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Deutsche Journalisten und ThinktanksMissliebige Offenlegung

Ein Kabarettbeitrag des ZDF zeigt, wie tief deutsche Journalisten in Thinktanks hängen. Auf deren Protest löschte der Sender das Video wieder.

Findet ZDF-Kabarett nicht so lustig: Zeit-Journalist Josef Joffe. Bild: imago/Hoffmann

BERLIN taz | Wer heute in der ZDF-Mediathek nach der Kabarettsendung „Die Anstalt“ vom 29.04. sucht, der merkt es erstmal nicht. Feinsäuberlich sind da die Beiträge der Sendung aufgelistet, alle kann man anschauen. Dass einer fehlt, sieht nur, wer weiß, dass es ihn gab. Und dass dieser Beitrag nicht irgendeiner ist.

In dem Video mit dem Titel „Der Qualitätsjournalismus“ unterhalten sich die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner über Journalisten, die in sicherheitspolitischen Thinktanks mitmischen. „Ich hab da mal was für Sie vorbereitet“, sagt Claus von Wagner und deckt ein Bild auf, dass die Köpfe von verschiedenen Journalisten und die Logos von Lobbys zeigt: Münchner Sicherheitskonferenz, Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Deutsche Atlantische Gesellschaft. Pfeile zeigen an, welcher Journalist in welcher Organisation angeblich drinhängt: SZ-Außenpolitikchef Stefan Kornelius unter anderem im Aspen-Institut, Zeit-Redakteur Jochen Bittner beim German Marshal Fund (GMF) und von Josef Joffe gehen die Pfeile zu so ziemlich allen Logos, die auf der Glaswand stehen.

Den beiden Zeit-Journalisten Jochen Bittner und Josef Joffe hat das gar nicht gefallen. Sie haben gegen das ZDF eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den Sender zwingt, den Beitrag zu löschen. In einem Kurzinterview, das auf Youtube zu hören ist, nennt Max Uthoff die Vorwürfe der Zeit-Journalisten eine „Frage der Korinthenkackerei“. So bestehe Bittner beispielsweise darauf, dass er kein Mitglied beim GMF sei, wie das Uthoff und von Wagner behauptet hatten. Stattdessen ist er „Participant“, Mitglieder gibt es in der Organisation gar nicht. Eine Frage der richtigen Wortwahl also.

Immerhin haben Bittner und Joffe mit solchen Argumenten vor Gericht Recht bekommen und das ZDF muss den Beitrag löschen. Das Video ist allerdings weiterhin an anderer Stelle im Netz auffindbar. Der Sender gab Dienstag bekannt, er habe Widerspruch gegen die einstweiligen Verfügungen erhoben und werde sich auch gegen die Hauptsacheklage verteidigen.

Allen, die jetzt: „Das ZDF mal wieder“ rufen, sei gesagt: Das ZDF hat zwar in letzter Zeit Einiges verbockt, steht diesmal aber offenbar ziemlich gut da. Der Sender stellt sich hinter Uthoff und von Wagner und will in die zweite Instanz gehen. Denn: Was Uthoff und von Wagner in der Sendung behauptet haben, ist nicht irgendein Hirngespinst, sondern basiert auf einer Studie des Kommunikationswissenschaftlers Uwe Krüger. Nachdem der seine Studie veröffentlichte wehrten sich mehrere der Journalisten auch gegenüber der taz gegen seine Darstellung.

Wer weiß, dass die Rede von Bundespräsident Gauck auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz unter anderem auf die Arbeit des GMF zurückgeht, liest ein „Mut zu aktiver Außenpolitik“ von Jochen Bittner ganz anders. Auch Bittners Putin-Kritik bekommt dann einen ganz neuen Duktus. Und wenn Josef Joffe mal wieder zu mehr Militäreinsätzen aufruft, ist es doch ganz interessant zu wissen, dass er im Gremium von der American Academy in Berlin und des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) sitzt.

Die Frage, ob es Journalisten erlaubt sein sollte, in Lobbyverbänden zu sitzen, ist das Eine. Es gibt einige Argumente, die dafür sprechen: Beim Abendessen am Kamin plaudert es sich eben leichter, da fällt auch mal die ein oder andere Information, die es beim offiziellen Presseempfang nicht zu hören gibt. Das setzt aber voraus, dass diese Journalistin in den Kreisen eben nur Mitglieder sind und nicht auch noch Funktionen übernehmen, wie Uwe Krügers Studie zeigt.

Update 30.07.: In einer ersten Version dieses Textes wurde behauptet, Josef Joffe sei Mitglied in Deutsch-Atlantischen Gesellschaft. Auf Anfrage von Meedia erklärte er aber nun, dass er tatsächlich im Gremium von der American Academy in Berlin und des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) sitzt und ihn mit den anderen keine Mitgliedschaft verbinde.

Link zur Stellungnahme: http://meedia.de/2014/07/29/einstweilige-verfuegung-gegen-die-anstalt-zdf-wehrt-sich-gegen-zeit-journalisten-joffe-und-bittner/

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77 Kommentare

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  • Bittner und Joffe haben mit solchen Argumenten vor Gericht nicht “Recht bekommen”, sondern das Gericht hat die Argumente in der Sache noch gar nicht geprüft. Sonst wär es ja keine einstweilige Verfügung, sondern ein Urteil.

     

    Entsprechend muss das ZDF auch noch nicht in die zweite Instanz gehen. Die erste hat ja noch gar nicht entschieden.

     

    Vermutlich versteht die Autorin den vorläufigen Rechtsschutz nicht.

  • Es ist schon etwas seltsam wenn man in der Zeit journalistisch tätig ist wie Thomas Kleine Brockhoff http://www.zeit.de/autoren/K/Thomas_Kleine-Brockhoff/index.xml

    im German Marshall Fund sitzt http://www.gmfus.org/expert/experts_dirc/thomas-kleine-brockhoff/

    Zu Präsident Gaucks Chefberater berufen wird http://www.berliner-zeitung.de/politik/thomas-kleine-brockhoff-aus-washington-ins-bellevue,10808018,23744192.html

    Und bei der Gestaltung der deutschen Außenpolitik mitwirkt (Register S.51) :

    "Neue Macht, Neue Verantwortung.

    Elemente einer deutschen Außen- und Sicherheitspolitik für eine Welt im Umbruch"

     

    http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/projekt_papiere /DeutAussenSicherhpol_SWP_GMF_2013.pdf

     

    Auf der einen Seite ist man dann Spezialist. Auf der anderen Seite befangen, oder etwa nicht?

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Die Zeit ist halt auch nur ein Kind ihres Herausgebers.

     

    Und in welchen Thintanks schwimmen die TAZ-Leute rum?

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Transatlantik/Ostküste? Sie als alter Querfrontler wissen doch sicher längst Bescheid...

      Teilen Sie mal mit uns Ihr geheimes Insiderwissen.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Vielleicht ist der Bericht auch nur aus Neid geschreiben das man die TAZ nirgens mitspielen lässt ;)

  • Hola - eh die Deckelung greift

    2.Versuch ;/)

     

    Ganz ohne Ironie;-)

     

    aber mit Altvater W.B. -

    das Schweinchen erkennt man immer

    am Ringelschwänzchen -

     

    wenns den Herren so wumpe wäre,

    hätten sie's ja auf sich beruhen lassen können -

     

    &uns wäre das Geläut der nunja aficionados de ZEIT -

    bis hin zur Anrufung der

    Pressefreiheit

    erspart geblieben;/)

     

    ok - wie heute auch leider bei Die Zeit -

    anblättern ist mehr als genug.

  • Neues zu SPIEGELGATE:

     

    Neueste Satellitenbilder der USA deuten unwiderlegbar darauf hin, daß die Krater, die sich deutlich sichtbar auf SPIEGELseite auftun, nicht von deutscher Leserseite durch einen sog. "Leserstrahl" herbeigeführt wurden, sondern garantiert irgendwie aus Russland stammen. Im weiteren gebe es diesbezüglich Hinweise aus gut informierten sozialen Netzwerken auf Kalamakuka in der Südsee. Putin wies allerdings sofort darauf hin, daß nach Informationen Moskaus bereits am Montag in Nähe des SPIEGELverlages tausende von Leserkragen nichtrussischer Produktion explodierten. Die Möglichkeit der Kraterbildung beim SPIEGEL durch absichtlich herbeigeführte "Wasserbomben ohne Wasser "( WoW) durch verzweifelte SPIEGEL-Redakteure vom Dach des Verlagsgebäudes wollte Moskau allerdings auch nicht ausschließen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese zu diesem Zeitpunkt betrunken, verwahrlost und ungewaschen waren und plötzlich in einen Abgrund von Wahrheit schauten. Hinweise darauf geben Satellitenbilder Moskaus, auf denen leere, ungewaschene Bierdosen unbeabsichtigt auf dem Dach des SPIEGELgebäudes zu sehen sind. Gegen diese Bilder, die natürlich noch veröffentlicht werden, hat der SPIEGEL bereits angekündigt, eine einstweilige Verfügung gegen J. Joffe zu erwirken, damit dieser endlich seine Bierdosen vom SPIEGELdach holt. Diese hatte Joffe nach einer Veranstaltung der "Freunde der Freunde von Freunden der Mitglieder Amerikas e.V." dort wieder mal liegengelassen. Joffe sieht hier nun jedoch eindeutig die Schuld Moskaus und will im weiteren seinerseits alle sog.“ PUTINSPIEGELversteher“ verklagen, weil diese auf „Putin`s brandgefährliche Anti-Joffe-Bierdosen-Propaganda“ hereinfielen“ (Zitat)

  • Ein Link für zwischendurch:

     

    SPIEGELGATE !: Stoppt SPIEGEL jetzt!

     

    "Nach UN-Angaben leidet die Bevölkerung Deutschlands unter einer Schreckensherrschaft des SPIEGEL. Um ihre Macht zu sichern, würde das Nachrichtenmagazin die Intelligenz ihrer Leser entführen, einsperren, foltern und exekutieren, heißt es in einem heute in Genf veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Seit Mitte April wurden laut UN durch den SPIEGEL mindestens 100.000 Leser verwirrt und mehr als 50.000 durch unbeabsichtigte Lachattaken verletzt. Mehr als 5.000 Leser - darunter auch der Schreiber dieser Zeilen - wurden durch das aktuelle Titelbild nachhaltig bekloppt."

     

    Verd..., jetzt finde ich den Link zum Bericht nicht... genau so wenig wie den zum UNHCR vom Montag...

     

    Noch am Montag hatte mir der Arzt "Sanktionitikum" verschrieben...

    • @deppenversteher:

      Kein schlechter Anfang - mehr davon!

       

      Stoppt SPON jetzt!

  • Zitate: "während Sie die Pressefreiheit MEINER MEINUNG NACH missbrauchen."

     

    "Ich FINDE MEHR ALS VERFASSUNGSWIDRIG; WENN DIE PRESSEORGANE IM SINNE DER VON IHNEN EIGENTLICH ZU KRITISIERENDEN REGIERUNG BERICHTEN UND SICH SOGAR IN MANCHEN THEMEN ZUM RICHTER ERNENNEN."

     

    Diese Passage zwangen Sie zum Rückgriff auf Stalin und zu der Unterstellung, ich hätte Joffe den Mund verbieten wollen.

     

    Jeder Leser kann nun beurteilen, was Sie geschrieben haben.

    Sie behaupten erst, Schröder sei von eigener Partei aufgefordert worden. Nach dem Einwand mit Grünen und CDU versuchen Sie nun die Kurve hinzukriegen.

     

    Es wird langsam lächerlich.

    Sie schrieben, ich hätte keine Ahnung von der Verfassung, und siehe da, das Grundgesetz scheint bei mir bekannt zu sein.

     

    Nun reiten Sie auf die Unterstellungen herum und erzeugen Sie die mehr oder weniger gekünstelte Aufregung.

     

    Ihr Joffe kann ja den Blödsinn erzählen, weshalb aber er als Geheimnis seine Stellung in Lobbyvereinen versteckt sehen möchte, erschließt sich.

    und

    • @aurelius theo:

      @Gerhard Paschulke

      Die Antwort war an Sie gerichtet.

  • Das zeigt nur, dass Demokratie ein genauso geduldiges Stück Papier ist, wie z.B. die amerikanische Verfassung. Und dass die Freiheit der Entscheidung/Meinung nur solange möglich ist, wie man damit mächtigen Leuten nicht auf die Füsse tritt und/oder sich an die preussische Hierarchie-Pyramide hält :) Ansonsten gilt "Klappe halten", "loyal sein" und malochen. Dafür darf man dann feiern, reisen und shoppen. So weit der Deal. OK, gegenüber anderen Ländern ist das der kleinere Haufen. Dort wird angeordnet, bestimmt und weggesperrt. Bei uns heisst das Lobbyismus, ist rechtlich abgesichert und läuft ausserhalb der Öffentlichkeit, weshalb man Beiträge zur Aufklärung gar nicht hoch genug einschätzen kann. Wer kannte schon vorher den Kommunikationswissenschaftler Krüger? Was wirklich anödet, ist eine (rechtlich abgesicherte) Zensur, das offensichtliche Bemühen innerdeutsche Mechanismen nicht zu zeigen, damit die breite Masse bloß nicht schnallt, wie sie manipuliert und gelenkt wird. Und diese ständige Brabbelei von Zivilisation und Fortschritt, nur weil jetzt alles digital verkabelt ist und jeder ständig auf nen Display glotzt, (und besser überwacht werden kann). Dieses krampfige Suggerieren, heute wäre alles besser und Dinge würden sich nicht wiederholen, denn man hätte ja gelernt und BlaBla, BlaBlubb :) Im Übrigen fällt eigentlich nur auf, wie bemüht man an entsprechenden Schaltstellen der Lenker und Entscheider bemüht ist, Whistleblower und ungeliebte Querolanten mundtot, oder wenigstens mit dem Verbiegen von Rechtsmitteln unangenehme Themen unsichtbar zu machen. Ob nun bei diesem Thema oder anderswo. Natürlich ist das in anderen Ländern auch nicht anders, aber diese ständige Bankrotterklärung der eigenen Entwicklung und diese Fähigkeit zur Jahrhunderte alten Wiederholung immergleicher Verhaltensauffälligkeiten ist schon aller Satire Wert.

  • Man muss nicht mit seinem Hintern in einer heißen Pfanne gesessen haben um über Schnitzel schreiben zu können. Ebenso wenig muss man Mitglied, Teilhaber oder Schlimmeres einer Nato- oder Bankensekte sein um über Manipulation von Informationen zu berichten. Allerdings sollte man die nötige Distanz zu allem haben, auch zu KanzerInnenständchen, wenn man Journalist sein will.

  • Leute, wir leben in einer Postdemokratie, was regt ihr Euch auf? Wir können wählen was wir wollen und bekommen immer Murksel als Kanzlerin (und sollte es eines Tages für Schwarz-Rot nicht mehr für eine Mehrheit reichen, stehen die Grünen bereit für die ganz große Groko). BILD ist das Medium, das am meisten zitiert wird. Die meisten der einflussreichen Journalisten agieren im Sinne der Lobbyorganisationen, denen sie angehören.

  • Werter Herr Paschulke,

     

    was Sie als Bullshit bezeichnen ist eine höchst interessante Mitteilung und keineswegs Quatsch oder Blödsinn, wie dieses englische Wort im Duden übersetzt wird.

     

    Es macht eben schon einen Unterschied, ob ein Artikel von einem Journalisten (da darf ich an die Beschreibung von Hajo Friedrichs erinnern) oder von einem Lobbyisten wie es Joffe oder Bittner offenbar sind, geschrieben wird.

     

    Da wird ein Journalist wie Gathmann beim SZ-Magazin "entsorgt", weil er "nur" auf Facebook offenlegt, dass er hin und wieder auch für die Beilage Russland heute arbeitet und ein Joffe muss nicht offenlegen, in welchen Think Tanks er eingebunden ist?

     

    So ganz offensichtlich waren seine Verbindungen ja wohl nicht, sonst würde er nicht versuchen, die Offenlegung per Anwalt zu verhindern.

     

    Sie haben, gelinde gesagt, eine merkwürdige Vorstellung vom Journalistenberuf.

    • @Iannis:

      Nicht nur merkwürdige Vorstellung vom Journalistenberuf, sondern auch von der Pressefreiheit.

      Hier zitiert er blind das Grundgesetz, ohne darüber nachgedacht zu haben, weshalb eigentlich die Väter des Grundgesetzes diese Freiheit im Grundgesetz verankert haben.

      • @aurelius theo:

        "Nicht nur merkwürdige Vorstellung vom Journalistenberuf, sondern auch von der Pressefreiheit."

         

        ... sagte der Mensch der ihm missliebige journalistische Meinungsäußerungen als "verfassungsfeindlich" bezeichnet.

        • @Gerhard Paschulke:

          Sie merken nicht, aber ich weise Sie nochmal daraufhin, unterlassen Sie die Unterstellungen: Wo taucht der Begriff "verfassungsfeindlich" in meinen Beiträgen?

           

          Zitat: "missliebige journalistische Meinungsäußerungen" = missliebige als journalistisch verkaufte in der Tat lobbyistische Meinungsäußerungen wäre zutreffende Beschreibung von Joffe.

          • @aurelius theo:

            Stimmt, so viel Zeit muss sein. Sie schreiben nicht "verfassungsfeindlich", sondern "verfassungswidrig".

             

            So oder so, sprechen Sie Joffe das Recht auf Meinungsäußerung ab.

            • @Gerhard Paschulke:

              Das ist genau die Frage: ob Joffe durch die Mitgliedschaft in diversen Transatlantikclubs überhaupt seine eigene Meinung äußern kann/darf.

               

              Zudem wäre interessant zu wissen ob er für seine Stelldicheinartikel von den Clubs mit Geld bezuschusst wird.

              • @Freedom fries:

                "Das ist genau die Frage: ob Joffe durch die Mitgliedschaft in diversen Transatlantikclubs überhaupt seine eigene Meinung äußern kann/darf."

                 

                Ein Gedankenexperiment: Nehmen wir mal an Joffe vertritt überhaupt nicht seine eigene Meinung, sondern fühlt sich in einer Zwangslage Meinungen zu verteten die nicht seinen eigenen entgegengesetzt sind. Es ist mir zwar völlig schleierhaft, wie die Mitarbeit in solchen "Transatlantikclubs" einen solchen Druck auf einen Mann ausüben könnte, der jederzeit einfach hinschmeißen und sich ein schönes Leben machen könnte, aber nehmen wir trotzdem mal an, dass dem so wäre.

                 

                Was wäre die Konsequenz? Joffe das Recht auf freie Meinungsäußerung absprechen, auf die nicht zu beweisende Vermutung hin, dass die von ihm vertretenen Meinungen gar nicht seine "freien" Meinungen sind?

                 

                "Zudem wäre interessant zu wissen ob er für seine Stelldicheinartikel von den Clubs mit Geld bezuschusst wird."

                 

                Das mag für uns vielleicht interessant sein, aber wenn Joffe dazu nichts sagt, auf welcher Grundlage sollte man ihn dazu zwingen wollen? Und ansonsten impliziert die Frage schon eine Unterstellung.

                • @Gerhard Paschulke:

                  "Ein Gedankenexperiment:...Was wäre die Konsequenz? Joffe das Recht auf freie Meinungsäußerung absprechen"

                   

                  Also ob das jetzt schon als Experiment durchgeht...Na egal...

                   

                  Es geht nicht darum ihm seine Meinungsäußerung abzusprechen. Das interpretieren Sie nur in Leute wie mich hinein...

                   

                  Ob er für seine Stelldicheinartikel bezuschusst wird ist eine legitime Frage und keine Unterstellung. Und wenn jemand dieser Sache nachgeht (Journalist) usw. stellt er mitunter auch diese Frage...

                   

                  "auf welcher Grundlage sollte man ihn dazu zwingen wollen?" Ähm, hab ich irgend so etwas angedeutet? Wo? Ihre Interpretation! Haben Sie jetzt Angst um Joffe, da Sie sich so stark für ihn machen?

                   

                  Ich hatte die Sendung damals gesehen, war lustig. Wahrscheinlich hätte es kein weiteres großes Aufsehen erregt.

                   

                  Warum ist es denn Joffe so wichtig eine Aufklärung über die Tätigkeiten in seinen Transatlantikclubs zu unterbinden? Soll hier ein Präzedensfall geschaffen werden, dass ja niemand auf die Idee kommt da nachzufragen? Und warum soll den Kabarettisten die Meinungsfreiheit verboten werden, die Sendung untersdrückt werden, wenn Sie davon ausgehen, dass das Mitglied sein in Transatlantikclubs nicht die freie Meinungsäußerung verbiete? Das deutet vielmehr darauf hin, dass Meinungen eben schon unterdrückt werden. Oder warum hat er geklagt?

                   

                  Ansonsten: er wird vielleicht seine Vergünstigungen und Privilegien bekommen, bessere Pöstchen, Fürsprache, wie Politiker in Aufsichtsräten. Das ein oder andere Lockmittel für Transatlantikclubs wird es geben. Oder glauben Sie er ist Triebtäter. Ich kenne sein Artikel...

                  • @Freedom fries:

                    Und ich kann Ihnen noch sagen: Ich würde mir viel mehr Aufklärung über diese "honorigen Cliquen", nicht um zu sagen Klitschen, wünschen. Oder was erwarten Sie sich von Journalismus und Kabarett? Etwa diese Dutzi-heia-pupeia-wir-haben-uns-alle-lieb-Stelldicheins ala Beckmann Lanz und Co?

                • @Gerhard Paschulke:

                  "Meinungen zu verteten die seinen eigenen entgegengesetzt sind"

                   

                  ... hätte ich schreiben wollen.

            • @Gerhard Paschulke:

              Sie können davon nicht lassen, mir etwas zu unterstellen oder?

              • @aurelius theo:

                Was unterstelle ich Ihnen denn bitte?

                 

                Sie bezeichnen Joffes publizistische Arbeit als "Missbrauch der Pressefreiheit" und als "verfassungswidrig". Wie soll ich das denn bitte sonst verstehen, als dass Sie Joffe den Mund verbieten wollen.

    • @Iannis:

      "Da wird ein Journalist wie Gathmann beim SZ-Magazin "entsorgt", weil er "nur" auf Facebook offenlegt, dass er hin und wieder auch für die Beilage Russland heute arbeitet "

       

      Seltsam, Gathmann soll also von der SZ geschasst worden sein, weil er nicht offenlegte, für "Russland Heute" zu schreiben -- einer Beilage welcher Zeitung noch mal?

       

      Kriegen Sie erst mal Ihre Fakten auf die Reihe!

       

      Zeitungen sind Tendenzbetriebe. Warum sollte eine Zeitung also nicht einen Journalisten schassen dürfen, wenn die Verantwortlichen finden, dass die sonstigen Betätigungsfelder des Journalisten nicht mit der weltanschaulichen-politischen Orientierung der Zeitung zu vereinbaren sind?

       

      Warum sollte der Herausgeber keine Kommentare verfassen dürfen, die der weltanschaulichen-politischen Orientierung der Zeitung entsprechen?

       

      Sie haben merkwürdige Vorstellungen von Pressefreiheit.

      • @Gerhard Paschulke:

        Weil Pressefreiheit heißt auch gegen die vorgegebene Meinung der Zeitung für die man schreibt zu widersprechen?!

        • @Freedom fries:

          Darf er als Freier Mitarbeiter doch machen. Nur muss ihn die Zeitung deshalb nicht weiterbeschäftigen.

          • @Gerhard Paschulke:

            Achso, als "als Freier Mitarbeiter" aber nicht als Angestellter oder wie?

             

            Ja also man wird doch noch nachfragen können ob diese Clubmitgliedschaft die Arbeit behindert, manches geschönt dargestellt oder einfach weggelassen wird, was für den ein oder anderen Leser doch interessant sein könnte.

             

            Und warum darf ein Kabarettist nicht seine Späße darüber machen? Klagt Joffe gegen die Meinungsfreiheit?

      • @Gerhard Paschulke:

        Als (noch) unbeteiligter Mitlesender bescheinige ich Ihnen, einen guten Job zu machen.

        Lassen Sie sich von den üblichen verstrahlten, antiwestlichen Querulanten nicht unterkriegen.

        • @Huitzilopochtli:

          Zitat: "den üblichen verstrahlten, antiwestlichen Querulanten"

           

          Meinten Sie damit mich?

          Ich finde die Beschreibung echt gut, danke.

  • Joffe ist ein Reaktionär wie er im Buche steht. Er hat immer die Politik von Bush verteidigt, vehement für den Irak-Krieg gekämpft und diesen Jahre später immer noch verteidigt. Er ist der Kämpfer von Bush und Cheney hier in Deutschland.

    Für den Irakkrieg, für die Zerstörung Libyens, für die Zerstörung Syriens, für die weltweite Dominanz der USA, für die Eskalation mit Russland, für die Vorbereitung eines Irankrieges.

    Er hat aus der Zeit ein neoliberales, militaristisches Kampfblatt gemacht.

    Wie konnte dieser Reaktionär und Militarist überhaupt zum Chefredakteur der Zeit werden?

  • Lieber Gerhard,

    das viele Schreiben entschuldigen: Geschenkt! Aber den Unterschied zwischen Satire und Journalismus verstanden zu haben, wäre schon schön. Auch den zwischen unabhängigem Journalismus und Spinning für fragwürdige Atlantik Bruderschaften. Und natürlich den zwischen der Verteidigung der Meinungsfreiheit und ihrer Behinderung durch die in schlechte Gesellschaft geratenen Dunkelmänner der Zeit.

  • Kritiker der Sendung versuchen auf zwei Arten dem Inhalt auszuweichen, formal und relativierend. Die Studie sei angeblich voreingenommen, in Russland sei es viel schlimmer als hier usw. Selbst wenn es so wäre, was zu beweisen ist - denn nur weil im Westen Zensur, Unterdrückung etc eleganter und versteckter organisiert ist als im Osten, heißt das nicht, dass sie nicht die gleiche Wirkung hat - also selbst wenn es so wäre, gelten hier gerade deswegen andere Maßstäbe. Dann ist es eben nicht ok, nicht gleichzusetzen mit Pressefreiheit, wenn Hunderte von Leuten in einflussreichsten Positionen die Meinungen in diesem Land manipulieren. Weil sie Mitglieder, Participants, Groupies, Cheerleader, Hools, whatever in diesen Ami-Vereinen sind und mit einem klaren Auftrag von dort ihren Journalistenberuf ausüben. Das hat ungefähr den journalistischen Wert von "Aldi informiert". Nur dass die Firmenzentrale nicht in Mülheim an der Ruhr, sondern in Washington ist und Aldi mit seinen Prospekten nicht solchen Schaden anrichten kann in den Köpfen und Herzen der LeserInnen da draußen. Um zu beurteilen, ob man einen vom Pferd erzählt kriegt, ist es eine wertvolle Info, welche Motivation dahinterstecken könnte. Genausowenig wie ein Polizist zu klauen hat, hat ein Journalist gezielt zu desinformieren. Daher Danke ans ZDF, wer hätte gedacht, dass sie zu so einer Sendung in der Lage sind?

  • Stand am Anfang der Studie tatsächlich eine empirische Netzwerkanalyse, aus der sich die Erkenntnis ergeben hat, daß es gerade das „US- und NATO-affine Milieu“ ist, das deutsche „Elitejournalisten“ wesentlich prägt? Oder bildete nicht doch eher eine Vormeinung den Ausgangspunkt, etwa die Vermutung, daß sich Journalisten bei Themen wie z.B. „Sicherheitskonferenz“ in ihrer Berichterstattung von transatlantischen Netzwerken beeinflussen lassen? Wurden die schwerpunktmäßig untersuchten Journalisten und Medien gemäß einer zu bestätigenden Hypothese ausgewählt? Mein Eindruck ist, daß die Studie möglicherweise mittels einer nicht ganz ideologiefreien Wahl des Untersuchungsrahmens ihren Ergebnissen bereits vorgegriffen hat und damit in eine tendentiöse Richtung geht. Hätte der Autor nicht auch danach fragen müssen, wie sich beispielsweise chinesisch-deutsche Interessensgebiete (Handel, Außenpolitik, Menschenrechte etc.) und entsprechende Netzwerke auf die Berichterstattung deutscher Medien auswirken? Wäre es nicht ratsam gewesen zu untersuchen, ob hierdurch nicht auch Gegengewichte zu transatlantischen Netzwerken entstehen? Mit der gegebenen einseitigen Schwerpunktsetzung der Studie ist es jedenfalls kaum verwunderlich, daß sie gerne genutzt wird, um für die neurechte Montagsquerfront zu werben und sie auf allerlei verschwörungstheoretischen Seiten verlinkt wird.

    • @Irma Kreiten:

      Haben Sie die Doktorarbeit, die Sie kritisieren, gelesen?

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    In Bezug zu der Thematik diese Artikels, fällt mir das Gespräch zwischen Josef Joffe, Gerhard Schröder und Jochen Bittner ein.

     

    Hier nur ein kurzer Auszug des ansonsten 100 minütigen Interviews:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=keWZofL30So

  • Zum Glück wurde die Sendung woanders gesichert:

    https://www.youtube.com/watch?v=nX3urDVrwTE

    ab Minute 37 zum Thema Vernetzung der maßgeblichen Presseleute

    • @KW40:

      Danke für den Link :)

  • (2. Teil)

    Wer in Deutschland einen gegenteiligen Standpunkt sucht, kann ihn in an einem entgegengesetzten Pol der freien Presse finden. Denn diese findet in Deutschland im Gegensatz zu Russland noch statt. Tatsächlich sind die Herren Uthoff und von Wagner selbst mit der Beste Beweis dafür. Suchen Sie so etwas mal bei Russia Today. Das finden Sie höchstens, wenn dort wieder mal eine Journalistin oder Sprecherin kündigt, weil sie die Berichterstattung dort nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren kann.

     

    Zum anderen gibt es noch diesen Punkt, an dem die Herren von Wagner und Uthoff phänomenal am Hirn vorbei argumentieren:

     

    Die NATO-Osterweiterung.

     

    "Armes Russland, dass sich selbstverständlich von der aggressiven Erweiterungspolitk bedroht wird und gleichwertig mit ein bisschen Ukraine-Einverleibung reagiert". So etwa klingt das bei "Die Anstalt".

     

    Was wird denn da bitte gleichgesetzt? Dass sich z.B. die Polen nach Jahrhunderten wiederkehrender Okkupation durch die Russen endlich offensichtlich freiwillig mit dem größten Gegenspieler der Russen verbündet haben, dass die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit vom "Bruderstaat" nicht nur auf Papier, sondern auch real, militärisch gesichert sehen wollen -- dass soll gleichwertig sein mit einer vom russischen Militär abgesicherten Annexion der Krim und einem von Russland initiiertem gewaltsamen Aufruhr in der Ostukraine?

     

    Ja, es ist ein Skandal, wenn das ZDF zu vertuschen versucht, was an absurden Meinungen im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen so verbreitet werden können.

    • @Gerhard Paschulke:

      Wer viel schreibt hat nicht unbedingt viel verstanden. SofernSie "Armes Russland ..." korrekt zitieren ist es genau das Gegenteil einer Gleichsetzung, es ist blanke Ironie. Aber nicht jeder hat einen Sinn für Ironie.

      • @Ralf Houven:

        Und entschuldigen Sie bitte mein "Viel schreiben".

         

        Es ist natürlich völlig unproportional zu einer 50-minütigen katastrophalen Bullshit-Sendung mehr als 2000 Zeichen zu schreiben.

         

        Das hält den Lesern bestimmt unnötig mehr als eine Minute auf.

        • @Gerhard Paschulke:

          Und wissen Sie was Ihr Bundesverfassungsgericht zur Pressefreiheit schreibt?

          • @aurelius theo:

            1000 Punkte für die unbeholfenste und unsinnigste Rhetorische Frage des Tages.

             

            Oh, nein liebster Aurelius Theo. Bitte erhellen Sie mich. Was sagt denn "mein" (???) Bundesverfassungsgericht zur Pressefreiheit?

      • @Ralf Houven:

        Ironie also.

         

        Ironie ist zum Inhaltsersatzstoff für Dampfplauderer verkommen.

         

        Wissen Sie wer noch herrlich ironisch ist? Joko und Klaas.

         

        Aber die tun wenigstens nicht so, als wären sie politisches Kabaret.

         

        Ironie ist das Teflon der Aalglatten. Bullshit verbreiten, wobei nichts an einem selbst haften bleibt.

  • Ja, es ist einer Demokratie unwürdig wenn solche Beitrage vom Öffentliche Rechtlichen Rundfunk plötzlich verschwinden, weil sie auf Widerspruch stoßen.

     

    Dass ein Clip, der auf so viel Resonanz stieß, verschwunden wird ist ein Unding und Skandal.

     

    Dass dies ein Unding ist, liegt zum einen daran, dass die Herren Max Uthoff und Claus von Wagner in diesem Beitrag nur Dinge sagen, die man in einer Demokratie wirklich auch sagen dürfen muss!

     

    Zum anderen liegt das aber auch daran, dass diese Sendung eine absolute Vollkatastrophe ist. Die Argumentationsmuster der Herren Uthoff und von Wagner sind dermaßen unterirdisch, dass man diesen Beitrag in der Mediathek allein deswegen schon erhalten müsste, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass man eigene Entgleisungen verschleiern möchte.

     

    Da wird zum einen die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse in Deutschland mit der in Russland auf eine Stufe gestellt. In Russland wurde jede Presse, die nicht direkt Kreml-hörig ist marginalisiert.

     

    Dem gegenüber wird nun so ein Charakter wie Zeit-Herausgeber Josef Joffe gestellt. Ja, Herr Joffe ist ein Transantlantiker. Ehrlich gesagt, müsste man schon total gehirnamputiert sein, um jemals einen Kommentar von Joffe in der Zeit zu lesen, ohne zu bemerken, dass Herr Joffe versucht Kopf voraus so weit in den Verdauungstrakt der jeweiligen amerikanischen Regierung zu kriechen, dass selbst dieser die Schamesröte ins Gesicht schießt. Ja, man muss das, was Herr Joffe vertritt, nicht unabhängigen Journalismus nennen.

     

    Allein, es ist Herrn Joffes gutes Recht so zu schreiben, wie er es tut. Joffe ist ein freier Mann. Er ist Herausgeber einer freien Zeitung. Einer Zeitung die nicht von der Regierung, sondern privatwirtschaftlich finanziert wird. Wenn er Bock darauf hat, kann er morgen behaupten, George W. Bush sei in Wahrheit der neue Messias.

    • @Gerhard Paschulke:

      Möchten sie nicht offenlegen, welcher Person oder welchem Organ sie nahestehen, das in dem Videobeitrag kritisiert wurde?

      • @tazzy:

        Da gibt es nichts offenzulegen.

         

        Und wenn Sie meinen Kommentar aufmerksam gelesen hätten, kämen Sie auch nicht auf den bescheuerten Vorwurf mir Nähe zu einer der von Max Uthoff und Claus von Wagner kritisierten Personen oder Institutionen vorzuwerfen.

  • Diesen Kommentar hätte ich so und hier nicht erwartet. Positives Gefühl? Ja!

  • Es ist schon sehr interessant, dass Bittner und Joffe, beide Kriegstreiber unserer Zeit, zum Mittel des Rechtsstaates greifen, während Sie die Pressefreiheit meiner Meinung nach missbrauchen.

    Es wäre eigentlich nicht Verkehr, wenn die Chefredakteure ihre Beziehungen offenlegen würden.

    • @aurelius theo:

      Die Pressefreiheit Ihrer Meinung nach missbrauchen?

       

      Ihre Definition von nicht-missbräuchlichem Gebrauch von Pressefreiheit ist nicht zufällig etwas stalinistisch geprägt?

       

      Joffe darf die USA und jeden ihrer aussenpolitischen Schritte irrational geil finden und darüber schreiben. Sehen Sie das anders, dürfen Sie eine Zeitung gründen und als Herausgeber derselben, das genaue Gegenteil von Joffes Meinungen publizieren.

       

      Das ist kein Missbrauch der Pressefreiheit, das ist Pressefreiheit.

      • @Gerhard Paschulke:

        Haben Sie die Propaganda Joffe vor dem Irakkrieg schon vergessen.

        Schon der zweite Satz verrät Sie. Sofort muss man auf den Verbrecher Stalin reflexartig zurückgreifen, während die USA täglich mordend durch die Welt ziehen.

         

        Wenn Sie nicht fähig sind, sich den Sinn des Missbrauchs der Pressefreiheit zu erschließen, können Sie gern nachfragen.

         

        Während Joffe in seiner Zeitung für Kriege plädiert, sitzt er in Gremien, die die Kriege schmieden.

         

        Damals gab es Kriegstreiberei durch den Staat selbst, also wie das Kriegspropagandaministerium, also ein Ministerium für Krieg und dessen Propaganda. Im Rahmen der Privatisierung wurde diese Aufgabe vergeben. Solche Typen wie Joffe standen an der Spitze der Schlage, einige Aufträge zu bekommen.

         

        Ich finde mehr als verfassungswidrig, wenn die Presseorgane im Sinne der von ihnen eigentlich zu kritisierenden Regierung berichten und sich sogar in manchen Themen zum Richter ernennen.

         

        So der Kollege di Lorenzo versuchte Guttenberg Bühne zu verschaffen, damit er rückkehren kann.

        Nicht uninteressant sitzen Joffe und Guttenberg in manchen Gremien zusammen.

        • @aurelius theo:

          Aha, Joffe als einer der Chefs des privatisierten Propagandaministeriums Deutschlands betätigte sich also im Auftrag der Regierung Schröder als Kriebstreiber vor dem ... IRAK-KRIEG???

           

          Wer erinnert sich nicht, an die Kriegshetze der Bundesregierung vor dem Irak-Krieg?!

           

          Machen Sie sich nicht lächerlich.

           

          "Ich finde mehr als verfassungswidrig, wenn die Presseorgane im Sinne der von ihnen eigentlich zu kritisierenden Regierung berichten und sich sogar in manchen Themen zum Richter ernennen."

           

          Lol. Vielleicht sollten Sie diese Verfassung mal lesen, bevor Sie Mutmaßungen darüber aufstellen, was "verfassungswidrig" sein könnte:

           

          Art. 5.1 GG:

           

          "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."

           

          http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

          • @Gerhard Paschulke:

            Machen Sie sich keine Sorge, ich kenne mich mit dem Grundgesetz viele besser als Sie sich vorstellen können.

             

            Joffe hetzte vor dem Irakkrieg gegen die Bundesregierung, weil diese zum ersten Mal wagte, mit den USA nicht mitzuziehen in einem Krieg, der auf Lüge aufgebaut war. Die Bundesregierung wusste auch, dass die USA lügten.

            Schauen Sie mal die Doku:

            http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-L%C3%BCgen-vom-Dienst-Der-BND-und-der-Ir/Das-Erste/Video?documentId=6033206&bcastId=799280

            • @aurelius theo:

              Sie haben also nichts anzufügen, um Ihre Behauptung zu untermauern, Joffe würde verfassungswidrig die Pressefreiheit missbrauchen, außer:

               

              "Ätschi, popätschi. Ich kenne mich WOHL mit dem Grundgesetz aus! Bäh!"

               

              Und inwiefern beweist jetzt die diametral der Regierungspolitik entgegengesetzte Position Joffes im Irak-Krieg, dass Joffe letztlich nur ein Schreiber eines "privatisierten Propagandaministeriums" sei?

               

              Es beweist viel mehr, dass Sie offensichtlich Unsinn schreiben.

              • @Gerhard Paschulke:

                Wenn Sie glauben, dass Sie durch Wiederholen Ihres Blödsinnes, dieser wahrer wird?

                 

                Joffe ist und bleibt ein Kriegstreiber.

                Daran können Ihre hilflos wirkende und mit persönlichen Angriffen versehene Versuche nichts ändern.

                 

                Erst Stalin musste ins Feld geführt werden, die half nicht. Jetzt wird nun "Sie haben keine Ahnung vom Grundgesetz" herhalten.

                Wie wäre es, wenn Sie z.B. versuchen würden, die Kriegstreiberei Joffe vor dem Irakkrieg zu erklären?

                 

                Auffällig ist schon, dass Sie auf die Lügen nicht eingehen.

                 

                Die Pressefreiheit als Abwehrrecht gewährt den Journalisten/Presseorgane das Recht, ohne staatlichen Einfluss zu berichten und jeglichen Versuch dieser Einflussnahme zu unterbinden. Wenn Joffe sich aber der Einflussnahme freiwillig stellt, so missbraucht er die Pressefreiheit, Stichwort: Selbstzensur.

                • @aurelius theo:

                  "Wie wäre es, wenn Sie z.B. versuchen würden, die Kriegstreiberei Joffe vor dem Irakkrieg zu erklären?"

                   

                  Wieso sollte ich das? Bin ich ein Apologet Joffes?

                   

                  "Die Pressefreiheit als Abwehrrecht gewährt den Journalisten/Presseorgane das Recht, ohne staatlichen Einfluss zu berichten und jeglichen Versuch dieser Einflussnahme zu unterbinden. Wenn Joffe sich aber der Einflussnahme freiwillig stellt, so missbraucht er die Pressefreiheit, Stichwort: Selbstzensur."

                   

                  Das ist Quatsch. Argumentieren Sie am Gesetzestext, oder lassen Sie es ganz bleiben. Sagen Sie mir, wo im Grundgesetz steht, dass sich Journalisten vom Recht auf freie Meinungsäußerungen disqualifizieren wenn Sie sich "freiwillig der Einflussnahme stellen"!

                   

                  Wo steht, dass Journalisten nicht selbst auswählen dürfen, worüber sie berichten und worüber sie nicht berichten? Oder wie Sie es nennen: Wo steht, dass Journalisten keine "Selbstzensur" üben dürften?

                  • @Gerhard Paschulke:

                    Die "Journalisten" sind dann nicht solche, weil Sie sich nur ausgeben, solche zu sein. Oben hat anderer Mitkommentator trefflich beschrieben, was Joffe ist.

                     

                    Haben Sie schon mal von den Methoden der Auslegung der Gesetze gehört?

                    1. Grammatische Auslegung

                    2. Systematische Auslegung

                    3. Historische Auslegung

                    4. Teleologische Auslegung

                    Es wird auch vertreten, dass noch weitere Auslegungsmittel herangezogen werden können.

                     

                    "Wieso sollte ich das? Bin ich ein Apologet Joffes?"

                    Sie legen sich ja so sehr ins Zeug für Joffe, weshalb können Sie also seine Position nicht verteidigen.

                    Wahrscheinlich geht es Ihnen darum, ihn reinzuwaschen, ohne zu wissen, was er eigentlich tut. Hauptsache: Joffe ist Heilig.

                    • @aurelius theo:

                      Sie versuchen sich an der Auslegung von Gesetzestexten, wobei Sie schon am verstehenden Lesen einfacher Leserkommentare scheitern?

                       

                      Ich soll Joffe heilig sprechen wollen? Was hat mich verraten? Ein Statement wie dieses:

                       

                      "Ehrlich gesagt, müsste man schon total gehirnamputiert sein, um jemals einen Kommentar von Joffe in der Zeit zu lesen, ohne zu bemerken, dass Herr Joffe versucht Kopf voraus so weit in den Verdauungstrakt der jeweiligen amerikanischen Regierung zu kriechen, dass selbst dieser die Schamesröte ins Gesicht schießt. Ja, man muss das, was Herr Joffe vertritt, nicht unabhängigen Journalismus nennen."

                       

                      Ich vertrete meist absolut gegensätzliche Meinungen zu denen von Joffe!

                       

                      Aber es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass es absolut mit der Pressefreiheit zu vereinbaren ist, wenn Joffe als Herausgeber einer Zeitung Meinungen vertritt die nicht die meinen sind. Und er darf selbstverständlich freundschaftliche Beziehungen zu tausend Think Tanks unterhalten, ohne dass er dafür das Recht auf freie Meinungsäußerung verlieren würde.

                      • @Gerhard Paschulke:

                        Zitat: "Joffe als Herausgeber einer Zeitung Meinungen vertritt die nicht die meinen sind. Und er darf selbstverständlich freundschaftliche Beziehungen zu tausend Think Tanks unterhalten"

                        Er muss auch meine Meinung nicht teilen und ich seine nicht, als Herausgeber einer Zeitung gelten für ihn andere Maßstäbe.

                        Befremdlich ist sein Versuch, seine Beziehungen geheim zu halten.

                        Von mir aus kann er Millionen von irgendwelchen Lobbysekten gründen oder Mitglied davon sein. Allerdings ist schon widersprüchlich, gegen die anderen Presseorgane vorzugehen, die gerade diese Aspekte angesprochen haben.

                         

                        Wie sieht denn z.B. mit Schröder aus, dem man gern Maulkorb verpassen will, weil er Putin nahe steht?

                         

                        Hört Ihr Verständnis dort dann auf?

                        • @aurelius theo:

                          Schröder wurde von seinen Genossen aufgefordert sich etwas zurückzuhalten, weil seine zur Schau getragene Nähe zu Putin schädlich für seine Partei und das Ansehen des Bundeskanzleramts sei.

                           

                          Eine solche Aufforderung fällt ebenfalls unter das Recht auf freie Meinungsäußerung.

                           

                          Also was meinen Sie mit "Maulkorb verpassen"? Niemand spricht Schröder das Recht auf freie Meinungsäußerung ab, so wie Sie es in Bezug auf Joffe getan haben.

                          • @Gerhard Paschulke:

                            Warum können Sie damit nicht aufhören, mir irgendwelche Einstellung unterzujubeln?

                             

                            Auch die Grünen sowie CDU haben sich dazu geäußert, werter Mitforist. Selektive Wahrnehmung?

                            • @aurelius theo:

                              Was tut es zur Sache, ob CDU, Grüne oder Marsmenschen Schröder auch dazu aufgefordert haben die Klappe zu halten?

                               

                              Tatsache ist, dass Schröder immer noch sagen darf was er will. Niemand zwingt Ihn dazu der Aufforderung nachzukommen.

                               

                              Und niemand sieht seine Äußerungen im Widerspruch zur deutschen Verfassung.

                               

                              Sie hingegen haben Joffes journalistische Tätigkeit als verfassungswidrig bezeichnet. Wo ist da bitte die Unterstellung?

      • @Gerhard Paschulke:

        Es zeugt aber nicht von einem ausgeprägten Verständnis von Pressefreiheit, an anderer Stelle (beim ZDF nämlich) diese zu attackieren, indem man einen Clip verbieten lässt. Ich denke, dass dies der Punkt war, den auch Theo unterstreichen wollte. Das hat mit Stalinismus nun wirklich nichts zu tun... Aber so ein Vorwurf ist, auch wenn er aus der Luft gegriffen ist, natürlich leicht mal eben erhoben...

        • @Manuel:

          Es gehört nicht zu meinen Lesegewohnheiten, zu vermuten, dass der Schreiber etwas ausdrücken will, was mit dem was er schreibt, nicht das Geringste zu tun hat.

           

          Aber gut, es kann natürlich sein, dass der User "Aurelius Theo" von einem "Missbrauch der Pressefreiheit" schreibt, wenn er "Missbrauch einer einstweiligen Verfügung" meint. Dann kann er aber nicht erwarten, dass irgendjemand, Sie natürlich ausgenommen, versteht was er meint.

          • @Gerhard Paschulke:

            Sie lesen alles hinein, was in Ihrer Gedankenwelt abspielt. Dann erzählen Sie von Stalin usw.

             

            Ihre Lesegewohnheit sieht man ja, hier versuchen Sie anderen etwas unterzujubeln und Sie bringen auf Russland herum, obwohl das Thema Joffe, der Kriegstreiber, ist.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Das ZDF war, ist und bleibt ein Regierungssender. Demokratie? Das war einmal... in Deutschland wohl noch nie, und wenn, dann nur unter Willy Brandt. Ganz kurz einmal, bis dann die wirklich mächtigen in 16 Jahren Kohl wieder an die Macht kamen.

    • @970 (Profil gelöscht):

      Ich find die Demokratie in Deutschland nachdem ich Jahre auf der Welt unterwegs war ziemlich klasse. Mir gehts gut, fühl mich frei, kann reisen, veröffentlichen, lieben wen ich will, shoppen bis ich blöd werde, bekomm staatliche Unterstüzung vom feinsten, Gesundheitsfürsorge auch, Religion nach meiner Facon ausüben und vieles mehr. Was will Mensch mehr...

      • @Putins Bewährungshelfer:

        So ist es recht.

        • @addizzy:

          ·

          Ich werd Dich immer wieder melden & löschen (lassen), Du kleine ..¶.. wtf!?

      • @Putins Bewährungshelfer:

        Das ist eben der Unterschied.

        Jemand, der die siebziger und auch noch Teile der achtziger in der BRD(West) verbracht hat, findet das heutige Deutschland ziemlich doof.

        Ich kann aber verstehen, wenn Menschen, die jahrzehntelang nie hier in der BRD etwas produktives gemacht haben, sich auch noch über Almosen wie HartzIV freuen. Diejenigen, die 25 Jahre lang in der BRD(West) und auch noch BRD(Ost und West) gearbeitet haben, sind der Ansicht, dass sie etwas mehr verdient hätten.

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Putins Bewährungshelfer:

        In dem Wissen, dass all diese Freiheiten in den letzten Jahren eingeschränkt wurden und es auch schon mal mehr davon gab... das. Das will Mensch mehr. Gerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit.