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Debatte Krieg in den MedienDie große Verunsicherung

Ines Pohl
Kommentar von Ines Pohl

Angesichts der Kriegsmeldungen aus aller Welt wächst auch hierzulande die Angst. Parallel dazu wächst der Wunsch nach klaren Verhältnissen.

Der Schrecken, wie hier im syrischen Homs, kommt immer näher – nicht zuletzt durch die mediale Berichterstattung. Bild: reuters

U nd jetzt auch noch Bomben im Irak, nachdem die Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel schon wieder beendet ist und niemand weiß, wohin der Konflikt mit Russland noch führt, von Syrien und Libyen ganz zu schweigen.

Wir leben in einer Zeit großer Verunsicherungen. Schreckensszenarien, von denen man dachte, sie mit dem Ende des Kalten Krieges endgültig hinter sich gelassen zu haben, werden plötzlich wieder ganz real. In der Ukraine führen hochgerüstete Splittergruppen Krieg. Im Irak und in Syrien bringen bisher in Deutschland nicht wahrgenommene Terrororganisationen wie IS (Islamischer Staat) massenweise Menschen um und zwingen Hunderttausende zur Flucht.

Auch hier, im sicheren Deutschland im Herzen Europas, wird plötzlich ein fast vergessenes Gefühl greifbar: die Angst vor einem Krieg. In diesem Jahr, in dem sich im November der Fall der Mauer zum 25. Mal jährt, wächst mit der Verunsicherung das Bedürfnis nach klaren Verhältnissen. Eindeutige Feindbilder entlasten.

In dieser Gemengelage versuchen nun Journalistinnen und Journalisten auf der ganzen Welt ihre Kernaufgabe zu erfüllen: das Weltgeschehen darzustellen, zu ordnen und zu analysieren. Den LeserInnen und ZuschauerInnen also Material in Form von Texten, Bildern und Filmen an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe sie sich eine Meinung bilden können.

Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit. Aischylos, der Vater der griechischen Tragödie, hat den Satz rund 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung geschrieben. An Aktualität haben seine Worte nichts eingebüßt. Im Gegenteil. Und es ist gerade diese Überforderung, die mit der Unübersichtlichkeit einhergeht, die dabei eine fatale Rolle spielen kann.

Uneindeutigkeiten aushalten

Auch heute, gerade in Zeiten des brüllend lauten Erregungsjournalismus, müssen Widersprüche formuliert und ausgehalten werden. Wir müssen dazu stehen, dass man trotz der neuen technischen Möglichkeiten manchmal eben nicht belegen kann, ob das Foto des Kinderschuhs in der Blutlache vom Fotografen arrangiert wurde oder ein wahrhaftiges Dokument ist. Diese Uneindeutigkeiten müssen genauso transparent gemacht werden, wie Widersprüche sich mithin nicht auflösen, sondern eben nur dokumentieren lassen.

Die Versuchung ist groß, sich dem Bedürfnis nach Eindeutigkeit hinzugeben, die es nicht gibt, nach simplen Schuldzuschreibungen und nach vermeintlich schnellen und damit militärischen Lösungen.

Die Welt ist auch deshalb in dem Zustand, in dem sie ist, weil viel zu viele Kriege begonnen wurden ohne realistische Ausstiegsszenarien. So muss, auch wenn natürlich Präsident Putin verantwortlich zu machen ist für die Verbrechen, die sich in der Ukraine abspielen, auch die Frage gestellt werden, welche Rolle die Politik des Westens bei der Eskalation des Konfliktes spielte und spielt.

Die Entscheidungen, die in den Redaktionen getroffen werden, sind komplex: etwa welche Fotos man den LeserInnen noch zumuten kann oder ob eine Reportage eher aus Gaza oder aus Israel veröffentlicht werden soll.

Dabei darf, ganz grundsätzlich gesprochen, der Anspruch nicht geopfert werden, so viele Originalstimmen wie irgend möglich aus den Kriegs- und Krisenregionen zu bekommen. Gerade jetzt sollten wir uns daran erinnern, dass es letztlich die Bilder und Berichte der Journalisten aus Vietnam waren, die dazu beitrugen, dass dieser Krieg beendet wurde.

taz.am wochenende

Warum es toll ist, ein Objekt zu sein – und was Heterosexuelle sonst noch von Schwulen und Lesben lernen können, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 9./10. August 2014. Außerdem: Eine Ausbilderin bei den UN-Blauhelmen erzählt von der inneren Zerrissenheit der Militärs. Und: So klappt's auch mit dem Schmiergeld. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Die Welt ist nach Ende des Kalten Krieges unübersichtlicher geworden. Das stimmt. Die Entwicklung aber, dass Menschen aufbegehren, weil sie nicht mehr bereit sind, die wachsenden Macht- und Wohlstandsgefälle zu akzeptieren, wird sich nicht mehr umkehren lassen. Diese Zusammenhänge konnte man schon lange wissen. Wegschauen wird künftig nicht mehr funktionieren. Dazu sind die Konflikte zu nah an uns herangerückt.

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Ines Pohl
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)
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36 Kommentare

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  • Sehr geehrte Redaktion, prinzipiell ja ein guter Artikel, aber wenn Sie schreiben, dass die Welt in diesem Zustand ist, weil zu viele Kriege begonnen wurden, dann nennen Sie "das Kind" doch bitte beim Namen-Amerika hat so viele Kriege begonnen, so ist es doch ! Neben Kriegen haben sie auch noch menschenverachtende Intrigen gesponnen ( "Operation Mongosse" und "Operation Northwoods"), so ekelhaft und so hinterhältig, dass man kaum glauben kann, dass Menschen sich so etwas ausdenken können und das zumindest ist eindeutig, denn da liegen inzwischen Originaldokumente vor. Was Sie Herrn Putin vorwerfen, und da nennen Sie erstaunlicherweise den Namen, ist hingegen noch nicht bewiesen. Es zeichnet sich eher ab, dass die Ukrainer das Passagierflugzeug abgeschossen haben und zwar mit panzerbrechender Munition von ukrainischer SU25. Die Einschüsse sind am Cockpit deutlich zu sehen und wurden vom Fachmann für Luftfahrt Peter Haisanko beurteilt. Das findet jeder, der über Google sucht mit Foto.

    • @NetterDieter:

      Danke das sind zwei wirklich interessante Links, dazu noch aus unverdächtigen Quellen. Interessant auch, dass man so etwas in der Taz nicht lesen kann. Früher wäre die Taz die Quelle für solche Nachrichten gewesen. Heutzutage manipuliert die Taz wie jedes billige Boulevard-Journal und enthält ihren Lesern wichtige Informationen und Nachrichten vor. Die Taz scheint nur noch als Durchlauferhitzer für konservativ-reaktionäre Schreiber zu taugen, die dann über kurz oder lang in der Springer-Spiegel- oder sonst einer unsäglichen Presse ihr weiteres unrühmliches Journalistendasein fristen.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Frau Ines Pohl,

     

    ich behaupte auch in ihrem Redaktionskreis verfolgt man die bewußte Strategie der Konditionierung des Lesers.

     

    Wir sollen auf Linie gebracht werden.

     

    Bestimmte Formen der Konditionierung werden übrigens auch in Militär- Akademien gelehrt.

     

    Bitte jetzt nicht an krude Verschwörungstheorien denken....

     

    Man möge sich bitte an den Deutsch- LK erinnern.

     

    Wie funktioniert Propaganda/Werbung?

    U.a. durch KONDITIONIERUNG des Rezipienten.

  • "Schreckensszenarien, von denen man dachte, sie mit dem Ende des Kalten Krieges endgültig hinter sich gelassen zu haben, werden plötzlich wieder ganz real"

     

    Was mich immer wieder erheitert (oder den Kopf schütteln lässt), ist genau diese Annahme, auch oder besonders, wenn sie von Leuten wie Frau Pohl und anderen kommt. Irgendwann sollte sich einmal herumsprechen, dass sich Geschichte permanent und konstant in den immer gleichen Szenarien wiederholt. Manchmal dauert es nur 5 Jahre, manchmal 50 oder 150. Und alle verschwundenen Völker und Staaten, die das vor uns geglaubt haben, verwechseln technischen Fortschritt mit menschlichem Fortschritt, oder setzen diese bewußt (aber falsch) gleich. Genau an diesem Punkt stehen wir heute auch, so als ob die digitale Revolution auch gleichzeitig menschliche Verhaltensauffälligkeiten gelöst oder abgeschafft hätte :) Wir sind aber nach wie vor nicht in der Lage, diese Problematik selbstkritisch zu reflektieren, ob nun zu Hause in der Kleinstgemeinschaft der Familie, im Betrieb, der Wirtschaft oder der Politik. Und deshalb gibt es auch keine wesentlichen Entwicklungen im Miteinander, was zu den immer gleichen Ergebnissen führt. Nur die Technik entwickelt sich wirklich weiter und wird zu Anläufen immer gleicher Denkweisen und Strategien genutzt. Der aktuelle Versuch, technischen Totalitarismus als neues Kontrollwerkzeug für uralte Denkweisen zu nutzen, wird daher auch zu den gleichen uralten Ergebnissen führen. Das war beim Rad, der Eisenproduktion oder dem maschinellen Zeitalter bis zur ersten Atombombe auch nicht anders. Da niemand per Knopfdruck und auch nicht per Algorithmus Hirn vom Himmel fallen lässt, bleibt letzlich alles, wie es war. Wir, die wir glauben, durch Technik alles "in den Griff" zu bekommen, können uns nicht eingestehen, dass das für unsere Verhaltensweisen nicht gilt :)

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Der Satz des Aischylos, das erste Opfer des Krieges sei immer die Wahrheit sei, sollte für die Korrepondenten ein besonderer Ansporn sein, sie trotzdem zu berichten. Ich erinnere mich noch an den ersten Irakkrieg 1991, als Zeitungen ihren Berichten noch die Warnung voranstellten, dass eine unabhängige Berichterstattung nur schwer möglich sei. Inzwischen ist die Kriegsberichterstattung, wie ich finde, ziemlich verlottert. Nicht nur bei der TAZ. Wenn sichere Informationen fehlen, sollte man das schreiben. Wenn Informationen aus zweiter Hand kommen, sollte die Quelle genannt werden. Wenn man in der Pressekonferenz der Militärs mitgepinselt hat, sollte das benannt werden. Auf den Kriegsberichter muss sich der Leser verlassen können, deswegen sollten keine subkutanen Botschaften vermittelt werden. Beispiel: Das Flugblätterwerfen und SMSe schicken des israelischen Militärs im aktuellen Gazakrieg. In der FR stand dazu noch extra: um FRIEDLICHE Zivilisten zu warnen. Der Leser soll wohl denken: Schau mal her, das israelische Militär, das sind noch richtige Gentlemen. Die fehlenden Schutzmöglichkeiten für Zivilisten fielen der FR- und der TAZ-Korrespondentin erst hinterher ein.

    Zum Thema seriöser Berichterstattung in Kriegszeiten liefert ausgerechnet eine israelische Tageszeitung, die HAARETZ ein mustergültiges Beispiel. In einem Bericht über den Schwarzen Freitag in Gaza, als 130 Menschen durch rücksichtslose Ballerei der IDF getötet wurden. Die Quellen sind benannt, es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, wie zuverlässig diese sind: http://www.haaretz.c...remium-1.609533 . So etwas würde ich mir auch von vielen deutschen Journalisten in diesen traurigen Zeiten wünschen. Das wäre ein kleiner Hoffnungsschimmer. Auf kriegsgestählte Reporter, wie sie Dominic Johnson neulich in einem Beitrag vorstellte, kann ich gerne verzichten. Reicht es nicht, wenn sie mutig sind, aufmerksam und der Wahrheit verpflichtet?

    • @2422 (Profil gelöscht):

      "Inzwischen ist die Kriegsberichterstattung, wie ich finde, ziemlich verlottert. Nicht nur bei der TAZ."

       

      Die TAZ muss ja auch Geld verdienen und die Art des journalistischen Geschäftes heute liegt nicht in der Beschaffung von objektiven Informationen, sondern in der Erzeugung von Stimmungswellen. Da muss man an die emotionalle Spitze kommen für die Leser, um in der Stimmungsmachekonkurenz sich behaupten zu können.

       

      Andere Beispiele, wie Haaretz, sind sinnlos, da es viel mehr ein Beispiel für Feuerkorrektur ist, als objektive Darstellung.

      • 2G
        2422 (Profil gelöscht)
        @Gregor Hecker:

        Ich würde das nicht so negativ sehen. Die HAARETZ veröffentlicht im so weit nach rechtsgerückten kriegshysterischen Israel Berichte von Journalisten wie Gideon Levy und Amira Hass, dazu gehört viel Mut - das sind echte Edelsteine der aktuellen Berichterstattung! Amira Hass berichtet von vor Ort in Ramallah, wo sie wohnt.

        • @2422 (Profil gelöscht):

          Die israelische Gesellschaft hat engen Feindkontakt. Das macht den Unterschied. Da darf der Bezug zu Realität nicht verloren werden und ist überlebenswichtig.

           

          In Deutschland ist der "Feind" weit weg und man schlägt ihn aus einer sicheren Distanz. Oberst Klein hat eine langweilige Nacht während er am Hindukusch Deutschland verteidigt. Da kann es keine Objektivität geben, weil alles absurd ist.

           

          Oder der unsichtbare Krieg gegen Russland, den Frau Pohl führt, um Putin für Verbechen verantwortlich zu machen, kann gar nicht objektiv beschrieben werden, weil sowieso eine Art Haluzination ist.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Frau Pohl. Der Text erweckt den Anschein als wollten sie sich rechtfertigen, für den informellen Gehalt im omnipresenten Journalismus.

     

    Sie sprechen von "Verunsicherung" und: "Und es ist gerade diese Überforderung, die mit der Unübersichtlichkeit einhergeht".....

     

    Braucht ihr, liebe Mitarbeiter der Taz "entlastende Feindbilder"?

  • "weil die ja mal von Putin persönlich in ein Jauchefass getunkt wurden"

     

    Jetzt weiß ich, woher immer diese Übelkeit herkommt...

  • "Wir sind auf US-Linie" hätte dann auch gereicht...

  • Tja Frau Pohl, die Angst vor einem Krieg macht sich breit und das Volk ist nicht bereit dazu, obwohl die Taz mit ihren Kriegsjournalisten Donath und Johnson doch so fleissig den Boden dafür bereitet hat. Ja ja und mit ein bisschen humanistischer Bildung kann man dann hier auch mal wieder kommen, der arme Aischylos, wofür der schon alles herhalten musste. Die Taz schafft das Opfern der Wahrheit doch schon vor dem Krieg. Fast könnten Sie und ihre Schreiberlinge einem ja leid tun bei der konstatierten Überforderung. Aber man kann auch Peter Scholl Latour zitieren, der jüngst meinte: Es fehle den Journalisten einfach an Bildung. Ich bin kein Journalist, habe das Handwerk der ordentlichen Recherche nicht gelernt, aber ich bin fähig zu denken und ich verfüge über das, was man einen gesunden Menschenverstand nennt und ich bin in der Lage zuzuhören und verfüge über ein gewisses Maß an Menschenkenntnis. All dies scheint vielen Bürgern eigen zu sein, die Ihren Kriegsjournalismus nicht mehr lesen wollen. Ich kann Kreaturen wie Jazenjuk zuhören, ich kann mir sogar seine Unsäglichkeiten von meinem Übersetzerfreund wörtlich übersetzen lassen und meine Schlussfolgerungen ziehen. Ich verfüge ausserdem über ziemlich gute Kenntnisse der globalen Strategie der USA und kann auch da meine Schlussfolgerungen ziehen. Dass die Journalisten der Taz das offensichtlich nicht können ist bedauerlich, dass sich die Taz in den kriegstreibenden Kanon der Mainstreampresse einordnet ist 100 Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkrieges erschreckend. Mag sein, dass die Taz nicht begriffen hat, dass Presse eine Waffe sein kann. Diese Waffe gegen die Interessen der Bürger auf ein friedliches Zusammenleben in Europa zu richten ist ein Verbrechen für das es keine Entschuldigung gibt.

    • @Jochen Rohwer:

      "Mag sein, dass die Taz nicht begriffen hat, dass Presse eine Waffe sein kann."

       

      Selbstverständlich haben die das begriffen. Selbstverständlich setzen sie es gezielt als Waffe ein. Im Gleichschritt mit dem Gedudel von Spiegel und Co.

       

      Für den Konservativen gibt´s die Welt, für bürgerlich Linke gibt´s den Bild-Spiegel. Für Akademiker die Zeit. Für Linke die anderes lesen wollen die Taz, wo aber das Gleiche drin steht wie anderswo.

    • @Jochen Rohwer:

      Solange es Menschen wie Sie gibt -gibt es auch Hoffnung für den Frieden in der Welt. Und den Beweis nicht alle sind devolutionär unterwegs ;-)

    • @Jochen Rohwer:

      Schönes, sauber ausgemessenes Ding, Jochen.. hab mich selbst leider längst nicht mehr so überlegt im Griff.. aber ich arbeite dran ,-)

      • @NetterDieter:

        och... so schlimm fand ich die Tirade über das ukrainische Putschisten-Oligarchen-Gesindel nun auch wieder nicht. :)

        Es schadet nicht mitunter die Dinge beim Namen zu nennen. Uns werden deren Unsäglichkeiten ja auch täglich zugemutet, da kann man schonmal die Contenance verlieren.^^

  • "So muss, auch wenn natürlich Präsident Putin verantwortlich zu machen ist für die Verbrechen, die sich in der Ukraine abspielen, auch ..."

    Huuiii , ... das ist klarster Klartext ! Von Taz-leitender Stelle ! Dabei dachte ich bisher , Nachsicht haben zu müssen mit K.-H. Donath und Kumpel Johnson - weil die ja mal von Putin persönlich in ein Jauchefass getunkt wurden . Jetzt stellt sich raus : die beiden haben nur den Pohl'schen Putin-Hass moderiert !

     

    Auch schön : (Pohl) "So muss, ...auch die Frage gestellt werden, welche Rolle die Politik des Westens bei der Eskalation des Konfliktes spielte und spielt. "

    Äääähh , Frau Pohl , ... war darüber schon mal so etwas wie eine Studie in der Taz zu lesen ? Die müßte ich wohl verpasst haben .

    • @APOKALYPTIKER:

      In 30 Jahren, wenn es keine Sau mehr interessiert kannst die "Wahrheit" in irgendwelchen Investigativ-History-Büchern nachlesen. Archive wurden geöffnet "declassified"...Die Taz schreibt dann einen Artikel drüber...

  • Das mag ja alles sein, ist jetzt aber nachrangig. Die linken Antikriegsaktivisten sollten sofort raus auf die Straßen und gegen die Gotteskrieger der ISIS protestieren. Denn die massakrieren JETZT unschuldige Kurden, Christen, Jeziden, Schiiten und wer weiß, wen noch. Also auf zur Demo, Linke!

  • Ein aufgeblasener, abwiegelnder BINSENBLUB, der die eigene Einseitigkeit, die eigene Spießigkeit, die eigene Überforderung, die mangelhafte eigene Recherche und die eigenen Ängste übertünchen soll. Ein Kommentar zum Selbstberuhigen.

  • Bilder lügen sowieso. Spätestens seit dem Yugoslawienkrieg sind sie ja irgendwie selbst schon zur Waffe geworden, Trojaner gewissermaßen die über das Vehikel Medien in die (nicht betroffene) Öffentlichkeit eingeschleust werden. Persönlich finde ich, dass alles, was an den Holocaust erinnern soll (Nein, ist auch bei Israel-Palästina nicht angemessen!), also zB "ausgemergelteMänner hinter Stacheldraht" (Bosnien-Herzegowina) und alles, was auf christlicher Ikonographie basiert ("Maria mit dem Kinde" (flüchtende Kosovo-Albanerinnen, Kosovo-Konflikt),"Die Beweinung Christi" (Georgien-Konflikt) absolutes No-No ist. Außerdem blöd: Ästhetisierung von Krieg (Nein, ist kein Galerie-Bummel!) und halt alles, was emotional aufpeitschen und der hysterischen Stimmungsmache (Hier: unschuldiges Opferlamm, da: Teufel, Nazi, "Reich des Bösen"....) dienen soll (hat ja noch nie irgendwem genützt)

    *Testkommentar (II)

  • Mit aller Zurückhaltung und ohne persönlich beleidigend werden zu wollen :

    Unqualifizierter und dümmlicher geht nicht mehr :

     

    " So muss, auch wenn natürlich Präsident Putin verantwortlich zu machen ist für die Verbrechen die sich in der Ukraine abspielen.. "

     

    Anstatt die Leser mit profundem Wissen über die klassische griechische Literatur zu beeindrucken und in der Tat einen bis heute richtigen Satz der richtigen Person zu zu ordnen (wobei immer noch die Möglichkeit besteht, dass er aus einem Buch wichtiger Zitate entnommen wurde)wäre es wohl besser, wenn sich die Autorin etwas intensiver mit der Geschichte der Ost-West Beziehungen der letzten 30 Jahre beschäftigt hätte oder wenn das zuviel verlangt ist, mit der nun 1o-monatigen Geschichte des Maidans.

    Putin ist nicht verantwortlich, dass eine kleine Gruppe von Oligarchen-einer ist davon heute wieder an der Macht-die Bürger der Ukraine in den abgelaufenen 23 Jahren ausgebeutet haben.

    Es war auch nicht Putin, der Svoboda/Rechter Sektor auf den Maidan gebracht hat und anschliesend als National-Garde bewaffnet und zum Teil des Staates gemacht haben.

    Es war auch nicht Putin der Poroschenko(motiviert und angetrieben durch Biden und Tusk)dazu gebracht hat, den Konflikt im Osten mit Gewalt lösen zu wollen.

    Putin ist kein Leuchtturm der Demokratie und Menschenfreundlichkeit-sowenig offensichtlich die taz heute noch eine lesenswerte Zeitung ist . Schade !

     

    Wer wirklich einen herausragenden Artikel über den Ukraine Konflikt lesen will empfehle ich : Gabor Steingart "Die Irrwege des Westens" im Handelsblatt !

    • @Robert Moll:

      Möchte mich dem voll inhaltlich anschließen, den Artikel Steingarts betreffend aber hinzufügen, dass auch er, was die Ursachen des Konlikts betrifft, unnötigerweise unklar bleibt, wo Klarheit sicher leicht herzustellen wäre: Gab es vor der Wiedervereinigung das Versprechen des Westens, die NATO nicht nach Osten zu erweitern und darauf das Zugeständnis von Moskau, dass Deutschland (West und Ost) in der NATO bleiben dürfen? Gab es diese Vereinbarung, Wenn Ja, dann wäre eigentlich klar, von wem der Konflikt angestoßen wurde.

      • @Bernhard Meyer:

        1990, während der Verhandlungen zur deutschen Einheit, wurde von Deutschland zugesichert, keine Nato-Osterweiterung.Helmut Kohl erinnert sich sicher sehr gut daran. Aus diesem Grunde ist er auch gegen Sanktionen, ebenso wie Schmidt und G: Schröder. Der Spiegel hat seinerzeit berichtet, dass er britische und deutsche Dokumente gesichtet hat, die belegen, dass der Westen alles getan hat, den Sowjets den Eindruck zu vermitteln, eine Nato-Mitgliedschaft von Ländern z. B. Polen, Ungarn sei ausgeschlossen.

    • @Robert Moll:

      Es war auch nicht Putin der seit Jahrzehnten an der Basis zum Konflikt arbeitete. Die zunächst Formalie "Ukrainer" wurde erfunden (Dank finanzieller, Logistischer usw. Unterstützung aus dem Westen speziell den USA) um aus einem "gelernten“ Sowjetvolk unterschiedlicher Verwaltungsbezirke eine russenhassende Ethnie „ukrainisch“ insbesondere Jugend zu züchten um ein Einfallstor für westliche „Interessen“ zu schaffen. Dafür wurde das gesamte Bildungssystem vom Westen "reformiert" das heißt Geschichte umgelogen. Da sind unter anderem die Gründe für den Konflikt. Das die Taz uns jetzt ihre Halbwahrheiten in einem Gemisch aus Infos, Zitaten usw. unterzujubeln will ist nur neue Strategie und kein Richtungswechsel aber und das ist durchaus positiv. Sie haben begriffen das die Leser nicht alle ... sind und Engagement lohnt sich denn „stetig Tropfen höhlt den Stein“.

  • Alle Kriege der letzten Jahre haben die Menschheitsprobleme nicht gelöst, sondern verschärft. Ganz egal ob man an den Krieg in Afghanistan, im Irak oder in Libyen denkt. Und Bundespräsident Gauck sagt, Deutschland soll an noch mehr Militäreinsetzen teilnehmen. Das bedeutet aber nicht, wie er meint, mehr Verantwortung zu übernehmen, sondern es zeigt das Versagen der Bundesregierung Konflikte friedlich zu lösen. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der

    Welt. Deutschland verdient an jedem Krieg. Offensichtlich hat Deutschland aus seiner Geschichte z. B. des 2 Weltkrieges nicht gelernt. Nein 2008 hat Deutschland Waffen, Panzer und eine Lizenz für eine Panzerfabrik an Algerien verkauft. Algerien ist kein demokratisches Land. Und Gabriel (SPD) sagt lapidar: Verträge müssen eingehalten werden. Hat Gabriel wenigstens mal geprüft, ob man aus diesen Verträgen aussteigen kann? Und wo bleibt die klare Aussage der SPD, dass es solche Verträge nie wieder geben wird? Gabriel, SPD, sitzt im Bundestag und lacht zusammen mit Merkei, CDU, über diese Frage. Es wurden auch Waffen nach Saudi-Arabien, nach Katar und an den NATO Partner Türkei verkauft. Was erfahren wir nun, die Alkaida-Terrororganisation ISIS erobert immer mehr Territorien, im Irak und in Syrien. Wer hat diese "Armee" den bezahlt? Saudi-Arabien und Katar. Und was macht die Türkei? Die Türkei hat diese Terroristen mit ihren Waffen ohne jede Beanstandung durch die Türkei ziehen lassen nach Syrien und in den Irak. Und dagegen unternimmt weder die deutsche Regierung etwas noch die Nato, obwohl die ISIS nachweislich auch Kinder tötet. Und die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung sagt, man hätte Assad in Syrien unterstützen sollen. Merkt die Bundesregierung nicht, dass diese Außenpolitik falsch ist? Wir müssen weg von Waffenexporten hin zu friedlichen Konfliktlösungen. Das muss die Aufgabe von demokratischen Staaten sein.

  • Der Westen hat den kalten Krieg gewonnen und zeigte keine Bereitschaft aufzuhören mit dem Siegen. Im Kalten Krieg gab es Einflusssphären der USA und der Sowjetunion. Aber die gelten heute glücklicherweise nicht mehr. Das Problem ist jedoch, dass die USA und die Sowjetunion keine neuen

    Regeln vereinbart haben. Beide haben Einfluss verloren und versuchen den vorhandenen Einfluss zu halten und auch wieder auszubauen und kommen sich dabei in die Quere, in Georgien in Syrien, in

    der Ukraine. Was also gib es für einen Weg für gemeinsame neue Regeln? Nur einen, über das Völkerrecht, der volle Respekt des Völkerrechts. Getrieben von Sieger Mentalität des Kalten Krieges waren die ersten, die das Völkerrecht gebrochen haben, der Westen im Zusammenhang mit dem

    Jugoslawien-Krieg, was Schröder (ehem. Bundeskanzler SPD) im Bundestag zugegeben hat. Dafür bekommen wird jetzt die Quittung. Es gibt nur einen Weg für ein friedliches miteinander: Die Einhaltung des Völkerrechtes. Des wegen muss der Westen als erstes das Völkerrecht in vollem Umfang einhalten.

  • "So muss, auch wenn natürlich Präsident Putin verantwortlich zu machen ist für die Verbrechen, die sich in der Ukraine abspielen, auch die Frage gestellt werden"

     

    Stalin hätte wohl gefragt - Wie stark ist ihre Armee, Frau Pohl; um "Putin" verantwortlich zu machen? Sie sind bereit zu töten? Bereit einen Krieg zu führen?

     

    Die alte Schule der Realpolitik, als Gesagtes und Geschriebenes noch Bedeutung hatte.

     

    Aber zum Glück hat es heute keine Bedeutung, wenn eine Redakteurin in Deutschland sich moralisch aufbläst und große Fragen von Putins Schuld und Sühne im Denken zu simulieren.

  • "...auch wenn natürlich Präsident Putin verantwortlich zu machen ist für die Verbrechen, die sich in der Ukraine abspielen..."

    Was ist das denn für ein Mist? Sie wissen also Bescheid? Die Verbrechen begeht Putin, nicht der "Westen" mit seiner Unterstützung für eine Putsch-Regierung? Solch einseitigen Journalismus lesen wir seit Tagen - haben sie noch nicht gehört, dass die MH017 wahrscheinlich von einem ukrainischem Jet abgeschossen wurde? Oder interessiert sie das in ihrem Putin-Hass nicht?

    • @antares56:

      Ohje Sie sind wohl Putinversteher und das in der Taz. Es ist doch egal wer das Flugzeug abgeschossen hat, Schuld ist natürlich Putin. Putin is auch schuld an den Schüssen auf dem Maiden und auch sollte der Rechte Sektor geschossen haben, so ist der eigentliche Verursacher natürlich Putin. Und auch die Toten in Odessa gehen natürlich zu Putins Lasten denn der Rechte Sektor wurde ja durch Putin geradezu in diese Situation getrieben. Wie kann man Ihnen da nur helfen, vielleicht sollten Sie mal mit Frau Göring Eckart sprechen oder noch besser mit Frau Harms. Die wissen wozu der Russe in der Lage ist. Oder Volker Beck, der ist ja schon von Putin persönlich verprügelt worden.

  • Jetzt hat die politische Linke doch wieder was zu tun. Auf zur Demo gegen den aggressiven US-Imperialismus, der wieder Bomben im Irak wirft. Auf wen? Ist egal, Hauptsache ist, es geht gegen die Amis. Auf Friedensfreunde, auf die Straßen! Die Plakate habt ihr doch bestimmt noch.

    • @Plumpe Emil:

      Auf zum deutsch- amerikanischen Freundschaftsfest. Wie immer gibt es viel oberflächliches, nicht ganz ernst gemeintes und Viel zu Fressen. Wohl zum letzten Mal- wie schade.

    • @Plumpe Emil:

      Mit ihrem Erfurter Programm von 2011 hat sich die Partei DIE LINKE in der Tradition derer, die in Opposition zum Ersten Weltkrieg standen und am internationalistischen und antimilitaristischen Erbe der sozialistischen Bewegung festhielten, verortet. DIE LINKE bezieht sich damit positiv auf den Spartakusbund, die USPD und die frühe KPD als plurale Organisationen einer radikalen Linken. Dementsprechend hält DIE LINKE heute in einer Welt zunehmender Kriegsgefahren an der prinzipiellen Ablehnung von Kriegseinsätzen, Rüstungsexporten und Militärbündnissen fest. Gleichzeitig stellt sie sich die Aufgabe, den Kampf für konkrete Verbesserungen innerhalb des Bestehenden mit einer über den Kapitalismus hinausweisenden demokratisch-sozialistischen Perspektive zu verbinden. Das "Nein!" zu jedem Krieg ist und bleibt die wichtigste Lehre des 4. August 1914.

      • @Willi:

        Dann demonstrieren Sie mal tüchtig gegen den Krieg der Terror-Isis!

        • @Plumpe Emil:

          Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Deutschland verdient an jedem Krieg. Offensichtlich hat Deutschland aus seiner Geschichte z. B. des 2. Weltkrieges nicht gelernt. Nein 2008 hat Deutschland Waffen, Panzer und eine Lizenz für eine Panzerfabrik an Algerien verkauft. Algerien ist kein demokratisches Land. Woher wissen wir, wofür diese Waffen in den nächsten Jahren hergestellt und gegen wen sie gerichtet werden? Und Gabriel von der SPD sagt lapidar: Verträge müssen eingehalten werden. Hat Gabriel wenigstens mal geprüft, ob man aus diesen Verträgen aussteigen kann? Und wo bleibt die klare Aussage der SPD, dass es solche Verträge nie wieder geben wird? Gabriel, SPD, sitzt im Bundestag und lacht zusammen mit Merkei, CDU, über diese Frage. Es wurden auch Waffen nach Saudi-Arabien, nach Katar und an den NATO Partner Türkei verkauft. Was erfahren wir nun, die Alkaida-Terrororganisation ISIS erobert immer mehr Territorien, im Irak und in Syrien. Wer hat diese "Armee" den bezahlt? Saudi-Arabien und Katar. Und was macht die Türkei? Die Türkei hat diese Terroristen mit ihren Waffen ohne jede Beanstandung durch die Türkei ziehen lassen nach Syrien und in den Irak. Und dagegen unternimmt weder die deutsche Regierung etwas noch die Nato, obwohl die ISIS nachweislich auch Kinder tötet. Und die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung sagt, man hätte Assad in Syrien unterstützen sollen. Merkt die Bundesregierung nicht, dass diese Außenpolitik falsch ist? Wir müssen weg von Waffenexporten hin zu friedlichen Konfliktlösungen. Das muss die Aufgabe von demokratischen Staaten sein.