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„Frei.Wild“-Auftritt abgesagt„Mit einer Demo gedroht“

Ein Media-Markt in Jena bläst einen Auftritt der Band ab und reagiert damit auf Kritiker. Verstehen will man deren Argumentation jedoch nicht.

Protest gegen „Frei.Wild“: „Band der Vollidioten“. Bild: dpa

BERLIN taz | Not amused ist man beim Jenaer Media-Markt. Weil ein für diesen Freitag geplanter Kurzauftritt mit anschließender Autogrammstunde der Band „Frei.Wild“ Kritik auslöste, hat man die Veranstaltung nun abgesagt. „Wir haben uns da leider linken Krawallmachern beugen müssen, die im Internet Stimmung gegen uns gemacht haben und mit einer Demo drohten“, lässt sich etwa Andreas Blascher, der für Musik zuständiger Bereichsleiter der Filiale, von der Ostthüringen Zeitung zitieren.

Doch über den Bedrohungsgrad der Veranstaltung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während die Markleitung mitteilte, auf Bedenken der Polizei reagiert zu haben, erklärte diese ihrerseits, dass die Absage „eine alleinige Entscheidung des Media-Marktes sei, keine polizeiliche“.

Tatsächlich habe der Markt nach Ankündigung des Auftritts der umstrittenen Band einige E-Mails bekommen, darunter vom Grünen-Landtagsabgeordneten Dirk Adams. In seinem Schreiben forderte er, „Frei.Wild“ nicht auftreten zu lassen. Marktleiter Andreas Blaschke ist der Bitte nun widerwillig nachgekommen, nicht aber ohne nachzutreten. Im Gegenteil: Er wirft den Grünen ein „Gebaren“ vor, wie sie „früher die DDR-Funktionäre an den Tag“ gelegt haben.

Während man sich beim Media Markt also beleidigt gibt, wundert sich auch Adams, der auf seiner Website erklärt: „Mit Erstaunen stelle ich fest, dass das Management nicht nur komplett instinktlos eine gewaltverherrlichende, rechtslastige Band nach Jena einlädt, sondern jeden diffamiert, der es wagt dagegen zu argumentieren.“

„Böhse Onkelz“-Nachfolger

Dass ein Auftritt der Band aus Südtirol Kritik auslösen kann, hätte man im örtlichen Elektro-Kaufhaus durchaus wissen können. „Frei.Wild“ wird seit langem eine ideologische Nähe zur rechten Szene nachgesagt. Die Band gilt auf dem Feld der patriotischen Popkultur als Nachfolger der „Böhsen Onkelz“ und bedient in ihren Texten mit Vorliebe völkische Klischeebilder. Frontmann Philipp Burger sang einst für die Rechtsrock-Gruppe „Kaiserjäger“ und war Mitglied der rechtsextremen Südtiroler Partei „Die Freiheitlichen“. Im Frühjahr wurde eine Echo-Nominierung der Band nach Protesten zurückgezogen.

Die Band versucht sich dagegen als unpolitisch dazustellen und brüstet sich damit, dass noch keines ihrer Lieder von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert wurde. Doch das könnte sich bald ändern. Auf Initiative des Rechtsextremismus-Experten Thomas Kuban hat die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD) erstmals eine Prüfung entsprechender Textpassagen auf den Weg bringen lassen.

Der Popularität von „Frei.Wild“ scheinen die anhaltenden Debatten um ihrer Rechtslastigkeit kaum zu schaden. Am Donnerstag startet im Berliner Velodrom eine Tournee, die bereits so gut wie ausverkauft ist. Ein neues Album gibt es auch. Wenigstens damit wird sich die Jenaer Deutschrock-Fangemeinde also trösten können. Und nicht nur das: Mit der Gruppe „Kärbholz“ tritt am Freitag in der Stadt eine Gruppe ähnlichen Kalibers auf. Diese spielte 2009 und 2010 beim Festival “F.E.K.9“ – wobei das „K“ im Namen für „Kärbholz“ steht. Das „F“ gehört natürlich „Frei.Wild“.

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52 Kommentare

 / 
  • Da zeigt sich wieder das ganze Demokratie-Unverständnis und der antieuropäische Rassismus der Grünen.

     

    Nicht nur dass die Grünen unverhohlen Multikulturalismus, Anti-Patriotismus, und Europäerfeindlichkeit vertreten, sie versuchen alle, die von ihrer Leitideologie abweichen, in einer McCarthy-Manier mundtot zu machen.

     

    Die gleichen Grünen haben wiederum keine Probleme mit ziemlich rechten, teilweise ethno-nationalistischen Islamverbänden, für deren staatsrechtliche Privilegierung sie sich einsetzen. Selbst die aller gemäßigte, mildeste Form von nationaler Identität unter Europäern, wie sie etwa Frei.Wild zum Ausdruck bringt, verachten und verfolgen sie, während sie den Nationalismus unter nicht-europ. Migranten fördern.

     

    Das ist ausdrucklich keine Kritik an die Islamverbände, sondern ausschließlich der Doppelstandard der Grünen.

  • in der popkultur wird viel mit dichtung und anspielungen gearbeitet. die popkultur ist "eigentlich" für ihre bedeutung als frewillige, mit viel herzblut verbundene, dauerinstutionell abgesicherte medienmacht doch ein wenig "unpolitisch". die meinungsmache wird, leider an alte zensierte dichtung seit jahrtausenden anknüpfende traditionen, dann eben stark manipulativ gemacht, was bei musik besonders einfach ist. ich persönlich verwende das wort freiwild in seinem metaphorischen gebrauch für die jagd auf linke, migranten, andersdenkende, andersseiende. die band hat plötzlich platz 1 in den albumcharts. übrigens ist ein mit soviel schule und uni, UND dauermedien bepflastertes publikum um einiges "abgezockter", zumindest interessierterteilweise, als die idyllischen weihnachtsmanngeschichten, die so das "mass" der massenmediendebatten bestimmen. die armen kleinen sollen ja nicht groß werden - kleiner scherz (abweichend von der "normalen" ergänzung: auch mitkommen bei den debatten - offener "paternalismus"). .

  • G
    gast

    wie man hier lesen kann gibt es zeitgenossen für die alle welche anderer meinung sind "kroppzeug" darstellen.

     

    ich persönlich halte so etwas für rassistisch und faschistoid.

     

    lernt mal zu begreifen das alle menschen gleich sind, sogar die menschen welche ihr nicht leiden könnt !

    • @gast:

      Das koennen sie eben nicht und das ist viel deutscher als sie denken. Eine Art Beschneidungsdebatte, man mischt sich in fremde Koepfe ein, typisch evangelisch. Baumumarmerisch.

  • A
    Arne

    Es ist mir eigentlich ziemlich egal, was eine italienische Popgruppe, die nach Ansicht einiger Kommentatoren hier, sowieso nur in Südtirol verstanden werden kann (und deshalb evtl. sich mal überlegen sollte, was sie außerhalb dieses Terretoriums für die restliche Welt an Nachrichten hat), in irgendeinem Kaff in Dunkeldeutschland dahindudelt.

    Unmöglich und unprofessionell finde ich aber die Reaktion des Leiters dieses Mediamarktes. Man kann dann sagen, dass man ein Konzert aus Sicherheitsgründen absagt und verweist als jemand, der ein Minimum an kapitalistischer Intelligenz hat (sofern es sowas gibt), maximal noch auf die politische Neutralität der von einem vertretenen Kaufhauskette. Jedoch mit Worten wie "linke Krawallmacher" und SED-Vergleichen zeigt dieser Makrtleiter maximal, dass er noch nicht verstanden hat, dass es heute um Verkaufszahlen geht und man nicht mehr im VEB Media-Markt arbeitet, wo man politische Statement absondern müsse, um die Produktivität zu steigern.

    Wieder eine Marke, die auf einer Boykottliste von uns noch halbwegs gutsituierten Westbürgern stehen sollte, solange es solche Marktleiter dort gibt: Media-Markt. Da kauf ich nicht mehr. Ich bin doch kein Nazi!

  • TL
    Titus Löffler

    Hallo zusammen,

     

    wahrscheinlich sind die vermeindlichen Demosntranten genau die selben Leute die das Schwenken einer Fahne während eines Fußballtuniers oder das Singen der Nationalhymne in der eigenen Landessprache als Vorstufe zum Faschismus sehen.

     

    Das eine Band, die auf deutsch singt, ihre Heimat mag so wie sie ist und auch noch offen "Gutmenschen und Moralapostel" anpisst von diesen Leuten niedergebrüllt und diffamiert wird ist klar.

     

    Das Gute an der Sache es - sie können nur niederbrüllen - machen können sie nix :)

    Und offensichtlich schadet es der Band nicht - im Gegenteil.

     

    MFG

    Titus Löffler

  • G
    Gast

    Oh Gott, was für in Kroppzeug sich hier rumtreibt.

     

    Wenn mir jemand vorsingt, "Dein Blut steht meinen Händen gut", reicht das in meinen Augen als Grund für eine polizeiliche Anzeige aus, wegen Bedrohung und Beleidigung.

     

    Das hat nichts mehr mit Toleranz zu tun. Ich - und niemand sonst in diesem Land - muss sich anhören, wie ein anderer laut davon phantasiert, andere Menschen zu verprügeln und sie dabei mit "Du" persönlich anspricht.

     

    Niemand muss tolerieren bedroht zu werden. Peinlich für Media Markt, so was Widerwärtiges überhaupt eingeladen zu haben.

     

    Solche Sänger gehören hinter Gitter, nicht auf Echo.

    • @Gast:

      Ich hatte Anfang der 90ger mal eine Haussuchung vom LKA, weil jemand auf meiner Site einen Text von WIZO gepostet hatte. Die werteten das als "Beihilfe zum öffentlichen Aufruf zu Straftaten". Natürlich, weil WIZO links der Mitte steht.

      Auf der Brennerautobahn, vor Bozen, gab es an einer Raststätte "Hitler Gedenkwein", "Göbbelsgedenkwein" etc. ganz offiziell im Regal zu kaufen. Der Unterton im italienischen Südtirol hört sich wie "wir wollen heim ins Reich" an.

  • G
    Gast

    "Rechtslastig" sorgt für massive Schlagzeilen, noch besser als in Teilnahme in irgendeiner Castingshow - weil, es steht ja in Qualitätsmedien...

     

    Erinnern wir uns noch an den Künstler mit dem Hitlergruß. Letzte Meldung war, das er nun Festspiele in Bayreuth gestalten darf. Weil, er ist ja nun bekannt und war schon im TV.

     

    Diese "linken" sind in Wirklichkeit eine Undercover-Marketing Truppe. Ohne Absage kein Artikel in der taz, keine wütenden Kommentatoren und sich solidarisierenden Fans. Herrje, Auftritt im Supermarkt - das ist ja nun echt unterste Lage. Aber so verkauft man halt gut Tickets, sind ja auch fast alle weg (los, jetzt besorgt euch eine der letzten Karten, solang es noch geht!)

  • S
    @Stefan

    "Rache muss sein"

     

    Seltsam. Ich hätte den Text eher als das genaue Gegenteil verstanden - als ungeschminkte und dadurch distanzierende Gewaltdarstellung und nicht als Verherrlichung.

  • gewaltgedanken voll verbieten

  • ach ja, und traeume mit gewalt auch verbieten

  • Jaja, Rammstein ist ja auch total rechtslastig und wurde deswegen so lange bekämpft, bis eine der weltweit erfolgreichsten deutschsprachigen Bands kaum noch in Deutschland aufgetreten ist.

     

    Man könnte anders auch sagen, dass man generell Oyster-Punk-Bands rechtsradikalität vorwirft, was ungefähr so sinnfrei ist, wie dass Techno Teufelsmusik ist... in jeder Generation das selbe Theater, nur dass wir halt Herrschaften mit Meinungshoheit haben, die sich, natürlich ohne sich damit beschäftigen zu müssen ('s ist ja de Feind!!), auf pures Reflexbeissen versteift haben. Auch super hier im Forum zu lesen, dass man eine Band, wo man sogar zugibt noch nichts davon gehört oder gesehen zu haben, trotzdem verbieten will..

    So etwas nennt man das Diktat der Besserwisser.

  • N
    nihi.list

    Auszug "Mitten in die Fresse" von "Die Ärzte".

    ...

    Jetzt stehst du vor mir, und wir sind ganz allein,

    keiner kann dir helfen, keiner steht dir bei,

    ich schlag nur noch auf dich ein......

    immer mitten in die Fresse rein

    immer mitten in die Fresse rein

    ...

     

    Nur ein Auszug, aber nichts­des­to­trotz eine Gewaltphantasie.

    Und nun, sollen Konzerte dieser deutschsprachigen Band ebenfalls boykottiert werden?

    • SS
      Sven Schmidt
      @nihi.list:

      auf alle Fälle!

      • @Sven Schmidt:

        dieselabgase sind krebserregend - alle dieselfahrzeuge verbieten?

         

        auf alla faelle

        • D
          DasNiveau
          @the real günni:

          Vergessen sie die Sonneneinstrahlung und deren krebserzeugende Wirkung nicht.

           

          Sonne verbieten!

          • SS
            Sven Schmidt
            @DasNiveau:

            Verbieten verbieten!!!

  • meine herren, jetzt geht die debatte wieder los.

     

    das ganze ist absolut im kontext suedtirols zu sehen. wer sich da nicht auskennt, der kann zu diesem ganzen kram auch nichts sagen. ob da von herrn adams nicht ein bisschen dick aufgetischt worden ist, rechtsterrorismus, NSU und freiwild irgendwie dann doch in zusammenhang zu bringen. jetzt hat man endlich die schuldigen gefunden, freiwild muss es gewesen sein. dann sollte man jetzt ganz flux bei den ganzen verfassungsschutzmitarbeitern und schreddermeistern nachforschen, ob die nicht alle heimlich zu hause ihre freiwild cd-kollektion im regal stehen haben, und gestandene ostdeutsche maenner um die 50 auf dem weg zur arbeit im auto immer lauthals ´Jetzt liegst du am Boden

    Liegst in deinem Blut

    Das Blut auf meinen Fäusten

    Ich find das steht mir gut´ singen.

  • D
    DJ_rainbow

    Sind die Grün*Innen nun ausländerfeindlich, wenn sie einer ausländischen Band - die man mögen kann, aber nicht mögen muss - quasi ein Auftrittsverbot verabreichen?

     

    Sind das die Grün*Innen, die doch da ständig von sich behaupten, dass sie mit der ganz großen Kelle aus dem Toleranz-Kessel gefressen haben?

     

    Oder hab ich da an dem Begriff "Toleranz" was missverstanden - und es handelt sich hier um schnöden Gutmensch*Innen-Gesinnungsterrorismus gegen Andersdenkende?

     

    Bitte um Aufklärung.

    • E
      Einfach
      @DJ_rainbow:

      naja es gibt hat Ausländer und es gibt Ausländer und Südtiroler sind zwar Ausländer aber eben keine Ausländer

  • G
    gastname

    die grünen sind sehr für toleranz.

    gegenüber ihrer eigenen meinung.

     

    intoleranz gegenüber allem anderen halten sie nicht etwa für faschistoid sondern für vorbildlich.

  • R
    Rolando

    Es ist auf jeden Fall gut, dass gegen jede Art von Rechtslastigkeit mit aller Härte vorgegangen wird. Wieso kann diese Gruppe, die ich nicht kenne, trotz ihrer rechten gewaltverherrlichenden Texte trotzdem Konzerte geben, die sogar ausverkauft sind? Auch diese sollten sofort verboten und abgesagt werden. Wenn wir schon die NPD verbieten, dann aber bitte auch diese Gruppe, die ja letztlich der NPD zuarbeitet.

    • H
      Hamsun
      @Rolando:

      "Wieso kann diese Gruppe, die ich nicht kenne, trotz ihrer rechten gewaltverherrlichenden Texte trotzdem Konzerte geben, die sogar ausverkauft sind?"

       

      Bitte lesen Sie sich noch einmal Ihren Relativsatz ("die ich nicht kenne") durch und dann vergessen Sie am besten ganz schnell, daß Sie etwas zu dem Thema sagen wollten.

  • H
    Holzer

    Aha sind die Berliner Kieztaliban jetzt schon in Jena aktiv!Erinnert mich bös an die Zeit in der Asterix als Schmutz und Schundliteratur von der Lehrerin requiriert wurde,zur Reinhaltung der sozialistischen Kinderseele,also zu meinem eigenen bestem,quasi!Bei den störrischen Thüringern geht solcherlei Gebaren auf alle Fälle nach hinten los,da können die grünlinken Jünglingen einen drauf lassen!Die nächste Landtagswahl kommt bestimmt!Auf das Geschrei der empörten "Demokraten" freu ich mich jetzt schon!

    • @Holzer:

      Hmmm ... wie sollte sich diese Aktion denn in einem künftigen Wahlergebnis widerspiegeln?

      • H
        Holzer
        @Viccy:

        Na dann google mal die letzte Bundestagswahl!Die einzigen Parteien bei denen nicht flächendeckend ein Minus vor den 2013 Ergebnissen erscheint sind die Schwarzen,gruselig genug,...und die Braunen!Die Blauen sind neu...von daher!Da sind schon ein paar Sorgenfalten angebracht,oder?Aber so was kommt halt dabei heraus,wenn ein paar Dogmatiker meinen Sie können sich aufführen wie Maos Schlägertrupps!

  • G
    Gastus

    Diese Band kommt aus Südtirol. Es handelt sich also um 'Italiener'. Vor diesem Hintergrund wäre es meiner Meinung nach angebracht, die Sache ein wenig differenziert zu betrachten.

    • NR
      Nationalismus raus aus den Köpfen
      @Gastus:

      "Es handelt sich also um 'Italiener'."

       

      Das sehen die Jungens etwas anders...

    • S
      Super
      @Gastus:

      Einem Südtirol zu erzählen er währe Italiener kommt dort überhaupt nicht gut an.

      • G
        Gastus
        @Super:

        Ich möchte damit nur sagen, dass der Vergleich mit bundesdeutschen Bands und Themen hinkt. Verständlicherweise kommt es bei vielen Menschen mit 'deutschem' kulturellen Hintergrund nicht gut an, auf einmal Italiener - und wenn auch nur auf dem Papier - zu sein. Dies ist umso mehr ein Grund, die Texte anders zu bewerten.

        • M
          muup
          @Gastus:

          Warum hinkt der Vergleich?

          Ob nun eine deutsche Band nationalistische Kackscheiße, Mackerkram und Gewalttexte von sich gibt oder eine italienische ist doch wohl sowas von Egal.

          aber ich sehe schon, sie scheinen die Thematik ähnlich wie Frei.Wild. zu sehen...

          BLUB...

  • Z
    zecke

    Zeit für den nächsten Shitstorm von wirsindjagarnichtrechts-Patrioten aus dem Weltnetz. Drohungen, hinkende Geschichtsvergleiche und Ausrufezeichenattacken inklusive. Ich hol schon mal Popcorn.

    • H
      Holzer
      @zecke:

      Und damit Dir's nicht langweilig wird beim watrten auf die "rechten" Kommentare,ein bissel Auffrischung was "linke" Utopien anrichten können!

       

      http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-57119185.html

       

      Aber halt,es gibt ja auch aktuelle Fälle wo Besitz von Südkoreanischen Fernsehserien zur Liquidierung führt!

       

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/offenbar-80-haeftlinge-in-nordkorea-oeffentlich-hingerichtet-a-932842.html

       

      Da bleibt einem das Popcorn glatt im Hals stecken!!!!!So die AZ's sollten reichen!

      • Z
        zecke
        @Holzer:

        Danke dafür, you made my day.

        Von den Grünen nach Nordkorea.Der Beißreflex, er funktioniert.

         

        PS: Pol Pot vergessen. Aber der war ja Patriot.

        Ich watrte einfach noch ein bißchen.

      • A
        Aaron
        @Holzer:

        Dem autoritären Denken von Mao oder Kim Yong Un sind Freiwild meiner Ansicht nach allerdings um Längen näher als Großteile der hiesigen linken Szene.

         

        Der Vergleich hinkt, weil es sich bei beiden Beispielen um Regime handelt, die sich linker Ideen vor allem als Legitimation bedienen. Weder das nordkoreanische, noch das von Mao geschaffene chinesische System haben nach meiner bis auf ein paar Overflächlichkeiten mit den übrigens auch sehr weit gefächertem politischen Vorstellungen von heutigen linken Bewegungen in der westlichen Welt zu tun.

         

        Davon abgesehen handelt es sich bei deren "kommunistischen" Prinizipien, die dem damaligen Zeitgeist entsprachen um hoffnungslos veraltete Konzepte. Das ist ungefähr als würde ich jeglichen patriotischen Bezug mit Preußen gleichsetzen.

        • H
          Hamsun
          @Aaron:

          Wobei Preußen natürlich im Vergleich zu kommunistischen Staaten ein vorbildliches Rechts- und Bildungssystem hatte und einen Gemeinwesen, das im Wesentlichen auf Toleranz und dem Streben nach höherer Erkenntnis gegründet war und nicht auf der Ausgrenzung von willkürlich dazu gemachten "Klassenfeinden" Dazu braucht man nur die Bücher von Christopher Clark zu lesen. Daher hinkt ihr Vergleich selbstverständlich auch und ich bin geneigt anzunehmen, daß Sie das ebenfalls wissen ;)

  • Vor der ersten Kontroverse um Frei.Wild hatte ich sie nur als eine unter vielen neuen deutschsprachigen Rockbands wahrgenommen, künstlerlisch irrelevant, aber eben, ähnlich Tokio Hotel, kommerziell eine Nische bedienend. Durch die nun anhaltenden Kontroversen wird diese Band für Kinder und schlichte Gemüter jedoch überhöht und gar zu etwas Besonderem. Genauso wie die dumpfen Onkelz. Die einzigen, die davon profitieren, sind sie. Alles, was sie tun müssen, ist das Medienspiel mitzuspielen; sich als die Geächteten inszenieren. Affig. Nervig.

  • B
    Bernd

    Ja ja, der Sven hat ja auch schon so einen Nazinamen, rauchen tut er bestimmt auch...

     

    LÄCHERLICH!!!

     

    Frühere Zensuransätze in der Geschichte sind "Kindergarten" im Vergleich zu dem was gerade abgeht.

     

    Ich mag die Band nicht sonderlich, aber das politische und (parallel)gesellschaftliche Protestgebahren ist lächerlich und genauso verkehrt wie historische Versuche.

     

    Siehe "Onkelz" und ihre Ausladung beim "Rock gegen Rechts", MTV-Boycott, etc.

     

    Hatten trotzdem regelmässig Nr.1 Alben...

    • A
      Aaron
      @Bernd:

      Was hat denn Protest mit Zensur zu tun?

      Alles was passiert ist, ist das Menschen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung, was nebenbei auch den dumpfen "Wir sind stolz auf unser Land und trotzdem ganz doll rebellisch" Mist von Freiwild abdeckt, wahrgenommen haben.

      Wenn der Media Markt daraufhin beschließt, die Veranstaltung abzusagen, ist das deren Entscheidung.

      Von Zensur würde ich erst sprechen, wenn von staatlicher Seite aus (der hat immer hin das Gewaltmonopol) Meinungen untersagt werden. Im Artikel steht aber eindeutug, dass die Polizei keine Einwände gegen den Auftritt hatte. Aber wenn dich Unterdrückung von abweichenden Meinungen so aufregt, poste einfach mal nen Link zu nem kritischen Freiwild Artikel auf deren Facebookseite und warte ab, wie lange es dauert, bis der verschwunden ist.

      Viel Spaß

  • G
    Gastname

    Ach, wieder mal "entartete Kunst" und die Grünen sind die Bundeszensurbehörde nebst ausführendem Organ?

     

    Frei.Wild sind kritisch aber nicht rechtsextrem. Scheinbar kann der Herr Adam mit kritik aber nicht umgehen und muss deshalb Sätze aus dem Zusammenhang reißen.

     

    Für mich Grund genug, noch eine CD von Frei.Wild zu ordern.

  • Ich lasse mich gern belehren, wenn mir jemand einen gewaltverherrlichenden Text der Band zeigt.

    • S
      stefan
      @Jan Berger:

      Bittesehr:

       

      Totel: Rache muss sein

       

      "Denn heut' verhaue ich Dich,

      schlag Dir mein Knie in deine Fresse rein.

      Heut' vermöbel ich Dich,

      Zähne werden fallen durch mich.

       

      Und ich tret' Dir in deine Rippen,

      schlag mit dem Ellbogen auf Dich ein.

      Tut mir leid mein Freundchen,

      aber Rache muss sein, die muss sein.

       

      Jetzt liegst Du am Boden,

      liegst in deinem Blut.

      Das Blut auf meinen Fäusten,

      ich find' das steht mir gut."

       

      gibt auch noch mehr bei Bedarf, kann man einfach Googlen

      • @stefan:

        Ich seh da keine Verherrlichung. Dafür ist das ganze viel zu grob, brutal, ungeschönt.

         

        Eine Doku über abkratzende Soldaten bei Stalingrad ist auch keine Kriegsverherrlichung.

  • SS
    Sven Schmidt

    Wie grotesk ist das denn?

    Bei den Grünen kann man in einer maoistischen, stalinistischen oder anderen -istischen Kommiegruppen gewesen sein (oder wahlweise bei der Antifa)-aber das macht nix. Für Leute die nicht aus dem Ultralinken Milieu kommen gilt das natürlich nicht. Da ist deutschsprachige patriotische Musik gleich völkisch/Nazi.

    • A
      Aaron
      @Sven Schmidt:

      Zum geschätzt tausendsten mal. "Die Antifa" gibt es nicht. Antifa ist lediglich ein Überbegriff für Gruppen, die entschieden eine antifaschistische Grundhaltung vertreten.

      Ob das in einem Land mit einer Geschichte wie Deutschland eine gute Idee ist, soll jede*r für sich selbst entscheiden.

      Aber hört doch Bitte auf von "der Antifa" zu schreiben.

      Selbst Wikipedia ist da ja schlauer:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Antifa

    • @Sven Schmidt:

      Von was reden Sie denn bitte? Es geht um gewaltverherrlichende Texte einer "Rockband". Da muss man keiner "Ultralinken" angehören um so etwas nicht hören, oder sehen zu wollen. Deutschsprachig und patriotisch ist Heino auch, der wäre sicherlich werbe trächtiger für einen Mediamarkt.

      • B
        budgetloch
        @Beppo:

        In dem Zusammenhang erscheint es ganz interessant, wie schnell Liedertexte im deutschsprachigen Raum als vermeintlich "gewaltverherrlichend" eingestuft werden. Im Angloamerikanischen Raum + GB sind etwas derbere Text oft im Gebrauch, wobei ich keine vergleichbaren Diskussionen gefunden habe. Beispiel? Ein Artic Monkeys Song (Temptation greets you like a naughty friend), in welchem Dizzee Rascal folgenden Part singt:

        "I mean day 'n' night,

        We robbed, we stole, we loved to fight,

        Smoking, drinking, joyriding,

        Drugs, thugs, not law-abiding,

        Reckless gangsters[?] no direction,

        No sign of correction"

         

        Obwohl gewalt- und Drogenmissbrauch verherrlichend sind die Artic Monkeys - soweit ich weiß - trotzdem nicht in den Medien; zumindest nicht deswegen.

      • @Beppo:

        Die besprochen Band kenne ich nicht; daher will ich mir auch kein Urteil über diese erlauben. Ich möchte allerdings anmerken, dass zum Beispiel die von mir und vielen anderen sehr veehrte Band Ton Steine Scherben Texte gesungen hat wie: „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, „und geh zum Chef auf 's Büro und zieh die Krücke blank“, „hau den ersten Bullen, die da auftauchen ihre Köppe ein“. Wenn man gewaltverherrlichende Texte kritisiert, muß man alle Bands mit dem gleichen Maßstab messen.

      • G
        Gastname
        @Beppo:

        "Rechtsextremismus-Experten Thomas Kuban" meint das. Diesen Herrn gibt es nicht, das ist ein Pseudonym und somit dessen Bildung und tatsächliche Befähigung absolut fragwürdig.

         

        Der Herr gibt lediglich an, bei "Rechtsrock"-Konzerten gewesen zu sein.