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Ende von Windows XPMicrosoft lässt Nutzer hängen

Der Konzern liefert keine Aktualisierungen mehr für das Betriebssystem Windows XP – obwohl weltweit 400 Millionen Geräte damit laufen. Was nun?

Bye, bye grün-blaue Microsoft-Idylle Bild: Microsoft

Nach 13 Jahren Laufzeit erklärt Microsoft sein Betriebssystem Windows XP für tot und liefert keine Aktualisierungen mehr. Auch die Unterstützung für Office 2003 und den mit XP verknüpften Internet Explorer 8 entfällt. Dabei gibt es weltweit noch rund 400 Millionen Rechner mit Windows XP, in Deutschland ist es etwa jeder achte.

Wieso stellt Microsoft die Unterstützung ein?

Microsoft unterstützt seine Betriebssysteme immer für zehn Jahre. Windows XP ist 2001 auf den Markt gekommen. Weil viele Nutzer auf die Barrikaden gegangen sind, hat Microsoft die Frist aber bis zum 8. April 2014 verlängert. Den Wettlauf zwischen Hackern und Programmierern wolle Microsoft nicht mehr für alle Betriebssysteme mitmachen, Programmierer sollten sich lieber auf neuere Systeme konzentrieren, so der Microsoft-Produktmanager für Windows, Boris Schneider.

„Unternehmen haben natürlich ein Interesse daran, den Wartungszeitraum möglichst kurz zu halten“, sagt Matthias Kirschner, Vizepräsident der //fsfe.org/index.de.html:Free Software Foundation Europe. Auch wenn viele NutzerInnen gar nichts Neues wollten, stelle der Entwickler „hier sein eigenes Interesse höher als das Interesse der NutzerInnen“.

Was bedeutet die Einstellung der Unterstützung für Nutzer?

Es gibt keine Sicherheitsaktualisierungen mehr. Lücken im Betriebssystem werden nicht mehr geschlossen.

Was könnte Microsoft tun?

Microsoft könnte die Hoheit über XP abgeben. „Sie könnten den Quellcode offenlegen und zur Bearbeitung freigeben“, sagt Experte Kirschner. „Wenn XP freie Software wäre, könnten andere Unternehmen den Support anbieten.“

Womit müssen Nutzer rechnen, wenn sie Windows XP behalten?

„Man kann sicher sein, dass neue Angriffe kommen, für die es keine Updates mehr gibt“, sagt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale NRW. Auch wenn der Rechner selbst nicht am Internet hänge, seien Nutzer nicht geschützt. Schadsoftware-Entwickler und Hacker können über die entstehenden Sicherheitslücken gezielt Malware auf den Rechner spielen. Die funktioniert so: Mülldaten mit versteckten Programmcodes lösen einen Fehler aus. Sie geben der Software einen falschen Parameter, den die Software falsch verarbeitet. Dann läuft ein Trojaner auf dem System, der Passwörter und Bankdaten ausspäht. Die Schadsoftware kann auch über externe Quellen wie USB-Sticks auf den Computer gelangen.

Ein weiteres Problem ist: Neu entwickelte Software und Hardware wird zunehmend weniger mit Windows XP kompatibel sein. Die Hersteller werden sich die Kosten sparen, ihre Programme für das veraltete Betriebssystem zu optimieren. Dann passt etwa der neue Drucker nicht an den alten PC.

Was ist der beste Weg, um Windows XP weiterhin nutzen zu können?

„Ein Virenscanner allein reicht nicht“, sagt Verbraucherschützer Brandler. Der Produktmanager für Windows, Boris Schneider, empfiehlt neben einer Software, die den PC auf Malware überprüft, Plug-ins wie Java oder Adobe Flash immer auf dem neuesten Stand zu halten. Außerdem sollten ein anderer Browser und eine höhere Office-Version installiert werden, weil auch Office 2003 und der Internet Explorer 8 nicht mehr betreut werden. Eine höhere Version des Internet Explorer läuft nicht auf Windows XP. Der Produktmanager warnt aber generell: „Sie wissen nicht, ob jemand im Bereich der professionellen Internetkriminalität nicht doch eine XP-Sicherheitslücke in der Hinterhand hält und dann im Juni zuschlägt.“

Welche Alternativen gibt es und was kosten sie?

Wer keinen neuen Computer kaufen möchte, sollte das Betriebssystem wechseln. Die kostenlose Alternative ist ein Linux-Betriebssystem. Der Quellcode ist für jeden zugänglich, sodass das System von Entwicklern weltweit verbessert werden kann. Linux gilt als sicherer als Microsoft-Systeme, weil es viele verschiedene Versionen gibt. Die geringe Verbreitung der einzelnen Varianten macht es uninteressanter für Entwickler von Schadsoftware. Wer eine XP-ähnliche Optik wünscht, sollte Linux Debian XFCE installieren. Der Nachteil: Speziell für Windows optimierte Programme wie beispielsweise Microsoft Office laufen nicht auf Linux. Dafür gibt es aber kostenlose Programme wie OpenOffice, das mit Calc und Impress eine Alternative zu Excel und PowerPoint bietet.

Wer bei Windows bleiben möchte, kann auf Vista, Windows 7 oder Windows 8 umstellen. Windows 7 benötigt weniger Systemanforderungen, ältere Computer könnten besser damit klarkommen. Windows 7 kostet in Onlineversandhäusern um die 40 Euro. Windows 8 wendet sich auch an Tablet-Nutzer. Auf einer zweiten Ebene ist die Desktop-Optik aus Kacheln, hier können auch Apps installiert werden. Die Vollversion kostet bei Microsoft 119 Euro.

Welche Nachteile entstehen denn durch neue Betriebssysteme?

Manche Hard- und Software läuft nicht auf dem neuen System. In Windows 7 gibt es für XP-optimierte Programme den sogenannten XP Modus. In diesem Modus läuft virtualisiert im Hintergrund XP, worauf das Programm dann laufen kann. Dieser Modus wird aber ebenfalls nicht aktualisiert und wird deshalb von Microsoft nur empfohlen, wenn der PC nicht mit dem Internet verbunden ist. Auf Windows 8 dürften XP-optimierte Programme nicht mehr funktionieren. „Es ist der Punkt, wo man ehrlich sagen muss, dass es Software gibt, von der man sich trennen muss“, sagt Produktmanager Schneider. Für Hardware aus den Jahren vor 2003 gibt es unter Windows 8 keine Treiber mehr.

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34 Kommentare

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  • Ich war leider einer derjenigen, die voll vom Support-Ende betroffen waren: Windows XP benutzt (nach dem Motto: never change a working system) und Microsoft Office 2003 darauf - musste also nun sowohl System als auch Officepaket wechseln.

     

    Habe hier und da ein wenig rumprobiert: Mit Linux kam ich nicht klar, ebensowenig mit Win8 - jetzt ists also eine Windows 7 Version geworden (für 35 Euro gekauft).

     

    Bei neueren Versionen von Microsoft Office kam ich mit der veränderten Bedienung ("Ribbons") überhaupt nicht klar (vom Preis mal ganz abgesehen), und Apache Open Office / Libre Office als Alternativen hatten eine zu schlechte Kompatibilität mit Microsoft-Office-Daten (zerschossen mir zuviel Formatierungen meiner Word- und vor allem Excel-Dateien). Jetzt ists letztlich SoftMaker Office Professional geworden (gleiche Menüführung wie MSO 2003, nur moderner aufgemacht, mit Tabs, Seitenleiste etc.), Kompatibilität nahezu verlustfrei, funktionell alles drin, und Preis inkl. Outlook-Alternative (eM Client 6 Pro) war für 3 Lizenzen halb so teuer wie ein aktuelles Microsoft Office ohne Outlook mit nur einer Lizenz.

     

    Fazit: Nach dem forcierten Wechsel habe ich wohl nicht so reagiert, wie es Microsoft gern hätte und mir deren aktuelles Zeug gekauft - aber ich bin unterm Strich dankbar für den Impuls, den Win7 ist doch deutlich besser als XP, und SoftMaker Office Professional ersetzt MSO 2003 nicht nur 100%, sondern erweitert den Funktionsradius nochmal erheblich (PDF-Export, Duden Korrektor als Rechtschreibprüfung, portable Nutzung etc.pp.)

  • Auch auf LINUX-System ist es problemlos möglich, Windows-Programme zu nutzen.

     

    Auf meinem System läuft so z.B. Office 2010 ohne Probleme.

  • "Microsoft lässt Kunden hängen". Naja. Apple wechselte einfach mal von der Powermacplattform zu Intel rüber. Was dann nicht nur ein neues OS sondern einen komplett neuen Rechner bedeutete. Ist wohl niemandem aufgefallen. Und Powermacprogramme liefen dann halt nicht auf den Intels. re TeuGrafikerprogramme wie Photoshop, After Effects usw.

    Warum viele XP nachheulen ist mir unverständlich, vor allem heutzutage. Win7 ist schon klasse, das 8er ist wieder so, irgendwie komisch. Es gibt Leute, die kaufen sich jedes Jahr ein Handy für 500 Euro. Also, Win 7 kriegt man teils für 35 Euro und kann damit viele Jahre, bis 2020 arbeiten. Meine Win7 Erstinstallation läuft seit 2009- nicht wie XP, jedes Jahr neu drüberbügeln. Dabei hat man beim OS keine Abnutzung wie bei einem Handy oder Auto, nur beim Rechner...Kauft man n Rechner ohne OS oder baut sich selber einen, draufbügeln, fertig, neuer Rechner... Als würde man den Motor von einem Auto ins nächste mitnehmen...Microsoft stellt nur den Privatkundensupport ein. Es gibt sogar Geschäftskunden mit DOS-Kassensystemen, die heute noch versorgt werden. Am Support liegt es nicht. Eher an Prism und dem Patriotact, dass ich Windows den Rücken kehre, wie allen amerikanischen IT-Riesen. Weil die nur umdenken, wenn es an die Moneten geht. Sie müssen Backdoors für die NSA einbauen usw. Rein für die Arbeit ist Win 7 klasse, super workflow - da brauch ich echt kein altbackenes XP, wo man den Kaffee während dem Hochfahren kocht. Für privat, surfen usw. favorisier ich anderes als Win7. Auch nicht Ubuntu.

    https://prism-break.org/en/

    Leben ohne Excel und Word geht gut. Auf OpenOffice (für umsonst) lässt sich Word (doc) öffnen oder als Word (doc) abspeichern. Und wenn es tatsächlich genau gleich aussehen soll auf anderen Rechnern (Formatierung), ist es auch bei Word besser man speichert es als PDF - was bei OpenOffice schon ab 2004 ging bei MS erst viel später.

  • DER_PETER: "Leute, nicht wehklagen! Windows 7 ist auch super und läuft glatt und problemlos." Schön, dass Microsoft so viele freiwillige Werbeträger hat. Es läuft glatt bis auf solche Kleinigkeiten wie ein lokales Netzwerk mit heterogenen Teilmnehmern (außer zum Router und zum Internet, das geht immer). Windows 7 ist blind wie ein Grottenolm für andere Computer, es sieht wenn überhaupt etwas, dann nur andere Windows-7-Rechner. Network Attached Storage? Was ja auch den Jukebox- und Power-Gamer-Homeusern vielleicht was nützen könnte, leider Fehlanzeige. Oder gar ein ans Netzwerk angeschlossener Drucker? Lieber gar nicht erst probieren, Mission impossible for Microsoft, Drucker schön zum Rechner tragen und per USB-Kabel direkt anschließen.

     

    Es ist schon erstaunlich: wenn in einem Fertigungsbetrieb eine Griffschale falsch hängt und nach einem Umbau pro Tag 20 Teile mehr produziert werden können, dann ist sofort Geld da um das zu optimieren. Neben den Angestellten, die sich oft tage- und wochenlang mit den heraus'optimierten' Funktionen eines neuen Betriebssystems herumschlagen müssen, steht leider nie ein REFA-Knecht. Dann würde sich nämlich herausstellen, dass Microsoft einer der größten betriebs- und volkswirtschaftlichen Schadensfaktoren ist.

     

    Nur so als Vorschlag zur Güte: wenn man von den ca. 16000.- EUR, die für einen Computer-Arbeitsplatz jährlich veranschlagt werden müssen, nur 2000.- übrig hätte oder einzusparen wären, man hätte Milliarden für die Entwicklung eines Windows-XP-kompatiblen Open-Source Betriebssystems zur Verfügung. Samt Office-Gedöns. Und noch die Kontrolle über die Möglichkeiten, Industriespionage wirksam zu unterbinden.

  • Leute, nicht wehklagen! Windows 7 ist auch super und läuft glatt und problemlos. Jede/r hatte wohl genug Zeit, sich umzustellen. Ja klar, ein paar ältere Peripheriegeräte (z.B. mein Diascanner) laufen nicht mehr, auch ältere 16-Bit-Programme nicht (wie z.B. mein Micrografx Designer, wer kennt den noch?), aber man muß ja die alten WinXP-Geräte nicht wegwerfen - einfach nicht mehr ins Netz gehen. Wobei es für mich fraglich ist, wie groß die Gefahr einer Infektion WIRKLICH ist.

    Ich habe es auch mal mit Linux versucht, aber auch dort muß man, zumindest am Anfang, viel am System herumschrauben, so daß ich sehr schnell die Lust verlor.

  • Dank schö, Windows, seit Sonntag hab ich Linux. Tschüsschen mit Üschchen.

  • Aber vielleicht mal ein praxisnäheres Beispiel: Wir haben eine sog. Warenschaumaschinen mit einer Durchlicht-Einheit, einer Spezial-Stoffwaage und einem Automatik-Trimmer im Einsatz. Der zugehörige Hänge-Etikettendrucker wird schon seit 10 Jahren von mir immer wieder zusammengeflickt. Nicht weil ich das so toll finde sondern weil es weder das Gerät, noch einen Nachfolger noch ein anderes Gerät mit den Eigenschaften (ganz einfach Karton-Etiketten bedrucken) gibt. Das selbe Problem gibt es nun mit der Warenschau-Maschine. Für dieses Gerät habe ich teilweise Lüftungssysteme handgefräst, da es solche Systeme heute nicht mehr gibt, bzw. die sich nicht mehr rentieren.

    Und mal ehrlich, Microsoft gibt hier grade ein ganz erbärmliches Bild ab, auch und vor allem mit ihren vorlauten und arroganten Marketing-Fuzzis. Was in den Betrieben davon hängen bleiben dürfte ist der Punkt, dass Spezial-Systeme mit einer Microsoft-Lösung zukünftig als kritisch bis unmöglich angesehen werden dürften. Keine guten Aussichten, aber bei Windows 8 zeigen sie uns ja schon, was MS von Geschäftskunden hält (eigenes Live-Konto für jedes Gerät Pflicht, Werbe-Einblendungen und Zwangsassistenten sogar beim Ansehen einer Präsentation, etc.). Vielleicht verhilft das ganze langfristig ja tatsächlich Linux zu mehr Marktanteilen, auch wenn ich es mir für meine Fälle momentan noch nicht vorstellen kann...

  • Also nun muss ich auch mal meine zwei Sätze in dieses Schwarz-Weiß-Maler-Forum los werden.

    Lassen Sie sich eigentlich gerne für Dumm verkaufen? Gibt es nur noch "Microsoft hat total recht" und "Microsoft ist ein Sauverein" als Meinung? Macht sich eigentlich überhaupt nicht jemand mal die Mühe irgendetwas nachzufragen oder rauszufinden bevor man sein Abenteuer Halbwissen auf die Menschheit los lässt? Lassen Sie sich gerne für Industriegesteuerte Nebeldebatten vor den Karren spannen? Ist vielleicht jemandem der Herren und Damen schonmal eingefallen, dass die Hardware in Bankautomaten "etwas" speziell ist, von den Nachfolgern nicht unterstützt wird und den Banken als einzige "Umstiegshilfe" der Kauf von neuen Bankautomaten empfohlen wurde? Weiß hier eigentlich jemand, dass Fahrkartenautomaten der DB immer noch größtenteils unter Windows 98 laufen (interessant, dass es bei dem Support-Ende kein so ein Geschrei gab; aber das hat sicherlich nichts mit den mieserablen Absatzzahlen von Windows 8 zu tun). So als nächstes sollten mir die Linux-Fans, die hier grade mal wieder (gähn) am missionieren sind, doch bitte mal erklären, wie ich dieses ohne große Ausfälle auf Linux portieren soll.. auf Spezial-Hardware teilweise mit eigenen Schnittstellen für den Touch-Screen, etc.

  • 7G
    786 (Profil gelöscht)

    Ach hört doch auf zu jammern. XP ist hoffnungslos veraltet. Dem System fehlt es bereits an der Unterstützung von Hardwarekomponenten, die längst zum Standard geworden sind.

     

    Ich bin zwar auch der Meinung, dass es die beste Benutzeroberfläche hatte, die es je bei Windows gab. Aber der Kernel macht nicht mehr mit, große Teile der Systemarchitektur sind überholt. Die ära Windows XP ist endgültig zu Ende.

     

    Wem das neue Windows nicht zusagt, der kann sich immernoch bei Linux oder Mac orientieren.

  • Ich bin kein Microsoft-Fan, aber es ist eine legitime Entscheidung des Unternehmens den Support einzustellen. Immerhin wurde er ja schon verlängert.

     

    Der Unternehmenszweck von Microsoft ist es, Geld mit Software zu verdienen und nicht einmal Geld zu verdienen und dann über Jahrzehnte kostenlosen Support zu bieten. Damit ist klar, dass die Unterstützung irgendwann einmal enden wird. So ist der normale Lauf der Dinge in der am Gewinn orientierten Wirtschaft. Das Ende des Supports kam ja auch nicht plötzlich, sondern war lange angekündigt.

     

    Als Gegenpol gibt es freie Software wie Linux.

  • Liebe Jule, an dem Artikel ist gefühlt jeder zweite Satz falsch. „Microsoft unterstützt Betriebssysteme immer für zehn Jahre“. Das ist Unsinn. Eine kurze Recherche hätte das ergeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows#Zeitleiste

    Dann: was sind „Mülldaten“? Selbst in der Sendung mit der Maus wird ein besseres und verständlicheres Modell benutzt um dem unbedarften Zuschauer komplexe Sachverhalte zu erklären. Aber „Mülldaten“ gibt es nicht. Sonst könntest du diese in deiner Plastetüte davontragen. Dieser Code wurden _gezielt_ programmiert um einen Speicherüberlauf (buffer-overflow) zu provozieren. So ärgerlich das Verfahren für den Angegriffenen ist, das muss man erstmal können! Das ist eingeschleuster, auf die Lücke eines Programms _maßgeschneiderter_ Code, also alles andere als „Müll“.

    Warum lässt MS den nutzer „hängen“, wenn der Support über zehn Jahre hinaus noch weitere zweimal _verlängert_ wurde? Nur weil die User zu doof sind sich rechtzeitig zu informieren und nach Alternativen ausschau zu halten? Warum haben unsere Banken die geldautomaten noch nicht umgestellt, obwohl sie seit über drei Jahren von Supportende wußten? DAS wäre mal eine Recherche und einen aufgeregten Artikel wert, denn die Dinger hängen am Netz und benutzen WinXP! Dieser Artikel ist eindeutig tendenziell und nicht objektiv, was aber, lernt man auf der Journalistenschule (also, ich hoffe das sowas noch unterrichtet wird, wenigstens „theoretisch“): Objektivität ist die Mutter der Berichterstattung. Das ist in der taz - die sich nicht enblödet auch schon mal als Apples verlängerter Werbearm zu fungieren - sicherlich nicht einfach, sollte aber doch gehen.

     

    *http://lmgtfy.com/?q=drive-by-attack

    • 7G
      786 (Profil gelöscht)
      @Cynical Inquirer:

      Die Banken haben ein spezielles System, das weiter unterstützt wird.

    • @Cynical Inquirer:

      Weiter:

      Linux ist, trotz geringerer Verbreitung nicht per se sicherer. Es gibt zwar Leute, die das glauben möchten, aber auch Linuxsysteme können für drive-by-Attacken* und andere Malware anfällig sein (btw: nicht jede Malware ist ein Trojaner). https://de.wikipedia.org/wiki/Schadprogramm

      Wer bei Windows bleiben will, sollte _nicht_ auf Vista umsteigen, denn wie du dem geneigten link da oben entnehmen kannst ist auch Vista schon abgekündigt. Vista wird demnächst das ereilen, was XP nun gerade ereilt: das Ende. Es hiesse von einem toten Pferd auf ein Sterbendes umzusteigen; nicht wirklich sinnvoll.

      Und wenn du mal Openoffice längere Zeit zum _arbeiten_ benutzt, dann wirst du merken, das es häufig leider keine wirkliche Alternative ist. Viele - auch „normale“ Features - fehlen oder sind schlecht implementiert. Schreib mal einen Text in Writer und füge ein Bild ein. Nun versuche das Bild rational zu vergrößern oder verkleinern. Das meine ich. Oder versuche mal mehrere Bilder gleichzeitig einzufügen (geht gar nicht). Wenn man in ein Dokument einige ‚zig Bilder einzufügen hat, dann ist die Funktion bei MS-Office wesentlich besser gelöst. Oder versuche für die erste Seite eines Briefes einen anderen Briefkopf zu verwenden, als für die folgenden Seiten. Mir wurde gesagt es geht, ich selber habe die Funktion noch nicht gefunden. Findest du sie?

      Also: schön von freien Softwareapologeten abgeschrieben, sachlich und inhaltlich mehr als fraglich, wenig bis schlecht selber recherchiert, würde ich eine 4- erteilen.

      • @Cynical Inquirer:

        entschuldigung cyncal, mal eine Frage...,

         

        warum machst du hier PR für Microsoft, wirst du dafür bezahlt Linux dann auch noch schlecht zuschreiben...???

         

        hochachtungsvoll

  • "Programme wie beispielsweise Microsoft Office laufen nicht auf Linux"

     

    Sagt wer? Die Realität ist: Das kommt auf die Version an (http://appdb.winehq.org/).

     

    Der entscheidende Punkt ist aber: Man will es ja gar nicht mehr nutzen, weil man nicht länger bereit ist, sich derart technisch gängeln zu lassen.

  • Hallo,

     

    es sollen sich nicht alle nur beschweren. Was, glaube ich, unbekannt ist, ist, dass MS gemeinnützigen Einrichtungen ihre Produkte fast schenkt. So ist es vielen sozialen Einrichtungen möglich die gleiche Technik zu nutzen wie es das Kapital tut. Incl. den Upgrades. Das einige was anfällt ist meine Arbeitszeit.

     

    Und in den 13 Jahren gab es schon viele Upgrades bei Linux, die mich nicht weniger Zeit gekostet hätte.

     

    Auch wenn es nicht populär ist: Danke MS für die Unterstützung im sozialen Bereich!

    • @Headcleaner:

      Die Camorra galt auch als sehr sozial eingestellt... hat denen aber auch nichts genutzt. Oder anders gesagt, beinahe jeder Konzern leistet sich zur Image-Polierung soziale Tätigkeiten. Damit sollen Typen angezogen werden, die dann wieder mit ein bisserl sozialem Engagement alles andere entschuldigen gehen.

    • @Headcleaner:

      Wer Upgrades vermeiden will, nimmt eine LTS-Version (Long Term Support).

  • Das muss man sich mal vorstellen, so ein Frechheit aber auch, da haben die Hunde von Commodore den Support für meinen Amiga 500 eingestellt. Jetzt bin ich gezwungen ein fast neuwertige, voll funktionsfähiges Gerät zu ersetzen. Die von Microsoft tun ja auch so als ob sie Geld richtig nötig hätten wo die doch ein gemeinnütziger Verein sind der sich durch Spenden finanziert, und kein Börsen notiertes Unternehmen das Profit erwirtschaften muss. Oder diese blöden Programmierer wollen vielleicht sogar noch Geld für ihre "Arbeit" um ihre "Familien" zu ernähren. Also so eine Frechheit aber auch.

  • Wenn Linux eine echte Alternative wäre….

    …dann liefe es heute schon auf diesen 400 Mio. Rechnern und keine Sau würd sich für den Abgang von Win-XP interessieren. Nur, so ist es nicht. Linux ist wie Bio, es wird (medial) viel Wind von gemacht, aber kaum einer will es. Es ist schon hochgradig unseriös, diese unzähligen und untereinander nicht kompatiblen Linux-Versionen als EIN Betriebsystem zu verkaufen. Für die vielen plötzlich und unerwartet eingestellten Linux Versionen gibt es auch keinen Support und obwohl es doch freie Software ist, werden sie auch nicht von anderen weiter gepflegt.

    Wenn der sogenannte „Experte“ Kirchner also meint, MS müsse den Quellcode freigeben, dann gibt das keine Garantie auf eine seriöse Weiterentwicklung. Dafür werden sich garantiert massenhaft Hacker dran machen, im offen liegenden Quellcode nach Schwachstellen zu suchen um die letzten XP-Nutzer zu drangsalieren. Gut, das MS nicht auf sogenannte „Experten“ hört. So kann man XP noch einige Zeit laufen lassen. Weil, für langsamere Rechner sind weder die neueren Windows Versionen noch der Linux-Wirrwarr eine wirkliche Alternative.

    • @H. P. Petersen:

      Haben Sie mal einen Bug-Report an einen Linux-Software-Entwickler geschickt? Und haben Sie schon mal einen an einen Windows-Software-Entwickler geschickt?

       

      Ich hab schon beides gemacht. Meine Erfahrung ist, dass die Bugs unter Linux in den allermeisten Fällen (nicht immer) gefixt wurden, oft innerhalb von wenigen Stunden. Von den Windows-Software-Entwicklern hab ich nie eine hilfreiche Antwort bekommen, meistens gar keine.

       

      Von wegen, kein Support unter Linux.

    • @H. P. Petersen:

      Schon der Titel des Artikels zeigt, wie konservativ die Anwender sind.

      und zu bequem, ein klein wenig umzulernen.

      Ich wuerde meinen alten Eltern niemals Win 8 zumuten, zu kompliziert, die sind mit Mint völlig zufrieden, ohne zu wissen, was Linux ist.

    • @H. P. Petersen:

      Dummes Gesabbel. Was eine Alternative ist, hängt hochgradig von der jeweiligen Situation ab. Was eine "echte Alternative" ist (für nicht wenige fällt nicht mal Windows 8 in diese Kategorie), ist dann endgültig subjektiv. Dass Linux kaum genutzt wird, hat denselben Grund wie die geringe Nutzung von Kryptografie (wollen Sie die auch rechtfertigen?): Die Leute sind faul.

       

      Die Linux-Distributionen sind untereinander kompatibler als die Windows-Versionen, aber um Fakten geht es Ihnen wohl eh nicht. Wo ist denn mal eine Distribution "plötzlich und unerwartet" (für wen?) eingestellt worden? Und was macht man dann? In der Linux-Welt ist das kein Problem.

       

      Sie sind niemand, dem es zusteht, in der Kategorie IT Experten mit Anführungszeichen zu versehen. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass auf der Straße liegendes Geld in einer Marktwirtschaft aufgesammelt wird. Aber war das je ein praktisches Problem? Die einzige Garantie ist, dass ein nicht offengelegtes XP bald massive Probleme bekommen wird.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Hauke Laging:

        "..Die Leute sind faul. .."

        Dumm Tüch. Die haben was Besseres zu tun, als sich mit BS und Verschlüsselung zu beschäftigen.

        "..Sie sind niemand, dem es zusteht, in der Kategorie IT Experten mit Anführungszeichen zu versehen..." Nein, das steht Niemand zu. Zustände sind das.

      • @Hauke Laging:

        Mir scheint, ein Übermaß an Kryptographie vernebelt den Sinn für einfachen Klartext.

        Zitat: “Wo ist denn mal eine Distribution "plötzlich und unerwartet" (für wen?) eingestellt worden?“

        Um hier mal nur 3 zu nennen:

        Red Hat Linux 9 erschien 2003 – ein Jahr später wurde der Support für sämtliche RHL-Versionen eingestellt. Die Firma wandte sich einer profitableren Bezahl-Version zu. Caldera Open Linux und Corel Linux verschwanden ebenso plötzlich und unerwartet wieder.

         

        Zitat: “Dass Linux kaum genutzt wird, hat denselben Grund wie die geringe Nutzung von Kryptografie (wollen Sie die auch rechtfertigen?): Die Leute sind faul.“

         

        Umwerfende Logik. Wer die Einladung an Tante Erna zum Kaffee verschlüsselt, ist ein ganz besonders fleißiges Kerlchen.

        Wer arbeiten geht, um sich ein vernünftiges Betriebssystem leisten zu können, ist ein Faulpelz?

         

        Zitat: “Was eine "echte Alternative" ist (für nicht wenige fällt nicht mal Windows 8 in diese Kategorie), ist dann endgültig subjektiv.“

         

        Was eine echte Alternative ist, ergibt sich ganz objektiv aus den Nutzerzahlen. Wenn Linux, obwohl man es kostenlos nachgeworfen bekommt, so ein jämmerliches Schattendasein mit 1,x% Marktanteil führt, dann wird das schon seinen Grund haben. Für den etwa gleich „hohen“ Anteil bei Bio-Lebensmitteln wird stets die Geiz-ist-geil-Mentalität verantwortlich gemacht. Passt hier natürlich absolut nicht, drum werden über 98% der Bevölkerung kurzerhand für „dumm“ erklärt. Also ich bin lieber „dumm“ als zu derart anmaßenden „Erleuchteten“ zu gehören.

        • @H. P. Petersen:

          Nun picken Sie sich doch nicht die schwarzen Linsen heraus. Es gibt im Linux verlässliche "Marktführer", wie die Ubuntu-Familie, Debian oder Mint, die leicht aufsetzbare Upgrades für Versionen anbieten, um zB. den Support aufrechtzuerhalten. Linux ist beweglich, so wie seine Nutzer.

           

          "Wer arbeiten geht, um sich ein vernünftiges Betriebssystem leisten zu können, ist ein Faulpelz?"

           

          Linux-Nutzer sind also die wahren Faulpelze und weil die nicht arbeiten wollen, suchen sie sich ein Hartz4-kompatibles Betriebssystem. Ist das Ihr Ernst ?

    • @H. P. Petersen:

      Ich denke nicht, dass Sie Linux-Erfahrung haben, ansonsten sollten Sie wissen, dass die alten Rechner mit Linux, ( meine Erfahrung mit Xubuntu) wieder lebendig werden. Dass 400 Mio Rechner hauptsächlich noch mit MS laufen, rührt auch von den Vorurteilen wie Ihren her.

    • @H. P. Petersen:

      Microsoft ist auf den meisten Geräten vorinstalliert. Ich kenne wenige, die sich trauen, es zu deinstallieren. Ich traute mich vor Jahren und habe den Schritt nie bereut - erst Suse, später Ubuntu und in letzter Zeit Debian. Was andere in Virenscanner investieren (Zeit und Geld), investiere ich in freie Software.

  • Ich persönlich bezweifle, dass die Weiterbenutzung von XP ein großes Problem darstellt. Ich persönlich habe bis ca. 2008 mit Windows 98 SE, einfach weil ich kein Geld für einen neuen Rechner hatte. Schadsoftware habe ich mir nie eingefangen.

     

    Microsoft verdient natürlich nichts daran, wenn Leute bei ihren alten, laufenden Systemen bleiben. Dennoch kann ich allen Nostalgikern sagen, dass man zumindest Windows 7 dazu bringt so auszusehen wie Windows 98. Windows 8 ist eher eine Krankheit als ein Betriebssystem.

  • Ich arbeite bis heute noch mit XP , war über Jahre hinweg damit zu Frieden , hier und da ein paar Mucken und Zickereien , aber sonst lief das Teil sehr stabil

     

    Ich bin am überlegen ob ich komplett aus Win aussteige um auf Linux zu gehen . Da habe ich aber überhaupt keine Erfahrung , auch nicht Leute aus meinem Freundeskreis , die ich mal anrufen konnte wenn was klemmt .

     

    Das einzige was ich bei einem Umstieg auf Linux sehe ist das es mich wieder über längere Zeit daran bindet um das Sys zu verstehen , und alles ein zu richten , ich kann mich noch sehr genau an die langen Nächte erinnern bis dann alles wieder lief ...uffff.

    Da habe ich z.Z . überhaupt keine Lust mehr zu .

     

    mfg BB

    • @BON BOX:

      Wenn man ein Rolling-Release nutzt, hat man nie mehr Stress mit lästigen Neuinstallationen und hat immer ein relativ aktuelles System. Auf meinem ältesten Rechner läuft Debian Testing seit mehr als 14 Jahren. Ich benutze meine Rechner, bis sie kaputt gehen.

    • @BON BOX:

      Da kann ich ubuntu zum Einstieg empfehlen. Es ist übersichtlich und bestens für den einfachen User geeignet. Parallel zu MS installiert kann man erstmal üben. MS wird bei Installation von ubuntu nicht überschrieben, kann also nichts schief gehen.

    • @BON BOX:

      Xubuntu ist ein Windows-ähnlicher Ableger von Ubuntu, der erfolgreichsten Distribution von Linux.

      Es bedarf nicht einmal den Bruchteil des Umstiegs auf Win7 oder gar 8.

      Und... Ich bin bei Dir!

      Mail mich an, ich helfe Dir absolut kostenlos beim Umstieg auf Linux.

      Vom Windows-Freak bis hin zu meinem Vermieter im Rentenalter habe ich schon viele erfolgreich bekehrt.

  • Lässt Nutzer die Ihren PC zwischen 2001 - 2007 gekauft haben hängen...wenn überhaupt. Seid ihr Medienfuzzies nicht immer so Mac geil? Wo ist da der Support für so ein altes System? - Dream on!

     

    XP hatte seine Zeit und nun ist es die Zeit von Win7/8 (gleiches System eigentlich).

    Wer in der digitalen Welt mitmachen will muss halt nunmal etwas up-to-date bleiben.