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Syrischer Arzt über US-Angriffe„Wann haben Bomben je geholfen?“

Der Arzt Baschar al-Tammawi wurde von Assad bedroht und stand auf der Todesliste des IS. Trotzdem verurteilt er die Luftangriffe gegen die Terrormilizen.

Der Arzt Bashar al-Tammawi operierte nahe der Grenze zum Irak Bild: privat
Ines Kappert
Interview von Ines Kappert

taz: Herr al-Tammawi, Sie waren von Anfang an gegen die Luftangriffe auf den IS – dabei sind Sie selbst Opfer dieser Terrormilizen.

Baschar al-Tammawi: Das stimmt beides. Ich habe 18 Monate, bis August 2013 meist als einziger operierender Arzt in einem Rebellenkrankenhaus in Deir al-Sor im Osten Syriens an der irakischen Grenze gearbeitet. Die IS-Milizen waren damals noch keine eigenständige Gruppe, sondern es waren die Radikalsten innerhalb der Nusra-Front, dem syrischen Ableger von al-Qaida. Ich hatte keine direkten Probleme mit ihnen, aber Angst, dass sie sich über kurz oder lang gegen mich wenden würden.

Warum?

Dem IS geht es nicht um den Islam, das ist nur ein Vorwand. Ihnen geht es um Macht und die politische Gesinnung. Und alle Leute, die wie ich von einem demokratischen syrischen Staat träumen und darüber offen diskutierten, waren und sind ihre Feinde. Sie sagen dann, man wäre kein guter Moslem – aber das ist nur vorgeschoben. Denn alle demokratischen Muslime sind ihre Feinde. Es ist dann egal, ob es sich um Sunniten oder Schiiten handelt.

Und der IS hat Sie dann auf seine Todesliste gesetzt?

Ja. Im August 2013 musste ich etwas in der Türkei erledigen und als ich zurückkehren wollte, war mein Name bereits bei den Checkpoints hinterlegt.

Das heißt, die IS-Milizen hätten Sie umgebracht?

Wahrscheinlich. Vier meiner Freunde aus Deir al-Sor wurden im August erschossen.

Im Interview: Baschar al-Tammawi

34, Urologe aus Deir al-Sor im Osten Syriens. 2012 bis 2013 war er zeitweise der einzige operierende Arzt im Rebellenkrankenhaus „Al Nour“ und führte rund 1.000 OPs durch. Als das Assad-Regime seine Familie bedrohte, floh er noch Berlin und erhielt dort eine Aufenthaltsgenehmigung. Nun gilt es, eine Wohnung zu finden und Deutsch zu lernen, um eine Berufserlaubnis beantragen zu können.

Warum sind Sie dennoch gegen die Luftangriffe auf IS?

Weil mich das Schicksal der normalen Leute interessiert. Wird ihnen damit geholfen? Wenn ja, bin ich sofort dabei. Aber danach sieht es leider gar nicht aus. Gibt es irgendwelche Hilfsmaßnahmen für die Zivilisten, wenn bombardiert wird? Die Luftangriffe in meiner Heimatstadt Deir al-Sor trafen nur etwa zur Hälfte Stellungen des IS. Stattdessen hat man Getreidesilos und die Ölfelder bombardiert.

Aber der Winter steht vor der Tür, wie sollen die Leute jetzt heizen, wie an Brot kommen? Von den giftigen Dämpfen gar nicht zu reden. Wer weder IS noch Assad noch den US-Luftangriffen zum Opfer gefallen ist, wird jetzt von ihnen vergiftet. Wir sprechen von einer Region, in der es überhaupt keine medizinische Versorgung gibt. Klar, es ging darum, den IS finanziell zu schwächen. Aber die haben Millionen US-Dollar in Mosul durch die Übernahme der Bank erobert. Auf diese Weise wird man sie nicht bremsen können. Durch die US-Angriffe werden jetzt noch mehr normale Leute erkranken und voraussichtlich sterben. Das ist verrückt.

Man sollte den IS dennoch nicht einfach gewähren lassen, oder?

Natürlich nicht. Doch wann und wo hätten Bomben je gegen Islamisten geholfen? In Afghanistan? Im Irak? Keiner dieser Kriege konnte die Taliban oder al-Qaida stoppen. Im Gegenteil. Seitdem die USA in den Irak einmarschiert sind, sind schätzungsweise eine Million Iraker gestorben. 150.000 durch direkte militärische Angriffe und danach dreimal so viele durch das Sektierertum, das mit der Invasion einherging. Tausende islamistische Gruppen sind aufgrund dieses Krieges entstanden – der IS ist nur eine von ihnen.

Was müsste der Westen also gegen den IS unternehmen?

Zunächst müsste er die Gründe für seine Entstehung ernst nehmen. Im Irak war es die US-Intervention, in Syrien das Assad-Regime. Zudem müsste man den Leuten vor Ort die Möglichkeit geben, den IS ideologisch und politisch auszuhungern. Denn militärisch sind sie nicht zu besiegen.

Wie lässt sich der IS ideologisch bekämpfen, wenn er jeden mit abweichender Gesinnung tötet?

Viele, aber nicht alle IS-Anhänger sind so. Denken Sie an das, was die Alliierten in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gemacht haben. Sie haben es wirtschaftlich und bildungsmäßig unterstützt. Obwohl Deutschland der Aggressor war. Noch nie ist in die Zivilgesellschaft der arabischen Länder vergleichbar investiert worden.

Doch wenn die USA Assad-Truppen angreifen, werden Russland und der Iran nicht tatenlos zusehen. Manche halten in einem solchen Fall ein Weltkriegs-Szenario für möglich.

Das ist Unsinn. Die Bomben der USA-Golfallianz werden schon jetzt nicht auf den Mars geschossen, sondern schlagen in einem Teil von Syrien ein. Und die Russen machen nichts.

Russland und der Iran halten still, weil die Allianz Assad in Ruhe lässt. Das scheint der Deal zu sein: Wir bekämpfen nur den IS, das hilft letztlich Assad. Ist die Politik der USA insofern nicht auch deeskalierend?

Nur wenn einem 200.000 tote Syrer und 9 Millionen Flüchtlinge egal sind, kann man die Politik der USA und der Golfstaaten gutheißen oder als deeskalierend bezeichnen. Im September kurz vor den ersten Angriffen titelte die Washington Post: „US-Military planning Air-Strike against Sunni-Fighters“. Die Amerikaner halten den IS offenbar für Repräsentanten der Sunniten in dieser Region. Irgendwie scheint es, als ob sie neuerdings den Begriff des Terroristen nur noch mit Sunniten in Verbindung bringen mögen.

Doch worin unterscheidet sich der IS vom Assad-Regime? Von beiden geht Terror aus. Mit dem Unterschied, dass Assad bereits viel, viel mehr Menschen umgebracht hat. Seit vier Jahren töten das Regime, die Hisbollah und iranische Milizen die syrische Bevölkerung und weder die USA noch die EU haben irgendetwas dagegen unternommen. Und warum? Weil für sie das Leben eines Sunniten wertlos ist.

Was sollten die USA von einem Feldzug gegen Sunniten haben?

Sie werfen dem Assad-Regime damit einen Rettungsring hin. In der ersten Woche der Luftoffensive der USA und der Golfstaaten hat das Assad-Regime mehr als 20 Dörfer im Nordosten Syriens von der Freien Syrischen Armee (FSA)und den Rebellen zurückerobert. Die USA bomben den Weg für Assad frei. Deshalb sind die Luftangriffe der USA vollkommen inakzeptabel. Wenn wir Terroristen bekämpfen wollen, dann müssen wir alle Terroristen bekämpfen: die syrischen, die von Hisbollah, die der iranischen Milizen und die der Maliki-Milizen.

Wie enttäuscht sind Sie vom Westen?

Vollkommen. Doch darüber vergesse ich nicht, dass Russland uns die beiden größten Terroristen beschert hat: Assad und den IS. Bei Letzterem kämpfen viele aus Turkmenistan und Tschetschenien. Ja, und der Westen: Seit zwei Jahren wird die Situation für die Radikalen in Syrien immer attraktiver. Und trotzdem hilft der Westen den Moderaten nicht.

Was macht das mit Ihnen?

Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines sunnitischen Syrers: Seit vier Jahren werden Ihre Familie und Ihre Freunde getötet – und niemand kommt Ihnen zu Hilfe. Es gibt etwa drei Millionen Videos von der syrischen Revolution und den Verbrechen des Assad-Regimes. Und immer hören wir vom Westen, dass ihre Echtheit nicht überprüft werden kann. Bei den drei Videos von IS, die die Enthauptung der Männer aus dem Westen zeigen, war die Überprüfung kein Problem. Dass sie echt sind, wusste man innerhalb kürzester Zeit. Angesichts dieser ständigen, direkten oder indirekten Parteinahme für das Assad-Regime wird ein Teil seiner Opfer natürlich aggressiv, vielleicht sogar radikal. Wen kann das verwundern?

Wird die beabsichtigte Staatenbildung von IS erfolgreich sein?

Wenn Assad bleibt, ist das gut möglich. Doch wenn er fällt, gibt es für die Syrer keinen Grund mehr zum IS zu gehen.

Hat der Siegeszug der IS-Milizen Ihre Haltung zur Gemeinschaft der Sunniten verändert?

Nein, warum denn? Christliche Terroristen demontieren ja auch nicht den christlichen Glauben.

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58 Kommentare

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  • Der Herr ist ein Heuchler , er ist mit den Angriffen nicht einverstanden weil, die Luftangriffe auch gegen die Nusra Front und die Islamische Front gerichtet sind. Beide Parteien sind Teil der Syrischen Opposition und gleichzeitig Alqaida Ableger. In allen Gebiete unter Ihrer Kontrolle wurde das Sharia recht eingeführt. wo ist da Bitte ein Unterschied zu ISIS ?

    • @Faruz Rooz:

      das geht aber gar nicht, schließlich ist in Libyen seit dem NTC die Sharia gutes Recht. NATO wir danken dir.

      Danke für Nato Bomben auf das Great-Man-Made-River-Projekt!

       

      Danke für das Elend was unsere finanzfaschistischen Kontore schaffen! Nur dadurch werden Flüchtlinge erzeugt ... glücklich die Hohl-Nischel welche nicht soweit denken können.

    • @Faruz Rooz:

      Die ISIS stellt ihre Brutalität offen zur schau, die anderen machen das versteckt.

  • Bombing for peace is like f*cking for virginity.

  • "Noch nie ist in die Zivilgesellschaft der arabischen Länder vergleichbar investiert worden."

     

    Liegt wohl auch außerhalb unserer Möglichkeiten. Das müssen die Araber schon selbst erledigen.

     

    Von Außen sind unsere Möglichkeiten nun mal stark begrenzt. Wir können Auswüchse wie die IS bekämpfen, aber mehr ist für uns nicht drin.

    • @DD:

      http://liportal.giz.de/syrien/wirtschaft-entwicklung/

       

      Da können Sie sich erst einmal ein Bild machen über die Verhältnisse (Wirtschaft) Syriens. Über was Sie eigentlich sprechen. Auch Geschichte/Politik usw. Auch Reformbestrebungen und Kooperation mit dem Westen. Sehr gut zusammen getragen von Kennern des Landes. Neutral dargeboten. Nicht die ganze Zeit (Westmedien) nur Hass, Hass, Hass, böse, böse, böse, nur einseitig hässliche Bilder zeigen (aber was den Westen in Misskredit bringt außen vor lassen)

       

      War ein wunderschönes Land. Sicherlich auch mit Problemen. Es konnte sich aber trotz allem selbst am Leben erhalten. Das alles wurde in den letzten Jahren zerstört und ein Klima der Angst geschaffen, vor allem auch durch die Politik der Westmächte.

       

      Man fügt einem Menschen die ganze Zeit Wunden zu, macht ihn zum Patienten und sagt dann: helf dir gefälligst selbst.

       

      Nur ein Bruchteil (das geht in Milliarden) von dem was der Westen in den Aufbau, Ausbildung u Unterhaltung dieser Banden steckte hätte gereicht um dort was Sinnvolles aufzubauen. Jetzt hat man Horden von Gestörten erzeugt, die sich alle gegenseitig bekämpfen und Leute wie der Arzt schauen in die Röhre.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Ich kenne Menschen aus Syrien persönlich. Informationen über das Land bekomme ich lieber über die als über dritte, die bösen Westmedien mit eingeschlossen.

         

        Landschaftlich ist Syrien sicherlich ein sehr schönes Land.

         

        Gesellschaftlich hatte dieses Land aber schon vorher massive Probleme, oder wie nennen sie das wenn Frauen die ein selbstbestimmtes Leben führen wollen sich in den Knast flüchten müssen?

         

        Wäre man nicht auf die Idee gekommen Assad zu beseitigen, oder in den Irak einzumarschieren so sähen diese Länder heute besser aus.

         

        Aber das sind Fehler der Vergangenheit. Und so keiner eine Zeitmaschine versteckt hat, können wir sie auch nicht mehr korrigieren.

         

        Und grundlegende Gesellschaftliche Probleme (siehe Frauen) können wir nicht ändern. Zivilgesellschaften müssen sich selbst entwickeln, wir können das nicht von außen. Egal wie viel Geld wir reinstecken.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Noch nie ist in die Zivilgesellschaft der arabischen Länder vergleichbar investiert worden."

     

    Und mit der Globalisierung des Tititainment des herrschenden Hierarchiedenkens im "freiheitlichen" Wettbewerb und des geistigen Stillstandes wird das sicher auch nicht passieren!

  • "Was müsste der Westen also gegen den IS unternehmen?

     

    Zunächst müsste er die Gründe für seine Entstehung ernst nehmen. Im Irak war es die US-Intervention, in Syrien das Assad-Regime. "

     

    Was sollen wir jetzt daraus folgern? Soll der Westen Assad beseitigen? Oder hätte er lieber doch nicht im Irak intervenieren dürfen? Wäre dann Saddam Hussein Anlass für die Entstehung des IS gewesen?

     

    Das ist einfach nur wirr.

    • @Faulpelz:

      Assad beseitigen? So wie Saddam Hussein? Wir wissen was aus dem Irak wurde. Assad zu beseitigen wird die Situation verschlimmern.

    • @Faulpelz:

      Sie sind wirr.

      Die Sache ist ganz klar.

    • 3G
      3784 (Profil gelöscht)
      @Faulpelz:

      Nun, wenn Sie, werter Stratege, einer jener wären, der von diesem Arzt wieder zusammenflickt wurde, dann wären Ihnen seine Ausführungen nicht wirr, und Sie wüssten, wovon er redet.

      Es mag Sie, lieber Faulpelz, daher beruhigen, dass dieser Arzt – nach meinem bisherigen Kenntnisstand – nun in DE durch die weisen Mühlen von Ausländerbehörde, Job-Center und Amt für soziale Angelegenheiten gedreht wird.

      An die taz: Vielen Dank für dieses sehr informative Interview mit einer kompetenten Person, die weiß, wovon sie spricht.

      • @3784 (Profil gelöscht):

        Abgesehen davon, dass Ihre Ausführungen mit dem Thema des Artikels nichts zu tun haben:

        Lesen Sie doch einfach nur die Frage und schauen sich die Antwort von al-Tammawi an.

        Man müsse den IS "ideologisch und politisch aushungern".

        Das ist, mit Verlaub, Wischiwaschi. Wie soll denn das praktisch vonstatten gehen? Und wirklich konkret wird al-Tammawi danach auch nicht. Mal abgesehen davon, dass er hier bestenfalls von einer langfristigen Strategie spricht: wenn der IS es schlicht nicht zulässt, wie, wo und mit wem soll dann eine Zivilgesellschaft aufgebaut werden? So sympathisch die Idee ja an sich ist, aber im Grund spiegelt auch das Interview eher die Hilflosigkeit der Opposition gegen IS und Assad.

        • @Schalamow:

          Herrn al-Tammawi scheint zu wissen, wovon er redet. Das Gesagte ist plausibel. Wichsiwachsi sind dagegen eher Ihre Ausführungen. Es ist stark anzunehmen, daß sich Ihnen die Komplexität des Themas nicht erschließt.

        • @Schalamow:

          "aber im Grund spiegelt auch das Interview eher die Hilflosigkeit der Opposition gegen IS und Assad."

           

          Da würde ich Ihnen sogar mal recht geben, aber nur in Bezug auf den Arzt wie er das sieht.

           

          Nur mit dem Unterschied, das Ihnen glaube ich nicht bewusst ist, dass ISIS noch vor nem Jahr z.B. mit der FSA rumzog und vom Westen durchweg als Opposition "Rebellen" bezeichnet wurde. Es gab schon vor 3 Jahren Leute die auf diese Umstände hinwiesen während sich die Westpresse gegenseitig noch in "dutzi, dutzi, unsere lieben demokratischen Oppositionellen" in die Taschen log.

          Und Sie wohl noch vor einem Jahr mithusteten: "auf geht´s Buben, macht mal Demokratie hier!".

           

          Übrigens soll über die Hälfte der FSA bereits längst zu IS übergelaufen sein - so viel zu den "ach so moderaten Rebellen".

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Nun, wir nutzen ja nicht die gleichen Medien.

            Darüber, dass die Opposition gegen Assad sehr heterogen war und sich auch Islamisten darunter befinden, ist schon sehr früh berichtet worden. Und seitdem gab es die Debatte darüber, wie man den demokratischen Teil der Opposition stärken kann. Passiert ist leider nicht viel, stattdessen haben Saudi-Arabien und Quatar offenbar genau die Kräfte finanziert, die gerade keine Alternative zu Assad sind. War vorher die Frage, Pest oder Cholera, so haben wir jetzt Pest und Cholera.

            • @Schalamow:

              "Nun, wir nutzen ja nicht die gleichen Medien." Zumindest hier sind wir ja beide Dauergast.

               

              Mei, Sie brauchen halt immer Ihren offiziellen Mainstreamstempel wie mir scheint. Gibt man Ihnen was mit dem Mainstreamstempel "How Obama arms al Qaeda" http://www.washingtontimes.com/news/2013/sep/20/kuhner-how-obama-arms-al-qaeda/ kommen halt wieder irgendwelche Ausflüchte in Bezug auf die Möchtegernweltherrscher. Dass der einstige "Staatsfeind Nr.1" oder sollte ich sagen "Staatsfreund Nr. 1"? Amerikas von den USA Waffen erhält, daraus Al Nusra und ISIS entstand fällt Ihnen entweder nicht auf oder es will Ihnen nicht auffallen. Aber der Hinweis auf die Tschetschenen wird sicher gern vernommen, nicht wahr?

               

              Sie selbst ziehen dann einen Artikel von Netzwelt oder wie das hieß herbei und meinen Sie könnten sich ein generelles Urteil über die Deutschen Wirtschaftsnachrichten fällen. Insbesondere bei einem Artikel über ein Projekt, die Transarabische Pipeline, weswegen ja Saudis und Quatar auch mit im Boot sind. Oder dachten sie dene gings um Menschenrechte?

               

              Und vergessen Sie es. Ich beobachte das von Anfang an. Vergessen Sie Ihre Story mit nur ein paar Islamisten unter die netten Oppositionellen gemischt. Und vergessen Sie Ihre Story, die deutschen Medien hätten über die Zustände halbwegs wahrheitsgetreu berichtet. Mal hier und da, aber nicht in der Breite. Dass z.B. die Türkei an der Grenze Terroristen füttert das berichteten Leute schon vor Jahren. Aber halt nicht die teutsche Presse. Usw. usw. Märchen hoch 10. Allein über die FSA von moderaten Rebellen zu sprechen ist ein unverschämte Lüge der Westmedien.

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                @Schalamow

                 

                Und zeigen Sie mir bitte einen deutschen Artikel der letzten Jahre mit der Überschrift:

                 

                "How Obama arms al Qaeda" also wie Obama Al Quaida bewaffnet.

                 

                Finden Sie auch in Bezug auf Al Nusra usw. bei namhaften amerikanischen Blättern von Washington Post bis New York Times - seit Jahren. Na ich denke die deutsche Presse klärt so auf und schreibt so objektiv und wahrheitsgemäß wie Sie sagen...

                • @fornax [alias flex/alias flux]:

                  Zeigen Sie mir Artikel der deutschen Standartpresse die über den SNC aufklären.

                   

                  Was ist das eigentlich? Wer sitzt da drin im Syrian National Council (SNC) zuständig für die Koordinierung der Terroristen? Etwa die überwiegende Mehrheit aus Moslem Bruderschaft?

                   

                  Demokraten, pfff...

                  • @fornax [alias flex/alias flux]:

                    Zeigen Sie mir Artikel der deutschen Presse über "Friends of Syria". Wo sich USA, GB, F, D, Quatar, Saudi Arabien die Klinke drücken und von ganz oben die Terrosristen koordinieren. Wer jetzt wem Waffen zuschiebt und wen unterstützt obwohl der eine die bekämpft die man selbst unterstützt. Und man redet scheinbar noch drüber, macht ja nix.

                     

                    Hier mal ein Angebot wo das nebenbei bequasselt wird auf der Deutschen Welle http://www.dw.de/steinmeier-talks-syria-labor-abuse-in-qatar/a-17675743 Ha, und das wird ins Licht der breiten Öffentlichkeit gerückt, gell... Unser Steini :-)

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                @Schalamov

                 

                Das hier nennt sich "Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (Giz) GmbH"

                 

                http://liportal.giz.de/syrien/wirtschaft-entwicklung/

                 

                Tur mir jetzt leid dass Asmussen (eh der Beste, net wahr? :-) da nicht seinen Stempel drauf gemacht hat.

                 

                Aber eine wie ich finde gute Darstellung der syrischen Wirtschaft. Darin erkennt man halt auch wieder dass die Umwandlung hin zum Westen, wie er das will, nicht so einfach war/ist. Auch historisch bedingt, auch in Bezug auf den Nahostkonflikt generell. Aber eben auch Sparmaßnahmen nach sich zieht, was wiederum zu Unmut in der Bevölkerung führt und mitunter auch zu Protesten. Und die Proteste, meine Herren, wurden ja vielfach von Al Nusra Trupps (vgl. NYT link oben) zerstoben (Anschläge) mit hunderten Verletzten und Toten. Darüber hörte man im Westpressle nix, vor allem nicht in Verbindung Al Quaida-Nusra-Obama.

                 

                Hätte sich Syrien mit der EU assoziiert, wer weiß ob es da so viele Horrorgeschichten gegeben hätte. Woanders (Ukraine) kann man ja auch alles anstellen, sogar Leute mit Schwarzer Sonne als Wappen in die Prärie schicken und die EU + Presse + "linke" Presse halten alles unterm Deckel, nicht wahr?

                • @fornax [alias flex/alias flux]:

                  @Schalamov

                   

                  Was youtube betrifft, ich kann so youtuben http://www.youtube.com/?hl=de&gl=DE und mir ein beliebiges Trottelvideo aussuchen "Mann fährt mit Go-Kart 20x gegen die Wand und holt sich danach einen runter und lässt sich von nem Hengst ficken was weiß ich und "ho, ho, is ja ne Gaudi..." Brot und Spiele halt. Mei, ganz ohne wäre die Welt ja auch langweilig.

                   

                  Und ich mein, sowas wie "Hagen Rether über Papst Benedikt XVI", wenn auch anderes Thema, sollte man gesehen haben, köstlich. http://www.youtube.com/watch?v=U2iGGyRJ7z8

                   

                  Aber ich kann mir auch "Der Kosovo-Krieg: Es begann mit einer Lüge" http://www.youtube.com/watch?v=NqPnn-GD4-k anschauen, wo der ARD-Stempel drauf ist und mich dann fragen, wenn die damals so derbe logen, wie lügen die heute, wo ja der wirklich klasse Journalismus wie er in dem Film vorkommt, allein die ganze Stimme und Darbietung heute quasi in D ausgestorben ist. Weil noch mehr Büttelpresse wie damals und Effekthascherei.

                   

                  Aber für mich auch etwas Entscheidendes: D scheint ein besonders heiß umkämpfter Propagandaort zu sein (Film), was wohl auf die Geschichte zurück geht: "wie können wir die nur umbiegen?"

                   

                  So viel zu den von Ihnen immer in Frage gestellten youtube Videos. Youtube ist nur die Plattform, das Arschiv.

                  • @fornax [alias flex/alias flux]:

                    Aber was das Enscheidende ist: in der Amipresse kann ich seit Jahren den ganzen Dreck den die veranstalten nachlesen. Die kommunizieren ganz offen über wen, was, wie sie bewaffenen. Während in Deutschland, die ganze Zeit die "Menschenrechtstrullishow" abgezogen wird und "ohh, die armen Demokraten da müssen soo leiden". Weil halt D da ein besonderer Platz zu sein scheint und man die Leute halt allzu gerne mit der "Menschenrechtstrullishow" bei der Stange halten würde, oder?

                    • @fornax [alias flex/alias flux]:

                      @Schalamov

                       

                      Und wissen Sie. Die ganzen Copy&Paste-Argumente auf von Spiegel bis Irgendwo langweilen hat schon sehr. Manchmal erkennt man schon ähnliche Satzstrukturen hier und da. Da sucht man sich eben auch was Alternatives wie es so schön heißt.

        • @Schalamow:

          Nicht eine einzige dieser westlichen, militärischen Interventionen dort war erfolgreich. Nicht eine einzige dieser Aktionen hat zu einer Klärung der Verhältnisse beigetragen, sondern zu mehr Chaos, zu mehr Anarchie geführt.

          3000 Menschen sind „Nine-Eleven“ bei den Anschlägen in New York und Washington gestorben. Die Reaktion darauf, der „war on terror“ hat bisher 7000 US-Soldaten das Leben gekostet. Im Irak in Afghanistan und in Pakistan hat es 350 000 Tote gegeben.

          • @H-G.-S:

            Also, mein Aufhänger war die reichlich plakative Überschrift des TAZ-Artikels, die in dieser Zuspitzung auch schlicht falsch ist. Natürlich kann man wie al-Tammawi die derzeitige Politik ablehnen, nur sollten dann eben die Alternativen schon ein bisschen überzeugender sein. Sonst läuft das nämlich faktisch aufs Nichtstun hinaus.

             

            Zu Interventionen habe ich übrigens nichts gesagt. Ich halte sie auch nicht für sinnvoll. Sinnvoll, angemessen und in meinen Augen die derzeit einzige unmittelbar wirksame Option ist die Luft-Unterstützung der Anti-IS-Kräfte.

             

            Ihre pauschale Behauptung, Interventionen brächten grundsätzlich nichts, teile ich nicht, nicht einmal im Hinblick auf den Nahen Osten. Der 3. Golfkrieg war völkerrechtswidrig und fast in jeder Hinsicht ein Desaster. Der 2. Golfkrieg (Bush senior) hat dagegen sein Ziel, die Wiederherstellung der Souveränität Kuweits, vollständig erreicht. Mehr war auch nicht angestrebt.

            • @Schalamow:

              Wie meinen?- „Wiederherstellung der Souveränität Kuweits, vollständig erreicht. Mehr war auch nicht angestrebt.“ -?-

               

              Von wegen! Es war, und das gilt mittlerweilen als historisch erwiesen, eine von den Amis perfide betriebene Falle für Saddams Irak. (wg. vorausgegangener Verstaatlichung der Ölindustrie etc)

               

              Kurzfassung:

              1988 erhöhte Kuwait, OPEC -Verträge verletzend, seine Ölfördermengen. Saddams nach dem Irankrieg am Boden liegende Ölindustrie wurde mit nun auch noch drastischen Preisverlusten konfrontiert.

              Saddam drohte Kuwait immer eindringlicher.

               

              Nun die Falle: Die USA ließen ihre öffentlichen Sprecher wiederholt verkünden, die USA hätten keinerlei Absichten, Kuwait zu beschützen oder irgendwie unterstützen zu wollen. In diese Falle tappte Saddam.

               

              „Der Angriff auf den Irak hatte absolut nichts mit Freiheit und Demokratie zu tun“ Man hielt die Presse fern. Es war eine Falle und der Irak ist hinein getappt.

              General Schwarzkopf erinnert sich: „Ein großer Teil von Saddams Armee stieß nie nach Kuwait vor“

              „Es gab keinen Krieg: Der Irak war wehrlos“. Sieg auf der ganzen Linie: „Die Moskitos leisteten härteren Widerstand als die irakische Armee“ (US-Offizier)

              • @H-G.-S:

                "...gilt mittlerweilen als historisch erwiesen..."

                 

                Wo? Auf den üblichen Spinner-Seiten?

                 

                Und selbst wenn Kuwait seine Ölfördermengen entgegen bestehender Verträge erhöht haben sollte: Halten Sie allen Ernstes den irakischen Überfall und die Annexion Kuweits für eine angemessene Reaktion darauf? (Ganz abgesehen davon, war die seinerzeitige Begründung des Irak auch eine andere. Geltend gemacht wurden Ansprüche aufgrund der Grenzziehung in osmanischer Zeit).

                 

                Wenn Saddam Hussein geglaubt haben sollte, die USA ließen ihm freie Hand, ist das sein Pech oder seine Dummheit, aber das rechtfertigt doch nicht im mindestens die militärische Aggression gegenüber dem Irak. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schwenken Sie doch hier immer die Fahne des Pazifismus.

                 

                Ansonsten habe ich wenig Lust, den abgestandenen "Blut für Öl"-Schmonzes erneut zu diskutieren. Über den 2. Golfkrieg werden wir erwartungsgemäß nicht zum selben Urteil kommen. Es ging hier auch nicht um die Demokratie, nicht um den Sturz Saddams, sondern allein um die Souveränität eines okkupierten Staates. Vor allem widersprechen Verlauf und Ausgang dieses Krieges Ihrer Eingangsthese, wonach Interventionen nichts brächten. Und das allein ist der Punkt, auf den es mir ankommt.

  • Jetzt kommen die aus Übersee mit der Schuhschachtel "wie sind die kommenden Weltherrscher" und ihren Flinten, Panzern und Higtechwaffen und Robocopmenschen und bringen in im Middle East seit 2001 erstmal so in etwa 1 Millionen Menschen um und vertreiben in etwa 5 Millionen und erzählen "Trallala, macht gefälligst Demokratie". Assad hat zunächst mal den Staat von seinem Vater quasi geerbt. Er galt durchaus auch als Hoffnungsträger. Er hatte sich im Westen gebildet, Augenarzt usw. An dieser Entwicklung hätte man andocken können/sollen. Sich selbst abzuschaffen und vor allem quasi den eigenen gewachsenen Beamtenapparat ist wohl nicht so einfach. Aber es gab durchaus Reformbestrebungen. Anstatt Terroristen aufzubauen und auf das Land zu hetzen und sich im Westen selbst als Unschuldslämmchen hinzustellen, hätte man durchaus auf Assad bauen können. Jetzt hat man einen Scherbenhaufen produziert, eine Blutspur in den der Westen mitverwickelt ist, auch wenn er das nicht zugibt und eine vernünftige Lösung in weite Ferne gerückt ist. Ein verlogener Haufen im Westen aus Politikern und Journalisten die am Schreibtisch sitzend ihren Cappuccino ziehen, mit der duckmäuserischen Rede u Schreibe für die Schuhschachtelkultur täglich neue Lügen in die Welt setzen, das Morden verlängern und begünstigen und sich dann wundern "ach wie kann das denn sein?" dass sich die Menschen in den bettroffenen Ländern in die Radikalität flüchten, die sie selbst (Westen) mit Ausbildung u Waffen auch noch stützen - sog. Freiheitskämpfer alias Terroristen. Nun hat man eine Gemengenlage, die eh nicht mit D nach 1945 zu vergleichen war und hat noch eine Gemengenlage hinzu produziert: marondierende Terrorbanden, wo jede Truppe für sich, gegen andere, oder mit anderen, gegen andere kämpft mit dem Islamismus in der Hosentasche. Toll. Aber der Westen lügt sich weiter in die Tasche und man vernimmt im Frühstücksfernsehen "warum sind die nicht alle wie wir?, hääh.

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      Du scheinst mir ja ein sonniges Gemüt zu haben, wo Du hier freiweg fabulierst: „…hätte man durchaus auf Assad bauen können.“

       

      Deine „Schuhschachtel aus Übersee“ dürfte von jeher allergrößte Abneigung entwickelt haben, wenn jemand sich schon folgenden Namen gibt: „Arabische Sozialistische Baath-Partei“

      Und dann auch noch behauptet, als Grundprinzip Einheit, Freiheit und Sozialismus anzustreben.

      Kann doch jeder Blinde mit dem Krückstock fühlen: Alles, was auch nur im Geringsten an Sozialistisches erinnern oder auch nur danach riechen könnte, soll weltweit so nach und nach, in den Orkus geschickt werden.

      • @H-G.-S:

        Jo klar, Standart. Wie man halt Kuba Jahrzehnte mit Sanktionen klein hielt und die Insel aushungerte: "sehet, dad klappt sowieso nicht", aber selbst die dicksten Zigarren importieren. Der ehemaligen Sklaven und späteren Plantagen-Arbeitskraftausbeuterinsel gings ja vorher auch soo prächtig. Venezuela usw., Klassiker.

         

        Naja, dass das System offener werden muss war Assad ja durchaus bewusst. Es gab ja auch zeitweise Annäherungen, sogar Assoziierungsverhandlungen zwischen EU und Syrien. Den Weg hätte man weiter gehen können anstatt seine "Freedom Fighter" aufzubauen. Ob das einer "Supermacht" so recht gewesen ist? Zumindest passierten auch so komische Nummern, die für Syrien eigentlich keinen Sinn machten Autobombe 2005 usw => Verhandlungsabbruch. Und für Erdogans Osamanträume wohl auch unliebsame Konkurrenz.

         

        Jetzt ist alles zerschlagen. Vernünftige Leute mit der man auf einen Wandel hinarbeiten kann in der Breite nicht mehr vorhanden nur noch umherziehende Massadeure alias "Rebellen"

  • Die Überschrift ist ein bißchen irreführend - zumindest wenn man der taz keine vorsätzliche Instrumentalisierung unterstellen will. Der Arzt wirkt zumindest nicht so als würde er Bomben gegen Assad nicht gutheißen.

  • Eine schallende Backpfeife für alle Militaristen hier.

    • @Dudel Karl:

      Weil irgendein Urologe seine Meinung abgegeben hat, ist das eine Backpfeife für Militaristen?

      • @MRO:

        Ja, genau. Schon die Meinung irgendeines Urologen reicht dazu aus.

        • @Dudel Karl:

          Ich werde es Sie dann beizeiten wissen lassen, was mein Urologe dazu sagt.

    • @Dudel Karl:

      Sollen wir deiner Meinung nach zusehen wie dort ein Massaker nach den anderen stattfindet?

      • @DD:

        Sollen wir stattdessen mitmassakrieren?

        • @Dudel Karl:

          Um schlimmeres zu verhindern? Eindeutig JA!

          • @DD:

            We think the price is worth it, eh?

            http://www.youtube.com/watch?v=FbIX1CP9qr4

            • @Dudel Karl:

              Blut wir an unseren Händen kleben, so oder so.

               

              Entweder weil wir zugelassen haben das die IS sich immer weiter ausbreitet, und ihren Menschenverachtenden "Staat" etabliert, oder weil wir eingegriffen haben um schlimmeres zu verhindern.

               

              Was glauben sie denn wird passieren wenn wir nicht eingreifen?

               

              Die IS wird nicht in Syrien und in sunnitischem Irak stoppen. Und es wird sehr viel mehr tote geben als wenn wir jetzt eingreifen.

               

              Alternativen zum militärischen Eingreifen gibt es nicht, zumindest jetzt nicht mehr. Die gab es mal 1918 als England und Frankreich das Land aufteilten. Die gab es sicherlich auch noch in der 50ern oder in den 70ern.

               

              Nur heute lässt sich die Situation der Menschen dort nur verbessern wenn wir militärisch eingreifen und die IS massiv bombardieren, viel stärker als bisher. Zur Ruhe kommen darf die IS nicht mehr, an keiner Front.

               

              Möchten du die Verantwortung dafür übernehmen, das sich die IS und ihrer menschenverachtenden Taten weiter ausbreiten?

  • „Wann haben Bomben je geholfen?“ Gegen "Hitlerdeutschland" z.B. Ich glaube nicht, dass Hitler mit Geist und freundlichen Worten zu stoppen gewesen wäre. Ich glaube auch nicht, dass IS sofort den Weg des Friedens und der Versöhnung einschlägt, wenn man alle Ihre Wünsche erfüllt. Ich weiß nicht, ob man immer erst bei Adam und Eva anfangen kann, um Konflikte zu lösen. "Einer müsste anfangen" mal eine ehrliche, gerechte und menschenwürdige Politik zu machen. Aber gibt es Gründe dafür, Jesiden, Kurden oder "Ungläubige" "auszurotten"? Religiöser Fundamentalismus ob im Christentum oder Islam muss "bekämpft" werden und darf keine Macht über Menschen haben. "Einer müsste anfangen ..." aber lassen wir der Gewalt und dem Hass währenddessen nicht freien Lauf.

    • @kreidestern:

      Noch ein Nachtrag:

      Hitler war sicher nicht mit guten Worten zu stoppen, aber die Bombardierung hat nichts zum Ende Hitlers beigetragen.

       

      Im Gegenteil, ohne die Bombardierung wäre ein Putsch gegen Hitler durch die Wehrmacht mit Unterstützung der Alliierten 1943 und die anschließende Beendigung der Massenmorde möglich gewesen.

       

      Viele Tote, auch in den KZ hätte es dann nicht gegeben.

      • @DD:

        Wo haben Sie denn diese verblüffende Erkenntnis her?

         

        Ich glaube, da müssen Sie schon sehr lange suchen, um nur einen einzigen seriösen Historiker zu finden, der sich dieser schrägen These anschließen würde.

         

        Im übrigen läuft die unausgesprochene Schlussfolgerung Ihrer Behauptung darauf hinaus, dass letztlich die Alliierten ab 1943 Schuld an der Fortsetzung des Krieges und den KZ-Toten schuldig waren.

         

        Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Beleidigungen.

        • @Schalamow:

          Diese Schlussfolgerung ist jetzt schon sehr weit hergeholt.

      • @DD:

        Revisionist.

        • @Dudel Karl:

          Fällt dir nichts besseres ein?

    • @kreidestern:

      Die Bomben haben nicht geholfen. Im Gegenteil, sie haben der NSDAP sogar geholfen. Wer ausgebomt wurde war mit sich selbst beschäftigt, und konnte so der NSDAP nicht gefährlich werden.

    • @kreidestern:

      Haben Sie nicht begriffen, was der Mann sagt? Bomben helfen nicht und schaden den Unschuldigen.

       

      Davon abgesehen ziehen nur militärhistorisch-politische Dilettanten den Vergleich zur Befreiung Deutschlands, ohne den Marschallplan, sowie die umfassende Entnazifizierung und Demokratisierung unter den strengen Fittichen der Alliierten als maßgeblichste Bestandteile der erfolgreichen Strategie zur Befreiung und Befriedung miteinzubeziehen. Ohne dies wäre Deutschland geblieben, was es 1945 war: Ein Schutthaufen und eine zerrissene Gesellschaft, in der alsbald neue innere Konflikte entbrannt wären und wo sich erneut Irre an die Macht gesetzt hätten. Genau das ist nämlich, was in Nahost und Teilen der arabischen Welt seit Jahrzehnten geschieht, seit die Amis (und Israel) drin rumpfuschen, ohne wirkliche Lösungen zu wollen.

      • @Dudel Karl:

        Hier helfen Bomber aber schon, anders kann man den eingeschlossenen Kurden nicht helfen.

         

        Auch wenn es keinen alleinigen militärischen Sieg geben wird, hier helfen zunächst nur massive Bombardierungen der IS-Stellungen.

         

        Und es wird an der Zeit sich die Unterstützer der IS vorzunehmen.

    • @kreidestern:

      Ob die massive Bombardierung strategisch unbedeutender Städte vor Kriegsende erforderlich und vertretbar war, darüber kann man durchaus streiten. Ohne das Vorrücken von Bodentruppen hätten die Allierten wohl noch monatelang Bomben werfen können und doch kein Kriegsende bewirkt. Aus der Luft kann man zwar reichlich Schaden anrichten, aber grundsätzlich nie positiv in Strukturen eingreifen.

      • @Rainer B.:

        "Bomben" verstand ich jetzt als Synonym für militärisches Eingreifen. Dass es leider im letzten nie ohne Bodentruppen geht ist klar. Aber ich glaube, dass Kriege nicht vergleichbar sind und es sicherlich nicht nur die Bildungsinvestition und die wirtschaftliche Unterstützung waren, die "die Deutschen" "bekehrt" und friedlich gestimmt haben, sondern der der verlorene zweite Weltkrieg und das Dritte Reich mit der maßlosen Gewalt. Der verlorene 1. Weltkrieg mit seinen barbarischen Materialschlachten, Stellungskriegen und Giftgasangriffen. All das steckte in den Deutschen und machte sie für den Neuanfang empfänglich (und selbst das war kein lupenreiner Neuanfang) - das wird so nie wieder mit irgend einem anderen Volk gelingen.

        • @kreidestern:

          Das ist unmöglich zu vergleichen. Die Syrer als Volk begriffen sich nicht als Herrenrasse, die die Welt unterjochen wollen, die jetzt, durch 2 Weltkriege in die Knie gezwungen quasi klein bei geben müssen. Die Syrer sind nicht so ein einheitliches Volk wie die Deutschen seinerzeit wo man von alle in einem Boot sprechen könnte. Sicherlich gab es in D verschiedene politische Strömungen, Freischärler usw. aber in Syrien gibt es verschiedene Ethnien und Religionen. Alles war einst unter der Obhut des Osmanischen Reiches das selbst ein Vielvölkerstaat war. Die Kolonialmächte spalteten alles nach ihrer Interessenlage hernach auf und daraus resultieren heute noch Probleme wie z.B. auch mit den Kurden. Es ist also keine homogene Gruppe die zusammen ein Reich bilden (wollen) sondern viele verschiedene Einzelinteressen und der Staat ist hier mehr das äußere drum herum. Dieser Thematik hat sich der Westen nie gestellt. Der Europäer lebt in seinem Normierungswahn, man hat seine Gurkenkrümmung und für alles braucht man eine Gebrauchsanweisung - die Deutschen sind darin Weltmeister. Und so trachtet der Europäer dazu alles normieren und gleich machen zu wollen. Alles soll sich seinem System unterwerfen und sich gefälligst anpassen, weil er in der Hybris lebt zu wissen was das Beste für die Welt sei.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Jetzt kommen Europäer, die selbst weltweit die brachialste Gewalt ausübten, versklavten, sich alles unter den Nagel rissen, Völker ausrotteten, Rassismus, Kolonialmächte und wollen als Schiedrichter für Menschenrechte auftreten - eigentlich eine Lachnummer. Dann kommt die durch ein paar Jahrhunderte gewachsene Schuhschachtelkultur aus Übersee, eigentlich Vollbauern und meint einem Land mit jahrtausende alten Städten und Kultur ihren Normierungswillen aufzwängen zu müssen. Was in D auch klappte, da es ja durchaus vorher bereits Demokratieströmungen gab, ein 1848, Sozialisten etc., politische Kämpfe. So konnten die Aliierten daran andocken. Das ist nicht vergleichbar mit Ländern wie Syrien, die aus dem Osmanischen Reich herausgerissen wurden, sich dem Willen der Kolonialmächte den Herrenmenschen, zu unterwerfen hatten und es, außer Radikalismus, wenig Möglichkeiten gab aus sich heraus politische Ideen und Bewegungen zu entwickeln. Da die Herrenmenschen aus Frankreich und England jede politische Strömung im Keim erstickten und sabotierten.