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Aufarbeitung der ProtesteBlockupy griff Flüchtlinge an

Die Demo-Organisatoren entschuldigen sich für Steinwürfe gegen ein Flüchtlingsheim in Frankfurt. Mischten Rechte bei den Blockaden mit?

Blockupy-Proteste in Frankfurt: Sind da Rechte mit dabei? Bild: reuters

BERLIN/ROM taz | Unschöne Szenen gab es einige während der Blockupy-Proteste. Diese blieb besonders im Gedächtnis: Am Mittwochmorgen warfen Vermummte die Scheiben eines Jugendwohnhauses des katholischen Kolpingwerks im Frankfurter Ostend ein. Die Bewohner: 20 teils traumatisierte jugendliche Flüchtlinge. Eine Mitarbeiterin, die einen in Brand gesteckten Müllcontainer löschen wollte, sei durch Drohungen daran gehindert worden, so das Kolpingwerk.

„Nicht hinnehmbar“, sagte dazu der Bundessekretär des Kolpingwerkes, Ulrich Vollmer. „Die Ansicht, dass der Zweck jedes Mittel heiligt, ist eindeutig demokratiefeindlich.“ Er verlangte eine „Distanzierung und Entschuldigung“.

Ausgerechnet ein Flüchtlingswohnheim – solcherart Randale ist selbst in hart linksradikalen Kreisen nicht vermittelbar. „Es gibt Aktionen, die verletzen ganz klar den Aktionskonsens, es ist bei uns völlig unstrittig, dass das nicht okay war“, sagte der Blockupy-Sprecher mit dem Pseudonym Thomas Occupy der taz. „Wenn ein Flüchtlingsheim angegriffen wird, kann ich nichts tun, als mich im Namen von Blockupy zu entschuldigen.“ Ob man nicht doch mehr tun kann, etwa Schadensregulierung anbieten, darüber berät das Bündnis am Sonntag.

Indes gibt es Hinweise, dass auch Rechtsextreme in Frankfurt mitgemischt haben. Die Nazigruppe Freies Netz Hessen veröffentlichte auf ihrem Twitter-Account Bilder von Autonomen Nationalisten mit Anti-EZB-Transparenten. Sie sollen bei den Blockupy-Protesten aufgenommen worden sein. Auch die Nationalrevolutionäre Alternative aus den Niederlanden behauptet, bei Blockupy dabei gewesen zu sein und „militanten antikapitalistischen Widerstand“ geleistet zu haben. Blockupy-Anmelder Ulrich Wilken, ein hessischer Linke-Abgeordneter, sagte Spiegel Online, er habe Rechtsextreme bei Blockupy beobachtet, die nationalistische Parolen gerufen hätten.

Auch italienische Aktivisten waren nach der Randale als Übeltäter in Verdacht geraten. Kurz nach 9 Uhr am Mittwochmorgen kesselte die Polizei fast 300 von ihnen ein, die im sogenannten Blauen Block an den Blockaden teilgenommen hatten. Aus ihren Reihen seien „gewalttätige Aktionen gegen Polizisten“ verübt worden, so die Polizei.

Keine Festnahmen

Von Anfang an beim Blauen Block mitgelaufen war Nicola Fratoianni, Abgeordneter für die radikal linke Partei SEL im italienischen Parlament. Er legt die Hand dafür ins Feuer: „Wir haben blockiert, wir haben Aktionen des zivilen Ungehorsams begangen – aber aus unserem Block heraus erfolgte keine einzige gewalttätige Attacke auf die Polizei.“

Mitglieder der SEL, dazu Aktivisten aus diversen Centri Sociali quer durch Italien: Sie stellten das Gros im von der Polizei eingekesselten Block. Stundenlang wurden die Demonstranten festgehalten. Fratoianni versuchte mithilfe von Abgeordneten der Linkspartei zu vermitteln. Die Polizei ließ sich am Ende zu einer stundenlangen Identifikationsprozedur herbei – gab aber nach Fratoiannis Auskunft das Versprechen, dass keiner der Demonstranten festgenommen werde. So kam es denn auch: Alle Teilnehmer wurden zwar umständlich mit Videoaufnahmen und allem Drum und Dran identifiziert, durften dann aber gehen.

Ob andere italienische Demonstranten in die Ausschreitungen verwickelt waren, vermag Fratoianni nicht zu sagen. Gleich fünf verschiedene Aufrufe gab es aus Italien zum Protest in Frankfurt. Sie reichen von den mit der deutschen Interventionistischen Linken verbündeten Kräften aus den Centri Sociali über die sogenannten Strikers bis zur Metallgewerkschaft und der SEL.

Sicher ist, dass auch Aktivisten aus dem Susatal angereist waren, die dort auch mit militanten Methoden gegen die Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke kämpfen. Und gewiss ist auch, dass sich die dem militanten Lager zuzurechnende Website „Radio Onda d’Urto“ am Mittwoch über die „direkten Aktionen“ und die „Sanktionen gegen Bank- und Versicherungsschaufenster“ freute.

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71 Kommentare

 / 
  • Passend ist ja irgendwie auch dass sich das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (Hausnummer 25-27) an der gleichen Adresse wie das Hotel befindet (Hausnummer 26)

    • @Arcy Shtoink:

      Hier schon das Dementi was die Blockupy gegen Flüchtlingsheimkiste anbelangt: "Kein Stein flog gegen Flüchtlingsheim" http://www.taz.de/!156841/ Und jetzt bitte weiter geifern...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Es flogen Steine gegen einen Standort, auf dem sich ein Flüchtlingsheim befinden und einen Betreiber (Kolpingwerk) der dieses betreibt. Das ist Fakt. Das "Dementi" zitiert keinen Randalierer und nennt nicht deren Ziele. Das Dementi schweigt sich darüber aus wer diese waren (Rechte?). Das Dementi zitiert halbseiden einen "Mitarbeiter", der meint die Ziele der Randalierer zu kennen, als wenn er dabei gewesen war. Das Dementi enthält auch keine Entschuldigung dazu, dass gegen das Kolpingwerk (http://de.wikipedia.org/wiki/Kolpingwerk) randaliert wurde. Es schweigt sich auch dazu aus, ob die Randalierer überhaupt geschnallt haben, dass sich an dem Standort auch Flüchtlinge befinden.

        • @Arcy Shtoink:

          Das Dementi bezieht sich auf die eigene Berichterstattung bezogen auf "Ockupy griff Flüchtlingsheim an". Hier wurde ein falscher Eindruck erweckt: a) Ockupy (17000 Menschen) in eine Schublade, b) Darstellung nicht faktengerecht.

           

          Alles weitere was Sie verlangen ist kein Inhalt eines Dementis bezogen auf die Berichterstattung. Sie verlangen scheints immer gleich Stellungnahmen und Wertungen, ich wünsche mir erstmal eine möglichst neutrale faktengerechte Berichterstattung (um im Bilde sein zu können) und dann kann man einen Journalisten-Kommentar rauslassen den man dann entprechend (auch der eigenen Präferenz) auskleiden kann.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Ich würde als Kolpingwerk von den Veranstaltern und Organisatoren statt diesem Herumgeeiere mit irgendwelchen Mitarbeitern ohne Namen und der Selbstabsolution dass man immer fehlerlos das Gute als Ziel hat, eine Entschuldigung und eine klare Ansage erwarten, dass die Aktion ein klares NoGo war, sowohl als Angriff gegen das Kolpingwerk als auch im Zusammenhang mit einem höchstwahrscheinlich unbeabsichtigten Involvieren der jugendlichen Flüchtlinge am gleichen Standort.

            • @Arcy Shtoink:

              "Ich würde als Kolpingwerk"

               

              Sie sind aber nicht das Kolpingwerk...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        "Und jetzt bitte weiter geifern..."

         

        Genau, es gibt nämlich Menschen, die lehnen Gewalt als politisches Mittel ab. Die geifern weiter, auch wenn nur "normale" Menschen angegriffen werden. Aber jemandem, der den Kessel von Debalzewe gefeirt hat, kann mensch so was wohl nicht vermitteln... ;)

        • @Dhimitry:

          Wie ich schon weiter unten schrieb,empfehle ich auch Ihnen ein Buch zu veröffentlichen, wie man revoluzzt und dabei Laternen putzt.

          • @Age Krüger:

            Was haben Sie gegen die tausende an Blockupy "Lampenputzer"-Demonstranten, denen diese hirnlosen Gewalt-Hansel auf den Sack gehen?

          • @Age Krüger:

            In demokratischen Gesellschaften sind Revolutionen abzulehnen. Die können ja nur von Anti-Demokraten kommen.

             

            Diskurs und Reformen, das sind die Mittel der Demokratie!

            • @Dhimitry:

              Richtig, in den meisten skandinavischen Staaten wäre Diskurs der korrekte Weg.

              Wobei auch diejenigen davon, die in der EU sind, natürlich Defizite in der Selbstbestimmung haben.

        • @Dhimitry:

          auf dem Maidan gab es viel Gewalt als politisches Mittel - waren Sie Unterstützer. Ich war gegen die ATO und für Autonomie in der Ostukraine um die Sache beizulegen. Den Schuh des Widerspruches suchen Sie bitte bei sich. Und hier gings mir um die Berichterstattung, die shtoinkschen Einschübe, sonst nix.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Sie feiern hier am laufenden Band die Gräuel der Putinisten in der Ostukraine. Dazu fordern Sie die volle Einreisefreiheit für völkische Faschisten á la Dugin nach Deutschland.

             

            Sie sind das Paradebeispiel des heuchenden "Linken", dem es nicht um eine sozialere und friedlichere Welt geht, sondern nur darum die eigenen Ressentiments zu pfegen!

            • @Dhimitry:

              hier kann ja jeder sehen wie Sie relativieren wenn es um Rechte in der Ukraine geht http://www.taz.de/!152046/

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                Ist das die neue Masche die rechte nationalistische militaristische Politik Putins bei Blockupy unterzubringen?

              • @fornax [alias flex/alias flux]:

                Schön das Sie diese alte Diskussion zitieren. Dann muss ich Sie nicht daran erinnern, dass Sie hier im Forum bewusst lügen und versuchen Falschinformationen zu verbreiten.

                Siehe bei: fornax [alias flex/alias flux] am 1. Jan, 20:38 und meine Antwort darauf. Sie überführen sich mal wieder selbst... :D

                 

                So, nun aber genug mit off-topic

  • Blockupy wird von den Eliten finanziert.

  • "...

    Doch die Revoluzzer lachten,

    Und die Gaslaternen krachten,

    Und der Lampenputzer schlich

    Fort und weinte bitterlich.

     

    Dann ist er zuhaus geblieben

    Und hat dort ein Buch geschrieben:

    Nämlich, wie man revoluzzt

    Und dabei doch Lampen putzt.

     

    Erich Mühsam“

    • @Age Krüger:

      P.S. Der Lampenputzer ist in Mühsams Lied selber "Revoluzzer". Sein Buch über gewaltfreie Aktionen und seine Distanzierung von Gewalt, auch gegen Sachen, hat Millionen Nachfolger gefunden. 10-tausende sind auf der Blockupy-Demo friedlich auf die Straße gegangen.

    • @Age Krüger:

      Nun ja. Die Revoluzzer sind auch nicht mehr das was sie mal waren Die Aktion, das Hotel anzugreifen, dessen Betreiber, Kolping, auf dem gleichen Gelände in einem hinteren Trakt ein Flüchtlingswohnheim betreibt, war einfach nur hirnlos. Es wird wohl einfach mal blind und blöd alles was nach Kapitalismus aussieht (Hotels ;-) bestiegen wie ein Dackel ein Wohnzimmerkissen.

  • Wenn man den Eindruck haben könnte, dass sich in derartigen Berichten die konstruktive Sorge über eine mögliche Unterwanderung aus der rechten Szene gemacht wird (und wie es sich eigentlich gehören würde), wäre es ja okay.

     

    So lese ich allenthalben daraus, dass Blockupy nicht unterwandert, sondern unterminiert werden soll.

     

    Was ja auch nichts Neues ist.

     

    Nur wundere ich mich schon sehr, dass man derartiges in der taz liest.

    • @Karl Kraus:

      Naja, Bedauern sieht anders aus! Eine Formulierung wie "eindeutig außerhalb unseres Aktionskonsenses" klingt eher lauwarm...

       

      Wäre auch interessant, was das Kolpingwerk sagt. Schließlich wurden deren Mitarbeiterin angeblich bedrängt. Wär schön wenn die Taz da mal nachfragt und den Aspekt im Text korrigiert.

      • @Dhimitry:

        Sehe ich ähnlich. Auch ist dieses nebulöse Rumgedruxe von "einem Mitarbeiter", der auch noch die "Ziele des Angriffs" zu kennen scheint oder meint, merkwürdig.

  • Angesichts dessen, dass vor Ort nicht zu erkennen gewesen zu sein scheint, dass in einem Teil des Hotels Flüchtlinge untergebracht wurden, ist die Überschrift Ihres Artikels eine wirkliche Frechheit. Was auch immer dort passiert ist: Es war nicht "Blockupy", sondern eine Gruppe von Personen (sonst hätten ja 17.000 Leute mitmachen müssen). Zudem ist noch gar nicht klar, wer das genau war. Vielleicht Linke, vielleicht Rechte. Alles Spekulation. Im Übrigen wurde - das geht aus Ihrem Text hervor - das Hotel attackiert, keine Flüchtlinge.

    Die vorschnelle Oberflächlichkeit, die übrigens ein taz-Markenzeichen geworden ist, hat hier BILD-Niveau erreicht. Was soll das?

  • Die Polizei hat sich morgens in Frankfurt extrem lange bei den Krawallen zurückgehalten. Sie war praktisch nicht anwesend. Die Randalierer kamen zu großen Teilen vom Campus Bockenheim, wo sie übernachtet hatten. Es ist ausgeschlossen, dass dies nicht von der Polizei überwacht wurde. Gerade bei 10000 Polizisten in der Stadt.

     

    Das kommt in Frankfurt immer wieder vor. Es werden etwa Scheiben in der Goethestraße eingeworfen und Zivilpolizisten mit Knopf im Ohr stehen einige Meter entfernt und sind nicht anzusprechen.

     

    Dass Provokateure eingesetzt werden, wurde vor einiger Zeit bei der Demo gegen dich Innenministerkonferenz in Frankfurt sichtbar. Provokateure warfen als Autonome verkleidet Böller auf ihre Kollegen. Zum Glück gibt es in Frankfurt auch vernünftige Polizisten, die diese Provokateuere dann mit aus der Demo entfernt haben.

  • Die Überschrift "Blockupy griff Flüchtlinge an" tut per Personifikation so, als habe ganz Blockupy Flüchtlinge angegriffen - quasi als gehöre dieses Verhalten zu Blockupy an sich. Dabei handelt es sich um einzelne Radikale, wie ja auch im Text herauskommt, die bei einer Art Hotel randalierten. Das ist natürlich anzuklagen.

     

    Vergleicht man es mit der Ukraineberichterstattung ist es aber geradezu krotesk wie seit Tagen der Mainstream die vorgekommene Gewalt in den Fokus rückt, dem Leser von Blockupy sonst nichts näher bringt, während die Medien doch monatelang in der Ukraine die Gelegenheit hatten Gewalt und Rechtsradikale (die sie angeblich, wie hier, ja furchtbar finden) anzuprangern. Dort wurde gejubelt, weitermachen, alles vertuscht, hier wird gleich das Salz in der Suppe gesucht.

     

    Randale gibt es auf Demos seit eh und je, das ist nichts Neues.

  • Dieses "Kolpinghaus" ist ein schickes *** Hotel der KOLPING HOTELS & RESORTS GmbH (nicht gGmbH!), keine gemeinnützige Sozialrichtung:

     

    http://mainhaus-frankfurt.de/preise/

    • @stadtlandmensch:

      Ich weiss nicht wie Sie darauf kommen 3* als "schick" zu beschreiben, das ist eher untere Mittelklasse. In Südosteuropa gehe ich lieber in Hostels als in "3*"-Häuser. Auch die Zimmerpreise sind weiss Gott kein Ausdruck von Dekadenz, hier kommen eher gestresste Aussendienstler unter, die abends einfach nur ihre Ruhe wollen. Wenn dieses Bild für Sie den Klassenfeind ergibt, gute Besserung.

    • @stadtlandmensch:

      Und weil draußen drei Sterne drauf stehen, dürfen die darin lebenden Menschen angegriffen werden?

       

      Fascho, ick hör dir trapsen!

    • @stadtlandmensch:

      Im Kolping-Jugendwohnen Frankfurt sind insgesamt 104 jugendliche Flüchtlinge untergebracht. Das wollen sie mit *** diskreditieren und als asozial bezeichnen ??!!

      • @Arcy Shtoink:

        In dem Teil des Komplexes, der drei Sterne hat, lebten keinen Flüchtlinge, sondern etwas weiter entfernt. Ist zwar immer noch nicht nett, bedeutet aber, dass die Schlagzeile glatt gelogen ist. Oder nur reißerisch á la BILD?

        • @Karl Kraus:

          Ach so. Dann war ja alles korrekt und der Angriff auf den vorderen Trakt voll gerechtfertigt.

          • @Arcy Shtoink:

            Lesen, Arcy, lesen!

    • @stadtlandmensch:

      Und warum werden einem Hotel die Scheiben eingeworfen? Sozialneid?

      • @Karlheinz:

        Wahrscheinlich a'la "Den jugendlichen Flüchtlingen geht es viel zu gut"

        • @Arcy Shtoink:

          Na ja, ich will mal glauben, dass man das mit den jugendlichen Flüchtlingen von außen nicht sieht. Aber ein ***Hotel ist kein Luxushotel. Die hohen Preise erklären sich durch die hohen Kosten bei so einem Standort. Da macht auch eher keiner Urlaub, da steigen Leute ab, die dort beruflich zu tun haben. Und wenn damit die Unterkünfte für jugendliche finanziert werden, super. Aber konnte man ja nicht wissen. Und dass sich die Steineschmeißer da 5 Minuten Gedanken machen, kann man ja nicht verlangen. Immer druff auf den vermeintlichen Klassenfeind.

    • @stadtlandmensch:

      Ach so, und damit war es OK es anzugreifen oder was?

  • "Ausgerechnet ein Flüchtlingswohnheim – solcherart Randale ist selbst in hart linksradikalen Kreisen nicht vermittelbar."

     

    Ohne Flüchtlinge schon? Wäre die Aktion noch vermittelbar gewesen, wenn sich in dem katholischen Kolpinghaus nicht um eine Flüchtlingswohnheim gehandelt hätte? Würde dass noch in den "akzeptablen" Rahmen Autos, Geschäfte, Mülltonnen" passen? Offenbar schon. Die Antifa Freiburg prozt doch beispielsweise auch mit kernigen Sprüchen wie "Die einzige Kirche, die erleuchtet, ist eine brennende" (https://autonome-antifa.org/?breve3967 , https://linksunten.indymedia.org/node/56544)

    • @Arcy Shtoink:

      Was haben Ihre Links jetzt mit Blockupy zu tun?

       

      Stellungnahme von Mitarbeitern des Kolpingwerkes zu o.g. Vorfall:

       

      "Unter den Mitarbeiter_innen des Kolpingwerks herrsche über dieses Missverständnis großer Unmut, erklärte uns eine pädagogische Fachkraft des Kolpingwerks in einer persönlichen Mitteilung an das Bündnis. Er stellte richtig, dass das Jugendwohnheim keineswegs das Ziel der Angriffe war, dass es zu jeder Zeit aufgesucht und verlassen werden konnte und dass es sich bei der Behauptung, eine Mitarbeiterin sei bei der Löschung einer brennenden Mülltonne bedroht worden, um eine Falschmeldung handele. Der Mitarbeiter wies zudem darauf hin, dass das „Mainhaus Stadthotel (ehemals Kolpinghotel) im Alltag alles daran setzt, dass die Jugendlichen – und hier auch die minderjährigen Flüchtlinge – nicht den Hoteleingang benutzen sollen, d.h. bewusst vom Jugendwohnen und seinen BewohnerInnen distanziert.“"

       

      https://blockupy.org/5916/refugees-are-welcome-here-klarstellung-zu-den-ereignissen-am-kolpingwerk/

      • @Ute Krakowski:

        Das ist keine Stellungnahme der Kolpingmitarbeiter*innen, sondern die Version der Blockupy-Sprecher*innen!

        • @Dhimitry:

          "Unter den Mitarbeiter_innen des Kolpingwerks herrsche über dieses Missverständnis großer Unmut, erklärte uns eine pädagogische Fachkraft des Kolpingwerks in einer persönlichen Mitteilung an das Bündnis."

          • @Ute Krakowski:

            Das ist eine Behauptung. Wenn diese Information vom Kolpingwerk bestätigt würde, wäre sie glaubhaft.

      • @Ute Krakowski:

        Es geht im Artikel auch um die Vermittelbarkeit von Randale.

         

        An der Fassade prangt dick und fett "Kolping". Anscheinend scheint Randale gegen Kolpinghäuser noch "vermittelbar" zu sein.

         

        Die obigen Links zeigen dass noch sehr viel heftiger gedanklicher Müll aktuell vermittelt wird und vermittelbar ist bis hin zu Sprüchen wie "Die einzige Kirche, die erleuchtet, ist eine brennende"

         

        Ich kann mir sehr gut vorstellen das "Kirche" (katholisches Kolpingwerk) auch hier ein Ziel war und man einfach zu blöd war, zu wissen, dass der Betreiber unter der gleichen Hausnummer auch ein Flüchtlingswohnheim betreibt, was vielleicht von der Randale abgehalten hätte.

         

        Aber so blöd, das fette "KOLPING HOTEL" zu übersehen - so blöd war man sicherlich nicht.

        • @Arcy Shtoink:

          ist doch immer das gleiche mit Ihnen. Was Sie bei anderen anprangern sehen Sie bei sich selbst nicht.

           

          Sie:

          "Das ist keine Stellungnahme der Kolpingmitarbeiter*innen, sondern die Version der Blockupy-Sprecher*innen!"

           

          Ute:

          "Unter den Mitarbeiter_innen des Kolpingwerks herrsche über dieses Missverständnis großer Unmut, erklärte uns eine pädagogische Fachkraft des Kolpingwerks in einer persönlichen Mitteilung an das Bündnis."

           

          => eine persönliche Mitteilung liege vor heißt es, was dann wohl nicht gelogen ist, wenn es öffentlich bekannt gemacht wird...

           

          Aber anstatt dass Sie sagen: "okay stimmt" versuchen Sie sich in Allgemeinplätze zu retten und umzuleiten, das Sie scheints zu "okay, stimmt" nicht im Stande sind...

  • Da sieht mensch mal wieder wie nah sich Links- und Rechtsextremisten sind.

     

    Gewalt erzeugt Aufmerksamkeit, sicher, aber für die Kollateralschäden will keie*r Verantwortung übernhemen. Dann kommen wieder die lächerlichen Verschwörungstheorien: Argent provocateur gesichtet.

     

    Leute, sehte es ein. Ein Macho auf Adrenalin isses egal ob das Opfer geflüchtet ist oder gerade ein Aktienpaket gefressen hat.

     

    Hauptsache auf die Fresse, das ist das Motto der Extremisten!

  • ... für Außenstehende ist da keine Flüchtlingsunterkunft erkennbar, siehe Google Street Views Lange Strasse 26, 60311 Frankfurt: ne schicke Glasfront "Hotel Kolping Restaurant", sieht nicht aus wie ein Flüchtlingsheim (was auch gut so ist) oder Sozialeinrichtung. EZ 75 bis 95, DZ 100 bis 120 Euro/Nacht, das ist auch kein Preis für sozial Bedürftige, wandernde Azubis und Gesellen, die ursprüngliche Zielgruppe des Kolpingwerkes ...

    • @stadtlandmensch:

      Wie hat denn ihrer Meinung nach eine Flüchtlingsunterkunft auszusehen?

    • @stadtlandmensch:

      " sieht nicht aus wie ein Flüchtlingsheim" Müssen Flüchtlingswohnheime erst so aus sehen, wie Sie es sich vorstellen, damit sie nicht angegriffen werden?

      • @Arcy Shtoink:

        Dort steht kein Flüchtlingsheim, keine Sozialeinrichtung, sondern ein als solches genutztes schickes Dreisterne-Hotel einer nicht gemeinnützigen GmbH

        http://mainhaus-frankfurt.de/impressum-agb/

         

        wo sich sozial Bedürftige entgegen der Ziele der "Kolping-Bewegung" gar kein Zimmer leisten könnten

        http://mainhaus-frankfurt.de/preise/

         

        und wo man stattdessen uA mit der Nähe zur EZB um Kundschaft wirbt:

        http://mainhaus-frankfurt.de/anfahrt/

        • @stadtlandmensch:

          Sie wollen abstreiten, dass dort Flüchtlinge untergebracht sind? Dass Flüchtlinge keine sozial bedürftigen sind?

           

          Es ist ihr Problem dass sie sich "Dreisterne-Hotel", "Flüchtlingsheim" und Jugendwohnheim nicht in einem Haus gleichzeitig vorstellen können, bei dem das eine das andere mitfinanziert. Das "Drei Sterne" Gedöns dient allein der Diskreditierung.

          • @Arcy Shtoink:

            Solche Mischkonzepte sind vorbildlich.

             

            Der in der TAZ unterstellte Zusammenhang ist jedoch falsch. Die TAZ impliziert im Stil der BILD, dass der Angriff sich gezielt gegen ein Flüchtlingsheim gerichtet hätte, obwohl dort sichtbar nur ein schickes Dreisternehotel steht.

             

            Mit der Flüchtlingsunterbringung werden allerorten satte Profite gemacht. Das Kolping-Hotel ist anders als der Name vermuten lässt kein Gemeinnütziges. Die Jugendlichen wohnen dort nicht zum Nulltarif. Bezahlt wird das über die öffentliche Leistungen der Jugendhilfe nach Tagessätzen. Wer hier was mitfinanziert wissen wir daher nicht.

             

            All dies rechtfertigt nicht den Angriff auf ein ***Hotel.

             

            Zutreffend wäre jedoch die Überschrift: "Blockupy: Glasfront von Dreisternehotel beschädigt."

          • @Arcy Shtoink:

            Fakt ist, dass kein Flüchtlingsheim angegriffen wurde, sondern ein Hotel. (Was nicht bedeutet, dass ich das gut heiße)

    • @stadtlandmensch:

      Okay, dann ist es ja doch ein legitimes Angriffsziel!

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Die Überschrift hat Springerpresse-Niveau! Das habt ihr als taz doch nicht nötig!

    • @970 (Profil gelöscht):

      Was passt denn daran nicht?

      • @Dhimitry:

        "Ausgerechnet ein Flüchtlingswohnheim – solcherart Randale ist selbst in hart linksradikalen Kreisen nicht vermittelbar."

         

        Ohne Flüchtlinge schon?

  • Klar gibt es "Agent Provocateure" und das rechte Gruppen immer mehr solche Anlässe, wie in Frankfurt nutzen, um Randale zu machen, ist auch nicht von der Hand zu weisen.

     

    Gegen die Politik der EU demonstrieren (und machen zum Teil Randale) zudem die verschiedensten Gruppen, die teilweise gar nichts miteinander zu tun haben.

     

    Nur zu sagen "es war der Schwarze Block", der dort Randale gemacht hat, stimmt so nicht und ist absolut oberflächlich, schon fast gelogen. Leider reicht die Spanbreite wahrscheinlich von Autonome, Linksradikale, Rechte bis Agent Provocateure.

     

    Abgesehen davon ist der Hinweis von "Flub" (es handelt sich um ein Hotel mit Jugendwohnheim im hinteren Trakt) hier doch sehr interessant. Wenn solche Dinge "verschwiegen" werden oder nicht vernünftig recherchiert werden, laufen die Medien Gefahr, nur Stimmungsmache gegen Bluckupy machen zu wollen. Mit "Querfront"-Vorwürfen wird auch schon gegen den Friedenwinter argumentiert.

  • ... und immer auch daran denken, das bei sowas auch Provokateure von Polizei oder Verfassungsschutz usw. gezielt aktiv sein könnten

    • @stadtlandmensch:

      Ja ja, immer verharmlosen und relativieren.

  • Nettes Bild! Da sehe ich so viele, von denen ich mir konkrete, kreative und sinnvolle Alternativen zur Politik von Merkel und EZB vorstellen kann.

     

    Wo hatten die das nochmal veröffentlicht? Ok, das ist so gut, dass es noch geheim ist...

    • @Trango:

      Also wenn du bis jetzt noch keine konkreten Alternativvorschläge mitbekommen hast, dann kann dir keiner mehr helfen. Du hast mindestens die letzten 150 Jahre Sozial- und Politikgeschichte übersehen.

      Was für ein Stuss!!!

      • @Karl Kraus:

        Gegen etwas zu sein, ist immer noch kein Konzept. Da hilft auch kein wolkiger Verweis auf "Überschriften"

  • Gewalt ist Scheisse!

    Und wenn die Blockupy -Bewegung glaubt, es ist ihr gutes Recht dazu, muss sie auch mit rechten Mitschlägern rechnen.

  • Herr Jakob, Herr Braun,

    bitte ändern Sie diese sachlich falsche Überschrift.

    Im Text wird deutlich, dass wohl Nazis das Flüchtlingsheim attackierten, eben nicht Blockupy.

    • @Linksman:

      Nö. Der Text vermischt nur zwei Informationen miteinander. Erstens den Angriff auf das Flüchtlingsheim und zweitens das Mitmischen von Autonomen Nationalisten "in Frankfurt" . An keiner Stelle steht aber, dass dem so war beim Angriff auf das Kolpinghaus.

       

      Der Text will anscheinend andeuten das die "Guten" keinen Bockmist bauen und passt in die Kampagne, dass die gewalttätigen Ausschreitungen von "Agent Provocateurs" ausgingen.

  • Wieso werden irgendwelche Rechte automatisch zur Blockupy-Bewegung gezählt, wohlwissend die Geschichte der Bewegung ignorierend?

    • @Hans Schnakenhals:

      Auch Nazis können gegen Banken sein.

       

      In der Israelfrage sind sich viele Rechte und Linke ja auch einig.

  • Blockupy greift Flüchtlingsunterkunft an?

     

    Ich hab jetzt schon häufiger gelesen, dass Blockupydemonstranten eine Flüchtlingsunterkunft angegriffen hätten. Gemeint ist damit das Kolpinghaus in der Nähe der Ostendstraße.

    Ich will nur mal klar stellen, dass das Ding in erster Linie ein ganz normales Hotel und Gästehaus für das katholische Kolpingwerk ist. Im hinteren Trakt gibt es ein Jugendwohnheim in welchem in den ersten beiden Stockwerken unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht sind.

    Von außen sieht das Haus aus wie ein ganz normales Hotel.

    Also wenn überhaupt wurde das Hotel "angegriffen".

     

    Da kann man auch einfach mal nachfragen anstatt die mit der Überschrift "Blockupy greift Flüchtlinge an" aufzuwarten.

    Ich freue mich schon auf die Überschrift in der Taz "Demonstranten wollten Brad Pitt töten", wenn bei irgend ner Demo mal ne Scheibe im Adlon zu Bruch geht in welchem selbiger gerade haust.

    • @Flup:

      Warum schreiben Sie angegriffen in Anführungszeichen?