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Der Sonntaz-StreitImpfzwang für alle?

Schon lange sind nicht mehr so viele Deutsche an Masern erkrankt wie in diesem Jahr. Politiker erwägen deshalb eine Impfpflicht. Brauchen wir die?

Mehr als eine Kinderkrankheit – und nicht immer harmlos: Masern Bild: dpa

Hautausschlag, Husten, Fieber: Eigentlich wollte die Weltgesundheitsorganisation die Masern in Europa bis 2010 ausgerottet haben. Doch in diesem Jahr bestätigte das Robert-Koch-Institut in Deutschland schon 1.070 Fälle, 800 bis 900 davon in Berlin und Bayern – mehr als sechsmal so viele wie im ganzen Jahr 2012. Ungewöhnlich ist, dass fast die Hälfte der Erkrankten über 20 Jahre alt sind. Bei ihnen ist der Krankheitsverlauf oft schwerer.

Bei Masern handle es sich nicht um eine harmlose Kinderkrankheit, sagt Dorothea Matysiak-Klose vom Robert-Koch-Institut: „Die Virusinfektion kann vielmehr zu schweren Komplikationen führen“, wie zur Schwächung des Immunsystems oder als Spätfolge zu Hirnhautentzündung.

In Deutschland sind 92 Prozent der Schulanfänger gegen Masern geimpft, 95 Prozent müssten es sein, damit die Masern in Deutschland eliminiert werden können. Doch besonders gebildete Eltern sträuben sich häufiger dagegen, ihre Kinder zu impfen. Gesundheitsminister Daniel Bahr hat deshalb vergangene Woche die Einführung einer Impfpflicht erwogen, SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und Unionsfraktionsvize Johannes Singer (CSU) schlossen sich ihm an.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Span, forderte, dass nur geimpfte Kinder Kitas, Kindergärten und Schulen besuchen dürfen. In den USA gibt es diese Regelung bereits, dort gelten die Masern seit 2002 als ausgerottet.

Bis 1976 gab es in Deutschland eine Impfpflicht gegen Pocken. Das Infektionsschutzgesetz sieht auch heute noch bei einer Ausbreitung von Erkrankungen eine mögliche Impfpflicht vor. Die sei allerdings kontraproduktiv, halten andere dagegen. Wie Jan Leidel, Leiter der Ständigen Impfkommission. Er findet, man brauche vor allem noch mehr Aufklärung. So können Eltern überzeugt werden, ihre Kinder impfen zu lassen.

Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 20./21. Juli in der neuen taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Forderungen nach einem Impfzwang kommen bei der Bevölkerung gut an. 79 Prozent der Deutschen befürworten ihn, vor allem Bürger aus den neuen Bundesländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Impfpflichtgegner führen hingegen das Selbstbestimmungsrecht der Eltern und die möglichen Risiken der Impfung an.

Was meinen Sie: Impfzwang für alle?

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24 Kommentare

 / 
  • NG
    [Name Gelöscht]

    2. Teil meines Kommentars:

     

     

     

    Im übrigen finde ich es geradezu zynisch, die Gefährlichkeit von Masern lediglich auf die Krankheitsfälle mit Todesfolge zu reduzieren, wie es hier bereits in einigen Beiträgen angeklungen ist. Sagen Sie mal einer betroffenen Familie ins Gesicht, eine aufgrund einer Hirnhautentzündung entstandene körperliche und/oder geistige Behinderung sei nicht so schlimm, die Masern seien doch sowieso nur eine harmlose Kinderkrankheit. Und auch eine Lungen- oder Mittelohrentzündung, die infolge einer Masernerkrankung auftritt, kann ernsthafte Folgen nach sich ziehen.

     

     

     

    Und nicht zuletzt sollte man auch folgendes bedenken:

     

     

     

    Wir leben nun mal in einer Gesellschaft und damit in einer Gemeinschaft von vielen Menschen, ob uns das nun passt oder nicht. Und wenn man in einer solchen Gesellschaft lebt, trägt man eben nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere. Die persönliche Freiheit des Einzelnen endet dort, wo eine (mögliche) Gefährdung anderer einsetzt. Und da frage ich mich ernsthaft, mit welchem Recht ein Kind, das unter Umständen nicht durch eine Impfung geschützt werden kann, durch andere Menschen gefährdet wird, die sich selbst oder ihre Kinder nicht impfen lassen. Eine sogenannte Herdenimmunität kann erst dann entstehen, wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung geimpft ist. Und ich persönlich halte dies für eine Verantwortung, die die Menschen, die in einer Gesellschaft zusammenleben, füreínander tragen. Es ist traurig, dass viele Menschen nur noch an sich selbst denken, nur noch die eigene persönliche Freiheit im Vordergrund steht, die selbstverständlich durch nichts und durch niemanden eingeschränkt werden darf, und das Gemeinschaftswohl offensichtlich nicht mehr relevant ist.

  • NG
    [Name Gelöscht]

    @Liz:

     

     

     

    "Meine Recherchen haben ergeben das die gefürchtete Hirnhautentzündung mit Todesfolge bei Kindern auftritt die im 1. Lebensjahr an Masern erkrankt waren."

     

     

     

    Dann sind Ihre Recherchen offenbar nicht ganz korrekt. Noch Jahre nach einer überstandenen Masernerkrankung kann es zu einer gefährlichen Entzündung des Gehirns kommen. Diese sogenannte sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) verläuft immer tödlich. Alle Kinder, die von dieser Spätfolge in den letzten Jahren in Deutschland betroffen waren, waren zum Zeitpunkt der Maserninfektion jünger als 5 Jahre. Ganz offensichtlich sind also auch Kinder, die nach dem 1. Lebensjahr an Masern erkrankten, von den tödlich verlaufenden Hirnhautentzündungen betroffen. Und mit einem Durchschnitt von 1:3300 ist das Risiko auch wesentlich höher als bisher angenommen.

     

     

     

    Der von Ihnen angesprochene Schutz gegen die Kinderkrankheiten entsteht im übrigen NICHT durch das stillen. Bei den Antikörpern gegen Masern, die das Ungeborene von der Mutter erhält, handelt es sich um sogenannte IgG-Antikörper, die es VOR der Geburt über die Nabelschnur bekommt. Durch das Stillen erhält das Baby hauptsächlich eine andere Art von Antikörpern, die sogenannten IgA-Antikörper, die die Aufgabe haben, die Schleimhäute (Atemwege, Darm usw.) mit einem Schutz zu überziehen. Stillen schützt also NICHT vor Masern, vor Masern schützt vielmehr der sogenannte Nestschutz, den alle Ungeborenen über die Nabelschnur erhalten, sofern die Mutter selbst an Masern erkrankt war ODER gegen Masern geimpft wurde. Der Nestschutz wird auch nicht - wie von Ihnen behauptet - durch das impfen außer Kraft gesetzt, sondern entsteht eben unter anderem auch durch das geimpft sein der Mutter.

     

     

     

    2. Teil folgt

  • T
    Tasse

    @ LIZ

     

     

     

    Zitat:

     

    "Meine Recherchen haben ergeben das die gefürchtete Hirnhautentzündung mit Todesfolge bei Kindern auftritt die im 1. Lebensjahr an Masern erkrankt waren."

     

     

     

    Können Sie dazu Quellen nennen?

     

     

     

    Im Übrigen sind Hirnhautentzündungen nicht die einzigste Folgeerkrankung von Masern....

     

     

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Masern#Komplikationen

     

     

     

    .

     

     

     

    Zitat:

     

    "Ich habe meine beiden Kinder über 1 Jahr gestillt und ihnen damit den wichtigen Schutz gegen die Kinderkrankheiten im sensieblen 1. Lebensjahr selbst gegeben(auch ich durfte in meiner Kindheit die Krankheiten durchmachen und bin damit befähigt meinen im 1. Lebensjahr den Schutz zu bieten)Auch vor Masern!"

     

     

     

    Laut

     

    http://www.dr-gumpert.de/html/masern.html

     

    -

     

    und

     

    http://www.ridder-grote.de/ratgeber/impfungen/70-mumps--masern--roeteln-mmr.html

     

    -

     

    hält der Schutz durch Muttermilch nur 6 Monate lang und nicht ein ganzes Jahr....

     

     

     

     

     

    Und wegen den Allergien:

     

    Nicht alles, was von Seiten der Impfgegner behauptet wird, entspricht auch der Wahrheit!

     

     

     

     

     

    http://psiram.com/ge/index.php/Angelika_M%C3%BCller#Falschaussagen_zu_Impfungen_und_Allergien

  • T
    Tasse

    @ walum wollihr-wisse

     

     

     

    Falls es interessiert:

     

     

     

    In Deutschland geht mittlerweile die Hälfte aller Grippe-Erkrankungen auf die Schweinegrippe zurück!

     

     

     

    http://www.welt.de/gesundheit/article113805661/Der-Hoehepunkt-der-Grippewelle-scheint-erreicht.html

     

     

     

    "Bundesweit werden knapp die Hälfte der Grippefälle nach RKI-Angaben vom Schweinegrippe-Virus Influenza A Typ H1N1 verursacht. 37 Prozent fallen auf Influenza A Typ H3N2 und 18 Prozent auf Influenza B."

     

     

     

    .

     

     

     

    http://www.welt.de/newsticker/news3/article113635795/Bisher-17-Todesfaelle-wegen-Grippe-in-Deutschland.html

     

     

     

    "Das Durchschnittsalter der an Grippe gestorbenen Patienten lag bei 55 Jahren. Dem RKI wurden 17 Todesfälle gemeldet. Es ist nicht auszuschließen, dass die Zahl höher liegt. Bei mehr als der Hälfte der Todesopfer wurde das Schweinegrippe-Virus nachgewiesen."

     

     

     

    Dass sich der prozentuale Anteil der Schweinegrippe in so kurzer Zeit so extrem erhöht hat, lässt auf einen ziemlichen Selektionsvorteil schließen....

     

     

     

     

     

    Komisch!

     

    Als die Schweinegrippe vor 2 Jahren zum ersten Mal ausbrach, haben die ganzen Impfgegner und Pharma-Kritiker noch gesagt, dass Das alles doch nur eine Werbekampagne der Pharmaindustrie wäre.....

     

     

     

     

     

    Man lese mal diverse Online-Leserkommentare aus dieser Zeit!

  • T
    Tasse

    @ LIZ:

     

     

     

    Wow!

     

    Soviele unbewiesene Behauptungen in so einem kurzen Beitrag!

     

     

     

    Speziell wegen den Allergien:

     

     

     

    http://psiram.com/ge/index.php/Angelika_M%C3%BCller#Falschaussagen_zu_Impfungen_und_Allergien

     

     

     

    Und wegen dem Stillen und dem Masern-Schutz:

     

    Laut

     

    http://www.dr-gumpert.de/html/masern.html

     

     

     

    -

     

    gibt Muttermilch für lediglich 6 Monate Schutz....

     

     

     

     

     

    Übrigens:

     

    Bildung schützt NICHT vor ideologischer Verblendung!

  • RKI, wenn ich diesen Namen höre, überkommt mich die Wut. Die Lügen die der Chef damals bei H5N1 verbreitet hat, das Verbot, Hühner aus dem Stall zu lassen, der nie erbrachte Beweis des Impferfolgs. Ein übler Polit/PharmaKonzernsumpf, der uns da erzählt, uns schützen zu wollen!

     

    Jeder, der den Film "H5N1 antwortet nicht" noch nicht kennt, sollte ihn sich ansehen, die Thematik ist sehr wichtig für den Umgang mit Informationen in unseren Zeiten, schon seit 100 Jahren bescheißen uns die Profitmacher der Branche und ihre Vasallen!

  • RKI, wenn ich diesen Namen höre, überkommt mich die Wut. Die Lügen die der Chef damals bei H5N1 verbreitet hat, das Verbot, Hühner aus dem Stall zu lassen, der nie erbrachte Beweis des Impferfolgs. Ein übler Polit/PharmaKonzernsumpf, der uns da erzählt, uns schützen zu wollen!

     

    Jeder, der den Film "H5N1 antwortet nicht" noch nicht kennt, sollte ihn sich ansehen, die Thematik ist sehr wichtig für den Umgang mit Informationen in unseren Zeiten, schon seit 100 Jahren bescheißen uns die Profitmacher der Branche und ihre Vasallen!

  • E
    Euromeyer

    Euromeyer: Die Impfdiskussion zeigt leider, dass viele, die eine Impfung Ihren Kindern vorenthalten wollen, nicht ahnungslos sind, sondern wegen ihrer hermetisch geschlossenen Vorstellungswelt aufklaerungsresitent sind. Statistik und Wissenschaft ignorierend, bewegen sie sich auf dem Niveau urbaner Legenden.(Superrisiken, Impfstoffgiftigkeit, Superkeimevolution in Geimpften, Geheimsterilisation, Gedankenkontrolle, ect). Wikipedia oder andere Quellen werden ignoriert,da nur geglaubt wird, was ins Weltbild passt, alles andere wird als Teil einer geldgierigen bis voelkermordluesternen Verschwoerung wahrgenommen. Da hilft nur Zwang. Ist die willentliche Inkaufnahme vermeidbarer Krankheiten und ihrer Komplikationen inkl.,Spaetfolgen,Sichtum oder die Ansteckung Impfuntauglicher nicht bereits justiziabel, wenn bereits Backpfeifen belangbar sind?

  • L
    liz

    1.Impfen fordert viele Menschenleben (z.B.Impfforschung in Afrika und auch Impfschäden)

    2.Es bringt neue Krankheiten hervor (z.B. Autoimmunerkrankungen wie MS, Allergien...)

    3.Impfen ist Körperverletzung und eine Impfpflicht wäre somit ein Verstoß gegen das Grundgesetz!

    Es gibt viele weitere Gründe warum sicher mehrere GEBILDETE Menschen sich GEGEN Impfen entscheiden.

    Ich habe meine beiden Kinder über 1 Jahr gestillt und ihnen damit den wichtigen Schutz gegen die Kinderkrankheiten im sensieblen 1. Lebensjahr selbst gegeben(auch ich durfte in meiner Kindheit die Krankheiten durchmachen und bin damit befähigt meinen im 1. Lebensjahr den Schutz zu bieten)Auch vor Masern!Meine Recherchen haben ergeben das die gefürchtete Hirnhautentzündung mit Todesfolge bei Kindern auftritt die im 1. Lebensjahr an Masern erkrankt waren. Voilà, schlaue Natur hat uns ein Schutzmittel hierfür gegeben, was wir allerdings durch Impfen außer Kraft setzen

    P.S.Die Krankheit bei über 20jährigen verlaüft schlimmer,weil sie keine Kinder mehr sind und nicht zur rechten Zeit an ihr erkranken durften!

  • NG
    [Name Gelöscht]

    @Laura:

     

    Genau solches Halbwissen wie Ihres sorgt dafür, dass viele Kinder nicht mehr den notwendigen Impfschutz erhalten.

     

    Ihre Behauptung, Kinderkrankheiten würden erst im Erwachsenenalter gefährlich, ist einfach nur Quatsch. Die gefährlichen bis lebensbedrohlichen Komplikationen können im Krankheitsfall selbstverständlich auch Kinder betreffen. Diphtherie ist für Kinder lebensgefährlich. Masern können zur Entzündung des Gehirns führen. Von der Sterblichkeit bei Keuchhusten sind ebenfalls überwiegend Säuglinge betroffen. Hib verursacht bei Kindern besonders schwerwiegende Hirnhautentzündungen. Die Kinderlähmung trägt ihren Namen nicht umsonst und Mumps kann vor allem bei Jungen zu Hodenentzündungen und späterer Unfruchtbarkeit führen. Im Verhältnis zu den möglichen Folgen einer dieser Krankheiten das Auftreten von Fieber und Quengelei als "Körperverletzung" zu bezeichnen, halte ich schon für sehr weit hergeholt.

     

    Im übrigen erfährt das Immunsystem nach einer Impfung sehr wohl eine Stärkung, da die Impfung eine gezielte Immunreaktion mit Antikörpern gegen die abgeschwächten Erreger auslöst. Gleichzeitig bildet ein Teil der Immunzellen sogenannte Gedächtniszellen aus, die die Informationen zu den jeweiligen Erregern speichern und so letztendlich für den lebenslangen Immunschutz sorgen. Im Gegensatz dazu wird bei einem tatsächlichen Krankheitsausbruch das Immunsystem NICHT gestärkt, sondern vielmehr für mehrere Wochen stark geschwächt. Darüber hinaus ist auch zu bedenken, dass im Falle des Falles Masern nach wie vor nicht behandelbar sind, da gegen Viren eben noch immer kein Kraut gewachsen ist.

     

    Im übrigen kann ich inbesondere den Ausführungen von Thomas Ebert und Uwe Roos zustimmen. In der DDR waren aufgrund der Impfpflicht Masern und andere der sogenannten Kinderkrankheiten ausgerottet. Heute sehen wir uns immer mehr mit diesen "alten" Problemen konfrontiert, Keuchhusten beispielsweise nimmt auch in Deutschland aufgrund der allgemeinen Impfmüdigkeit wieder zu. Ich hätte gegen eine (erneute) Impfpflicht prinzipiell nichts einzuwenden, ob eine solche Pflicht allerdings die Lösung des Problems wäre, sei dahingestellt.

  • JS
    johannes sprenger

    "Die Sterblichkeit an Masern beträgt heutzutage in den Industrieländern noch etwa 1 bis 3 Personen auf 10'000 Erkrankte..." bundesamt für gesundheit der schweiz

    - das sind im schnitt weniger als ein (!) todesfall pro jahr in deutschland.

    ein wirklich ungeheuerliches risiko und natürlich begründung genug impf-unwillige eltern als esoterische spinner, verantwortungslos oder gar kriminell zu denunzieren.

    und - natürlich grund genug knapp 80.000.000 deutsche zur impfung zu zwingen.

    ich glaub`s wohl bald...

  • F
    Ferotti

    ... und jährlich grüßt das Sommerloch ...

    Will man Masern ausrotten, müsste man das auch mit Fledermäusen tun, denn die sind das natürliche Reservoir. Insofern ist diese Propaganda hanebüchend. Natürlich trifft es immer häufiger junge Erwachsene: Impft man Kleinkinder gegen die sog. Kinderkrankheiten, schlagen diese oft doppelt so schlimm im Erwachsenenalter zu, weil dann der Impfschutz nachlässt, bzw nicht mehr vorhanden ist - und wer lässt sich schon nachimpfen. Mal abgesehen davon hat man noch lange keinen Schutz, auch wenn geimpft wurde.

    Ich bin sicher kein Impfgegner, sondern eher Verfechter einer alternativen Impfpraxis auf das jeweilige Kind und die Lebensumstände angepasst. Dieses flächendeckende Impfprogramm des RKI finde ich persönlich mehr als bedenklich, vor allem weil viele Kinderärzte gar nicht oder nur mangelhaft aufklären, was übrigens auch ein juristisches Problem darstellt. Denn kommt es tatsächlich zu Impfschäden bezweifele ich, dass diese auch tatsächlich von besagter Ärzteschaft gemeldet werden.

     

    Zum Thema Impfpflicht kann ich mich dem Zitat der WHO nur anschließen:

     

    "Gesundheitsförderung ist ... ein Grundprozess, der allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen soll, um sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen sowie ihre Kompetenz zu fördern, die Umwelt gesund zu gestalten"

     

    WHO 1986

  • T
    T.V.

    Pflichten werden da verordnet wo die Verordner zu faul sind Informationen zu liefern. Die nicht impfenden Eltern sind da repräsentativ für den dumm gehaltenen Bürger.

  • S
    Susanna

    Man kann die Masern nicht ausrotten, da auch geimpfte Menschen Masern übertragen können (im Gegensatz zu Pocken).

    Dass vor allem über 20jährige Masern bekommen, bei denen der Verlauf ein sehr schwerer sein kann, spricht für das Konzept der Hippie-Eltern: Masernpartys wenn die Kinder klein sind, dann sind sie lebenslang geschützt.

    Wenn sie sich bis zum Schuleintritt nicht angesteckt haben, wird geimpft.

    Kein Erwachsener, den ich kenne, der als Kind gegen Masern geimpft wurde (inklsive mir) hat jemals als Erwachsener seine Impfung aufgefrischt, bzw. erwägt sie aufzufrischen, bzw. wurde vom Arzt darauf angesprochen sie aufzufrischen.

    Vielleicht sollte man mal die impfmüden Akademikereltern aus der Schusslinie nehmen und darüber reden, warum Impfen immer nur mit Fear Tactics durchgedrückt wird, was eben bei Kindern besonders gut funktioniert, die als Opfer ihrer leichtsinnigen Eltern hingestellt werden.

    Dass wir alle, die wir als Kinder geimpft wurden und jetzt eben nicht mehr, das viel größere Problem sind, und dass die Kinder, die wie Fliegen an Masern sterben, in Entwicklungsländern leben, wo kein Pharmakonzern versucht, Impfungen an den Mann zu bringen, darüber wird auch hier nicht geschrieben.

  • S
    Steffi

    Es wird keine Impfpflicht kommen,denn 1.werden Impfnebenwirkungen und Schäden so transparenter 2. würde man spätestens im nächsten Jahr merken,dass es trotz der Impfung zu Masernfällen kommt und man es dann nicht mehr den impfgegenern in die Schuhe schieben kann. Und 3.werden die Eltern mit schon vorhandenen Impfschäden und Nebenwirkungen bestimmt eine Sammelklage anstreben,die im Zweifelsfall wirklich ungünstig für die pharmalobby enden könnte....

  • L
    Laura

    Unser Sohn (2) hat die sogenannte MMR Schutzimpfung mit einer Woche Fieber und Quengelei gerade überstanden - Körperverletzung ist ist das. Nach einer echten Masererkrankung wäre sein Immunsystem wenigstens gestärkt gewesen. Alle Kinder sollten die Chance haben, echte Erkrankungungen zu durchleben und sich dadurch zu stärken. So würde auch der Nestschutz wieder durch die Mütter auf die Säuglinge übertragen und die jetzt stärker verbreiteten wirklich gefährlichen Säuglingsmasern würden wieder eingedämmt. In der Pupertät, und nicht im Kleinkindalter, können dann die Krankheiten geimpft werden, die noch nicht durchlebt sind. Denn Kinderkrankheiten werden erst im Erwachsenenalter gefährlich. Dazu muss es wieder möglich sein, Impfstoffe einzeln zu bekommen und nicht als unverträgliche 3er, 4er oder 6er Packs. Also keine Bevormundung durch Impfindustrie und Stiko!

  • I
    IhrName

    Ich muss zugeben, ich bin nicht geimpft, halte aber eine Pflicht teilweise für gar nicht so schlecht. Die Pflicht sollte allerdings nur bei wirklich lange erprobten Impfstoffen möglich sein und auch nur bei Krankheiten, die man damit wirklich ausrotten kann. Krankheiten die auch bei Tieren oder sonst in der Natur vorkommen sollten von der Pflicht auch ausgeschlossen werden, da die Ansteckungsgefahr somit immer da ist und man nicht nach Ausrottung das Impfen wieder lassen kann, da Impfschäden zwar unwahrscheinlich sind, aber wenn die Ansteckungsgefahr nicht eliminiert werden kann, sollte weiterhin jeder selbst entscheiden können, ob man eine Ansteckung oder mögliche Impfschäden riskieren will.

     

    In dem hier genannten Beispiel bei Masern wäre der Zwang wohl durchaus sinnvoll, da Ausrottung möglich scheint, allgemein sollte trotzdem jeder selbst entscheiden was man für sinnvoll hält, vor allem bei neu auftretenden Dingen wie der Vogelgrippe oder sonstigen Dingen wo die Gefahr übertrieben dargestellt wurde. Man hört davon ja nicht mehr wirklich was...

  • UR
    Uwe Roos

    Die Förderung der Einsicht in die Notwendigkeit durch plakative Aufklärungskampagnen hatte nicht die erhoffte Nachhaltigkeit. Der Appell an die Freiwilligkeit aus Verantwortung wich einem gewissen Laissez-faire ohne nachvollziehbaren Grund. Das der Ruf nach einer Impfpflicht derzeit wieder intensiv diskutiert wird, zeugt auch von einem seit längerem beobachteten rückläufigen Solidaritätsempfinden. Der Staat als "Nanny State" im gesetzlichen Regulierungs-und Bürokratiewahn wird zwar abgelehnt. Aber durch Ereignisse wie die Impfpassivität provoziert der Bürger eben diesen Kontrollstaat. Eigenverantwortung bedeutet auch ein Bewusstsein für die Gemeinschaftsinteressen zu generieren.

  • A
    anonyma

    Dass das Impfen, durch Impfskandale in der Vergangenheit einen schlechten Ruf in manchen Teilen der Gesellschaft hat, ist zwar nachvollziehbar setzt allerdings am falschen Ausgangspunkt an.

     

    Was bei jeder Impfung wichtig ist, ist der allgemeine Gesundheitszustand, deshalb sollte dieser vor einer Impfung überprüft werden.

     

    Bei einer aktiven Impfung (siehe auch passive Impfung) wird eine für einen gesunden Menschen bewältigbare (veränderte) Form des Virsus verabreicht und der Körper zur Bildung von Antikörper dadurch angeregt, wodurch ein Immunität erzeugt wird.

     

    Wären 95% der Bevölkerung geimpft, also eine herd immunity deutsch Herdenimmunity geschaffen hätte das Virus keine Chance mehr.

     

    Die USA hat die Masern in Vergangenheit schon Mal besiegt und war masernfrei, allerdings hat dort dann nicht mehr geimpft - da sich ein Virsus nicht unbedingt an Einreisebestimmungen hält gab es irgendwann wieder Masern in den USA.

     

    Ich bin so frei und übernehme jetzt die Behauptung, von jemanden der sich noch ein bißchen besser damit auskennt - ich er glaube er wird die Nichterwähnung nachsehen - denn ich möchte nicht, dass Ihn eine Horde Impfgegner von Arbeit abhält. Ich habe mich längerfristig mit diesen Menschen und ihren Einstellungen auseinander gesetzt.

     

    'Jede durchgemacht Kinderkrankheit führt zu einen Intelligenzverlust.'

     

    Kinderkrankheiten stellen für Erwachsen eine erhebliche Gefahr dar, aber auch für Kinder sind sie kein Kinderspiel.

     

    Um nun der Mythos um das böse Impfen zu entzaubern, dass liegt nicht am Impfen, sondern am Arzt.

     

    Ein Arzt ist nur Mensch, blindlinks jemanden nur weil er einen Titel hat oder aus anderen Gründen zu vertrauen kann einem viel kosten. Dies wird einem aber kein Arzt so direkt sagen - dazu steht irgendwas im Eid.

     

    Das Kinder Kinderärtze brauchen hat schon seinen Sinn. Diese Spezialisierung - ich weiß wie das heute ist - war früher denkbar schlecht bezahlt, Kinderärzte standen mit 2000 DM im Monat nicht unbedingt gut da, ganz unten auf der Einkommensliste (Praxisausgaben usw.) Es gab also zu wenig Kinderspezialisten, die mit einem Blick erkennen können - das eine Impfung lieber verschobenen werden sollte, denn sieht so aus als wird erst noch was anderes ausgebrütet.

     

    Ein Spritze verabreichen kann nicht unbedingt jeder oder hat (plötzlich) Angst davor.

     

    "Lieber Vorbeugen, als kurieren" - sollte der Arzt des Vertrauens, bei nachgewiesen Gesundsheitgefahren über die Lippen bringen und entsprechend handeln.

     

     

    Randbemerkung I:

    Ich schätze jeden, der das tut, aber ausgemistet gehört die Burderschaft und zwar schon lange bzw andere Verhältnisse geschaffen.

    Wer einen gesundheitlichen Zustand eines anderen Menschen zu eigenen Zwecken mißbraucht ist ein Unmensch und hat in solchen Beruf am Besten Willen nichts verloren, dass das an machnen Stellen offensichtlicht ist aber nicht für jeden und an anderen eine schmale Gradwanderung bitte ich zu bedenken.

     

     

    Randbemerkung II:

    Über seinen eigenen Schatten zu springen und diesen Kommentar zu verfassen, obwohl ich mir bewußt bin, dass diesen evtl. viele Leser lesen werden, für das Leben anderer Menschen einen geringen Wert hat oder diesen nicht auf Augenhöhe, nebensächlich welches 'Stigma' die anderen haben, begegnet wird - war Mal wieder eine Überwindung.

  • TE
    Thomas Ebert

    Eigentlich ist es simple Arithmetik. Impfschäden sind 1000-mal seltener als schwere Komplikationen durch eine Masernerkrankung. Die faktische Ausrottung der Masern würde auch das Risiko für diejenigen verringern, die nicht geimpft werden können. Hier haben die Eltern also nicht nur Verantwortung für die eigenen Kinder, sondern auch für andere Mitbürger. Mehr Aufklärung ist allerdings verlorene Liebesmüh. Die meisten Impfverweigerer sind nicht schlecht informiert, sondern sind gegen alles was sie vermeintlich einschränkt : unter anderem staatliche Schulen und staatlich vorgeschriebene Impfungen. Diese Einstellung, mit quasi religiöser Inbrunst gelebt, ist sachlicher Argumentation nicht zugänglich.

    Daher mein Votum: Impfpflicht jetzt!

  • N
    Nordlicht

    Die Impflicht wird wohl notwendig werden. Wer sich als Impfgegner, der hinter jeder Ecke Verschwörungen der Pharmalobby wittert, bis heute als resistent gegen Vernunft, Logik und mehrfach belegte Sinnhaftigkeit der Masernimpfung erwiesen hat, der wird auch mit noch mehr Aufklärung kaum zu erreichen sein. Da wird höchstens unnütz Geld verschwendet.

  • T
    Tillupp

    Es ist eine Unverschämtheit, was sich diese Impfverweigerer da erlauben. Hätte es in den letzten 10 Jahren Impfpflicht für alle Kinder weltweit gegeben, dann wären die Masern (und wahrscheinlich auch die Röteln) inzwischen ausgerottet. Dann könnte man auch auf die Impfungen verzichten, so wie es bei den Pocken ja auch geklappt hat. Diese Impfgegner sind Schuld, dass immer noch Kinder an Masern erkranken und sterben. Hier in Deutschland ist das kein wesentliches Problem. Mit Intensivmedizin ist vieles lösbar, aber der Keim wird mittels Tourismus in die Welt exportiert, und gefährdet dort Menschenleben. Impfpflicht für Grundschulkinder ist das Eine und ein Reiseverbot ins Ausland (kein Pass ohne Impfung) für alle ungeimpften das andere, was wirken würde. Nur so können wir in 10-15 Jahren vielleicht ganz ohne Impfung auskommen.

    • @Tillupp:

      Hätte es in den letzten 10 Jahren Impfpflicht für alle Kinder weltweit gegeben, dann hätten wir jetzt

      sehr viel mehr Autisten.

  • C
    Celsus

    Es gab doch mal Zeiten, da haben Kinder ohne Schutzimpfungen so eine harmlose Krankheit wie Masern überstanden. Warum muss jetzt an jedem Unfug die Impfindustrie verdienen? Wann gibt es die ersete Schutzimpfung gegen Schnupfen?