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Konflikt in der UkraineWieder ein Helikopter abgeschossen

Dem Waffenstillstand in der Ukraine zum Trotz ist ein Armeehubschrauber unter Beschuss genommen worden. Neun Menschen werden vermisst.

Trümmer einer Barrikade in Slawjansk Bild: dpa

KIEW rtr | Im Osten der Ukraine ist nach Angaben des Militärs ein Armeehubschrauber von Rebellen abgeschossen worden. Auf die Zahl der Toten angesprochen sagte ein Sprecher, es seien neun Menschen an Bord gewesen. Der Hubschrauber sei zum Transport militärischer Güter genutzt worden.

Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der von Separatisten kontrollierten Stadt Slawjansk. Durch einen Helikopter-Abschuss waren dort bereits Ende Mai 14 Soldaten ums Leben gekommen.

Ein Militärexperte mit guten Kontakten zu den Streitkräften erklärte ebenfalls, bei dem jüngsten Vorfall seien neun Menschen ums Leben gekommen.

Die prorussischen Separatisten hatten erst am Montagabend einem Waffenstillstand im Osten des Landes bis Freitag zugestimmt, um die Zeit für Friedensgespräche zu nutzen. Parallel gilt eine einseitige Waffenruhe der ukrainischen Streitkräfte, die Präsident Petro Poroschenko Ende vergangener Woche als Teil seines Friedensplans ausgerufen hatte.

Am Dienstag wurden laut Poroschenko aber mehrfach ukrainische Militärposten beschossen.

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6 Kommentare

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  • Waffenstillstand hin , Waffenstillstand her - wie hirnverbrannt muß man auf seiten der ukrainischen Armeebefehlshaber sein , -nach allen bisherigen eigenen Aktionen und Erfahrungen mit denen der Separatisten - , einen Armeehubschrauber in die Reichweite großkalibriger Maschinengewehre des Gegners zu schicken ?! Vorsatz oder an Unzurechnungsfähigkeit grenzende Fahrlässigkeit ?

    Aus der Sicht der Separatisten : Welchen entscheidenden Grund sollten sie gehabt haben anzunehmen , der Hubschrauber befände sich n i c h t in feindlicher Absicht in der Luft ?

    • @APOKALYPTIKER:

      @Apokalyptiker

      Das ist mir auch unverständlich. Ich denke, das kommt vom erbärmlichen Zustand der ukrainischen Armee. Wie man so hört, seien die Offiziere dauerbetrunken. Unsinnige Befehle, Beschuss der eigenen Truppen und eben Herumfliegen mit Helikoptern trotz Flugabwehrwaffen der Rebellen sei an der Tagesordnung.

      Die Ukraine hat ja jetzt schon gut die Hälfte ihrer Luftwaffe verloren.

  • Die neun ukrainischen Soldaten, die in den Donbass einfielen, sind nicht nur vermisst, sondern tot und ihr Kampfgerät vernichtet. Es war ein eklatanter Bruch der Waffenruhe, während des Waffenstillstands neue Waffen und Soldaten in den Donbass zu fliegen. Hoffentlich begreifen die anderen Bewaffneten aus der Armee und den rechten Milizen nun, dass die Ukraine den Donbass kaum besiegen wird, die Okkupation des Donbass' endgültig vorbei ist.

     

    Und ingesamt: Der Majdan hat der Ukraine nur Chaos, Währungsabsturz, beschleunigte Wirtschaftskrise und Verarmung, Bürgerkrieg, Staatszerfall und unzählige Tote gebracht.

    • @Frotzelphilip:

      Vorher war ein korrupter Herrscher mit goldenen Wasserhähnen im Bad an der Regierung. Immerhin sind die letzten ukrainischen Präsidentenwahlen etwas realistischer als die russischen, wo angeblich 99,5% der Tschetschenen für Putin gestimmt haben, also ein klarer Fall von Wahlbetrug in Russland.

      • @Gabriel Renoir:

        was war gleich das Thema ???

      • @Gabriel Renoir:

        Jetzt ist ein korrupter Oligarch an der Macht. Poroschenko hat weitaus mehr als einige goldene Wasserhähne, sondern ist Milliardär. Es ist einfach nicht zu glauben, dass eine ‘‘Revolution‘‘, die sich den Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft auf die Fahnen schrieb, schlussendlich einen Oligarchen an die Macht bringt.

         

        Und Poroschenko ist ja nicht allein, auch die anderen ukrainischen Oligarchen kamen an die Macht: Kolomojski in Dnjepropetrowsk und Taruta wurde zum Gouverneur von Donezk erannt. Beide sind Milliardäre.

         

        Dank dem Majdan haben die ukrainischen Oligarchen mehr Macht als jetzt zuvor. Ich als Revolutionär würde mich gehörig veräppelt fühlen.