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Debatte AfDDie reaktionäre Mittelschicht

Kommentar von Sebastian Friedrich

Das mögliche Ende der Pegida-Bewegung bedeutet noch längst nicht das Ende der stärker werdenden rechten Bewegung in Deutschland.

Teilnehmer des Bundesparteitags der AfD: weiße, mittelständische Männer Bild: dpa

S eit ihrer Gründung vor knapp zwei Jahren hat die Alternative für Deutschland (AfD) die Parteienlandschaft gehörig umgepflügt. Vielfach ist zu hören, aus der wirtschaftsliberalen Anti-Euro-Partei habe sich eine Rechtsaußen-Partei entwickelt.

Es stimmt zwar: Bernd Lucke öffnete die Partei nach der Bundestagswahl bewusst nach rechts, wie kürzlich aus internen Mails hervorging. Auch deshalb konnte der Rechtsaußen-Flügel im Verlauf deutlich an Einfluss gewinnen, während sich Liberale, deren Liberalismus sich nicht auf wirtschaftspolitische Fragen beschränkt, aus der Partei verabschiedeten. Doch der Fokus auf die Rechtsentwicklung übersieht, dass die Partei von Anfang an als Zusammenschluss aus National-Neoliberalen und Rechtskonservativen und damit als rechtes Bündnis konzipiert war.

Neben VWL-Professoren um Bernd Lucke gehören auch rechtskonservative Netzwerker wie Beatrix von Storch zum Gründungspersonal. Die AfD war und ist daher weder nur rechtspopulistisch noch nur nationalkonservativ oder nur national-neoliberal. Vielmehr ist sie eine rechte Sammlungspartei, die weite Teile der in Deutschland gespaltenen Fraktionen des rechten Lagers binden möchte. Die AfD ist damit Teil eines Phänomens, das weit über die Umwälzungen im Parteienspektrum hinausweist. Insgesamt formiert sich in Deutschland eine Bewegung, die auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen für ein rechtes Projekt beziehungsweise eine rechte Gesellschaft wirbt.

Sebastian Friedrich

ist Publizist und lebt in Berlin. Im Januar erschien bei Bertz + Fischer sein Buch „Der Aufstieg der AfD. Neokonservative Mobilmachung in Deutschland“.

Medial wird die AfD begleitet durch die Wochenzeitung Junge Freiheit. Im Netz gibt es eine ganze Reihe von bekannten Blogs und Seiten wie „Politically Incorrect“, „blu-News“ und „Die freie Welt“, die sich der Sache der AfD verschrieben haben. In den vergangenen Jahren sind zudem zahlreiche reaktionäre Bücher zur Einwanderung oder der Rolle der Frau erschienen, die den gesellschaftlichen Diskurs prägen konnten.

Der Druck von der Straße

Hinzu kommt der Druck von der Straße: Seit Oktober letzten Jahres gehen – organisiert von Pegida – in Dresden jeden Montag Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die angebliche „Islamisierung“ Deutschlands zu protestieren. Der Mobilisierungserfolg reiht sich ein in zahlreiche Demos gegen Abtreibung oder Lehrpläne, in denen sexuelle Vielfalt thematisiert wird, sowie die vielen Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte.

Eine weitere Rolle für die rechte Bewegung spielen neokonservative Denkfabriken, in denen AfD-Granden, rechte Medien und unabhängige Intellektuelle eng miteinander vernetzt sind. Hans-Olaf Henkel, stellvertretender AfD-Vorsitzender, ist Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft, Joachim Starbatty und Beatrix von Storch, beide AfD-Abgeordnete im Europaparlament, sind dort ebenfalls Mitglied.

In den vergangenen Jahren hat sich in Deutschland eine Gruppe von Unternehmern gebildet, die sich von der vorherrschenden Politik nicht mehr vertreten sehen. Ihre mittelständischen Unternehmen haben sich aus dem Interessensverbund des transnationalen Kapitals gelöst und setzen auf regionale und lokale Absatzmärkte. Für sie macht es daher keinen eklatanten Unterschied, ob die Waren in Euro oder D-Markt bezahlt werden. Maßnahmen zur Stabilität des Euro würden im Gegenteil, so ihre Befürchtung, mehr schaden als nützen.

Zudem gründet sich der AfD-Erfolg auf den reaktionären Teil der Mittelschicht. Anhand vorliegender Wahlanalysen lässt sich zeigen, dass der typische AfD-Wähler männlich, unter 45, Arbeiter oder selbstständig ist, der Mittelschicht angehört und überdurchschnittlich gut verdient (die Arbeiter unter den AfD-Wählern dürften mehrheitlich Facharbeiter sein). Er pocht auf deutsche Interessen, Kriminalitätsbekämpfung sowie auf Einschränkung der Einwanderung.

Unsolidarisch und rassistisch

Gleichzeitig ist er von der Parteiendemokratie enttäuscht und in hohem Maße verunsichert, was seine ökonomische Zukunft angeht. So hat er erhebliche Angst vor dem sozialen Abstieg, was nicht ganz unberechtigt ist, denn Studien belegen, dass die Mittelschicht in den vergangenen Jahrzehnten erheblich geschrumpft ist.

Diese Ängste werden durch das rechte Projekt aufgegriffen und verstärkt. Die AfD bietet eine entsprechende parlamentarische Kanalisierung an. Jüngst konnte die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebene Studie von Andreas Zick und Anna Klein „Fragile Mitte – Feindselige Zustände“ aufzeigen, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen dem Gefühl, durch die (aktuellen) Entwicklungen in Europa etwas verlieren zu können oder etwas hergeben zu müssen, einer ökonomistisch und menschenfeindlichen Einstellung sowie den Sympathien für die AfD.

Die Grundhaltung des reaktionären Teils der Mittelschicht ist geprägt von Entsolidarisierung, Rassismus und Wohlstandschauvinismus, von Ungleichheits- und Wettbewerbsideologien. Die neoliberale Ideologie, die auf Wettbewerb, Marktfundamentalismus und Individualismus setzt, dürfte hier deutliche Spuren im Bewusstsein der Menschen hinterlassen haben. Es ist zugleich der Schwäche der gesellschaftlichen Linken geschuldet, dass Ansätze der Krisenverarbeitung nicht im Kontext von Solidarität und Kooperation verlaufen.

Versuchslabor für rechte Politik

Die AfD, als parlamentarischer Arm eingebettet in eine breite rechte Bewegung, schickt sich an, die Gesellschaft in Richtung rechtskonservativer Werte und einer national-neoliberal-ökonomistischen Logik zu radikalisieren. Die Partei ist dabei auch das Versuchslabor für das rechte Projekt. An ihr wird sich zeigen, ob ein Konsens zwischen den widerstreitenden Positionen innerhalb der traditionell gespaltenen Rechten in Deutschland herstellbar ist.

Mittelfristig werden sich die AfD-Oberen wahrscheinlich auf Themen verständigen, die ähnlich konsensfähig sind, wie es die Ablehnung der Euro-Rettungspolitik in der Gründungsphase der Partei war. Ob eine langfristige Einigung der unterschiedlichen Strömungen gelingt, wird stark von der Arbeit der Brückenbauer in der Partei abhängen. Vor allem Bernd Lucke versteht es bislang, als Zentrist zwischen dem national-neoliberalen und dem Rechtsaußen-Flügel zu vermitteln.

Für das rechte Projekt wird es aber auch darauf ankommen, wie es mit den rechten sozialen Bewegungen auf der Straße weitergeht. Momentan zeichnet sich, begünstigt durch das Versäumnis, das Gemeinsame voranzustellen, ein Ende des Pegida-Mobilisierungserfolgs ab. Doch ein Ende der rechten Welle bedeutet das noch nicht.

Der bemerkenswerte Erfolg der Pegida, über Wochen hinweg die öffentliche Debatte zu dominieren, dürfte das rechte Spektrum motiviert haben und könnte auch mittel- und langfristig Wirkung zeigen.

Der Weg auf die Straße bei einem nächsten Anlass dürfte deutlich leichter fallen, den Weg kennt man ja schon. Womöglich ist der Kamm der rechten Mobilisierungswelle noch gar nicht erreicht.

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88 Kommentare

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  • Es sollte gesehen werden, womit die Besucher der Facebook Seite der AfD während einer Wahl gefüttert werden. Man denkt, ist das denn wirklich nicht die NPD?

  • "Er [der typische AfD-Wähler] pocht auf ... Kriminalitätsbekämpfung ..."

    Diesen Satz(teil) verstehe ich nicht. Soll das heißen, ich muss mich fürderhin als AfD-verdächtig einordnen lassen, weil auch ich auf Kriminalitätsbekämpfung poche?

    • @rico sack:

      Also, ich habe z.B. noch niemanden angezeigt, wenn er mal falsch vor meinem Grundstück geparkt hat oder wenn jemand bei rot über eine Ampel gegangen ist.

       

      Ich schätze, es ist die Intensität, die das "Pochen" ausmacht. Es gibt ja Leute, die den ganzen Tag nix anderes zu tun haben als sowas zu beobachten. So muss man sich wahrscheinlich dieses "Pochen" vorstellen.

    • @rico sack:

      Wenn Sie sich morgens ankleiden, ziehen Sie doch hoffentlich nicht nur halbe Hemden und halbe Hosen an? Warum zitieren Sie dann nur halbe Sätze?

       

      "Anhand vorliegender Wahlanalysen lässt sich zeigen, dass der typische AfD-Wähler männlich, unter 45, Arbeiter oder selbstständig ist, der Mittelschicht angehört und überdurchschnittlich gut verdient (die Arbeiter unter den AfD-Wählern dürften mehrheitlich Facharbeiter sein). Er pocht auf deutsche Interessen, Kriminalitätsbekämpfung sowie auf Einschränkung der Einwanderung."

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Die reaktionäre Mittelschicht" - Der "harte" Kern der systemrational-wettbewerbsbedingten Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Schuld- und Sündenbocksuche!

  • 'Wertkonservativ' bis in die Haarspitzen und im Glauben, daß 'früher alles besser war' ... so tickt der AfD-Wähler.

    Unabhängig davon, ob er in einer Hütte, oder einem Palast wohnt.

    Das heute vieles anders ist und hierfür Rahmenbedingungen geschaffen und erweitert werden müssen, will er nicht wissen und schon garnicht

    • @adagiobarber:

      Sie bringen hier lediglich bewusst oder unwissentlich Begrifflichkeiten durcheinander. Die AfD wurde im Artikel als rechskonservativ, nicht wertkonservativ bezeichnet. Der Begriff des Wertkonservatismus wurde 1975 vom SPD-Politiker Erhard Eppler in seinem Buch Ende oder Wende eingeführt. Als wertkonservativ bezeichnete Eppler eine Politik, die sich für die Bewahrung der Natur, einer humanen und solidarischen menschlichen Gemeinschaft, sowie Wert und Würde des Einzelnen einsetzt.

    • @adagiobarber:

      Mit Ihrer Einschätzung dürften Sie meilenweit neben der Realität liegen.

  • @Arcy Shtoink

     

    Die interessantere Farge ist doch vielmehr: "Warum wechseln nur wenige Grüne Wähler zur AfD?"

     

    Darauf gibt es nur eine logische Antwort: Die Grünen sind die Partei, welche den gesamtgesellschaftlichen Rechtsschwenk programmatisch am stärksten nachvollzieht. So ist es für das Grünen-Mitglied einfach, rechte politische Ziele zu verfolgen, ohne mit der Parteilinie in Konflikt zu kommen.

     

    Die Grünen machen Politik für grüne Rechte. Wenn´s sein muß, sogar auf die antisemitische Art:

    https://heplev.wordp...utschen-grunen/

    • @Dudel Karl:

      Sie wollen doch nur mit ihren Grünen Vergleichen die extreme Rechte hoffähig machen.

  • Starker Tobak! Die Schuldigen sind mal wieder schnell ausgemacht. Es ist selbstredend die "schwache gesellschaftliche Linke", die schlechte Krisenverarbeitung geleistet hat. Wer auch sonst sollte für einen "Kontext von Solidarität und Kooperation" überhaupt Verantwortung tragen? Die Welt kann so einfach sein. Die einen machen die Krisen und die anderen machen dann immer schön 'Heile, heile Gänsje' - sonst bläht die rechte Mitte auf.

     

    by the way:

    Seit wann sind 'Kriminalitätsbekämpfung' und 'Einschränkung der Einwanderung' denn "deutsche Interessen"?

  • "Das herrschende Kapitalverhältnis beherrscht die AfD.,"

    Sehen Sie , lieber REINHOLD , ... das kommt am Ende raus , wenn man nicht selber denken tut , obwohl man's könnte .

    Denn erstens herrscht das Kapitalverhältnis überhaupt nicht , und zweitens beherrscht es uns alle . Weil : Erstens sind die Menschen keine Marionetten , zweitens haben die das Kapitalverhältnis selber gemacht (auch wenn sie das vergessen haben) , und drittens könnten sie es auch wieder abschaffen , weil es (wie der Papst) - viertens - keine Kanonen und Atombomben hat .

    Das Dumme ist 'nur' : Die 10 % , denen 90 % der Erde gehört , denen gehorchen auch die Kanonen und Atombomben , ...samt Bedienungspersonal . Wird nicht leicht mit denen ...

  • Freiheit ist immer auch die Freiheit des anders Denkenden . Also ist Freiheit auch immer die Freiheit sich zu irren . Wo wäre Demokratie ohne das ? Wo wäre jede/r einzelne von uns ohne das ?

    Was Bewegungen wie Pegida etc. befeuert ist , dass bei einigen , die sich links verorten scheinbar keine saubere Analyse statt findet was den Islam angeht . Natürlich , es gibt hier überwiegend friedliche Menschen muslimischen Glaubens , aber gilt das für den Islam ? Gibt es ihn überhaupt , den Islam ? Ich meine ja , es gibt ihn , den Islam . Wer das nicht glaubt sollte sich mal mit dem Begriff Umma auseinandersetzen . Dann versteht man , warum es keine saubere Trennung zwischen sogenannten extremistischen und sogenannten gemäßgten Strömungen im Islam gibt . Das wird im erlebten Alltag vieler Mitbürger/innen deutlich . Und die finden sich in der dem Islam kritiklos gegenüber stehenden veröffentlichten Meinung nicht mehr wieder . Daher gibt es Pegida und ähnliches .

    • @The Traveller:

      Nachdenken über die Vergangenheit und Gegenwart.

       

      Die Atombomben auf Japan, waren es nicht Christen, die sie eingesetzt hatten? Der Vernichtungskrieg gegen Vietnam, waren es nicht Christen, die ihn geführt hatten? Der Zweite Weltkrieg in Europa und die Auschwitz-Vernichtungslager, waren es nicht Christen? Die britischen und französischen Eroberungs- und Kolonialkriege, waren es nicht Christen?

       

      Die geo-politischen und Rohstoffkriege in Asien, Nahost und (Nord-)Afrika, sind es nicht die christlichen NATO-Partner, einschließlich deren christlichen BND-analogen Überwachungsdienste und Rüstungsindustrien?

      • @Reinhold Schramm:

        Nicht jeder , der zur Kirche geht ist darum schon ein Christ .

        Nicht jeder ist ein Jude , weil er beschnitten ist .

        Nicht jeder der gar klein im Wuchs ist darum schon ein Wicht .

        Nicht alles was zwei Backen hat ist deshalb ein Gesicht ;) .

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @The Traveller:

      das problem des islamismus geht doch viel tiefer als irgendwelche verse und begrifflichkeiten.global betrachtet hat da die eine seite(westen) während des kalten krieges eben diese radikalen religiösen unterstützt und sie mit groß gemacht.hauptsache es ging gegen den ostblock.man ist befreundet mit den saudis weil die das öl haben aber erlärt andere islamisten für das böse,das ist unglaubwürdig.man bombardiert den irak in einem illegalen angriffkrieg usw.

      diese ganze (teilweise berechtigte) wut haben die islamisten eben gut für sich aufffangen können.

      hätte mir vor 15 jahren jemand erzählt das es wegen religiösen problemen schwierig wird nach agypten zu reisen,hätte ich das nicht geglaubt.

      damit will ich keinesfalls den islamismus verharmlosen,aber ein bischen ursachenforschung schadet nicht.

      in deutschland hatten muslime jahrzehntelang keinerlei mitsprache-rechte und jetzt wudnert man sich das sich einige freiwillig in parallelgeselschaften bewegen?

       

      und bevor jetzt diese ganzen neuen koran experten ankommen mal ein bibelzitat:"Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einer Frau liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen."

       

      ^^ja,das steht im ersten testament,aber wie kann dann eine stadt wie tel aviv eine der homosexuellen metropolen der welt sein?

      ganz einfach-indem nicht alles gelebt wird was die religion vorgibt.

      das selbe gilt für muslime und den koran.ich kenne genug muslime die ein bischen rumbeten aber ansonsten ihr ding machen,ohne großartig im alltag nach der religion zu gehen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Als Christ ist für mich das Neue Testament ausschlaggebend und nicht das alte , das durch das neue Testament unter Aufbietung vieler Leben überwunden wurde . Und erst unsere heutige Gesellschaftsform scheint es verstehen und umsetzen zu wollen .

        Zum zweiten : Ende der sibziger Jahre mußten Mullahs , die die Scharia in der Türkei predigten und einführen wollten ins Gefängnis . Und sehr viele davon kamen nach Deutschland und bekamen hier politisches Asyl wegen angeblicher religiöser Verfolgung . Und das ernten wir jetzt . Schon damals wollte darüber fast niemand etwas hören .

        • @The Traveller:

          Wären Sie ein Christ, wäre für Sie das neue Testament an den Stellen ausschlaggebend, an denen es die Positionen des Alten revidiert. Ansonsten sind selbstverständlich BEIDE Teile der Bibel ausschlaggebend

        • @The Traveller:

          Wenn das Neue Testament ausschlaggebend ist, wie halten Sie es mit dieser Stelle?

           

          Evangelium: Mt 5, 17-19

           

          In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

          17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

          18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

          19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @The Traveller:

          "Als Christ ist für mich das Neue Testament ausschlaggebend und nicht das alte..."

           

          Diese Einstellung hat den gewissen Marcion zum einen der ersten Heretiker des jungen, sich gerade nach Jahrzehnten der Existenz als jüdische Sekte, etablierenden Glaubens gemacht.

    • @The Traveller:

      Oh , noch ein Pegida-Verteher ! Der "... versteht ..., warum es keine saubere Trennung zwischen sogenannten extremistischen und sogenannten gemäßgten Strömungen im Islam gibt ." Weil , aufgepasst ! : "Das wird im erlebten Alltag vieler Mitbürger/innen deutlich ." Gemeint : die Pegida-Durchblicker , die trotz "Lügenpresse" darauf gekommen sind , also auf die " ... im erlebten Alltag vieler MitbürgerInnen deutlich " werdende Tatsache , dass viele brave MuslimInnen hier in Wahrheit verkappte Tschihadisten-Terroristen sind .

      Hab ich's getroffen , TRAVELLER ?

    • @The Traveller:

      Eine sehr gute Beschreibung der Lage. Nur will das keiner hören.

  • 2007 gab es die AfD noch nicht.

    • @Arcy Shtoink:

      "ARCY SHTOINK" (?): Sie betreiben ideologischen Irrationalismus.

       

      An einer ernsthaften Diskussion sind Sie nicht interessiert. Sie sind im Antikommunismus und Kalten Krieg vor 1989/90 und im Denken und Bewusstsein stehen geblieben.

       

      Auch Ihre weiteren ideologisch kapitalkonformen Querschüsse auf den Taz.-Kommentarspalten werden dies bestätigen.

       

      Früher wie heute entspricht ihre ideologische Position der der Jungen Union bzw. der rechten SPD-Führer wie analog der AfD-FDP-CDU/CSU-BDI-BDA-BND-VS-SPD- gesamtdeutschen GroKo.

      • @Reinhold Schramm:

        Vergessen Sie nicht die ökokapitalistischen Grünen, die Politik für grüne Neoliberale, grüne Neokonservative und grüne Rechte (nebst olivgrünen Lobbyisten des militärisch-industriellen Komplexes) machen.

      • @Reinhold Schramm:

        ? Verwechseln Sie wieder einmal Antistalinismus mit Antikommunismus ?

        • @Arcy Shtoink:

          Bei Ihnen ist da kein Unterschied auszumachen.

      • @Reinhold Schramm:

        Sehr geehrter Herr Schramm,

         

        sie fallen ebenfalls nicht durch unideologischen Post auf.

         

        Neben ihrem

        psydointellektuellen Wortkreationen und irgendwelche abgeschriebenen "Erklärungsversuche" kommt von ihnen auch nicht mehr womit man ernsthaft diktieren kann.

         

        Aber gut - wir wissen ja wir sind alle nur schlafenden Michels die durch die Achse des Bösen (Gauck-Merkel-BMW) so verdummt sind, das wir das Licht, die Wahrheiten und die Hoffnung die sie und die PDS garnicht mehr erkennen.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Schon schade, dass man mit solchen Leuten nichtmal diktieren kann!

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Es gibt keine neutrale bzw. unideologische Post. Lediglich in der idealistischen Vorstellungswelt, deren bürgerlichen Ideologie und Weltanschauung.

          • @Reinhold Schramm:

            Hallo Herr Schramm,

             

            das ist Blödsinn.

            Man kann durchaus über Fehlentwicklungen und Finanzspekulationen diskutieren ohne gleich den Kapitalismus abzuschaffen - oder alle Bänker für Verbrecher zu halten.

             

            Man kann durchaus Putin aktuelle Außenpolitik scheiße finden ohne gleich den Irak-Krieg gut zu heißen.

             

            Ich kann die ganze #Aufschrei-Debatte lächerlich finden ohne Frauen an den Herd zu fesseln und das Wahlrecht entziehen zu wollen.

             

            Und ich kann über die religiös motivierte Gewalt an den Rändern des Islam diskutieren und tatsächlich zwischen dem gläubigen Moslem neben mir und dem radikalem Moslems aus Paris unterscheiden.

             

            Jede Münze hat zwei Seiten, jeder Teller einen Rand und zwischen Schwarz und Weiß liegt normalerweise das komplette Farbspektrum, inklusive von Farben die wir so gar nicht wahrnehmen.

    • @Arcy Shtoink:

      @Argada

  • Zu „Jüngst konnte die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebene Studie von Andreas Zick und Anna Klein „Fragile Mitte – Feindselige Zustände“ aufzeigen“...

    Jüngst? Aber nur für die Stiftung, oder?

    Denn anno 2007 hat Zygmunt Baumann dies bereits tief fundiert und eloquent rausgebracht, in „Flüchtige Zeiten – Leben in der Ungewissheit“.

     

    Und bzgl. „zugleich der Schwäche der gesellschaftlichen Linken geschuldet“: Schwäche? Gibt es die überhaupt noch (im deutschsprachigen Raum), ausser in Geschichtsbüchern?

    • @Ardaga:

      Als nachhelfende Klärung für obigen fleissigen Beinchenheber mit Permanent-Bedarf:

       

      Selbstverständlich ist der Rechts(radikal)populismus zu deutschen Landen erst vor zwei Jahren zum Label AfD gelangt.

      Denkende Menschen geben sich Zeit, Aufgenommenes zu assimilieren. Und differenzieren, ergo, zwischen unwichtiger/nebensächlicher Gerade-angesagt-Etikette, und wichtigem/quintessentiellem Inhalt – der Essenz.

      Dranghafte Hüftbisszerberusse tun, ja können das nicht. Und outen das auch unermüdlich.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Es ist zugleich der Schwäche der gesellschaftlichen Linken geschuldet, dass Ansätze der Krisenverarbeitung nicht im Kontext von Solidarität und Kooperation verlaufen."

     

    Es ist v.a. der Alibi-Partei SPD zu verdanken, dass die gesellschaftliche Entwicklung hierzulande eine rechte Schlagseite bekommt. Statt alternative politische Entwürfe zu verfolgen, betreibt die SPD die Homogenisierung des politische Diskurses, indem es im Kern eine CDU-Politik betreibt und auch medial so auftritt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Das betreiben die SPD-Führer und deren Gewerkschaftsführungen seit 1914.

       

      Info.-Empfehlung:

       

      Sebastian Haffner: Der Verrat.

      1918/1919 -- als Deutschland wurde, wie es ist

      [-- auch heute noch ist]

      • @Reinhold Schramm:

        Ja, da hatte der Haffner sich seinerzeit vom 68er Mainstream mitreißen lassen und auf seine älteren Tage noch mal seine große Liebe zur Räterepublik entdeckt. Als Zeitgenosse war er 1918/19 als Jugendlicher selber ja stramm rechts, im selbstgegründeten Anti-Spartakistischen Sportclub "Rennbund Altpreußen" organisiert und zusammen mit seinen Kumpels mit Dauerlauf und dem verkloppen von revolutionssympathisierenden Mitschülern beschäftigt.

         

        Nicht das Sie mich falsch verstehen: das Buch selber ist unbedingt lesenswert, es steht bei mir im Regal bei den anderen Haffis und wird ebenso wie diese immer wieder hervorgekramt wenn es grade nix anderes zu lesen gibt. Ich liebe seine immer gut begründeten aber doch z.T. recht steilen Thesen und sein denken in großen Bögen.

         

        Aber Haffner ist nicht das Maß aller Dinge, ein (zwar scharfgeistiger) Schwadroneur, der sowieso im Nachhinein alles besser (wenn man vom Rathaus kommt...)

        weiß egal ob es darum geht wie die Marneschlacht hätte gewonnen werden konnte und wie es mit der (sozialdemaokratischen!) Revolution 1918/19 geklappt hätte.

         

        Bei allem von Haffner richtig erkannten Unvermögen vor allem der Reichsführung der SPD in einer einmalig revolutionären Situation eigene Pflöcke einzuschlagen ignoriert er im "Verrat", dass Grundmarschrichtung der (M)SPD auf eine Nationalversammlung zu genau genommen demokratischer war als die Räte zu präferieren.

         

        Das aus der Weimarer Republik nichts geworden ist und ein fast direkter Weg zu Hitler führt kann man der SPD allein nicht anlasten. Den Löwenanteil an Schuld hat ein insgesamt borniert egozentriertes, selektiv wahrnehmendes, kompromissunfähiges, gleichzeitig weinerlich und regelrecht bösartiges Bürgertum zu tragen.

         

        ...und genau an dieser Stelle kann man meiner Ansicht nach Parallelen zu einem nicht unerheblichen Teil der AfD Leute ziehen...

        • @Waage69:

          Natürlich ist Haffner "nicht das Maß aller Dinge". Haffner hatte seine bürgerlich-konservativen Positionen nicht geleugnet. Er hatte sich (-- im Gegensatz zur SPD-Führung und deren Gewerkschaften --) mit dem Verlauf und der Verantwortung in der Geschichte beschäftigt.

           

          Entscheidend für die historische Entwicklung war die ökonomische Stellung und politische Position des Großbürgertums. // Es fehlte den Mehrheitssozialdemokraten und deren politischen Führung an der Bereitschaft zum Bürgerkrieg in Deutschland (und Zentraleuropa). Die SPD-Führung, insbesondere unter Ebert und Noske, hatte sich vor allem (nach 1918) gegen die eigene sozialdemokratische Basis gewendet.

        • @Waage69:

          „(wenn man vom Rathaus kommt...)“ -?-

           

          Selbst dann noch, scheinen Leute wie Sie, unbelehrt bleiben zu wollen.

          Denn so eine Behauptung:

          "Grundmarschrichtung der (M)SPD auf eine Nationalversammlung zu genau genommen demokratischer war als die Räte zu präferieren"

           

          schmerzt rasend, angesichts der Erinnerung an die Toten im Landwehrkanal und das folgende III. Reich.

           

          Der Schlosser "Otto Dreske" bei Alfred Döblin hatte schon Recht: "Weil wir verraten sind, Franz"

           

          Am erbärmlichsten finde ich persönlich den Typus Sozialchauvinisten, von denen es zunehmend mehr, hier überall nur so zu wimmeln scheint.

          • @H-G.-S:

            Rosa Luxemburg war auch nicht der ganz große Räte-Fan und wollte im Gegensatz zu K- Liebknecht, dass die neu gewählte KPD an den Wahlen zur Nationalversammlung teilnimmt.

             

            Das Verbrechen der SPD Führung ist doch nicht die Entscheidung für die parlamentarische Demokratie gegen die Räterepublik und auch nicht dass sie wie Herr Schramm oben richtig schreibt keinen Bürgerkrieg für die Revolution führen wollte sondern das sie, die Führung nicht das Fußvolk, defakto auf der falschen Seite in den "kleinen" Bürgerkrieg eingetreten ist und somit auch die politischen Morde mitverantwortete, z.T. wohl sogar mitinitiiert hatte.

             

            Ich nehme es Haffner bestimmt nich übel dass er erstmals einen unverstellten Blick auf die L/L Morde und an die vielen anderen (die im Buch angesprochenen von den Freikorps erschossenen Arbeitersamariterschwestern liegen bei mir in der Nähe auf dem Friedhof in Hamm Pelkum) liefert sondern das die Räterepublik die er als Alternative entweder unnütze Paralellstrukturen zum Parlament oder wenn konsequent vertreten kurzfristig in einen "großen" Bürgerkrieg und langfristig in eine "Diktatur des Proletariats light" geführt hätte.

             

            Im selbst dies im Vergleich zum NS Wahnsinn das geringere Übel gewesen wäre konnte 1918/19 keiner wissen, aber nun ja "wenn man vom Rathaus kommt..."

             

            Von dem Rätegedanken und der Geringschätzung der Möglichkeiten der parlamentarischen Demokratie hat sich Haffner übrigens in den 70er Jahrend beginnend zunehmend wieder entfernt.

             

            Wenn ich von Ihnen als unbelehrbar und als "Sozialchauvinist" bezeichnet werde, tja, damit muss ich dann wohl leben und kann es auch sehr gut!

            • @Waage69:

              -?- "konnte 1918/19 keiner wissen"-?-

               

              Mal abwarten, wer von uns noch erleben wird, wenn es über heutige schwere politische Sünden -die ja zuhauf akut angeprangert werden- heißen wird:

              Konnte um diese Zeit keiner wissen.

               

              Diese, sich immer wieder unverantwortlich, bequem herbei schwadronierende lassende Ausflucht, ist genau das, was unsereinem immer wieder die Wut hochkommen lässt.

              • @H-G.-S:

                Zu den "politischen Sünden" von heute:

                 

                Wie werden sich die heutigen Millionen Menschen im 'Hartz-IV-Vollzug' und im heutigen 'Mini-Mindestlohn' und deren Kinder verhalten, wenn sie, -- nach unvollständiger Erwerbsarbeit und Einkommensarmut --, in die Altersrente kommen und nur Sozialhilfe (Grundsicherung) bekommen? ---

                 

                Ob dann die heutige politische und mediale Gehirn- bzw. Bewusstseinswäsche und der Überwachungsstaat, die werktätigen Menschen vor der (selbsttätigen und organisierten) Gewaltanwendung gegen die Besitzenden und deren Administration noch abhalten kann?

                • @Reinhold Schramm:

                  Das läßt auch mich mit den Zähnen knirschen, wenn mir immer wieder mal, diese ahnungslose (?) Tageszufriedenheit begegnet, die solche Menschen ihrem entwürdigenden Minieinkommen entgegenbringen.

                  • @H-G.-S:

                    Der Mensch lebt halt nicht vom Brot allein. Wichtig ist immer auch dass man gesund ist und das man mit seinem/seiner Partner/in gut auskommt, nach langen Jahren immer noch etwas verlieb ist und das man an einem Strang zieht.

                     

                    Die Welt wird niemals komplett gerecht sein und selbst wenn alle Menschen Materiell mehr haben als sie zum Leben brauche werden sie nicht automatisch zufrieden sein da mit dem Wohlstand auch die Wünsche größer werden.

                    Fragen Sie reiche Menschen, über den ersten eigenen VW Käfer haben die sich mehr gefreut als über den inzwischen alle Jahre wieder neuen Porsche Ceyenne.

                     

                    Spätestens nach dem zweiten Schnitzel/Tofuklotz ist man satt und wenn man nicht mal mehr allein zum Klo kann oder eine fürchterliche FRau hat nutzt einem aller Reichtum nichts.

                     

                    Man soll den Mut haben und alle Kraft investieren um an Missständen im eigenen Leben und in der Welt zu ändern was zu ändern ist, oft sind es dabei die kleinen Sachen welche die meiste Freude machen und sich nicht darüber die Zähne zerknirschen wogegen kein Kraut gewachsen ist.

                     

                    Halleluja - Amen!

                    • @Waage69:

                      Na-, hoffentlich schaffen es die von @Reinhold Schramm Beschriebenen, in Altersarmut gefallen sein werdenden, dann auch, sich an Ihrer Liturgie hier, zu erbauen.

                       

                      Friede den Hütten.

                      • @H-G.-S:

                        Sie sehen das alles zu einseitig materialistisch, das Bewußtsein prägt eben auch das Sein. ;-)

                        Nehmen Sie es mir nicht krumm, ich wollte Sie nur etwas auf andere Gedanken bringen...

                         

                        Abgesehen davon muss eine Gesellschaft solidarisch sein, wer versucht sich daraus davonzustehlen muss in Zukunft eben erst recht in die Pflicht genommen werden.

                        Um das zu begreifen muss man aber kein Marxist sein, lesen sie sich in der Sonntaz den Beitrag von Norbert Blüm: "Gott zahlt keine Rente" in dem er gegen die Irrungen der durch hohe Verwaltungsabzüge verdorbenen und vom Kapitalmarkt abhängigen Riesterrente herzieht. Die Basis um den Sozialstaat wieder auszubauen ist breiter als Sie denken und hier grätscht doch die AfD rein und setzt plötzlich wieder ganz andere Akzente.

                         

                        Hier komme ich also zurück zum Ausgangsthema: die AfD Wählerschaft besteht aus einem (prekären) Teil, welcher als AgendaverliereInnen vom Sozialstaat kaum noch etwas zu erwarten hat und sich für gute 1000 Euro Netto verdingt und einem anderen wohlhabend egozentrischen Teil welche den solidarischen Sozialstaat komplett abschaffen will.

                         

                        Wie die Zweiteren die Ersteren erfolgreich vor ihren Karren spannen ist doch das Erstaunliche und auch das Gefährliche an dem Verein!

                        • @Waage69:

                          Ich stelle fest, dass wir in nicht unwesentlichen Dingen einen gleichen Blick auf die Dinge werfen. Scheint´s nur mit dem Unterschied, dass diese mich mehr aufregen als Sie. Wer einen so, zugestandenermaßen guten Durchblick wie auch Sie, über diese Verhältnisse hat, könnte ruhig auch mal etwas mehr, für ein zornigeres Aufbegehren formulieren. Ihre so intellektuell gereift daher kommende Weltsicht hat auch etwas behäbiges, nach dem Motto: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.- Nein! Unruhe ist die erste Bewegungsmöglichkeit in Richtung Verbesserung schlechter Verhältnisse. Kann auch schief gehen, aber wer eh nicht mehr viel zu verlieren hat. (Ich schreibe hier übrigens ständig, im anlehnenwollen an die zugrunde gelegte Sichtweise dieses @Reinhold Schramm.

                          Nun werde ich aber die Forumsseite wechseln. Mag ja sein, wir begegnen uns auf einer hier anderen Seite mal wieder.

                          • @H-G.-S:

                            ;-)

              • @H-G.-S:

                Wer ist "unsereinem"? Reden Sie im Pluralis Majestatis?

                 

                Abgesehen davon, was werfen Sie mir vor? Ich sehe in der Aushöhlung unserer Sozialsysteme, dem Rückfallen der Arbeitserträg und der Vermögensakkumulation, im Raubzug der Privatversicherungen durch das Rentensystem und dem Aufkommen der rechtslibertären AfD, für die der Sozialstaat nicht einmal mehr ein Lippenbekenntnis ist ebenso ernsthaftes Probleme wie Sie.

                 

                Fehler und Versäumnisse fallen einem meist auf die Füße, ob es 1919 die mögliche aber versäumte Sozialisierung der kriegsfetten Montanindustrie oder die Einführung der Riesterrente ist. Nur in die genaue Zukunft kann eben keiner sehen und es gibt auch keine zwangsläufigen Entwicklungen da sich die Parametergewichtung ständig verschieben kann.

                 

                Für heute mach ich Feierabend - gutes Nächtle noch.

        • @Waage69:

          "(sozialdemaokratischen!)" - ups, da ist mir durch einen meiner vielen Tippfehler eine ganz neue Wortkreation gelungen...

  • In Zeiten, da sogar die Grünen Gesetze zur Abschiebung von Roma machen und die vereinfachte Abschiebung von Flüchtlingen aus dem Kosovo begrüßen, sollte einen eigentlich nichts mehr wundern.

     

    Das Tauziehen der Grünen gegen die SPD um braune Stimmen ist in vollem Gange. Die Kontrahenten sind sich dabei für nichts zu schade.

  • Eine schöne Analyse der Sarrazinisten. Wie man aber an dem Rassehygieniker Thilo Sarrazin sieht, findet sich die "vox populi" auch in den etablierten Parteien. Dass die sogenannten "Volksparteien" dennoch weniger Glaubwürdigkeit besitzen liegt gerade daran, dass sie zum Regieren eben auch Stimmvieh benötigen, was durch ihre Politik im Alltag sonst damit bestraft wird. Volksverdummung allenthalben.

     

    Bizarr ist es jedoch, dass die tumben Pegida-Mitläufer und AfD-Wähler bis auf wenige Ausnahmen gar nicht begreifen, was der Neoliberalismus eigentlich will. Aber genau in der gleichen Situation lebten die Deutschen 1933. Unter dem Deckmantel der "Volksgemeinschaft" wurden die Gewerkschaften entrechtet, das Wahlrecht abgeschafft, die Arbeitsbedingungen zur Sklavenhaltung verändert. Doch man malochte ja für die "Volksgemeinschaft" und übersah, dass die Industrie ihre Überkapazitäten durch die staatlich finanzierte militärische Rüstung mit Gewinn kompensierte.

     

    Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass das deutsche Volk seit 1945 eben nichts dazu gelernt hat. Diese Harzburger Front aus AfD, Teilen der CDU/CSU und SPD sind die Vorboten eines neuen Nationalsozialismus. Der Neoliberalismus liefert die ökonomische Grundlage, der Darwinismus die Philosophie dazu.

    • @achterhoeker:

      "Der Neoliberalismus liefert die ökonomische Grundlage, der Darwinismus die Philosophie dazu."

       

      ...und die Grünen organisieren die nötigen Mehrheiten im ökokapitalistischen Wählerspektrum.

      • @Dudel Karl:

        Müssen Sie immer noch wegen dem Toiletgate der "DIE LINKE" und Syrias Bettgehupfel mit den Rechten möglichst viele Nazischmierereien bei anderen Parteien unterbringen?

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Arcy Shtoink:

          "Syri(z)as Bettgehupfel mit den Rechten"

           

          Der Siggi ist zwar noch nicht beim Beischlaf, guckt aber gerne zu...

  • Sogar die Grünen: Rechte Schlagseite und Antisemitismus!

     

    https://heplev.wordpress.com/2013/07/09/die-nazi-wurzeln-der-deutschen-grunen/

  • "Die Grundhaltung des reaktionären Teils der Mittelschicht ist geprägt von Entsolidarisierung, Rassismus und Wohlstandschauvinismus, von Ungleichheits- und Wettbewerbsideologien. Die neoliberale Ideologie, die auf Wettbewerb, Marktfundamentalismus und Individualismus setzt, dürfte hier deutliche Spuren im Bewusstsein der Menschen hinterlassen haben."

     

    Erst kommt eben das Grosse Fressen , und danach noch lange gar nichts . Dass ihr Futterautomat , das kapitalistische Produktionssystem , anscheinend unaufhaltsam dabei ist , wegen Überproduktivität(!!!) , Überkapitalisierung und dadurch bedingtem Rückgang der Rentabilität und Kaufkraft langsam aber sicher den Geist aufzugeben , können u/o wollen die Menschen nicht sehen . Gegen diese Blindheit (Dummheit) gibt es keine Therapie .... bis sie ,die Menschen , selbst drauf kommen , oder auch nicht ....

  • Man kann gesellschaftliche Bewusstseinsentwicklungen -- in der spätbürgerlichen imperialistischen Bundesrepublik Deutschland und deren Europäischen Union -- mit der Auskunft, dass es sich um eine "Massenvernebelung" handelt nicht abtun.

     

    Es würde bedeuten, die Massen gering einzuschätzen, wenn man sie einer bloßen Vernebelung für zugänglich hält. Es geht darum, dass jede Gesellschaftsordnung sich in den Massen ihrer Mitglieder diejenigen Stukturen erzeugt, die sie für ihre Hauptziele braucht. (Reich)

     

    Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d. h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht. ---

     

    Die Klasse, die die Mittel zur materiellen Produktion zu ihrer Verfügung hat, disponiert damit zugleich über die Mittel zur geistigen Produktion, so dass ihr damit zugleich im Durchschnitt die Gedanken derer, denen die Mittel zur geistigen Produktion abgehen, unterworfen sind. ---

     

    Die herrschenden Gedanken sind weiter nichts als der idelle Ausdruck der herrschenden Verhältnisse, die als Gedanken gefassten, herrschenden materiellen Verhältnisse; also die Verhältnisse, die eben die einer Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer Herrschaft. (Marx)

     

    Das herrschende Kapitalverhältnis beherrscht die AfD.

    • @Reinhold Schramm:

      Max Horkheimer über den diesbezüglichen, von ihm abgelehnten Denkansatz des Jürgen Habermas

       

      »Das proletarisches Klassenbewußtsein in seiner Funktion und seiner Dialektik« (Ausschnitte):

       

      Man kann davon ausgehen, dass die Arbeit die Menschen zum mechanistischen, deterministischen Denken, will sagen zum Denken nach Ursache und Wirkung erzieht.

       

      Eine materialistische Kritik muss an allen historischen Verhältnissen ihre Kräfte aufs neue in konkreten Analysen beweisen.

       

      Die Masse der Bevölkerung ist möglichst dazu zu bewegen, das, was ist, an dem, was möglich ist, zu messen.

      ------------

       

      Ich persönlich hätte daran nichts abzulehnen, sehe aber heutzutage nirgends dieses „proletarische Klassenbewusstsein“ als das

       

      "das das, was ist, an dem, was möglich ist, messen zu wollen."

    • @Reinhold Schramm:

      Ja, da ist was dran.

  • Mal ehrlich liebe taz, was ist denn das für ein Stuss. "Entsolidarisierung, Rassismus und Wohlstandschauvinismus, von Ungleichheits- und Wettbewerbsideologien" Ich lach mich kaputt. Im Übrigen ist es nicht schlimm, wenn Sie meine Meinung nicht veröffentlichen. Ich habe nichts anderes erwartet.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Das durchsichtige Anbiedern von CDU, SPD und vor allem der CSU in vielen Positionen wird diese rechte Strömung noch deutlich verstärken. Warum sollte man eine Kopie wählen, wenn man das Original haben kann?! Die Kopien haben bisher ohnehin außer Geschwätz kaum etwas zustande gebracht und feiern sich trotzdem selber. Das durchschaut die Wählerschaft allmählich und statt gar nicht zur Wahl zu gehen, läuft man den Rattenfängern hinterher.

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Wechselwähler kamen bei den letzten Landtagswahlen vor allem auch von der "DIE LINKE" Ich denke diese wurden dort links-populistisch vorgebraten um dann doch das rechts-populistische Original zu wählen

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Arcy Shtoink:

        Die Wechselwähler kamen von überall.

         

        http://www.mdr.de/nachrichten/wahl500_v-standardBig_zc-3ad1f7a1.png?version=18984

         

        http://www.mdr.de/thueringen/landtagswahl-2014/wahl536_v-standardBig_zc-3ad1f7a1.png?version=2769

         

        Man sollte auch die absoluten Zahlen auf die prozentualen Anteile der Parteien umrechnen, dann wird Ihre Behauptung schnell widerlegt.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Natürlich von überall. Auf Platz zwei in ihren Links liegt aber nun mal die "DIE LINK"

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Arcy Shtoink:

            Nochmal:

            "Man sollte auch die absoluten Zahlen auf die prozentualen Anteile der Parteien umrechnen, dann wird Ihre Behauptung schnell widerlegt."

             

            Absolut gesehen ist Indonesien reicher als die Schweiz.

      • @Arcy Shtoink:

        So wohl eher bei den Grünen: Allerdings wechseln die nicht die Partei, sondern ziehen den Farbwechsel intern vor, in der Art von Chamäleons.

         

        > Von der S21-Gegner- zur S21-Prolerpartei

         

        > Von der Asyl- zur Abschiebepartei

         

        > Von der Pazifismus- zur Kriegs- und Rüstungspartei

         

        > Von der säkularen zur Kirchenpartei

         

        Kurzum: Von linkem Reden zu rechtem Handeln. Und die Basis immer treu dabei, hat Sarrazin zuvorderst in der Auslage ihrer Buchläden.

  • Komisch. Ich habe schon FDP (sorry, kam nur einmal vor), SPD, Grüne, Linke und AfD gewählt, finde mich aber in der Beschreibung des AfD-Wählers überhaupt nicht wieder.

    • @XXX:

      Vielleicht sollten Sie Ihre Wahlentscheidungen nicht davon abhängig machen, dass Sie sich irgendwo in irgendeiner Gruppe oder Beschreibung wiederfinden, sondern eher von Ihren eigenen individuellen Interessen.

       

      Die Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe kann zwar sehr schutzgebend sein, muss aber nicht das oberste Ziel sein.

    • @XXX:

      "... und dann gibt es noch die Unentschlossenen, die ausser CDU und Tierschutzpartei eigentlich schon das ganze Parteienspektrum durch haben. Ihre politische Willensäusserung ist flüchtig wie Schäfchenwolken, was sie wirklich wollen, das weiss allein der Wind."

      So besser?

      • @Konrad Ohneland:

        Zu schoen =)

  • Diese stramm rechte Bewegung ist u.a. das Produkt eines immer ekliger werdenden Kapitalismus. Wenn wir diese rechte Strömung überwinden wollen, müssen wir unser jetziges Wirtschaftssystem überwinden, nur das sehe ich noch nicht kommen...

    • @vøid:

      Stramme rechte Bewegung? Auf welchem Stern leben Sie denn?

  • ES ist schon so, das es soviel Gewinner de Krise und der scharfen KOnkurrenz übrerall nicht gibt, z. B. die Facharbeiterarebeitsolätze sinfd auch unter Druck seit langem, so daß es schon in der Masse feglgeleitete Ideligiseete sind, die zum AfD Assoziationsnetz gehören.

     

    EWen schon gegen Religionm das mpsset hier geen das Chriostentum "gewtter2 werdeb, das nioch viel zu viel in Macht steht und mit für das fehlendd Denken sorgtm, das für AfD und PWEGIDA empfänglich macht.

     

    Noch einen bundtagnichteintrizz dürfte die AfD allerdings nur schewer übereben, wie die Piraten.

    EWS drpht da die Auffüllung des recht umfanfreichen untet 5 % Wahlzettels

     

    Die % % Hürde ist schon xewht antidemokrstisch undf funktioniert in der BRD überaschen gut!!

    • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      5 %

      • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

        Leider fast vollständig unverständlicher Beitrag.

  • Wann nehmen wir die Aufgabe in Angriff, wieder Hoffnung zu wecken auf eine gerechtere Welt? Eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer wäre da ein Thema, oder gerechtere Renten, die aus einem die Existenz sichernden Festbetrag und einem einkommensabhängigen Teil bestehen. Oder Arbeitslosengeld ohne Hartz IV. Fordern wir eine Politik, die den Anhängern der Rechten die Ängste vor dem sozialen Abstieg nimmt! Das ist der effektivste Weg, den Zulauf zu diesen Parteien zu unterminieren.

    • @Smaragd:

      Was ist eigentlich aus der sozialliberalen Abspaltung von der FDP geworden, die vor einigen Monaten durch die Medien geisterte? Eine Verbindung aus dem Fokus auf Freiheit, Bürgerrechte und Soziales ist doch genau das, was es jetzt braucht...

    • @Smaragd:

      ... und wie wollen Sie das alles bezahlen?

      • @Schuster Lutz:

        "... und wie wollen Sie das alles bezahlen?

         

        Antwort:

         

        Aus der realen Wert- und Mehrwertschöpfung der differenziert werktätigen und meist eigentumslosen Bevölkerungsmehrheit, die heute noch von den Besitzenden und deren Administration [im Staat: Beamtenschaft, Ministerien und Behörden, staatl. Gewalt-, Justiz- und Überwachungsapparat, bürgerliche Parteien, Parlaments-, Verteilungs- und Regierungsapparat etc.] niedergehalten und enteignet wird.

         

        Merke: Die öffentliche Gewalt des Staates, insbesondere die von seinen bewaffneten Formationen ausgeübte polizeiliche, juristische und militärische Gewalt, hat zwei grundlegende Anwendungsgebiete: "Klassenkampf und Eroberungskonkurrenz". ----

         

        Vgl. Friedrich Engels (-- ein Kapitalist und Bourgeois im 19. Jh.), in: Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats.

        • @Reinhold Schramm:

          Ach so! Na dann sind ja alle Probleme gelöst. Verstehe nur nicht, warum keiner auf Sie hört.

          • @Sophokles:

            In einem Kommentar lassen sich nicht "alle Probleme" lösen. Auch nicht mit 'Sophokles' Sophisterei.