piwik no script img

Daniel Cohn-Bendit über Pariser Anschlag„Charlie Hebdo darf nicht sterben“

Das Satiremagazin war vom libertären '68er-Geist bestimmt, sagt Daniel Cohn-Bendit, Weggefährte der ermordeten Cartoonisten Wolinski und Cabu.

„Der Islamofaschismus muss militärisch bekämpft werden“, sagt Cohn-Bendit nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“. Bild: dpa

taz: Daniel Cohn-Bendit, Sie kannten als Anführer der Pariser Mai-Revolte einige der ermordeten Redakteure und Zeichner von Charlie Hebdo seit 1968. Was macht die Satirezeitung für Sie aus?

Daniel Cohn-Bendit: Georges Wolinski und Cabu hatten im Mai 1968 mit anderen eine eigene Zeitung gegründet mit dem Titel Action. Das wurde die Bewegungszeitung der französischen Studentenrevolte. Daraus wurde 1970 Charlie Hebdo. Sie haben uns, die wir 1967 erstmals auf die Straße gingen, seit dieser Zeit begleitet. Das waren libertäre Zeichner und Journalisten, die eine radikale Kritik an der Gesellschaft hatten.

Und im 21. Jahrhundert?

Charlie Hebdo repräsentiert eine radikalsatirische Gegenöffentlichkeit. Die Zeichner waren die Spitze der französischen Satire. Diese Zeitung war bestimmt vom libertären Geist von '68. Antiklerikal, antinationalistisch. Wenn man jetzt sagt, man müsse den Geist von Charlie Hebdo verteidigen, bedeutet dies, dass man den Geist von '68 verteidigen muss. Bei dem Fest zu meinem 68. Geburtstag im letzten Juni produzierte Wolinski eine Action-Sondernummer als Geschenk für mich. Der Titel lautete: „Der Verräter“.

Nicht sehr schmeichelhaft.

Doch, im Gegenteil. Das war liebevoll gemeint.

Mit Jean Cabut, der unter dem Namen Cabu bekannt ist, haben Sie ein Buch veröffentlicht.

Ich durfte das Vorwort übernehmen. Da schreibe ich: Cabu ist einer, der keine Angst hat. Einer, der niemanden verletzen will, mit Zeichnungen aber Widersprüche aufzeigt. Cabu war 77 und hatte das Lächeln eines jungen Mannes. Ein liebevoller Mensch, kein bisschen arrogant.

dpa
Im Interview: Daniel Cohn-Bendit

Der Publizist und Politiker der Partei der Grünen in Frankreich und Deutschland wurde 4. April 1945 in Montauban, Frankreich, geboren. Er war Aktivist der Studentenbewegung in Frankreich, wurde 1968 in die Bundesrepublik ausgewiesen. In Frankfurt am Main war er neben Joschka Fischer ein führender Kopf der Spontibewegung. Von 1989 bis 1997 war er in Frankfurt Dezernent für Multikulturelles. Danach engagierte er sich vor allem als Abgeordneter des Europäischen Parlaments in Brüssel. Bis zu seinem Ausscheiden 2014 war er Kofraktionsvorsitzender der Europäischen Grünen.

„Hebdo“ heißt Wochenzeitung.

Ja, und „Charlie“ spielt auf den früheren Präsidenten Charles de Gaulle an. Als de Gaulle 1970 in seinem Heimatdorf Colombey starb, gestalteten sie einen Titel: „Tragischer Tanzabend in Colombey – ein Toter.“ Das bezog sich auf eine Katastrophe, die kurz zuvor in einer Disko passiert war. Der damals regierende Georges Pompidou ließ das Magazin verbieten. Die heilige Kuh de Gaulle durfte man nicht auf die Schippe nehmen. Daraufhin benannten sie sich in Charlie Hebdo um.

Worauf wollen Sie hinaus?

Die Zeitung war immer antinationalistisch. Das muss man im Kopf haben. In einem Jahr hatten sie zwölf Anzeigen wegen Verunglimpfung von Papst und Jesus Christus – und nur eine von radikalen Islamisten. Die hatte mit den Mohammed-Karikaturen zu tun. Ihr Motto war: Wir sind radikal und karikieren alle.

Waren sie sich der Gefahr bewusst?

Sie waren sich dieser sehr bewusst. Der jetzt ermordete Chefredakteur Charb hat sich ganz explizit gefährdet und seine Position radikal öffentlich vertreten. Die Haltung war: Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben.

Finden Sie das richtig?

Ich finde es bewundernswert. Die hatten einen libertären Widerspruchsgeist, der vor nichts Halt machte. Das heißt nicht, dass sie immer recht hatten.

Ein Vorwurf lautet: Früher karikierten sie die Macht, heute verstärkt auch eine radikale Minderheit. Wie sehen Sie das?

Ich habe diese Diskussion mit ihnen öffentlich geführt. Sie sagten immer: In der globalisierten Welt ist der Islam zum Teil auch an der Macht. Wir kritisieren sie, die kritisieren uns, und so entsteht lebendige Öffentlichkeit. Artenschutz für heilige Minderheiten, das funktioniert nicht.

Es heißt nun oft, der Angriff habe der Pressefreiheit gegolten.

Sie sind ermordet worden, nicht die Pressefreiheit. Um ihnen gerecht zu werden, muss man sich mit ihnen und ihren Positionen beschäftigen – und nicht abstrakt mit der Pressefreiheit.

Geht es im Kern wirklich um Religion und Freiheit oder sind das Stellvertreter?

Die, die geschossen haben, wollten den Propheten rächen. Es geht ihnen darum, den siegreichen Feldzug des Islam fortzusetzen, den Krieg in die Metropolen des Westens zu tragen. Das ist eine Realität. Dahinter steht für uns zur Debatte: Was bedeutet Freiheit und wie wollen wir sie verteidigen, ohne dabei Solidarität und Integration dem Altar der Freiheit zu opfern?

Geht es in Wahrheit um Teilhabe und verweigerte Teilhabe?

Das auch. Teilhabe an gesellschaftlichem Reichtum, das gehört alles dazu.

Müssen wir die „westlichen Werte“ verteidigen?

Nein, wir müssen radikal die Werte von Freiheit und Solidarität verteidigen.

Präsident Hollande spricht von einem Angriff auf das „Herz des Staates“.

Es ist ein Angriff auf einen Teil des Herzens Frankreichs. Es gibt eine berühmte Titelseite von Charlie Hebdo, in der Mohammed weint und sagt: Es ist schrecklich, von Arschlöchern geliebt zu werden. Ich sage: Es ist noch schrecklicher, von Arschlöchern getötet zu werden.

Die mutmaßlichen Attentäter werden dem islamistischen Milieu Frankreichs zugerechnet. Was bedeutet dieser Anschlag für französische Muslime?

Es gibt einen radikalisierten Islamismus, der faschistisch handelt. So wenig wie vor 1945 das ganze Abendland faschistisch war, so ist es nun mit Islam und Morgenland. Die backen sich etwas, ein Teil des Volkes geht mit, ein Teil der religiösen Institutionen schweigt. Auf was sich die Islamofaschisten beziehen, ist nicht der Islam. Sie backen sich einen, so wie der IS.

Was folgt daraus?

Dieser Islamofaschismus muss militärisch bekämpft und zerschlagen werden. Auf der anderen Seite müssen wir den Islam als Gesellschaft aufnehmen. Das ist die Aufgabe Europas. Das Problem, eine weitere Religion zu integrieren, hatte Europa seit Jahrhunderten nicht. Frankreich ist radikal laizistisch, Deutschland nicht. Aber wie auch immer man Religionen handhabt: Es muss gleichberechtigt mit dem Islam laufen. Aber wir müssen auch gesellschaftliche Strukturen schaffen, in denen Jugendliche aus muslimischen Familien aus der Religion austreten können, wenn sie das möchten. Und wir müssen die Werte unserer Gesellschaft verteidigen.

Wie soll das konkret gehen?

Der 1995 ermordete israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin hat gesagt: Wenn man verhandeln will, soll man verhandeln – ohne im Kopf zu haben, dass es den Terrorismus gibt. Wenn man ihn bekämpft, muss man ihn bekämpfen – ohne im Kopf zu haben, dass es Verhandlungen gibt. Übersetzt heißt das: Wenn man den islamistischen Terrorismus und IS bekämpft, muss man das tun, ohne im Kopf zu haben, dass man Menschen, die aus der Gesellschaft gefallen sind, auch wieder integrieren muss. Wenn wir Integration machen, müssen wir das tun, ohne im Kopf zu haben, dass es den Terrorismus gibt. Das setzt Rationalität voraus, ist aber die einzige Lösung.

Die Situation in Frankreich war bereits aufgeladen. Anschläge islamistischer Fanatiker, andererseits der Aufstieg des Front National. Folgt dem Massaker von Paris nun die Erosion der Mitte, wie sie Michel Houellebecq in seinem gerade erscheinenden Roman „Unterwerfung“ schildert?

Wir haben in Frankreich im Moment eine Auseinandersetzung, die ähnlich gelagert ist wie in Deutschland. Da Sarrazin, Pegida, AfD. Dort Éric Zemmour, Front National, Houellebecq.

Sie stellen Houellebecq in diese Reihe?

Ich bin mir unsicher. Aber Houellebecq sagt, unsere Gesellschaften sind moralisch am Ende, die Mehrheit wählt deshalb den islamistischen Präsidenten.

Das ist aber Fiktion.

Ja. Doch die politische Aussage lautet: Die Demokratie ist tot. Und das ist keine literarische Chiffre. Der Mann kommt in allen Fernsehsendungen zu höchsten Einschaltquoten. Der tut unpolitisch, hat aber eine tiefe politische Botschaft: Ihr Franzosen seid am Ende und werdet euch dem Islam unterwerfen. Das Buch heißt nicht umsonst „Unterwerfung“.

Das läuft unter Literatur.

Hört mir auf zu sagen, das sei nur Literatur. Das ist eine Sicht auf die Welt, die an die demokratische Substanz und die Leidenschaftsfähigkeit unserer Gesellschaft nicht mehr glaubt.

Er kann schreiben.

Ja, das stimmt und deswegen erregt mich sein Text so.

Womit hängt die Schwäche der demokratischen Erzählung in Frankreich zusammen?

Es gibt die wirtschaftliche Krise, es gibt Erfahrungen von Diskriminierung und es gibt die Globalisierung, die uns auch die Weltkonflikte nach Hause bringen. Vieles ist widersprüchlich. Frankreich ist masochistisch, hat aber zur Zeit eine positive demografische Entwicklung. Und wenn du Kinder haben willst, dann hast du einen Grundoptimismus. Trotz aller Krisen glaubst du an die Zukunft. Und Houellebecq, dreimal dürfen Sie raten …

Ja?

… hat keine Kinder. Ich sage nicht, dass er welche haben muss, um Gottes Willen. Aber ich sage: Wir sind herausgefordert, positive Antworten zu finden. Wie meistern wir unsere und die aktuellen Krisen? Bei dem zu Neujahr leider verstorbenen Ulrich Beck konnten Sie in Ansätzen solche Antworten finden.

Europa?

Europa! Wir erleben die schrumpfende Bedeutung der alten Nationalstaaten. Die Probleme mit dem radikalen Islam können wir in Europa nur europäisch lösen. Die in Europa lebenden Muslime wollen hier leben. Es gibt auch kleine Minderheiten, die nicht nur da leben, wo sie sind. Es gibt die Wahrheit der Satellitenschüssel, des Internets mit den übertragenen Realitäten aus Palästina, Syrien, Libyen, Irak, Asien und Afrika. Aus ihnen erwachsen zusätzliche Angebote, Verunsicherungen und Bedrohungen.

Was tun?

Es gibt in Europa mehr Muslime als Holländer. Vielleicht ist es eine Chance für Europa, dass wir das Verhältnis von Freiheit und Integration neu verhandeln müssen. Wir brauchen eine Erzählung, einen neuen Diskurs der Integration, durch den wir Europäer uns untrennbar für die nächsten Jahrhunderte als multikulturelle Nation definieren.

Wird man sich in Frankreich und anderswo künftig noch trauen, Islamisten in Karikaturen herauszufordern?

Vor mir liegt die Tageszeitung Liberation. Alles voll mit Karikaturen, auch Mohammed-Karikaturen. Nächsten Mittwoch kommt Charlie Hebdo in einer Auflage von einer Million heraus. Die normale Auflage ist 60.000. Karikaturisten aller Zeitungen haben sich zusammengetan. Es darf nicht sein, dass wir in die Knie gehen, sonst hätten die Terroristen gewonnen.

Kann es für Charlie Hebdo angesichts der Toten überhaupt weitergehen?

Ich weiß es nicht. Aber die Stimmung in Frankreich ist eindeutig: Charlie Hebdo darf nicht sterben.

Daniel Cohn-Bendit befindet sich zur Zeit in Paris. Das Gespräch zeichneten wir telefonisch auf.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

56 Kommentare

 / 
  • 2012 hat Cohn-Bendit über die Macher von Charlie Hebdo noch ganz anders geäußert. Er "rastet im Fernsehen komplett aus, nennt die Macher von Charlie Hebdo Idioten und Masochisten, die sich in ihrer eigenen Angst suhlten." laut SZ, 27. September 2012.

    • @Immerich:

      Der abgehalfterte Alt-Grüne und Ex-Linke Cohn-Bendit, nach langem Marsch durch die Institutionen endlich im Gesäß des Systems angekommen und dank herrlicher Europarlamentarier-Privilegien mittlerweile bestens versorgt, flanscht sich ungefragt an die Opfer aus der Charlie Hebdo-Redaktion an. Geht's eigentlich noch widerlicher?

    • @Immerich:

      Weil er eben noch nie so richtig tickte und auch nicht so ganz dicht war.

  • irgendwo las ich, les dammnés de la terre sei kultbuch der 68-ger gewesen.

    nach lektüre dieses interviews denk ich: vielleicht wurde das buch kultisch verehrt - aber gelesen?

    • @christine rölke-sommer:

      Gelesen vielleicht schon - aber dann wieder vergessen, wie so vieles, seit man den Rechtsschwenk-Marsch durch die Institutionen angetreten hat.

    • @christine rölke-sommer:

      als allenfalls ausse 3.4. Reihe -

       

      Verehrteste -

      nu feddersense mal hier nich

      so negligable ala le chefle rum

      &reduzieren Sie Ihre so geschätzte

      Weltsicht hier ohne Not auf das was

      hier&heute so grünkränklich noch so

      a taz un anderwo

      rumschwächelt - also - besser is das

      &Danke

       

      Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

       

      mit F.K.Waechter - NÖ WIESO!

  • "Wenn man jetzt sagt, man müsse den Geist von Charlie Hebdo verteidigen, bedeutet dies, dass man den Geist von '68 verteidigen muss."

     

    Der 'Geist von 68' war nicht zuletzt der Kampf gegen den Vietnamkrieg. Monsieur Bendit gehört zu den Propagandisten der heutigen Vietnamkriege. Wenn der 'Geist von 68' solche Verteidiger hat, braucht er keine Feinde mehr.

     

    Und so ist die ahistorische, unkritische Essenz dieses Interviews auch wieder nur der Kampf der Kulturen: Gegen böse "Islamfaschisten", mir nichts, dir nichts aus dem Koran heraus gekrochen, gilt es - mit Drohnen und Bomben - die 'westlichen Werte' zu verteidigen. Kapitalsmuskritik, die Erkenntnis historischer Entwicklungen, die Wahrnehmung kolonialer Politik, die Kritik des bürgerlichen Propagandaapparates, kurz: der 'Geist von 68', das ist Vergangenheit.

    • @h4364r:

      Wenn Sie das Interview auf diese Ihre gewünschte Vorurteils-"Essenz" reduzieren wollen, von mir aus...

  • "…Waren sie sich der Gefahr bewusst?

    Sie waren sich dieser sehr bewusst. Der jetzt ermordete Chefredakteur Charb hat sich ganz explizit gefährdet und seine Position radikal öffentlich vertreten. Die Haltung war: Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben.

    Finden Sie das richtig?

    Ich finde es bewundernswert. Die hatten einen libertären Widerspruchsgeist, der vor nichts Halt machte.

     

    Das heißt nicht, dass sie immer recht hatten.…"

     

    Tja - roter Danny - das ist genau der Unterschied -

    recht behalten wollen -

    selbst bei Labialen nicht den Mund geschlossen/den Rand halten(H.R.) -

    - das war - anders als bei dir -

    eben nicht Charlie Hebdo

    & seiner Macher Ding;

    Volles Risiko aber schon.

    Respekt.

     

    Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

     

    mit F.K.Waechter - NÖ WIESO

    • @Lowandorder:

      Nehme ich da ein leicht defätistisches Gschmäckle wahr?

  • PS ich finds immer schön von Leuten zu hören/lesen die gegen dei Gesellschaft und den Staat rebelliert haben und sich dann von desselben Staat , in guter Position, grosszügig versorgen lassen, son Posten im €u Parlament ist doch ne feine Sache!

    • @Georg Schmidt:

      Haben Sie Ihr Stammtischtreffen verpasst?!

      • @Badshah Khan:

        vor allem kann ich meinen eigenen Namen benutzen und brauche keinen Kasperlnamen !

      • @Badshah Khan:

        tja, also, ich habe die Grünen Elite von Angesicht zu Angesicht erlebt, Rotation, alles was über 2000 DM an Diäten war, sollte an die Parteikasse gespendet werden, man trug Jeans und selbstgestrickte Pullover, man trug Bart, in der Frankfurter Kneipe fast auf Tuchfühlung mit Joselkarl, ich glaube , ich haben etwas mehr Ahnung von der 68ern und den Grünen, wie Sie !

        • @Georg Schmidt:

          Das kenne ich auch.

          Ich würde denen aber nicht vorwerfen, dass sie damit Geld verdienen. Das ist nicht der Hauptpunkt deren Widerlichkeit, zwar auch angesichts der damaligen Ziele ein Verrat, aber nicht der Schlimmste, sondern eher ein Zeichen, wie dumm wir alle damals waren, dass wir dachten, dass das Kapital nicht ein paar in dem grünen Haufen von damals erkennen würden, die sich sehr schnell wie jedes Lumpenproletariat in der SPD korrumpieren lassen würde,

           

          Am meisten tut mir leid, dass es immer noch Leute gibt, die die wählen und dabei meinen, die würden sich auch nur im Geringsten von CDUCSUSPDFDP unterscheiden.

          • @Age Krüger:

            Bei anderen Themen bemühen Sie sich doch auch um eine differenzierte Betrachtung, gelingt zwar nicht immer, aber Ansätze sind erkennbar.

             

            Warum Sie aber gegenüber allem Grünen mit pauschalen, undiffernzierten Plattitüten und Vorurteilen argumentieren - das verwundert mich dann doch immer wieder.

            • @Grisch:

              Ich kann hier ja nicht jedesmal versuchen, eine wissenschaftliche Analyse zu schreiben, die darstellt, dass es z.B. in Fragen der Umweltpolitik bei den Grünen immer noch bessere Ansätze gibt wie bei anderen Parteien. Die wissenschaftliche Aufarbeitung, wie die Grünen wurden, was sie sind, überlasse ich den dafür ausgebildeten Fachleuten wie Frau Ditfurth.

              Ansonsten halte ich meine These, dass das Kapital es geschafft hat, diese Partei durch Korruption es geschafft hat, dass diese die Systemfrage nicht mehr stellt, durchaus für treffend.

            • @Grisch:

              die Enttäuschung steckt tief, alle Ideale der Menschen für ein paar Silberling verkauft, man hat den grünen Wählern einen Ring durch die Nase gezogen und sie im Kreis geführt!

  • heute der Presseclub/ARD 12.00Uhr mit Frau Pohl, für jeden TAZ Fan ein MUSS, ich bin wieder mal gespannt, was sie zu sagen hat ! natürlich auch jedem anderen zu empfehlen !

    • @Georg Schmidt:

      alos, der Presseclub war doch sehr intressant, am besten hat mir der, ich hab den Namen vergessen, er scheint auch nicht in der Gästeliste, auf jeden Fall ein Moslem, ???? der eigentlich gut argumentierte, der anderen, naja, gut fand ich auch Frau Pohl, wenn sie nur nicht so streng geschaut hätte, der Mann vom Cicero, ein Ausfall, schade, dass für diese Diskussion nur 45min eingeplant waren, als sich die Teilnehmer warm gelaufen hatten, wars vorbei, also den auch tu ich mir nicht an!

      • @Georg Schmidt:

        sollte Jauch heissen!

  • Auch wieder "Die" und "Wir". Jetzt sind sogar "Die" in der Anzahl sogar mehr als Holländer.

     

    Wenn das die Einstellung zu denen gehört, die sich sich als "Wir" bezeichnen, denn ist es doch nicht überraschend das Jugenliche die zu "Die" gehören von Islamfaschisten gegen das "Wir" instrumentalisiert und radikalisiert werden, obwohl sie von Geburt an schon immer zum "Wir" gehören!

    • @errol flynn:

      "Die" Mörder würden nie auf den Gedanken kommen, dass sie "Wir" sind. Für "Die" sind Juden und Christen Freiwild und Pressefreiheit und anderer demokratischer Schnickschnack muss mit allen (mit allen!) Mitteln bekämpft werden.

      • @Jürgen Matoni:

        Auch sie bestätigen meinen Text.

        Mensch heute macht ihr mir es aber ziemlich einfach!

      • @Jürgen Matoni:

        Was mit allen Mitteln bekämpft werden muss ist der Neokolonialismus. Viele Pro Charlie Hebdo denken, dass Frankreich und die Franzosen genauso so sind wie Deutschland und die Deutschen. Nein Franzosen sind sehr rassistisch. Das Mutterland ist noch sehr präsent in ihren Ex-Kolonien in Afrika. Es Entscheidet über das Schicksal von vielen Ländern dort. Frankreich ist nicht Deutschland. In Nordafrika geht vieles nach dem Plan des Kredit-Geberlandes (z. B. Französisch muss überall herrschen: Schulen, Privatschulen, Alle Medien, Dokumente, Diplome...). Der Kolonialismus ist immer da. Ich komme von dort und ich weiß das. Ich kenne auch die geheimen Verträge, die mit den afrikanischen Ländern am Tag der Unabhängigkeit geschlossen wurden.

        Menschen in Afrika brauchen Demokratie (neue Staatschefs...) aber USA und Frankreich.. lassen das nicht zu.

        Dies ist der Grund für den Haß und das unendliche Leiden dieser Länder. Wissen Sie jetzt was sich ändern sollte.

        Deutschland ist ein Industriemacht Frankreich ist vor allem immer noch ein Kolonialmacht.

  • zu kompliziert für ein einfaches Gemüt wie mich !

  • „'Charlie Hebdo darf nicht sterben'“ und darunter gleich eine zensierte Mohammedkarikatur! Ich liebe die taz!

  • genau! prima! endlich mal was gescheites in dem meer von heuchelei. es ist traurig und macht mich wütend, wie heuchlerisch mit dem umgegangen wird, was in Paris geschehen ist. als wären die ofiziellen seiten liebhaber scharfer satire. da sagen leute, je suis charlie, die es nicht sind und nie sein wollten! heuchelei institutionalisiert. dumm und dreist. gutes gespräch, dankeschön!

  • 5G
    5393 (Profil gelöscht)

    Die Frz Liga für Menschenrechte versuchte Houellebeq mehrfach vor Gericht zu bringen wegen Islamophobie bzw. Verhetzung, H, war mit den ermordeten Machern von Charlie Hebdo best friends, Satire kann ich da überhaupt nicht mehr erkennen.

  • Immer wieder lese ich die Frage was Satire darf und ob sie überhaupt sein darf. Natürlich darf Satire sein. Darum geht es ja gar nicht. Man kann die Pressefreiheit sicher nicht dahingehend einschränken, dass man so etwas gesetzlich untersagt. Aber, ich habe es hier schon mehrfach betont, ein bischen mehr Fingerspitzengefühl wäre vielleicht angebracht. Die Welt fühlt sich bedroht durch radikale Islamisten. Wir lesen es Tag für Tag in den Medien. Kein Tag an dem nicht von Übergriffen gleich welcher Art berichtet wird. Selbst im Zusammenhang mit vergleichbaren Situationen. Man erinnere sich an Dänemark 2005. 150 Tote fielen einem Anschlag zum Opfer nachdem ähnliche Karikaturen in der Presse erschienen. Noch mal: Es geht nicht darum sich in die Knie zwingen zu lassen von drohender Gefahr. Aber Provokation in dieser Weise, ist einfach unnötig! Das ist das sprichwörtliche Spiel mit dem Feuer. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich diese Tat in deutlichster Form ächte und mein aufrichtiges Mitgefühl den Opfer und ihren Hinterbliebenen gilt. Aber ich möchte auch an die Presse appellieren, mit diesem kostenbaren Gut, das die Pressefreiheit darstellt, ein wenig sensibler und verantwortungsvoller umzugehen. Wären diesem Anschlag unbeteiligte Menschen zum Opfer gefallen, hätte man vielleicht anders darüber gedacht.

    • @ReinerBewersdorff:

      "Wären diesem Anschlag unbeteiligte Menschen zum Opfer gefallen, hätte man vielleicht anders darüber gedacht."

       

      Die in dem jüdischen Lebensmittelgeschäft von dem 3. islamistischen Täter ermordeten jüdischen Franzosen waren unbeteiligte Opfer, die in den Medien kaum Erwähnung finden und auch wohl bei den Massenkundgebungen nicht bedacht werden.

    • @ReinerBewersdorff:

      Voll Zustimmung. Zum letzten Satz möchte ich gerne noch ergänzen, daß ja die Jahre über schon zahllose Unbeteiligte sterben mußten, nur eben in Syrien, Irak, Afghanistan usw.

    • @ReinerBewersdorff:

      Bravo Herr Bewersdorf.

      Die Bilder über Jesus finde ich auch sehr sehr schockierend. Das Bild mit dem "Sohn, Vater und heilige Geist jeder steckt sein Orgasmus im anderen". Was ist das bitte für ein Spaß. "Koran ist scheiß" Was ist das Ziel von so ein Unsinn.

      Ich finde jedoch, das ohne die amerikanische neokolonialistische Außenpolitik hätten wir keine Fundamentalisten gesehen. Vor 1990 (Irakkrieg) war die arabische Welt ziemlich offen und total unreligiös. Mit dem Irakkrieg, Syrien.... und das unterstützen der arabischen Diktatoren ist der Haß der arabischen Völker auf die Agresseur sehr groß geworden.

      Danke für Ihre sehr vernünftige Meinung.

  • Nachdem die Attentatsopfer tot sind, tot die Attentäter (nicht befragbar) und der anfangs die Untersuchung leitende Komissar Helric Fredou auch auf mysteriöse Weise starb, sollte wenigstens Charlie Hebro noch leben...

  • zwei witzige Zitate:

    Es gibt in Europa mehr Muslime als Holländer. Dumme gegenüberstellung von Religion und Staatlichkeit. Muslum ungleich Holländer. Ja, so denken sie dann doch, die Linken Intellelen.

    Und: "Müssen wir die „westlichen Werte“ verteidigen? Nein, wir müssen radikal die Werte von Freiheit und Solidarität verteidigen.". Wer außer den "Westlichen" kennt denn Freiheit als Wert? Islamische Staaten - Saudis, VAE etc., bestimmt nicht. Das sind schlicht Diktaturen.

    • @Kraton:

      "Es gibt in Europa mehr Muslime als Holländer. Dumme gegenüberstellung von Religion und Staatlichkeit. Muslum ungleich Holländer."

       

      Der Traum von der Endlösung des Geert Wilders.

       

      " Ja, so denken sie dann doch, die Linken Intellelen."

      Linke? Ich dachte, das wäre ein Zitat von Cohn-Bendit.

  • Und damit hat es die Taz geschafft.

    Auch ich sage jetzt:

    Je ne suis pas Charlie.

    Je suis Hara-Kiri.

     

    Hara-Kiri war lt. Wiki die Zeitschrift, die verboten wurde und in der noch der einzige französische Karikaturist, den ich noch im Erwachsenenalter gerne lese, Marc Reiser, dabei war.

    Er ist schon lange, lange tot und muss nun nicht mehr miterleben, wie sich jemand, der im Europäischen Parlament für die Ausbreitung des Islamismus ausgesprochen hat, als er dort eine Mehrheit für die Unterstützung der Rebellen in Libyen durchsetzte, sich auf sie beruft.

     

    Ansonsten das Übliche: Kein Wort zum Beispiel zu dieser Fehleinschätzung, nicht die kleinste Spur einer Selbstkritik bei dem.

    Naja, wahrscheinlich ist das auch nicht so toll, wenn man in dem Alter ist, kritisch auf sein Leben zurückzublicken.

    • @Age Krüger:

      So ein Unsinn. Als ob diejenigen, die damals in Libyen eingreifen wollten bzw. eingegriffen haben, Islamisten bzw. deren Strukturen an die Macht bringen wollten.

       

      P.S. Was daraus geworden ist, ist leider eine etwas andere Sache.....

      • @TerryX:

        Sie springen auch gerne aus dem Fenster im 10.Stock?

         

        Dass man dann unten zermatscht ankommt, ist ja eine ganz andere Sache.

      • @TerryX:

        Auch Ihnen ist das nachdenken wollen ab der entscheidenden Stelle, dann wohl doch persönlich zu anstrengend geworden?-

        Denn natürlich ist das

        "Was daraus geworden ist" keineswegs eine andere Sache: Denn so, was ja absehbar war, geht es nunmal mittlerweile dort her.

        • @H-G.-S:

          Nehmen wir mal an Sie hätten tatsächlich Recht und DCB hätte soviel Macht, dass er das hätte verhindern können.

           

          Dann hätte Gaddafi die Revolutzer besiegt und mit deren Familen und Stammesangehörigen was weiß ich was grausames gemacht.

           

          Dann würden Sie ihm jetzt vorwerfen sich an den Revolutionären versündigt zu haben? oder irgendwas anderes Abstruses.

           

          Nicht handeln zu müssen ist eben das Privileg der Foristen!

          • @Grisch:

            Es ging um die Art der Unterstützung, die da völlig willkürlich ausgeübt wurde.

            Ich war vom ersten Moment an gegen die Einmischung der Nato in diesen Bürgerkrieg und trage auch dafür die Konsequenzen. Ich war auch immer gegen eine Einmischung der NATO in Syrien und sage heute, dass ich zumindest früher darüber hätte nachdenken können, persönlich mir tragfähige Gruppen da zu unterstützen wie die kurdischen Gruppen um die PYD. In dem Punkte gebe ich Ihnen Recht, dass ich es gut habe, kein Entscheidungsträger zu sein, aber evtl. hätte ich mich dann auch früher mit diesen Gruppen beschäftigt.

             

            Ansonsten werfe ich auch gerade niemanden vor, dass er nicht in Nigeria einmarschiert, wo die Morde der Boko Haram ein erschütterndes Ausmaß erreicht haben. So gerne ich es sehen würde, wenn sich zumindest das VK als ehemalige Kolonialmacht da Gedanken drüber macht, sehe ich es als deren Entscheidung an.

             

            Viel, viel kritischer sehe ich den langen Kuschelkurs, den die BRD mit al-Gaddafi gefahren ist mit ihm als Kumpel der Flüchtlingsabwehr der EU.

            Aber deswegen schmeiße ich keine Bomben auf die Wohnhäuser in der Umgebung der Wohnhäuser von Schily, Fischer und Schröder.

          • @Grisch:

            Laaangsam!- Ihre persönliche Ausmalung eines zugestandenermaßen realdenkbaren Szenarios steht hier aber nicht zur Debatte. Dass Libyen danach ein Land der Warlords würde, war seinerzeit eine so gut wie gesicherte Erkenntnis. Ein paar erschreckend wenige Vertreter des damaligen libyschen "Widerstands" hatten die EU (und Cohn-Bendit) vom Krieg überzeugt. Aber es gibt schätzungsweise 140 "Stämme" in Libyen, über die auch die EU wenig weiß. –(Warum muss man da an die Taliban denken, die mithilfe der USA groß wurden?)

             

            -?- „hätte Gaddafi die Revolutzer besiegt und mit deren Familen und Stammesangehörigen was weiß ich was grausames gemacht“ -?-

             

            Der Schutz der Zivilbevölkerung, sofern überhaupt realistisch, erschien schon damals allenfalls als ein Nebeneffekt. Die eigentlichen Kriegsziele des Westens waren die Gewährleistung des freien Ölflusses aus Libyen, die Wiedergewinnung geopolitischer Kontrolle in Nordafrika nach den Ereignissen des Arabischen Frühlings und die Erneuerung der Ideologie vom humanitären Krieg.

             

            Der grüne Daniel Cohn-Bendit liebt Militärinterventionen, sofern sie in imperialistischem Interesse liegen. Es war nicht der erste Krieg, in den er andere für sich ziehen ließ, und zu dessen Zweck er immer wieder den NS-Faschismus relativiert: Um zu begründen, warum man Krieg gegen Jugoslawien führen müsse, verglich er 1994 die Lage im belagerten Gorazde mit dem Warschauer Ghetto.

             

            Ich reiche hier mal was an Sie zurück:

            Andere unter Verlust ihrer Gesundheit und ihres Lebens für seine eigene Ideologie handeln zu lassen, ist eben ein auffälliger Wesenszug (Privileg) des Cohn- Bendit!

  • "Sie sagten immer: In der globalisierten Welt ist der Islam zum Teil auch an der Macht. Wir kritisieren sie, die kritisieren uns, und so entsteht lebendige Öffentlichkeit. Artenschutz für heilige Minderheiten, das funktioniert nicht."

     

    Aber muss diese Kritik gleich einschließen, den Propheten Mohammed in sexuell herabwürdigenden Positionen darzustellen? Das hat doch nichts mit berechtigter Kritik an Fundamentalismus und Machtmissbrauch durch Muslime zu tun!

     

    Presse- und Meinungsfreiheit bedeutet ja lediglich, dass man auch Abwegiges veröffentlichen darf. Es bedeutet jedoch nicht, dass es nicht kritisiert werden darf. Und zum Teil sind die Karikaturen echt einfach nur rassistisch und sexistisch. Sie behaupten zwar, alle gleichermaßen anzugreifen, hauptsächlich sind sie aber antiislamisch und teilweise auch homophob. http://www.hoodedutilitarian.com/2015/01/in-the-wake-of-charlie-hebdo-free-speech-does-not-mean-freedom-from-criticism/

     

    Richtig, in der globalisierten Welt ist der Islam zum Teil auch an der Macht. Dennoch sollten wir dabei beachten, dass die Länder des Westens, zu denen wir gehören, immer noch mächtiger sind als die muslimischen. Das Grundprinzip der Verfassungsrechte und des internationalen Rechts ist jedoch gerade der Schutz des Schwächeren. Rassismus und Sexismus rechtfertigen sie gerade eben nicht.

     

    Auch Mitglieder von Minderheiten dürfen selbstverständlich kritisiert werden, wenn sie ihre Macht missbrauchen. Und die Attentäter von Paris gehörten, wenn sie nicht schon tot wären, definitiv ins Gefängnis. Kein noch so deplatzierter Kommentar, keine noch so fragwürdige Karikatur rechtfertigt Mord. Niemals im Leben. Das macht die Qualität der Charlie-Hebdo-Karikaturen aber keineswegs besser, denn die Existenz von Kritik für sich allein genommen ist noch kein Beweis, dass eine Satire gut ist.

     

    https://firstlook.org/theintercept/2015/01/09/solidarity-charlie-hebdo-cartoons/

    • @Smaragd:

      Es ist völlig egal, ob die Satire gut oder schlecht ist, es bleibt ein Grundrecht. Weder der Staat noch eine Einzelperson hat zu entscheiden, was gut und was schlecht ist.

       

      Tuchsolsky bringt es auf den Punkt: Satire darf alles! Ob Kunst provokativ oder langweilig oder ein Witz dumm ist, ändert nichts an der Kunst- und Redefreiheit.

       

      Die einzige Einschränkung ist das Strafrecht, nicht deine persönliche Kunstvorliebe oder Humorschwelle. Wenn du dir also einbildest, ein Kunstwerk oder Witz würde gegen Grundrechte verst0ßen, kannst du gerne Strafanzeige stellen. Ansonsten hast du auch angeblich unlustige Witze und doofe Satire zu akzeptieren.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Merci Daniel, für klare und vor allem bedachte Worte!

     

    Dass es kritisch ist, an der Hetze gegen eine Minderheit beizutragen, spricht Cohn Bendit an. Für Charloie Hebdo mag es um Presse- / Meinungsfreiheit gegangen sein, weil die selber keine Heiligen Kühe hatten, die sie selber Schutzbedürftig vor der Schlachterei zu schützen hatten. Ob es den vielen anderen auch darum geht, die sich jetzt "wir sind Charlie" nennen, mag ich bezweifeln.

     

    Die Gewalt der Islamistischen Moslems ist übel und heftig zu verurteilen. Aber vielen derer, die sich solidarisieren, geht es nicht um Meinungsfreiheit, sondern um die Freiheit, Moslems verunglimpfen zu dürfen. Wenn man sich für Meinungsfreiheit einsetzen will, muss man erstmal selber bereit sein, eigene heilige Kühe aufzugeben, so wie Charlie Hebdo, denen anscheinend nichts heilig war.

     

    Diejenigen, die am heftigsten meinen, sich für die Meinungs-/Pressefreiheit einzusetzen, sind Stammgast bei den Gazetten, wo am strengsten Zensiert wird (DIE WELT, BILD, Achgut, PI, ...)

     

    Leider erfordert es einen genauen Blick, wer sich aus welchen Motiven solidarisiert. Insofern hier nochmal den Dank für Cohn Bedit, einige verdränte Aspekte nochmal anzustoßen.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Charlie Hebdos heilige Kuh ist die Meinungsfreiheit.

  • "Dieser Islamofaschismus muss militärisch bekämpft und zerschlagen werden." Über diesen Freibrief werden sich die Amis aber freuen. Pervers!

    • @bouleazero:

      dieser Islamofaschismus hätte gar nicht geben müssen, wenn die arabische Welt (Irak, Syrien, Yeman, Libyen, Palästina, Libanon...) in Ruhe leben darf. Aber nein sie sollten immer schwächer bleiben. Ihre Bodenschätze müssen immer geklaut werden genau wie in Schwarzafrika, wo Frankreich immer noch reitet...

  • Ich liebe alle Menschen. Ich respektiere alle Religionen. Deshalb: ich bin nicht Charlie, Je ne suis pas charlie.

  • Weggefährte ?

     

    Der arrivierte Bürger Cohn-Bendit steht heute an der Seite der europäischen Bourgeoisie und deren ökonomischen und gesellschaftspolitischen Administration. An deren Seite auf der sozial-ökonomischen und politischen Barrikade: zwischen Reich und Arm, zwischen oben und unten.

    • @Reinhold Schramm:

      Mensch Reinhold, mit den Konzepten des 19. Jahrhunderts werden Sie das 21. nur schwerlich verstehen können.

  • Nichts Neues von der korrumpierten Alt-68er-Front: Rechtsschwenk Marsch durch die Institutionen, Militarismus und Pegida-Jargon inklusive. Befindet sich ja nicht zum ersten mal auf dem Holzweg, der Herr Cohn-Bendit.

    • @Dudel Karl:

      Realitätssinn ist nur für verbohrte Ideologen ein Holzweg

      • @Grisch:

        Soso, Realitätssinn. "Auch Kinder brauchen die heiße Liebe."