

     

    "The chickens are coming home to roost"

     

    Jedesmal köstlich zu lesen diese Berichte von Goldmenschen im "Konflikt" mit dem eigenen Milieu.

     

    Der sozialkritische (was auch sonst) Filmer kann ja eine Doku draus zusammenfrickeln und dem rbb verkaufen, der nimmt jeden Mist solange er tiefrot ist.

  • P
    Perspektivwechsel

    Jetzt mal ehrlich: Wer heute noch mit privatem Geld Wohnraum zur Vermietung (!) schafft, womöglich noch angetrieben von den "Betongold"-Phantasien der Inflations-Kriegsgeneration, hat doch 'nen Knall! Die privaten oder teil-städtischen Wohnungsbaugesellschaften mit hunderten/tausenden Wohnungen haben eh' den längeren Atem und sitzen immer am längeren Hebel (nicht nur bei den Kosten).

     

    Wer von der Gentrifizierung profitieren will, kauft, sanier mit billigen Kräften, teilt und verkauft wieder.

     

    Vernünftig bepreisten Miet-Wohnraum als soziales Grundrecht zu sichern, könnte allenfalls der Staat. Aber der hat sich schon bei anderen Themen der Daseinsvorsorge (Strom, Wasser, Immissionen) desinteressiert gezeigt. Schöne Grüße übrigens an die "e-säzzer" - den allergrößten Anteil meiner Nebenkosten als Mieter machen die aus, die von städtischen Betrieben berechnet werden (Grundsteuer, Müll, Wasser, Abwasser und absurd hohe Fernwärmekosten) - mit satten jährlichen "Preisanpassungen".

  • S
    Sara

    @Ruppert: Ja, da freuen Sie sich, endlich sind alle Nicht-Besserverdiener verdrängt, der PBerg völlig abgestorben und der ganze Kiez ist nur noch von den ewig gleichen Akademikerpärchen mit Kind und hunderten Bio-Supermärkten besiedelt. Hach, da freuen wir uns, dass wir uns mit dem lästigen Pöbel, den armen Rentnern und dem widerwärtigen Arbeitervolk nicht mehr umgeben müssen und unsere Soja-Latte endlich ungestört schlürfen können, was?

    Wohne seit zehn Jahren im PBerg und Sie und ihresgleichen sind der Grund, warum auch die letzten Nicht-Besserverdiener wie ich bald freiwillig gehen...

  • T
    Ted

    Ich kann die Reaktionen auf das Haus nachvollziehen. Und jeder, der hautnah miterlebt, wie Häuser entmietet und Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden, kann es auch bzw. solte es können.

     

    Die Mittel, die hier gegen das Haus angewendet werden sind sehr grenzwertig, aber nochvollziehbar. Reden und auf die Straße gehen, bringt heutzutage nix mehr.

     

    Das hier kein Fall von Entmietung und Luxussanierung, was die schlimmste Form der Gentrifizierung ist, aber dennoch ist es inakzeptabel.

     

    Die Gesetzgeber müssen hier einspringen. Jedes Haus mit (Halb-)Luxuswohnungen sollte eine bestimmte Anzahl von Sozialwohnungen haben müssen.

    Mietpreise müssen unter der Berücksichtigung des Umfeldes und der "Ureinwohner" gedeckelt und der soziale Wohnungsmarkt weiter unterstützt werden, statt neue "Sozialhäuser" am Ar... von Berlin zu bauen, in die die Vertriebenen gedrängt werden.

     

    Die Mietpreise von Berlin und anderen Städten zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen zu bergleichen und ist schwachsinnig.

    Es geht darum, wie die Preise waren und wie sie sich entwickeln.

     

    Wenn Hans aus Helsinki für seine 2-Zimmer-Wohnung plötzlich 1500 Euro zahlen müsste, würde er sich auch ärgern.

  • F
    FRITZ

    @latino

     

    "100qm für 1000€ ist einfach sauteuer. Kein Amt bezahlt irgendwas was auch nur in die Nähe kommt."

     

    Realsatire, die alles bestätigt, was man sich über Berlin und seinen Nutzen für die Welt so denkt (wenn man da nicht wohnt). Wenn's das Amt nicht zahlt, dann ist klar, dass die Marktgesetze außer Kraft gesetzt werden müssen, damit das Amt wieder Ergebnisgleichheit herstellen kann. Dafür ist das Amt doch da...

     

    Es gibt in Deutschland ein Recht auf eine menschenwürdige Wohnung, kein Recht auf eine tolle Wohnung dort wo man gerne wohnen würde. Ende der Geschichte.

  • E
    Ente

    "Letztlich geht es aber nur um Konsum. Es ist ja nicht so, dass es in Berlin oder sonstwo keinen billigen Wohnraum mehr gäbe. Der ist halt woanders, wo man nicht so gerne hinziehen möchte. Und der Unterschied zwischen Wohnraum im hippen Kiez und Wohnraum im nicht-so-hippen Kiez ist schlicht und einfach eine Frage von Konsum. "

     

    Wer hat denn die Stadtteile so hip gemacht? Und gibt es den gleichen kreativen Fluss, der einst zur kulturellen Aufwertung geführt hat, auch weiterhin, mit steigendem Zuwachs von Besserverdienenden? Oder ziehen die dann vielleicht den Vormietern, in die plötzlich noch hipperen Bezirke hinterher?

     

    Dem Ausspruch, dass es nur um Konsum geht, würde ich deshalb widersprechen! Teilweise zumindest: Denn manche konsumieren nur den Lifestyle den Andere schaffen!

  • M
    Melli

    Ja immer schön pauschalisieren die Gentrifizierungsgegner hassen alle Schwaben und glauben das 2 Euro m2 finanzierbar wären. Mensch Leute das is eine ziemlich heterogene Bewegung mit einem ziemlich berechtigten Anliegen. Die ganzen Kommentare machen eins deutlich und zwar das die Gentrifizierungsgegner_innen mit ihrer Abneigung gegen die Ökoliberale Mittelschicht oder in anderen Worten den TAZ Leser_innen gar nich so falsch liegen.

    Wahrscheinlich verdient ihr einfach zu viel und habts euch schön bequem gemacht. Na fühlt ihr euch gut weil der Kaffee fairtrade ist? Aber wie war das noch die deutsche Mittelschicht braucht das Prekariat... klingelts?

     

    Warum soll ich Eigentum respektieren wenn mir nichts gehört?

    Und wenn ihr jetzt behaupten wollt jeder könnte hier Geld verdienen präventiv ein Zitat von Volker Pispers:

    Der Kapitalusmus ist wie Lotto, jeder kann reich werden aber eben nicht Alle!

  • M
    Mittealta

    Bitte was? Ne Wohnung für 1000 Euro kalt im Monat is für n Pärchen bezahlbar?

    Und genau in dieser Abgehobenheit liegt doch das Problem.

    Einfach so u tun als ob es doch eigentlich ganz normal wär.

    Tut mit leid, wir (beide Vollzeit arbeitend) könnten uns das nicht leisten.

    Ist ja toll wenn neu gebaut wird, aber wenn diese Neubauten nur für Leute mit hohen Einkommen gebaut werden sorgt das doch automatisch dafür das langsam aber sicher das Viertel immer teurer wird.

    Gäbe es im Ostteil der Stadt nicht noch die ganzen Plattenbaugebiete in Genossenschaftshand oder im Besitz großer Wohnungsbaugesellschaften sähe es hier noch düsterer aus.

    Man sieht in der Innenstadt immer weniger alte Leute, wo aind die alle hin?

  • KA
    Klaus Abdeweitz

    Also erstmal: Ich kenn das Haus, weil ich in der Nähe wohne. Für alle Aufgeregten, die meinen KREUZBERG würde gentrifiziert: de facto steht das Haus im Bezirk MITTE!!! (Der Artikel vermittelt einen falschen Eindruck!!)

    Jeder der - wie ich - schon vor dem Mauerfall in 36 wohnte, weiß das, weil er sich noch erinnern kann, wo die Mauer mal verlief. Das könnten auch die Böblinger Spacktivisten erfahren, würden sie, statt Scheiben zu zertrümmern, sich auf der dem Hause gegenüberliegenden Seite aufgestelleten Informationstafel über die Geschichte des Engeldamms während der Mauerzeit, informieren!! (Ich vergaß: eben diese gläserne Infotafel wird ja leider öfter mal von anderen "Aktivisten" zerstört.)

     

    So viel zur Geographie Berlins. Andererseits sollten die "Aktivisten", die sich sonst z.B. lauthals für Niederlassungsfreiheit von Asylanten stark machen, eben diese auch den so genannten "Besserverdienern" zugestehen. Das gehört einfach zum guten Umgangston: was ich für den einen fordere, kann ich dem andern nicht verwehren!!

     

    Persönlich freu ich mich jedenfalls auf etwas mehr Wandel im Kiez, hab keine Angst for dem Gespenst der "Gentrifizierung" und bin schon neugierig auf den Neubau Adalbertstr. Ecke Engeldamm! Da sollen ja sogar Tiefgaragen für Luxuskarossen mit verbaut werden!!

     

    Na, dann liebe "Aktivist/I-innen": Farbbeutel bereithalten!!!

  • L
    latino

    Es ist so einfach zu verstehen:

    100qm für 1000€ ist einfach sauteuer. Kein Amt bezahlt irgendwas was auch nur in die Nähe kommt.

     

    Wenn das normal wird, werden nebenan die Mieten erhöht, und Familien die lange schon in den Kiezen wohnen und zu einem guten Teil auf Wohngeld etc. angewiesen sind, werden rausgeworfen.

    Das ist Fakt; ich erlebe es bei mir im Haus selbst mit.

     

    Das ist und bleibt asozial. Dagegen anzugehen ist absolut notwendig.

     

    Es muss verhindert werden, dass Mieten so erhöht werden, dass die Schwachen der Gesellschaft weiter ausgegrenzt werden.

    Wer sagt, dass es ok ist Zwangsräumungen mitzuverschulden, weil seine Kaka nach Weinreben riecht, ist eine Wurst die nicht verstehen will. Vielleicht eine nachhaltige Tofu-Wurst, aber immer noch eine Wurst.

  • T
    timekiller030

    Zu den gelangweilten (sich provoziert fühlenden) "Gentrifizierungsgegnern" kann ich nur sagen.

     

    Ihr seid der strukturkonservative Eiterpickel am A... der Gesellschaft.

    Macht Euch nützlich, dann vergeht auch Eure Wut und Euer Selbsthass, oder sucht Euch einen positiven Umgang - nicht nur immer Leute, die Euch runterziehen.

    Entspannt Euch - das Leben ist so schön. Niemand nimmt Euch was weg, was Ihr nicht schon selbst weg geworfen habt.

    UND - erst refelektieren, nachdenken und dann handeln.

  • AC
    Ali Capone

    warum wird dieser artikel mit einem nichtssagenden Graffiti bebildert? oder steht das öko-haus etwa auf der cuvry-brache? kann doch nicht sein, dass ich, um ein bild dieses hauses zu finden, erst googeln muss...

     

    ansonsten schließe ich mich @"säzzer-Freude" an: liebe e-säzzer, gebt uns mehr!

  • BP
    B Pecuchet

    Leider wird unter dem Stichwort "Gentrifizierung" fast nur über die Höhe von Mieten debattiert. Städtebauliche Entwicklung besteht jedoch auch darin, dass man z.B. ungenutzte Flächen wieder bebaut (d.h. städtebauliche Missstände beseitigt) oder dass man sich bemüht, eine gute soziale Mischung der Bevölkerung zu erreichen.

     

    Es ist einfach notwendig, dass in Neukölln oder Kreuzberg nicht nur arme Leute leben, sondern auch Anwälte, Ärzte oder Selbständige, denn schließlich benötigen auch diese Stadtteile eine Versorgung mit Infrastruktureinrichtigen. Die Vorstellung, dass ein Arzt in Kreuberg zwar seine Praxis betreiben darf und soll, aber dann bitte dort nicht zu leben hat, finde ich schlicht diskriminierend.

  • R
    Ruppert

    Hier in Prenzlauer Berg gab es bis vor ein paar Jahren auch noch ein paar Farbbeutel werfende Hinterwäldler. Inzwischen ist es angenehm ruhig. Irgendwann können die sich glücklicherweise die Mieten nicht mehr leisten und trollen sich. Ich wünsche den Hausbewohnern gute Nerven. Das geht bald vorüber!

  • F
    FRITZ

    @Moni

     

    "...,schreit förmlich in die Strasse "ICH BIN AAANDERS ALS DU", ......vielleicht ist Kreuzberg keine gute Idee für solche Statements"

     

    Wenn das so ist, was ich leider gerne glaube, gilt: Kreuzberg muss sterben, damit wir leben können!

  • H
    Hans_Jena

    9-13€ pro m²? Ich versteh die Aufregung nicht.Hier in Jena kannste dafür in ner unsanierten Platte "wohnen", kalt versteht sich.

  • D
    Dan

    Was ist das eigentlich immer für eine dämliche Erwartungshaltung. Dürfen jetzt nur noch Wohnungen für HartzIV Empfänger gebaut werden? Müssen wir alle jetzt in runtergekommenen Drecklöchern leben die seit 1950 nicht mehr renoviert wurden?

    Und bei 1000€ für 100qm von einer Luxuswohnung zu sprechen ist schon sehr realitätsfern. Das ist sicher keine arme Leute Wohnung aber genau so wenig eine für reiche Leute. Das ist normal Mittelschicht...muss man sich jetzt dafür rechtfertigen wenn man sich dazu zählt/dazugezählt wird?

    Es ist einfach diese Haltung, besonders in Berlin, dass sich Preise aus den neunzigen auch in der Zukunft nicht erhöhen dürfen. Ein Hausbesitzer soll seinen Wohnraum übergünstig zur Verfügung stellen und bei nötigen Renovationen die Kosten alleine tragen, bzw. auch in Zukunft nicht auf die Miete aufschlagen dürfen. Das sind die feuchten Träume der Gentrifizierungsgegner. Konsequent wäre: selbst Wohnraum schaffen (nicht besetzen) und für 2€/qm vermieten.

  • M
    Moni

    Dieses Haus ist eine gebaute Provokation. Das ist einfach so.

     

    Es passt sich nicht ein, es sprengt den Rahmen der umliegenden Gebäude durch Form und Höhe, es liegt prominent auf einer Ecke und schreit förmlich in die Strasse "ICH BIN AAANDERS ALS DU", ......vielleicht ist Kreuzberg keine gute Idee für solche Statements. Wir wärs mit Dahlem? Dort käme die Schickheit dieses Hauses bei der russischen Klientel sicher gut an.

  • GH
    Go Home, Alle!

    Wat kümmert eene meene der Juppie und Szene Dreck aus Mitte, ick will wat ausm echten Balin lesen: Gibt's schon antifaschistische Nachtstreifen gegen die antisemitischen Schmierfinken in Friedenau? Die Kids in unsre Kita sin janz uffjekratzt deswegen, wa.

  • ES
    Exil Schwabe

    Wer für 2 Euro pro qm wohnen will, kauft auch T-Shirts für 3,50 € und lässt gerne andere für die eigene Bequemlichkeit aufkommen.

    Mich wundert es, wo diese grenzenlose asoziale Anspruchshaltung herkommt.

    Ich vermiete meine Wohnung, weil ich derzeit im Ausland lebe. Natürlich versuche ich keine Kosten für die Wohnung über die Miete hereinzubekommen. Der Kredit bei der Bank kostet, das Wohngeld kostet, Grundsteuern kosten - und um für schlichte Gemüter noch mehr Munition zu liefern, eine Süddeutsche Weisheit: Im Lebe kriegsch nix gschenkd. Umsonschd isch bloß de Dod, un der koschds Lebe.

  • F
    FRITZ

    Gentrifizierungsgegner möchten dauerhaft bestimmten Wohnraum unter Marktpreisen konsumieren und verteidigen diese Konsumpräferenz gewaltsam auf Basis einer xenophoben Blut- und Bodenideologie, die sich ihre Rechtfertigung in einem primitiven Klassenkampfschema sucht ("die Reichen" vs. "die Armen").

     

    Letztlich geht es aber nur um Konsum. Es ist ja nicht so, dass es in Berlin oder sonstwo keinen billigen Wohnraum mehr gäbe. Der ist halt woanders, wo man nicht so gerne hinziehen möchte. Und der Unterschied zwischen Wohnraum im hippen Kiez und Wohnraum im nicht-so-hippen Kiez ist schlicht und einfach eine Frage von Konsum. Im hippen Kiez wohnen ist Luxus. Luxus möchte man gerne kostenlos haben, weil man dann mehr Geld für anderen Konsum hat. Das sind die hehren Ziele der Gentrifizierungsgegner.

     

    Putzig finde ich, dass dieser Fall hier besondere Aufmerksamkeit erlangt, weil die Opfer der fremdenfeindlichen Attacken "Gutmenschen" sind (sozialkritische Filmchen über Südamerika... LOL!). Da wird dann halt plötzlich besonders grell beleuchtet, dass es hier nicht um legitime Interessen verfolgter und sozial unterprivilegierter Ureinwohner geht, die andernfalls zur Obdachlosigkeit gezwungen wären, sondern halt nur um die aggressive Verteidigung eines bestimmten Konsum-Besitzstandes, weil man gerne einen bestimmten Ausblick haben möchte, oder größere Nähe zu bestimmten anderen Formen des Konsums, oder halt nicht gerne U-/S-Bahn fährt.

     

    Das ist nicht die Vertreibung der Sioux aus den Jagdgründen ihrer Ahnen, das ist Gedrängel am Kaufhauswühltisch.

  • T
    tazmats

    In 10 bis 20 Jahren werden diese kriminellen Aktivisten wohl selbst mal Geld verdienen, Kinder haben und mit dem Kauf oder der Anmietung einer Mittelklassewohnung liebäugeln. Ob es ihnen dann auch gefallen wird, wenn die nächste Generation krimineller Aktivisten ihnen dann die Hütte anzündet, weil die Wohnung nicht maximal 2 Euro pro qm Miete kosten würde?

     

    Lustig ist, dass die kriminellen Aktivisten teils selbst aus Schwaben kommen. Deren Eltern haben dort wohl ein paar Häuser stehen, die sie mal erben wollen. Bis dahin macht man in Berlin Randale, weils chic ist.

  • W
    wrnro

    wie jetzt, der erwischt die typen und verhaut sie dann nicht?

  • AU
    Andreas Urstadt

    Wer in Deutschland arm ist, hat idR hohe Strom u Heizkosten, weil eben nicht in Vorzeigehaeusern gewohnt wird.

     

    Man kann Nachhaltigkeit nicht aufsplitten. Faire Mieten gehoeren zu business ethics und Nachhaltigkeit dazu. Nachhaltige Mieten. Die Mieterzusammensetzung des Hauses ist eine typische neue Milieubildung, die Gegner gehoeren auch einem Milieu an, dem aber nichts Bessres einfaellt als dystopisch zu agieren.

     

    In das Haus gehoeren andre Mieter mit rein zu nachhaltigen Mieten. Nachhaltigkeit funktioniert nur heterogen, nicht in Milieus.

     

    Die Zusammensetzung dieses Hauses ist wie ein brand, eine Marke, das von entsprechenden Personen bewohnt wird.

     

    Eine ethical infrastructure fehlt. Eine offene Gesellschaft sieht anders aus als die Zusammensetzung der Mieter.

     

    Wenn jemand kritische Filme ueber Dritte dreht, betreibt er eben kein whitewashing seiner eigenen Situation. Er koennte sogar Schulen und Kulturzentren bauen und das als ethics instead of aesthetics verkaufen. Ethics ist das, was da ist, wenn das Bauwerk davon subtrahiert wird.

     

    Ich habe in Kreuzberg keine Nachhaltigkeit festgestellt, zu der naemlich Heterogenitaet gehoert. Berlin ist an Nachhaltigkeit nicht interessiert. 50% der Nahrungsmittel werden weggeworfen, anstatt dass bspw Aufkleber auf die Muelltonnen kommen: stop! Food s no garbage wirbt die BSR mit einer Biogasanlage aus Nahrungsabfall, wie der Abfall zustande kommt, wird nicht hinterfragt. Die Parteien jubeln alle. Die berliner Wegwerfrate unterscheidet sich nicht von andernorts. Oeko ist in Berlin eine Oberflaeche.

  • JJ
    Jecker Jong

    Super Artikel:

     

    "Berlin ick hör dir trapsen..."

     

    Krass, ne "coohle" Stadt, da würde ich nie ziehen...

     

    Unsere Hauptstadt ist das jedenfalls nicht, das ist und war Bonn am Rhein!

     

    :o)

  • N
    Name0815

    Es steht jedem frei, Wohnraum zu schaffen und diesen für 2 warme Euro zu vermieten.

    Warum tut das niemand???

    Können Aktifaschisten auch rechnen???

    Haben Aktifaschisten, die gegen Gentrifizierung protestieren, einfach nur Angst vor Veränderung???

    Derart Spießigkeit findet sich in Kleingartenkolonien und "Szenevierteln" vermehrt.

     

    Ich bleibe dabei, nicht meckern, besser machen.

    programmierte Erkenntnis:

    "Boah, was da alles zu beachten ist, wie teuer das alles ist, man, man, man, wir müssen mindestens 14€ den m2 nehmen."

    Hahaha.

     

    Werdet erwachsen!!!

  • HN
    Hier Name

    Also nein. Sowas. Mit 2 vollen Einkommen kann mensch sich so eine Wohnung also leisten. Das ist schön.

     

    Es wird aber vergessen, dass es Menschen gibt, die verhindern wollen, dass es notwendig wird, für 2 volle Einkommen zu schuften, um in der Gegend der eigenen Wahl leben zu können.

     

     

    Da hilft es nicht, dass so ein Haus ökologisch korrekt ist. Das ist der neue ideologisch bedenkliche Bioladen um die Ecke auch, leisten kann ich mir das als Ergotherapeut dennoch nicht.

     

    Ich finde es schön wenn Leute viel Geld haben, bedenklich ist es nur, wenn sie der Meinung sind, nicht zu den "superreichen" zu gehören. Das ist gar nicht nötig, um als Gentrifizierer zu fungieren.

     

    Irgendwer muss ja schließlich in der seltsamen Designer-Boutique stöbern und im Bio-Supermarkt levitiertes Wasser kaufen.

     

    Kein Richtiges Leben für die, die es sich leisten können!!! Ein gutes Leben für alle!!!

  • S
    säzzer-Freude

    hey, ich will mehr von den "e-säzzern" lesen. Genau diese Kommentare sind der schärfste Pfeffer in der taz-suppe. Und der Kommentar trifft genau den Punkt!

  • H
    Horst

    Kaum zu glauben, wie kleingeistig manche Leute sind. Die Aktivisten rennen bestimmt auf die nächste anitatom Demo um ihr Ökogewissen zu beruhigen ... pragmatische Lösungen haben es halt schwer.

  • MA
    mieter aus modernisiertem haus

    naja, sind 9-13 euro miete pro m2 nicht obere preisgrenze??? das können sich weder hartz IV empfänger, noch familien mit kleinem einkommen, noch bildende künstler oder ärzte oder selbstständige mit kindern leisten... sind es nicht vielleicht doch besserverdienende... warum haben diese nie den mut dies zuzugeben... und nur weil sich das jemand leisten kann, ist er doch nicht gleich ein unmenschlicher ausbeuter... aber dinge zu benennen würde vielen helfen... denn soziales engagement und mitgefühl macht noch keinen armen reich und hilft auch nicht bei der wohnungssuche!

  • G
    golm

    Vielleicht sollte Herr Biedermann äh Herr Springer auch noch den Generalschlüssel vorne an die Tür hängen, damit man nicht erst die Tür einschlagen muss, um rein zu kommen, eine abgeschlossene Tür ist ja irgendwo auch eine Provokation.

  • H
    hans

    Achja, die Gentrifizierungsgegner kann man auch nicht mehr ernst nehmen. 2 €/m², so möchte ich auch leben.

     

    Für die angesprochenen 1000 € bekomme ich hier in Helsinki übrigens eine kleine 2 Zimmer Wohnung zentrumsfern (Haaga). Als Einzelperson! Einzug mit 2 Personen oder Familie nicht gestattet - die Wohnung ist zu klein, Vermieter befürchtet Ärger und Lärm.

  • SN
    Stefan Nkölln

    Kindergarten - Statt auf eine inhaltliche Diskussion mit dieser Art (es gibt auch ernstzunehmende) von Gentrifizierungsgegnern darüber einzusteigen, warum man für 2 EUR / qm nicht bauen kann einzugehen, sollte man sich fragen, weshalb diese Schwarzgekleideten so große Schwierigkeiten haben, in der Realität anzukommen.

     

    Hier trifft eine grotesk überhöhte Anspruchshaltung an Andere (ich will, dass ihr für mich baut, und ich dann für 2 EUR mieten darf) auf eine Realität, die sehr weit davon entfernt ist. Weil die Differenz zwischen eigener Anspruchshaltung und Realität unüberbrückbar ist, entsteht "Wut". Wut wird umgedeutet in altruistische Entschlossenheit, man findet sich zusammen, und schon wird "gemeinsam Widerstand geleistet".

     

    Stefan

  • C
    chris

    Tja, da hat der Bewohner, der die sozialkritischen Filme über Südamerika dreht, wohl einen anderen Blick als der Rest der Umgebung, wenn er sagt: „hier wohnen keine Superreichen“.

     

    Und dann steht da: "In dem Haus leben Anwälte, eine Kunsthistorikerin, ein Reiseveranstalter, darunter Familien und eine Wohngemeinschaft."

     

    Und genau um die geht es. Sie sind nun einmal die sogenannten Besserverdienenden, die auch mal 1000 Euro zahlen können und das Erscheinungsbild der Viertel mit der Zeit ändern.

     

    Von abgerissen und grau geht es zu hübsch begrünt, mit guten Läden, Cafés usw....

     

    Das kann dem Gentrifizierungsgegner nun einmal nicht gefallen... und das hätten die Bewohner, Planer auch wissen können, wenn sie sich die Pamphlete der Gegner angesehen hätten. Da nützt auch die gute Absicht nichts und beruhigen wird sich da vermutlich auch in absehbarer Zeit nichts